Archiv für den Monat: Juli 2016

KV-Wahl: Internet und Telematik für das Fach O + U optimieren

Bochum  – Dr. Angela Moewes war bereits in der vergangenen Wahlperiode in der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe aktiv. Die Landesvorsitzende des BVOU würde sich gern noch stärker in Honorarfragen engagieren. Und die Nachwuchsförderung liegt ihr am Herzen – erst recht, seit eine ihrer Töchter gern Ärztin werden möchte.

7 Fragen an Dr. Angela Moewes


BVOU.net:
Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Moewes:
Engagement in der Berufspolitik ist wichtig, um mitgestalten zu können. Ich bin seit über 12 Jahren im Berufsverband aktiv und war bereits in der letzten Legislaturperiode Mitglied der Vertreterversammlung der KV Westfalen-Lippe – übrigens das jüngste.

BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Moewes: Die Facharztliste steht für die fachärztlichen Interessen im ambulanten Bereich, Stärkung dieser Versorgungsebene, für eine Weiterentwicklung der Honorarsituation, Minderung des Risikos von Regressen, Berücksichtigung der Interessen bei Sicherstellung und Bedarfsplanung und im Notdienst.

BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Moewes: Mein bisheriges Engagement in den Ausschüssen für Prüfwesen, Sicherstellung und im Beschwerdeausschuss in Honorar- und Regressverfahren würde ich gerne fortführen und mich zudem stärker für das Honorar engagieren.

BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Moewes: Netzstrukturen und Kooperationen sind ein wichtiger Faktor in der zukünftigen Versorgung. Auch das weitere Zusammenwachsen von Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein zentrales Thema, ebenso wie die Schnittstelle ambulant – stationär. Die zunehmende Nutzung des Internets und der Telematik gilt es für die Orthopäden zu optimieren. Frauen in der Medizin und die Umgestaltung des Arbeitsalltags werden zukünftig eine immer größere Rolle spielen.

BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Moewes: Die Orthopäden haben durch die letzte Änderung des EBM erhebliche Verluste erlitten. Die anstehende EBM-Reform sollte die Möglichkeiten bieten, das Fach im gesamten Leistungsspektrum abzubilden und gerecht zu vergüten. Im regionalen Honorarverteilungsmaßstab sollte sich dies widerspiegeln.

BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Moewes: Die Tätigkeit in einer großen Praxis am Krankenhaus bietet ausreichend Freiräume und Chancen.

BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Moewes: Das Lachen in den Augen meiner „Blondinen“, also meiner beiden Töchter, macht mich glücklich und motiviert, mich zu engagieren. Meine größere Tochter möchte Medizin studieren. Ein Grund mehr, den Nachwuchs zu fördern.

Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.

Weiterführende Informationen:

KV-Wahlen 2016: Alle wichtigen Informationen im Überblick

Weitere Interviews:

KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch

Bild: BVOU

 

 

 

 

 

KV-Wahl: Fehler führen zur Neuaussendung der Stimmzettel

Stuttgart – Aufgrund dreier Fehler auf Stimmzetteln hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg den laufenden Wahlgang für die neue Vertreterversammlung (VV) abgebrochen. Es werden neue Stimmzettel gedruckt und versandt. Außerdem wird die Wahlfrist bis zum 15. September 2016 verlängert.

Die KV hat in einer Schnellinformation auf ihrer Homepage das Versehen bedauert. „Wir bitten Sie: Nutzen Sie Ihr Wahlrecht jetzt erst recht!“, heißt es dort. „Sorgen Sie dafür, dass die neue Vertreterversammlung ein starkes Votum der Mitglieder bekommt und sich damit auf eine breite Legitimation stellen kann.“  Quelle: KV

Neuunterlagen Baden-Württemberg

Info der KV Baden-Württemberg

Jahrestagung 2016 in Brandenburg

Briesen – Die diesjährige Jahrestagung des Landesverbandes Brandenburg findet am 4./5.  November auf dem Gut Klostermühle in Briesen statt. Sie bietet die Möglichkeit zum Austausch zwischen Niedergelassenen und Klinikern. Ziel ist es, gemeinsam die Versorgungsrealität im Ballungsgebiet zu verbessern, um den aktuellen Herausforderungen im ärztlichen Alltag zu begegnen.

