Archiv für den Monat: Mai 2019

Interview mit dem neuen BÄK-Präsidenten Dr. Klaus Reinhardt

Der 122. Deutsche Ärztetag hat letzte Woche in Münster Dr. Klaus Reinhardt zum neuen Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK) gewählt. Der 59-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery an.

Quelle: Bundesärztekammer.de

VKD: Bei Pflegepersonaluntergrenzen bestätigt

Berlin – Trotz massiver Kritik und gut begründeter Stellungnahmen aus der Praxis, wie auch vom VKD, ist zum Jahresanfang die Ministerverordnung zu den Pflegepersonaluntergrenzen in Kraft getreten.

„Die Auswertung des ersten Quartals bestätigt, dass die Kritik an der Verordnung berechtigt war und der Ansatz nicht hilfreich ist“, kommentiert der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), Dr. Josef Düllings.

Mit 90 Prozent Erfüllungsquote haben die Krankenhäuser aus dem Stand und ohne Übergangsphase trotz aktuell zunehmenden Personalmangels in der Pflege die Verordnungsvorgaben weitestgehend erfüllt. Ein tieferer Blick in die Umsetzungspraxis offenbart aber auch das durch die Verordnung ausgelöste Dilemma: Viele Krankenhäuser mussten Behandlungen einschränken, um die Vorgaben zu erfüllen. Dies betraf vor allem Intensivstationen, in denen Plätze zum Teil stillgelegt wurden. De facto heißt dies, dass Patienten abgewiesen wurden. Ob dies der Patientensicherheit dient, gerade in den Grippemonaten Anfang des Jahres, darf bezweifelt werden.

Nicht berücksichtigt wurde in der Erhebung zudem die Zahl der eingesetzten Ärzte. Hilfs- und Assistenzkräfte spielten ebenfalls keine Rolle. Der VKD hatte in seiner Stellungnahme zum Verordnungsentwurf bereits darauf hingewiesen, dass die Krankenhäuser in den vergangenen Jahren in erheblichem Maße neue Mitarbeiter eingestellt haben, um die Pflege zu entlasten. Hier wurde mit der Verordnung aus unserer Sicht der Rückwärtsgang eingeschaltet. Plötzlich eingelieferte Notfälle, Krankheit von Mitarbeitern, solche naturgemäß immer wieder auftretenden Ereignisse, führten natürlich zur Unterschreitung der Quoten, die Sanktionen nach sich ziehen. Ein Unding. Unabweisbare Notfälle dürfen nicht als Unterschreitung der Quoten bewertet und sanktioniert werden.

Wie erwartet sind auch die Bürokratielasten gestiegen. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) mussten, ausgelöst durch die Verordnung, erstmals siebenhunderttausend Schichten erfasst und ausgewertet werden. Ein völlig übertriebener Aufwand, der am Ende die Versorgungssituation nicht verbessert hat.

Fazit der ersten Auswertung aus Sicht des VKD: „Bitte das Experiment beenden. Wir gehen mit der DKG konform, die sich für ein bedarfsorientiertes Personalbemessungssystem in einer Ganzhauskonzeption ausspricht. Dieses Konzept würde dem Management die Möglichkeit geben, Personal entsprechend den tatsächlichen Erfordernissen der Patientenversorgung flexibel einzusetzen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat gerade kürzlich in der Jahrestagung unseres Verbandes in Berlin betont: “Wir sind nicht die besseren Geschäftsführer, die Ihnen sagen, wie Sie Ihr Personal einsetzen.‘ Wir nehmen ihn gern beim Wort“, so VKD-Präsident Josef Düllings.

Bis 2035 fehlen jährlich bis zu 6.000 Studienplätze

Berlin – Nach aktuellen Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) fehlen in Deutschland jährlich bis zu 6.000 Studienplätze im Fach Humanmedizin – wenn die aktuelle ambulante Versorgungsleistung bis 2035 aufrechterhalten werden soll. Abhängig vom Ausbildungserfolg der zukünftigen Studierenden, der Dauer der Weiterbildung und der beruflichen Orientierung variiert die Projektion zwischen 6.000 (75 Prozent der Studienanfänger werden innerhalb von 15 Jahren Facharzt) und 3.000 fehlender Studienplätze (Facharztquote von 92 Prozent) pro Jahr. Im günstigen Fall müssten sich neun von zehn erfolgreichen Absolventen für die medizinische Versorgung und gegen eine Anstellung in Forschung, Industrie, etc. entscheiden. Die Projektion zeigt, dass der vertragsärztliche Versorgungsgrad bis 2035 auf 74 Prozent des heutigen Niveaus absinken könnte – selbst wenn es weiterhin gelingt, die heutige Nettozuwanderung in Höhe von 1.639 Ärzten pro Jahr nach Deutschland aufrechtzuerhalten. Allein eine Steigerung der Zuwanderung um etwa 3.600 Fachärzte pro Jahr würde das medizinische Versorgungsniveau in Deutschland bis 2035 stabilisieren.