Sie finden die Veranstaltung im ADO-Kalender unter:

Jahrestagung Brandenburg 2016

 

 

Väter in Elternzeit: Junges Forum O&U sucht bestes Foto

Berlin – Elternzeit in einem männlich dominierten, chirurgischen Fach? Das Junge Forum O&U will zeigen, dass das möglich ist. Und mehr Kollegen ermuntern, diesen Schritt zu wagen. Deshalb hat das Junge Forum einen Fotowettbewerb zum Thema „Väter in Elternzeit“ gestartet. Gesucht wird das beste Bild, auf dem Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie als Väter gemeinsam mit ihrem Nachwuchs während der Elternzeit zu sehen sind.

Die drei besten und lustigsten Fotos werden auf dem nächsten Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vom 25. bis zum 28. Oktober 2016 in Berlin prämiert. Zu gewinnen gibt es folgende Preise:

  • 1. Preis: Jahres-Abo für springermedizin.de im Wert von 399 Euro plus Buchgutschein im Wert von 150 Euro
  • 2. Preis: Jahres-Abo für springermedizin.de im Wert von 399 Euro plus Buchgutschein im Wert von 100 Euro
  • 3. Preis: Jahres-Abo für springermedizin.de im Wert von 399 Euro plus Buchgutschein im Wert von 50 Euro

Teilnahmeschluss ist der 30. September 2016. Wer teilnehmen möchte, muss sein Foto einreichen beim Jungen Forum O&U unter pr@jf-ou.de. Mitmachen können alle, die eine Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland absolvieren oder den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie abgeschlossen haben und in Elternzeit sind beziehungsweise waren. Weitere Infos zur Teilnahme: www.jf-ou.de/

Das Junge Forum O&U versteht sich als gemeinsame Organisation des ärztlichen Nachwuchses im Fach O und U: Die enge Zusammenarbeit von Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) wurde im April 2016 institutionalisiert.

Quelle: Junges Forum

Foto: Christin Loda@fotolia.com

KV-Wahl: Das Profil von O + U wie der Fachärzte insgesamt schärfen

Starnberg – Ohne gutes Zeitmanagement und gute Vernetzung wäre die Arbeit in der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns nicht zu schaffen, betont Dr. Helmut Weinhart. Man glaubt es dem BVOU-Vorstandsmitglied sofort. Denn neben diesem Amt und dem Vorsitz im Fachausschuss Fachärzte der KV hat Weinhart noch weitere Aufgaben übernommen – und führt mit einem Kollegen ja auch gemeinsam seine Praxis. Weinhart über fachärztliche Einigkeit, das Engagement fürs Ambulante Operieren und den Wert eines Sees auf dem Heimweg.

7 Fragen an Dr. Helmut Weinhart


BVOU.net:
Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Weinhart:
Seit 18 Jahren bin ich berufspolitisch im BVOU aktiv, zunächst auf Landes-, dann auf Bundesebene. Sechs Jahre lang konnte ich mein berufspolitisches Profil zudem in der VV der KV Bayerns schärfen und viele weitere Erfahrungen sammeln. Außerdem bringe ich seit nunmehr 15 Jahren meine Erfahrung in KV–Kommissionen gestaltend ein. Das alles möchte ich weiter nutzen, um unser orthopädisches Profil innerhalb einer einigen Fachärzteschaft zu schärfen, aber auch, um das gemeinsame fachärztliche Profil in der Ärzteschaft zu stärken.

BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Weinhart: Unsere gemeinsame Liste aller großen Berufsverbände steht für eine ausbalancierte Interessenvertretung der Fachärzteschaft in der gesamten Breite der fachärztlichen Medizin, und das in allen relevanten Belangen: Honorar, Bedarfsplanung, Selbstständigkeit, freier Beruf

BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Weinhart: Für die Einheit der Fachärzteschaft, aber mit einer Schärfung des Profils und einem Einsatz für die angemessene Bedeutung unseres Fachs O + U. Für den freien Beruf, eine ausgewogene Situation für Grundversorger und Spezialisten – und für die Belange des ambulanten Operierens sowie der Arthroskopie.

BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Weinhart: Eine gemeinsame Bedarfsplanung O + U , Optionen von der selbstständigen freiberuflichen Tätigkeit bis zur Anstellung in der ärztlichen Niederlassung, eine angemessene Versorgungsstruktur Ambulantes Operieren.

BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Weinhart: Das Herauslösen relevanter Versorgungsinhalte für O + U aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung und stattdessen eine Honorierung auf Basis einer extrabudgetären Vergütung. Eine leistungsgerechte Vergütung für den gesamten fachübergreifenden Bereich des Ambulanten Operierens inklusive der zugehörigen Sachkostenregelungen. Diese drei Punkte lassen sich am besten durch eine kluge Arbeitsteilung mit den weiteren orthopädischen Kollegen in der KV Bayerns erreichen.

BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Weinhart: Dazu gehört mehreres: ein gutes Zeitmanagement, Planung, Akzeptanz durch meinen Praxiskollegen. Aber auch eine gute Vernetzung, die den Informationsfluss erheblich erleichtert. Das  ist mir in den letzten Jahren – und dies trotz eines kurzfristigen Handicaps – dank der hervorragenden Hilfe „alter“ berufspolitischer Kollegenfreunde gut gelungen.

BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Weinhart: Ich schwimme bei jedwedem Wetter auf dem Heimweg im See – auch bei durchaus niedrigen Temperaturen. Und ich sorge für Ausgleich durch ein Konzertabo und kurze „Auszeiten“ im nahen Südtirol. Die versuche ich als Conditio sine qua non umzusetzen.

Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.

Weiterführende Informationen:

KV-Wahlen 2016: Alle wichtigen Informationen im Überblick

Weitere Interviews:

KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch

Bild: privat

Interview: „Wir raten vom klassischen Pucken ab“

Bielefeld – Werdenden Eltern wird das Pucken in Geburtsvorbereitungskursen häufig empfohlen, um ihr Baby sanft zum Schlafen zu bringen. Aktuelle Literatur weist jedoch darauf hin, dass die Wickelmethode zu einer Hüftdysplasie führen kann. Im Gespräch mit BVOU.net erklärt Dr. Tamara Seidl, Oberärztin an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie im Franziskus Hospital Bielefeld und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), weshalb das klassische Einwickeln umstritten ist und welche körperschonenden Alternativen es gibt.

BVOU.net: Frau Dr. Seidl, um angeborene Hüftdysplasien frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, werden Säuglinge seit 1996 per Ultraschall auf Unregelmäßigkeiten untersucht. Die Screenings erfolgen zwischen der vierten und fünften Lebenswoche, bei genetisch vorbelasteten oder aus Beckenendlage geborenen Kindern auch früher. Die Zahl der Kinder, die aufgrund einer Hüftdysplasie operiert werden mussten, ist seitdem signifikant gesunken. Die DEGUM weist nun auf einen Zusammenhang zwischen nach dem Screening diagnostizierten Hüftdysplasien und dem sogenannten Pucken hin. Worauf stützt sich diese Aussage?
Dr. Tamara Seidl: Es gibt mittlerweile zwei gute Studien, die das Pucken als statistisch signifikanten Risikofaktor für die Entstehung einer Hüftdysplasie ausgemacht haben. Dogruel et al. konnten in einer 2008 in der Zeitschrift International Orthopaedics veröffentlichten Studie zeigen, dass das Pucken der Hauptrisikofaktor ist für den Nachweis einer Hüftdysplasie mittels Ultraschalluntersuchung nach Graf – weit vor den „klassischen“ und bekannten Risikofaktoren positive Familienanamnese oder Geburt aus Beckenendlage. Darüber hinaus konnten Mulpuri et al. in einer 2016 in der Zeitschrift Clinical Orthopaedics and Related Research erschienenen Multi-Center-Studie zeigen, dass die einzigen zwei Risikofaktoren für die verspätete Erstdiagnose einer Hüftluxation – also dem Feststellen eines ausgerenkten Hüftgelenks nach dem dritten Lebensmonat – die Geburt aus Schädellage und das Pucken sind.

Was genau passiert beim Pucken mit der Hüfte?
Dr. Tamara Seidl:
Beim klassischen Pucken werden die Babys eng in Tücher eingewickelt. Dabei werden die Beinchen in Streckstellung und leichter Adduktion aneinandergebunden. Durch diese für Neugeborene unphysiologische Stellung wirken auf die Wachstumsfuge an der Gelenkpfanne Scherkräfte, die im schlimmsten Fall zu einem Wachstumsstopp führen. Wächst der Hüftkopf weiter, die Pfanne jedoch nicht, kommt es zu einem Missverhältnis – die Gelenkpfanne ist im Verhältnis zum Kopf zu klein, eine Hüftdysplasie ist entstanden.

Wie bekannt ist die Thematik unter Orthopäden und Kinderärzten in Deutschland?
Dr. Tamara Seidl:
Nachdem mittlerweile unter Orthopäden, Kinderorthopäden und Kinderärzten immer bekannter wird, dass das Pucken hierzulande seit geraumer Zeit in der Säuglingspflege ein Revival erfährt und bereits aus Tierversuchen aus den 70er Jahren bekannt ist, dass eine Fixation des Kniegelenks in Streckstellung zum Ausrenken des Hüftgelenks führen kann, wird das Problem in diesen Fachkreisen immer populärer.

Hierzulande gibt es das Revival des Puckens, in Japan und in der Türkei hingegen sollen Aufklärungskampagnen Eltern von der Methode abbringen. Wie sollte man  in Deutschland vorgehen und welche Berufsgruppen sollten in die Aufklärung einbezogen werden?
Dr. Tamara Seidl: Aus kinderorthopädischer Sicht muss man ausschließlich vor dem klassischen Pucken warnen, das z.B. in Japan und der Türkei traditionell durchgeführt und mittlerweile von Staatswegen zur Reduktion der Häufigkeit von Hüftreifungsstörungen u.a. mit  Aufklärungskampagnen „bekämpft“ wird. Hebammen, Säuglingsschwestern, Kinderärzte und Orthopäden muss dies bewusst sein.

Raten Sie grundsätzlich vom Pucken ab oder ist es Maßen vertretbar?
Dr. Tamara Seidl: Wir raten aus den genannten Gründen grundsätzlich vom klassischen Pucken ab. Aus kinderorthopädischer Sicht spricht jedoch nichts gegen die Verwendung von Pucksäcken, in denen die Babys ihre Beinchen frei bewegen können und Eltern beispielsweise durch das Unterlegen einer Handtuchrolle unter die Beinchen eine Lagerung der Beinchen in Sitz-Hock-Stellung erreichen können. In dieser Sitz-Hock-Stellung kommt es zu einem optimalen Wachstum des gesamten Hüftgelenks.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Yvonne Bachmann.

Bilder: Studien haben gezeigt, dass das klassische Pucken von Babys (links) zu einer Hüftdysplasie führen kann. Oberärztin Dr. Tamara Seidl (rechts) rät deshalb dazu, Pucksäcke zu nutzen, in denen die Kinder mehr Beinfreiheit haben. (Quellen: Ramona Heim, Shutterstock; privat)

Wissenschaftler verbessern Sicherheit von Implantaten

Jena – Medizinische Implantate bergen nach wie vor Risiken wie das Auftreten von Blutgerinnseln oder Infektionen. Jenaer Forschern ist es gelungen, Polymeroberflächen so zu verändern, dass die Anhaftung von Blutplättchen und damit die unerwünschte Blutgerinnung wesentlich reduziert werden. Darüber hinaus fanden die Wissenschaftler einen Weg, Oberflächen von Titanimplantaten zu modifizieren, um das Risiko eines Bewuchses mit gefährlichen Krankheitserregern zu reduzieren.

„Heutige Implantatmaterialien, wie Polymere und Metalle, können unerwünschte Nebenwirkungen im menschlichen Organismus verursachen“, sagt Materialwissenschaftler Prof. Klaus D. Jandt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihrem Ziel, medizinische Implantate sicherer zu machen, sind Jandt und sein Team nun mit zwei aktuellen Studien einen Schritt nähergekommen.

Blutgefäßprothesen bestehen heute vorwiegend aus Dacron, einem Polyester-Polymer oder Teflon. „Weil Blut dazu neigt, im Kontakt mit diesen Materialoberflächen zu gerinnen, besteht die Gefahr, dass sich die künstlichen Blutgefäße mit Blutgerinnseln verschließen, was lebensbedrohlich sein kann“, erläutert Jandt. Um die Anhaftung von Blutplättchen auf den künstlichen Oberflächen zu verringern, haben sich die Wissenschaftler von der Natur inspirieren lassen. „In natürlichen Blutgefäßen wird die Blutgerinnung u.a. dadurch unterdrückt, dass die Zellen, mit denen die Gefäße ausgekleidet sind, eine typische dreidimensionale Form aufweisen und etwas aus der Gefäßoberfläche herausragen.“ Diese natürliche Form diente den Materialwissenschaftlern als Vorbild für die Oberfläche eines neuen künstlichen Blutgefäßes.