„Deutschland ist kurz- und mittelfristig darauf angewiesen, dass der Zuzug von Ärzten und Fachärzten aus dem Ausland erheblich steigt. Nur so kann das gewohnte ambulante Versorgungsniveau gehalten werden. Selbst wenn im Jahr 2020 die Studienplatzkapazitäten im Fach Humanmedizin von derzeit 11.000 Plätzen um 30 bis 50 Prozent erhöht würden, wären die Auswirkungen in der vertragsärztlichen Versorgung erst nach 15 Jahren zu spüren, also 2035. In der Zwischenzeit zeigen sich die Folgen des Studienplatzabbaus in den letzten zwei Jahrzehnten. Der Wettbewerb um ausgebildete Mediziner und Fachärzte wird in den nächsten zehn Jahren extrem zunehmen. Es wird spürbar schwieriger werden, das heutige medizinische Leistungsangebot flächendeckend zu garantieren und zu verhindern, dass strukturschwächere Regionen benachteiligt werden“, sagte Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried heute in Berlin.

Der demografische Wandel mit einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung begünstigt einen weiteren Anstieg der Nachfrage nach ärztlicher Versorgung. Ärztliche Leistungen sind zeitgebunden. Die zur Verfügung stehende Arztzeit in der ambulanten Versorgung geht aber kontinuierlich zurück. Der Grund dafür sind veränderte Arbeitsgewohnheiten und zunehmende Verwaltungsaufgaben. So hat sich die Zahl der angestellten Ärzte seit 2007 fast versechsfacht. Waren 2007 nur rund 5.600 Ärzte angestellt, waren es 2017 bereits 31.477. Während wirtschaftlich selbständige, niedergelassene Ärzte im Schnitt 50 Stunden pro Woche arbeiten, führen die Trends zur Anstellung (40-Stunden-Woche) und zur Tätigkeit in Teilzeit zu einer Abnahme der Behandlungsleistung pro Arzt. Es werden daher mehr Ärzte benötigt, um das Versorgungsniveau aufrecht zu erhalten. Die weiter steigende Zahl von Ärzten, die in den nächsten Jahren aus Altersgründen aus der ambulanten Versorgung ausscheiden und einen Nachfolger für ihre Praxen suchen, verschärft die Situation im vertragsärztlichen Sektor weiter.

„Wenn das bisherige Niveau der medizinischen Versorgung in Zukunft auch nur annähernd aufrechterhalten werden soll, ist eine substanzielle Steigerung der Ausbildungskapazität durch die Bundesländer im Fach der Humanmedizin unabdingbar. Um die verfügbare Arztzeit möglichst zur Patientenversorgung zu nutzen und die Attraktivität der Niederlassung weiter zu steigern, sollte die ärztliche Tätigkeit in der stationären und ambulanten Versorgung zudem konsequent von Verwaltungsaufgaben entlastet werden“, forderte von Stillfried.

Zum Hintergrund

Die Zi-Studie „Bedarfsprojektion für Medizinstudienplätze in Deutschland“ bewertet, wie viele Studienplätze im Fach Humanmedizin im Zuge des „Masterplans Medizinstudium 2020“ notwendig wären, um den erwarteten medizinischen Versorgungsbedarf in Zukunft zu decken. Dazu hat das Autorenteam den Versorgungsbedarf und die zukünftige Behandlungsleistung von Ärzten aus verfügbaren Datenreihen abgeleitet. Die Zusammenführung beider Komponenten ermöglicht eine Abschätzung, ob die aktuelle Zielvorgabe für Studienplätze in der Humanmedizin ausreichend ist. Als Datengrundlage dienen unter anderem ein Auszug aus dem Bundesarztregister (Stand: 31. Dezember 2018), die Daten der aktualisierten 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes für den Bund und der relative Beanspruchungsindex rBIX des Zi. Zur weiteren Methodik verweisen wir auf die ausführliche Beschreibung der Datenanalyse in der Langfassung der o. g. Zi-Analyse, die Sie hier finden:

Quelle: Zi

BÄK-Wahl: Das sind die sechs Kandidaten

Berlin – In wenigen Tagen findet in Münster der 122. Deutsche Ärztetag statt. Wie jedes Jahr tagt das „Parlament der deutschen Ärzteschaft“, um wichtige gesundheitspolitische, berufspolitische und ethische Themen zu diskutieren und gemeinsame innerärztliche Positionen gegenüber Politik und Gesellschaft zu finden. Dieses Mal haben die 250 Abgeordneten, die aus 17 Landesärztekammern vom 28. bis zum 31. Mai ins Parlament entsandt werden, eine weitere Aufgabe: sie wählen ein neues Präsidium der Bundesärztekammer (BÄK). Drei Frauen und drei Männer haben bislang ihre Kandidaturen bekannt gegeben. Die Allianz Deutscher Ärzteverbände, zu der auch der SpiFa gehört, hat die sechs Kandidaten zu den aus unserer Sicht wichtigen Themen befragt: Wert der ärztlichen Freiberuflichkeit, Investoren im Gesundheitswesen, Patientensteuerung, Verbesserung des ambulant-stationären Übergangs, ärztliche Selbstverwaltung und Förderung der Selbstständigkeit. Die ausführlichen Antworten finden Sie im nachfolgenden Dokument.

Quelle: SpiFa

“Bedingungen junger Kolleginnen und Kollegen nachhaltig verbessern.”

Baden-Baden – Jung, engagiert, weiblich: Auf der BVOU-Mitgliederversammlung am 4. Mai 2019 in Baden-Baden wählten die Anwesenden Stefanie Weber in den BVOU-Gesamtvorstand und zur Vertreterin der Weiterbildungsassistenten. Im Interview spricht sie über ihren Weg zur Medizin, berufspolitische Ziele und den Spagat zwischen Engagement und Privatleben.

Frau Weber, wie haben Sie den Weg zur Medizin gefunden?

Stefanie Weber: Als ich 17 Jahre alt war, habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in einem Pflegeheim absolviert. Der Umgang der Ärzte mit den Patienten dort hat mein Interesse an einem medizinischen Berufsweg geweckt.

Nach meiner dortigen Tätigkeit habe ich in Berlin in der Praxis von Helmut Mälzer angefangen zu arbeiten und dort eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) absolviert. So fand ich auch den Weg zum BVOU und habe mich neben dem Medizinstudium an der Universitätsmedizin Göttingen in Niedersachsen für den jungen Medizinernachwuchs stark gemacht. Dort studiert jeder vierte Einwohner, die Stadt ist quicklebendig, jung und dabei so überschaubar, dass alle Wege kurz sind. Göttingen ist eine liebenswerte Stadt, in der für viele Karrieren der Grundstein gelegt wurde und gelegt wird. 2017 habe ich dann mein Examen abgeschlossen. Seit April 2018 arbeite ich als Assistenzärztin im zweiten Weiterbildungsjahr am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC) der Charité. Das CMSC ist eines der größten unfallchirurgisch-orthopädischen Zentren Deutschlands. An den Standorten Berlin-Mitte und Berlin-Wedding werden jährlich etwa 8.000 Fälle stationär versorgt.

Sie engagieren sich im Jungen Forum O und U zum Thema Interdisziplinäre Zusammenarbeit. Was streben Sie diesbezüglich an?

Weber: Die aktuellen berufspolitischen Themen in den chirurgischen Disziplinen zeigen, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Ebene der Assistenten über die Fachgebietsgrenzen hinaus notwendig ist. Mir ist es wichtig, Synergien im interdisziplinären Bereich mit anderen chirurgischen und nicht-chirurgischen Disziplinen zu schaffen. Schwierigkeiten, die insbesondere durch die Heterogenität unseres Faches entstehen, können durch gegenseitige Information und Vernetzung überbrückt werden. Wir benötigen ein Forum für Vernetzung, Informationsweitergabe und zur gegenseitigen Unterstützung bei Weiterbildungs- und Facharztstellen, Rotationen, Promotion, Facharztprüfung usw. Wir können einen viel höheren politischen Impact durch fachübergreifende Zusammenarbeit und verbesserte Kommunikationsstrukturen erreichen.