Wie sie in der nun vorgelegten Untersuchung zeigten, weist diese im Vergleich zu einer herkömmlichen unstrukturierten Polymeroberfläche eine um etwa 80 Prozent geringere Anhaftung von Blutplättchen auf. Mit Computersimulationen zeigten die Materialwissenschaftler weiter, dass die durch die Blutströmung verursachten Scherspannungen (d.h. Strömungskräfte) auf den bioinspirierten Oberflächen für diese reduzierte Anhaftung von Blutplättchen verantwortlich sind. „Wir hoffen, damit eine wichtige Grundlage für neue Gefäßprothesen gelegt zu haben“, kommentiert Jandt diese Ergebnisse, die in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Jena und dem Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik in Heilbad Heiligenstadt entstanden.

Auch beim Verständnis von Infektionen an metallischen Titanimplantaten sind die Materialwissenschaftler der Uni Jena einem bioinspirierten Ansatz gefolgt. So schützt sich eine Reihe von Tieren gegen die Besiedelung durch Mikroorganismen, indem ihre Haut mikroskopisch kleine Strukturen aufweist, die die Anhaftung von Bakterien durch physikalische Kräfte verhindern. Solche Strukturen, wie sie etwa auf der Haut von Haien oder den Flügeln von Libellen vorkommen, haben die Forscher vereinfacht auf das Implantatmaterial Titan übertragen.

Wie sie gemeinsam mit Kollegen vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI) in ihrer nun veröffentlichten Arbeit belegen, lässt sich dadurch die Anhaftung von Mikroorganismen rein physikalisch um mehr als die Hälfte reduzieren.

Die Studien „Hemodynamic aspects of reduced platelet adhesion on bioinspired microstructured surfaces” und „Nanorough titanium surfaces reduce adhesion of Escherichia coli and Staphylococcus aureus via nano adhesion points” werden in der September-Ausgabe der Zeitschrift Colloids and Surfaces B: Biointerfaces veröffentlicht.

Quelle: Universitätsklinikum Jena

Bild: Jenaer Forschern ist es gelungen, Polymeroberflächen von künstlichen Blutgefäßen so zu verändern, dass sie die Anhaftung der Blutplättchen und damit die Blutgerinnung wesentlich reduzieren. (Quelle: Jan-Peter Kasper/FSU)

Kritik der Krankenkassen: IGeL-Info ist unzureichend

Berlin – „Für manche Facharztgruppen ist das IGeLn zum Volkssport geworden. Information und Aufklärung geraten in der Praxis dabei manchmal in den Hintergrund.“ Diese Vorwürfe hat heute in Berlin Dr. Peter Pick erhoben, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS). Pick bezog sich auf eine Online-Befragung von mehr als 2.000 Versicherten im Alter zwischen 30 und 69 Jahren.

Fachärzte für O + U igeln häufig

Danach kannten 82 Prozent der befragten Versicherten Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). 63 Prozent derjenigen, die schon von IGeL gehört haben, bekamen in den vergangenen drei Jahren eine solche Leistung angeboten oder fragten selbst danach. 72 Prozent der IGeL-Angebote stammen nach der Analyse des MDS von fünf Facharztgruppen: von Frauen- und Augenärzten, Orthopäden, Hautärzten und Urologen. Nach Schätzungen des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen verdienen Ärztinnen und Ärzte jährlich rund eine Milliarde Euro mit Individuellen Gesundheitsleistungen, hieß es.

Die Patienten sehen viele IGeL der Umfrage zufolge aber mit Argwohn: 67 Prozent der Befragten, die schon einmal von IGeL gehört hatten, beurteilten sie kritisch. Nur 52 Prozent derjenigen, denen eine IGeL angeboten wurde, waren mit dem Verhalten der Ärztin/des Arztes zufrieden.

Kritische Informationen zu 41 Individuellen Gesundheitsleistungen hat der MDS auf dem Portal www.igel-monitor.de aufbereitet. Die Seite werde mittlerweile von 1.000 bis 3.000 Besuchern pro Tag angeklickt. „Anliegen des IGeL-Monitors ist es, das Informationsgefälle zwischen Arzt und Patient zu verringern“, erläuterte Pick. 17 Untersuchungs- und Behandlungsmethoden wurden mit „negativ“ oder „tendenziell negativ“ eingestuft, bei 15 wird der Nutzen als „unklar“ angegeben. Drei gelten als „tendenziell positiv“.

Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz „tendenziell positiv“

Die Blutegeltherapie bei Kniearthrose beispielsweise wird mit „tendenziell negativ“ bewertet, ebenso die Hyaloronsäure-Injektion. Zur Magnetfeldtherapie beim Kreuzschmerz sei die Studienlage unklar, ebenso bei der Stoßwellentherapie bei der Kalkschulter. Hier ist der Vermerk „Hinweise auf erheblichen Nutzen, aber unzureichende Datenlage“ ergänzt. Die Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz wird mit „tendenziell positiv“ bewertet. Hier findet man den Hinweis auf der Homepage von IGeL-Monitor: „Auf Basis der aktuellen Studienlage für den Einsatz der ESWT beim Fersenschmerz stellt der GKV-Spitzenverband beim Gemeinsamen Bundesausschuss einen Antrag auf eine erneute Nutzenbewertung dieser Methode.“ Die Stoßwellentherapie beim Tennisarm wird dagegen mit „tendenziell negativ“ bewertet.

„Zwar erkennen wir an, dass ein Teil der Ärzteschaft zunehmend zurückhaltender mit IGeL umgeht“, betonte der MDS-Geschäftsführer. „Ein anderer Teil praktiziert aber einen bisweilen aggressiven Verkaufsdruck und nutzt hierfür sein Praxispersonal. Dieser Teil ist aufgefordert, sich an die Empfehlungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu halten.“ Damit ist der Ratgeber „Selbst zahlen?“ gemeint, den die beiden Institutionen gemeinsam mit anderen herausgegeben haben.

Kritik auch an IGeL-Finanzierung der Krankenkassen

Auch das Verhalten mancher Krankenkasse hält Pick aber für falsch. Einige erstatten gesetzlich Krankenversicherten teilweise Behandlungen, die sie nicht in den Leistungskatalog aller Kassen übernommen haben wollen. „Wir sind nicht glücklich, wenn negative Bewertungen von den Krankenkassen nicht beachtet werden“, betonte Pick. Erstattungen sehe man kritisch. Manche Bewertung einer IGeL durch den MDS habe aber dazu geführt, dass eine sie finanzierende Kasse nicht sehr viele Nachahmer gefunden habe.

Bei einem Presseseminar des MDS im April 2016 hatte Bernd Zimmer, Hausarzt und Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, betont, die Mehrheit der Ärzte gehe „verantwortungsbewusst und zurückhaltend“ mit Selbstzahlerleistungen um: „IGeL sind kein Selbstzweck und nicht dazu da, das Portemonnaie der Ärzte zu füllen.“ Die Ärztekammer Nordrhein bearbeite etwa 80 Vorgänge zu Verdachtsfällen pro Jahr – bei insgesamt 80 Millionen Behandlungsfällen. Die Kammer reagiere auf Meldungen, ein aktives „Monitoring machen wir nicht“. Wichtig sei es, dass „Ärzte sachlich informieren, Wahlmöglichkeiten aufzeigen, Vor- und Nachteile erörtern und mit dem Patienten eine gemeinsame Entscheidung treffen“, betonte Zimmer.

Kritik an IGeL ja – an Kassenleistungen aber nein

Die Medizinjournalistin Dr. Martina Lenzen-Schulte hatte über das Presseseminar Ende April im „Deutschen Ärzteblatt“ berichtet. Sie wies unter anderem darauf hin, dass es eine ganze Reihe IGeL gebe, die von Patientenseite explizit gewünscht seien, ob schönheitschirurgische Maßnahmen, Laser-Haarentfernung oder Bescheinigungen für den Kita-Besuch nach Krankheit. Sie spielten aber in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine geringe Rolle. „Ob im Einzelfall eine IGeL dem Patienten nützt, ist nicht leicht zu entscheiden“, befand Lenzen-Schulte. Sie kritisierte aber in ihrem Kommentar, dass man beim Monitor zwar schlecht über IGeL reden dürfe, aber offenbar nicht über Kassenleistungen. Als Beispiel führte sie die digitale Untersuchung der Prostata zum Screening an. Ihr Fazit: „Da sehen wir einen Balken im Auge der Wächter“.