Sie arbeiten mit am AOUC-Weiterbildungscurriculum – was haben Sie erreicht, welche Ziele verfolgen Sie?

Weber: Die Weiterbildung muss noch stärker um alternative Methoden zur Qualifizierung ergänzt werden. Der Zeitdruck im OP wächst immer mehr. Die Kliniken stehen unter enormem Druck, effizient zu arbeiten und Gewinne zu erwirtschaften. Dadurch fehlt häufig die Zeit im OP, in Ruhe anzuleiten. Es müsste deshalb gelingen, die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung so zu qualifizieren, dass sie schon gewisse Fertigkeiten mitbringen. Dementsprechend fände ich es sinnvoll, ein strukturiertes Weiterbildungscurriculum in Zusammenarbeit mit der AOUC zu veröffentlichen, um entsprechende Kurse zum jeweiligen Ausbildungsstand des Assistenzarztes oder der Assistenzärztin anbieten zu können. Wir benötigen Curricula und digitale Workflows  mit Lernpfaden zur Erlangung spezieller Kompetenzen.

Inwieweit können Sie sich vorstellen, dass sich das Junge Forum mehr in die berufspolitische Arbeit einbringt und somit unterstützt?

Weber: Der Ärztestatistik zufolge befanden sich in Deutschland 2018 fächerübergreifend etwa 7938 Assistenzärzte und Assistenzarztinnen in der chirurgischen Weiterbildung, wobei der chirurgische Nachwuchs in Deutschland heute vor vielfältigen Herausforderungen steht. Junge Chirurginnen und Chirurgen müssen oftmals einen Spagat meistern, um ihren beruflichen und privaten Rollen gerecht zu werden. Diese jungen Ärzte brauchen deshalb dringend eine politische Stimme, die sich ihrer Belange annimmt und die kommenden Entwicklungen begleitet. Unser Ziel ist es, die Weiterbildungs-, Arbeits- und Forschungsbedingungen junger Unfallchirurginnen und Unfallchirurgen und Orthopädinnen und Orthopäden in Deutschland nachhaltig und kontinuierlich zu verbessern.

Was bedeutet das zusätzliche Engagement für Ihren Berufsalltag? Und was für Ihr Privatleben?

Weber: Die Frage ist berechtigt. Zusätzliches Engagement neben dem Klinikalltag muss Spaß machen und eine Sinnhaftigkeit für jeden individuell haben. Durch berufspolitisches Engagement kann man über den Tellerrand hinausblicken.

Wenn man sich mit Aufgaben und der Organisation diverser Projekte identifizieren kann, ist das eine gute Sache. Natürlich haben wir neben idealistischen Motiven auch die Karriere im Blick, wenn man sich für ein Projekt einsetzt. Und das ist auch völlig in Ordnung: Persönliches Engagement ist wichtig, wenn es darum geht, Nachwuchs zu rekrutieren.

Frau Weber, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Janosch Kuno, Presse BVOU.

Gastfamilien für medizininteressierte Austauschschüler gesucht

Berlin – Die gemeinnützige Austauschorganisation Youth For Understanding (YFU) sucht Gastfamilien für rund 500 Austauschschüler, die im August und September 2019 für ein Schuljahr nach Deutschland reisen werden. Darunter sind auch einige Jugendliche, die später Medizin studieren möchten und sich daher besonders freuen würden, gemeinsam mit ihrer Gastfamilie nicht nur das Leben in Deutschland entdecken zu können, sondern außerdem Einblicke in den (Berufs-) Alltag eines Arztes  zu erhalten. 

Die Austauschschülerinnen und -schüler sind zwischen 15 und 18 Jahre alt und haben alle zumindest grundlegende Deutschkenntnisse, die sie zum Teil auf einem YFU-Sprachkurs zu Beginn des Austauschjahres erworben haben. Während ihres Aufenthalts besuchen sie ein Jahr lang in Deutschland die Schule und teilen wie ein neues Familienmitglied den Alltag ihrer Gastfamilie. In der gesamten Zeit stehen sowohl den Schülern als auch den Gastfamilien persönliche Ansprechpartner von YFU bei allen Fragen auch vor Ort zur Seite.