Spifa: GKV-Versorgung hat Grenzen 

Dr. med. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Spitzenverbands Fachärzte Deutschland, verwies darauf, dass gesetzlich Krankenversicherte lediglich Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Versorgung hätten. „Das bedeutet aber eben auch, dass es weitere fachärztliche Leistungen gibt, die darüber hinausgehen und dem Patienten zur Verfügung gestellt werden können“, sagte er. „Selbst unsere Gerichte erkennen das an und haben schon Ärzte verpflichtet, bestimmte IGeL den Patienten anzubieten, um nicht in den Verdacht der Unterlassung zu geraten.“ Diese Dimension werde leider allzu gern von den Kassen verschwiegen.

Sabine Rieser

Foto: Kim Schneider@fotolia.com

GMK-Beschluss: PJ-Pflichtquartal in der ambulanten Versorgung

Berlin – Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) hat Ende Juni in Rostock das Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter anderem gebeten zu prüfen, ob beispielsweise Physiotherapeuten nicht im Rahmen des Direktzugangs Leistungen erbringen könnten. Dafür solle der Gemeinsame Bundesausschuss Indikationen festlegen. Weiter heißt es in Beschlüssen: „Das BMG wird gebeten zu prüfen, ob durch eine Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen der Gesundheitsfachberufe erweiterte Delegationsmöglichkeiten ärztlicher Leistungen eröffnet werden können. Darüber hinaus wird das BMG gebeten, in die weiteren Überlegungen auch die Möglichkeit einer etwaigen Substitution einzubeziehen.“

Zur Erinnerung: Das BMG plant, allen Heilmittelerbringern wie Physiotherapeuten und Ergotherapeuten in Modellvorhaben flächendeckend die Möglichkeit einzuräumen, selbstständiger als bisher über Therapien zu entscheiden. Dies geht aus dem Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung“ hervor. Bislang wird diese „Blankoverordnung“ erst in zwei Modellprojekten mit Physiotherapeuten erprobt.

Grüttner: osteopathische Leistungen prüfen

Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner hatte in Rostock zudem erläutert: „Ich begrüße die Bitte an das BMG, aus Gründen des Patientenschutzes zu prüfen, wie die durch verschiedene Gerichtsurteile entstandene Rechtsunsicherheit im Hinblick auf die osteopathische Leistungserbringung ausgeräumt werden kann. In diesem Zusammenhang ist selbstverständlich auch zu prüfen, ob das Berufsbild des Osteopathen einer Reglementierung durch ein eigenes Berufsgesetz bedarf.“

Masterplan 2020: ambulantes Pflichtquartal im PJ

Der Masterplan 2020 zur Reform des Medizinstudiums wird in seiner jetzigen Form von der GMK unterstützt. Die Runde einigte sich in Rostock auf ein Votum für ein verpflichtendes Quartal in der ambulanten Versorgung während des Praktischen Jahrs (PJ). Ein solches Pflichtquartal nur für die Allgemeinmedizin ist damit wohl passé.

Brückenpraxen weiter forcieren

Unterstützt wird auch die Vorgabe gemäß GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, wonach die Kassenärztlichen Vereinigungen ihren Notdienst zu den sprechstundenfreien Zeiten auch durch Kooperation und organisatorische Verknüpfung mit zugelassenen Krankenhäusern sicherzustellen haben. Dieser Ansatz sei „in Abhängigkeit von der Versorgungssituation vor Ort weiterzuentwickeln, um eine echte sektorenübergreifende Zusammenarbeit, und damit eine Verbindung im Sinne einer Brückenpraxis zwischen Ambulant und Stationär, zu ermöglichen“.

Lösungen für Patientenakten in insolventen Häusern

Handlungsbedarf sieht die GMK derzeit beim Umgang mit Patientenakten geschlossener, insbesondere insolventer Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen. Sie bat deshalb die Bundesregierung, umgehend eine Gesetzesinitiative in die Wege zu leiten, um das Recht der Patientinnen und Patienten auf Akteneinsichtnahme zu sichern.

Schwerpunktthema der GMK-Sitzung  2017 soll das Thema „patientenorientierte, gesundheitliche Versorgung älterer Menschen“ werden.    Sabine Rieser

Foto: Pressestelle GMK – 89. Gesundheitsministerkonferenz

KV-Wahl: In Zukunft fair, transparent, konstruktiv

Berlin – Wenn man Dr. Claudio Freimark fragt, welche Themen er in der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin gern angehen würde, fallen ihm eine Menge ein: mehr Service, Abbildung neuer Rahmenbedingungen im Honorar, Förderung innovativer ambulanter Angebote und und und. Der 45-Jährige ist in einer Einzelpraxis niedergelassen – und kandidiert auch, weil viele Kolleginnen und Kollegen ihn dazu ermuntert haben.

7 Fragen an Dr. Claudio Freimark


BVOU.net:
Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Freimark:
Mein Berliner BVOU-Landesverband hat mich vorgeschlagen. Ich möchte die Interessen unserer Fachgruppe in der KV-Vertreterversammlung stärker vertreten, als dies bisher der Fall war.

BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Freimark: Unsere Liste heißt „Die Fachärzte 2.0 – fair.transparent.konstruktiv“.

Fair meint einen von gegenseitigem Respekt getragenen Meinungsaustausch untereinander, der bei allen Unterschieden in der Sache, in den Versorgungsbereichen und in den Fachgruppen einen kollegialen Umgang ermöglicht und andere Meinungen respektiert.

Transparent meint, dass Beschlüsse und Handlungsweisen eines KV-Vorstands allen Mitgliedern der Vertreterversammlung gleichermaßen zugänglich zu machen und nachvollziehbar aufzubereiten sind. Wir wollen aber ebenso, dass auch die Vertreterversammlung ihr Handeln so transparent wie möglich macht und Beratungen hinter verschlossenen Türen künftig die absolute Ausnahme bleiben.

Konstruktiv meint, sich von einer Politik ohne Rücksicht auf Verluste zu verabschieden. Als Facharztliste vertreten wir natürlich Facharztinteressen. Dabei suchen wir aber, wo immer dies möglich und nötig ist, die Kooperation mit den anderen Fachgruppen – auch und gerade durch faire Verhandlungen und Interessensausgleich. Dabei lassen wir uns auch von versorgungspolitischer Verantwortung für Berlin leiten. Aus leidvoller Erfahrung in der laufenden Amtsperiode wissen wir: Ein Miteinander gelingt nur durch Kooperation und Integration – nicht durch Ausgrenzung oder Polarisierung.

BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Freimark: Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Honoraranteil für die Orthopäden (sowohl für die konservativ als auch für die operativ tätigen Kollegen) wieder zunimmt.

BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Freimark: Da fallen mir mehrere ein: Der Servicegedanke der KV muss verbessert werden. Die Attraktivität des berufspolitischen Engagements muss erhöht werden. Und eine professionelle Vorstandsarbeit ist unabdingbar.

Veränderungen der Rahmenbedingungen ärztlicher Arbeit, zum Beispiel durch neue Hygienevorschriften und Qualitätsmanagement, müssen im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abgebildet werden. Die fachärztliche Weiterbildung in den Praxen muss gefördert werden. Spezialisierte fachärztliche Leistungen, insbesondere das ambulante Operieren, müssen gefördert und aufwandgerecht vergütet werden. Innovative ambulante fachärztliche Versorgungsangebote müssen entwickelt, gefördert und ihrem Aufwand entsprechend vergütet werden.

Die Weitergabe der fachärztlichen Praxen muss gesichert werden. Dazu müssen der tatsächliche Versorgungsbedarf bestimmt und die besondere Situation Berlins als Mitversorger des Umlands berücksichtigt werden.

BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Freimark: Es muss eine Umverteilung der Honorartöpfe zu unseren Gunsten erfolgen.

BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Freimark: Man muss ein gutes Zeitmanagement haben und gut strukturiert sein.

BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Freimark: Ich gucke mir die letzten Honorarbescheide an. Außerdem habe ich zahlreiche positive Rückmeldungen vieler Kollegen und Kolleginnen aufgrund meiner Kandidatur zur KV-Vertreterversammlung erhalten.

Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.

Weiterführende Informationen:

KV-Wahlen 2016: Alle wichtigen Informationen im Überblick

Weitere Interviews:

KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch

Bild: Dr. Claudio Freimark (Quelle: privat)