Um Gastfamilie zu werden, muss man keinen besonderen Luxus bieten oder rund um die Uhr Zeit haben – am meisten zählt die herzliche Aufnahme des Schülers! Antje Asmus, Ärztin mit eigener Praxis und mehrfache Gastmutter meint dazu: „Ich und mein Mann arbeiten beide in Vollzeit und am Anfang hatten wir schon Sorge, ob wir einem Austauschschüler gerecht werden können. Es hat sich aber gezeigt, dass es nicht nur unheimlich viel Spaß macht, zu beobachten, mit wie viel Freude und Interesse die Jugendlichen in ihr Leben hier eintauchen – es gibt mir außerdem viel positive Energie und ist daher ein toller Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag, in dem ich oft mit Schmerz und Leid konfrontiert bin.“

Familien mit Kindern jeden Alters sind ebenso eingeladen, sich als Gastfamilie zu melden, wie Paare ohne Kinder, Alleinerziehende oder selbstverständlich auch gleichgeschlechtliche Paare. Interessierte, die einen Jugendlichen ab August/September für einen Zeitraum von drei, fünf oder zehn Monaten bei sich aufnehmen möchten, können sich direkt bei YFU melden: gastfamilien@yfu.de , 040 227002-778.

Mehr Informationen zu dem YFU-Gastfamilienprogramm und den anreisenden Jugendlichen gibt es auch im Internet unter: www.yfu.de/gastfamilien

Über YFU

Das Deutsche Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU) organisiert seit über 60 Jahren langfristige Jugendaustauschprogramme weltweit. Zusammen mit Partnerorganisationen in rund 50 Ländern setzt sich YFU für Toleranz und interkulturelle Verständigung ein. Seit der Gründung im Jahr 1957 haben insgesamt rund 60.000 Jugendliche und 20.000 Gastfamilien an den Austauschprogrammen teilgenommen. YFU ist ein gemeinnütziger Verein und als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Quelle: YFA

Optimal vorbereitet: Keine Angst vor der Facharztprüfung!

Berlin – Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens, bereiten die Referenten die Teilnehmer des Facharztvorbereitungskurses (FAB) in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Als neues FAB-Kurshighlight werden in den Vorträgen Fragen aus realen Facharztprüfungen bearbeitet und diskutiert. Um das gesamte Auditorium einzubinden, kommen hierfür die TED-Umfragen der neuen O&U Events App zum Einsatz. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird dadurch eine interaktive Plattform geschaffen, die zum Mitdenken und Mitmachen motiviert. Dadurch wird der Kurs zu einem einmaligen, interaktiven Eventerlebnis.

Die Facharztvorbereitungskurse der ADO bereiten mit großem Aufwand und seit diesem Jahr komplett digital auf die Facharztprüfung vor. Sie finden 2 x jährlich in Berlin statt.

Über unsere O&U Events App realisieren wir bei diesem Seminar folgende Zusatzangebote:

  • interaktive Prüfungsfragen nach jedem Vortrag (Live-TED-System)
  • Zusatzmaterial: Leitlinien, BVOU Webinare, Amboss für Ärzte (2 x 1 Monat frei)
  • Alles auf dem Smartphone: Vortragsfolien, Zusatzmaterialien sowie TED und Chat

In den Vorträgen werden Fragen aus realen Facharztprüfungen bearbeitet und diskutiert. Um das gesamte Auditorium einzubinden, nutzen wir dafür die TED-Umfragen der neuen O&U Events App. Über diese App haben Sie auch Zugang zu allen Vortragsfolien, der Evaluation und können mit Referenten und Teilnehmern chatten.

Über die O&U Events App hat man auch Zugang zu allen Vortragsfolien sowie der Evaluation. Eine Chatfunktion ermöglicht die Kommunikation unter den Referenten und Teilnehmern.

Das von der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) konzipierte Vorbereitungsseminar bereitet komprimiert mit dem zu erwartenden Themenstoff auf die Facharztprüfung vor.

Die aus der Weiterbildung in Klinik und Praxis gesammelten praktischen Erfahrungen bilden das wichtigste Element für die Tätigkeit als Facharzt. Für die Prüfungssituation ist es jedoch sinnvoll, bestimmte Themen, mit denen man während seiner klinischen Tätigkeit nur am Rande in Berührung gekommen ist, noch einmal theoretisch aufzuarbeiten, z.B.:

  • Kinderorthopädie
  • Kindertraumatologie
  • Rheumatologie
  • konservative Orthopädie
  • operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen.

Darauf ist dieses Seminar abgestimmt.

Die vielen positiven Rückmeldung von Fachärztinnen und Fachärzten geben uns die Gewissheit, mit unserer Kurswoche eine optimale Vorbereitung für die erfolgreiche Prüfungsteilnahme anzubieten.

Der 26. Facharztvorbereitungs-Refresherkurs Berlin (FAB) findet vom 17. bis 22. Juni statt, es sind noch wenige freie Plätze vorhanden:

Digitalisierung

BÄK informiert über ausschließliche Fernbehandlung

Berlin – „Nicht einmal ein Jahr nachdem der Deutsche Ärztetag im Jahr 2018 den Weg für die ausschließliche Fernbehandlung geebnet hat, ist die Umsetzung in den Ländern auf einem guten Weg. Mittlerweile haben fast alle Ärztekammern entsprechende berufsrechtliche Neuregelungen eingeleitet. Nun kommt es darauf an, Ärztinnen und Ärzte umfassend über die neuen Möglichkeiten zu informieren.“ Darauf verwies Dr. Josef Mischo, Vorsitzender des Berufsordnungsausschusses der Bundesärztekammer, anlässlich der Veröffentlichung von Hinweisen und Erläuterungen der Bundesärztekammer zur ausschließlichen Fernbehandlung sowie eines Fragen-Antwortenkataloges. Die Informationsmaterialien wurden unter Leitung Mischos von der Arbeitsgruppe „Fernbehandlung“ der Bundesärztekammer erarbeitet und vom Vorstand verabschiedet.

Mischo stellte klar, dass alle beruflichen Rechte und Pflichten von Ärztinnen und Ärzten  auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung gelten. Ärzte müssten stets prüfen, ob der jeweilige Fall für eine ausschließliche Fernbehandlung in Frage kommt oder nicht. „Sind die von dem Patienten beschriebenen Beschwerden für eine Beratung oder Behandlung ausschließlich über Kommunikationsmedien geeignet?  Ist der Patient  in der Lage, über eine technische Plattform zu kommunizieren? Diese und viele weitere Fragen müssen mit einem klaren ‚Ja‘ beantwortet werden, bevor die Fernbehandlung beginnen kann.“ Darüber hinaus sind rechtliche Aspekte, technische Anforderungen und Fragen der Qualitätssicherung zu beachten.  Die Bundesärztekammer hat diese und viele weitere Punkte gut verständlich in ihren Hinweisen und Erläuterungen ausgearbeitet. Dort findet sich auch eine Checkliste mit vielen weiteren praktischen Informationen.

Mischo ist überzeugt, dass sich die Behandlung aus der Ferne zum Beispiel über Video-Sprechstunden als eine von vielen Formen ärztlicher Patientenversorgung in Deutschland etablieren wird. Die Arbeitsgruppe wird sich deshalb in einem nächsten Schritt mit Fragen der Einbindung der ausschließlichen Fernbehandlung in die Versorgungsstrukturen befassen.

Quelle:BÄK

Ellenbogendiagnostik mit digitaler Volumentomographie

Berlin – Prof. Dr. Greiner ist Spezialist für Operationen am Schulter- und Ellenbogengelenk am sporthopaedicum und wissenschaftlicher Leiter des „Ellenbogensymposium Regensburg“, das am 12. und 13. April 2019 in Regensburg stattfand.

Im Rahmen mehrerer Vorträge zum Ellenbogensymposium Regensburg wurde der Nutzen der digitalen Volumentomographie, welche von Orthopäden und Unfallchirurgen mit DVT-Fachkunde selbstständig durchgeführt werden kann, in der Diagnostik dieser Entität betont. So kann mit Hilfe der unmittelbar verfügbaren und hochauflösenden 3-D-Bildgebung (0,2 mm) mittels SCS MedSeries® H22 DVT bei einer um mindestens 50% geringeren Strahlendosis, im Vergleich zu einem klassischen CT, die korrekte isometrische Implantation von Ankermaterialien nach Bandstabilisierungen und Bandrekonstruktionen am Ellenbogengelenk bildgebend dargestellt, analysiert und als mögliche Fehlerquelle für postoperative Bewegungseinschränkungen nach solchen Operationen identifiziert werden.

Auch bei der Planung der arthroskopischen Behandlung von Ellenbogengelenksarthrosen kommt der digitale Volumentomograph zum Einsatz. In Bezug auf die Diagnostik am Ellenbogen berichtet Prof. Dr. Greiner: „Gerade bei einer Ellenbogengelenksarthrose oder posttraumatischen Fehlstellung im Bereich des Ellenbogengelenkes ist der Einsatz der digitalen Volumentomographie von besonders hoher Relevanz, weil die entsprechenden knöchernen Strukturen, die die Beweglichkeit limitieren, eindeutig dreidimensional zuzuordnen sind und präoperativ identifiziert werden können. Im Resultat gewährleistet das SCS MedSeries H22 DVT damit stets eine maximale diagnostische Sicherheit, die für jede Behandlungsplanung unabdingbar ist.“

Bestimmung des Isometriepunktes nach Bandstabilisierung am Ellenbogengelenk. © SCS

Quelle: SCS

Krankenhäuser brauchen einen ausfinanzierten Masterplan

Berlin – „Es wird Zeit, dass sich die Politik endlich dieser Thematik annimmt. In den Krankenhäusern weiß man, welchen Nutzen eine flächendeckende Digitalisierung in vielerlei Hinsicht bringen würde“, sagt Peter Asché, Vizepräsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und zuständig für das Thema IT, zum jüngsten gesetzgeberischen Aufschlag des Gesundheitsministers, dem Digitale Versorgung-Gesetz.

Der VKD betont seit langem, dass die Digitalisierung zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsbranche ein wesentlicher Faktor ist. Auch, dass der Gesetzentwurf den Weg in Richtung smarter Versorgung weist, ist aus Sicht des VKD richtig. Patienten und Mitarbeiter sind die treibenden Kräfte der Digitalisierung nach innen wie nach außen. Seit mehr als 10 Jahren trägt der VKD, tragen viele Krankenhäuser, im Rahmen der Entscheiderfabrik aktiv zur Erprobung von Digitalisierungsprojekten bei.

„Berücksichtigt werden muss aber“, so Peter Asché, „dass die Einführung einer digitalen Patientenakte für die Krankenhäuser – im Koalitionsvertrag ebenfalls bis 2021 vorgesehen – deutlich komplexer und umfangreicher ist, als die Anbindung der Krankenhäuser an die elektronische Patientenakte im niedergelassenen Bereich. Während für die elektronische Patientenakte im ambulanten Bereich vom Ministerium Kosten in Millionenhöhe veranschlagt werden – zu zahlen von den Krankenkassen – geht es für die Krankenhäuser um deutlich höhere finanzielle Belastungen. Woher dieses Geld kommen soll, steht angesichts völlig unzureichend von den Bundesländern bereitgestellten Investitionsfördermitteln in den Sternen.“

Internationale Erfahrungen, etwa aus den USA, zeigten, dass dafür in Deutschland etwa 10 Milliarden Euro, verteilt über fünf Jahre, aufgebracht werden müssten. Nur so wird der stationäre Bereich zügig Anschluss auch an internationale Entwicklungen finden.

Ein zweites Problem stellt sich für eine Reihe von Krankenhäusern in Flächenregionen angesichts der Forderung – und auch der Notwendigkeit – telemedizinische Vernetzung zwischen Krankenhäusern und mit den ambulanten Gesundheitsversorgern zu ermöglichen. Wo es noch keine Breitbandanbindung gibt, ist die Übertragung von Bildern für eine sichere Befundung zum Beispiel schlicht nicht möglich. Hier gibt es längst bekannte Defizite, die nun schleunigst ebenfalls behoben werden müssen.

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands sieht die Initiativen des Bundesgesundheitsministers, endlich nach Jahren der Verschleppung der Digitalisierung einen Schub zu versetzen, positiv. Auch die dafür geplante Verlängerung des Innovationsfonds bis zum Jahr 2024 ist sicher sinnvoll. Der aktuelle Gesetzentwurf richtet sich vor allem an Versicherte, Patienten, niedergelassene Ärzte und Krankenkassen.

Peter Asché: „Für die Krankenhäuser und deren flächendeckende digitale Ausstattung muss hier aber noch mehr getan werden. Für sie ist ein ausfinanzierter Masterplan notwendig. Sie sind der Kern der Gesundheitsversorgung – wie Jens Spahn erst vor wenigen Tagen vor den Teilnehmern der Jahrestagung des VKD in Berlin betont hat.“ 

Quelle: VKD