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BVOU in Baden-Baden: Positive Stimmung und fachlicher Austausch

Baden-Baden – Die VSOU-Jahrestagung ist für das Team der BVOU-Geschäftsstelle traditionell ein wichtiges Ziel. Am Stand zu Gast waren Olga Zöllner von der Funk Gruppe und Jeannine Hauke und Tim Schneider von der Deutschen Arzt AG (DAAG). Die drei Kooperationspartner blicken auf drei erfolgreiche Tage mit interessanten Gesprächen am BVOU-Stand zurück.

Wie wurden Ihre Informationsangebote am BVOU-Stand aus Ihrer Sicht wahrgenommen?

Olga Zöllner: Die Funk Gruppe als Kooperationspartner des Berufsverbandes in Versicherungsfragen, konnte sich über zahlreiche konstruktive Gespräche sowohl mit den Verbandsmitgliedern als auch mit den potentiellen Mitgliedern des BVOU erfreuen. Auch die vor Ort ausgelegten Informationen zu zahlreichen Berufs-Versicherungen fanden bei den Interessierten einen positiven Anklang.

Jeannine Hauke: Auch die DAAG-Informationsangebote am BVOU-Stand wurden sehr gut angenommen. Es war immer viel los und es mangelte nicht an konstruktiven und interessanten Gesprächen. Wenn mal zu viel Aufgebot am Stand war, war es daher sehr gut sich für längere Gespräche in den Sitz- und Stehtischbereich hinter dem Stand zurückziehen zu können.

Tim Schneider: Die gute Stimmung der Aussteller haben auch die Interessenten sehr deutlich vernommen und kehrten gerne, auch mehrfach,  für einen fachlichen Austausch an den Stand zurück.

Was interessierte die Mitglieder besonders? Was haben sie besonders gefragt?

Hauke: Mittlerweile sind viele BVOU-Mitglieder sehr gut informiert und haben nur noch Detailfragen, bevor sie eine Zusammenarbeit mit der Deutsche Arzt AG starten. Mitglieder, die bereits Teil unseres Expertennetzwerks sind, freuten sich über die gute Zusammenarbeit und kamen mit Rückfragen oder kleineren Anliegen auf uns zu.

In diesem Jahr konnten wir eine Preiserhöhung der physiotherapeutischen Leistungen für BARMER-Versicherte im Rahmen des besonderen Versorgungsvertrages verkünden. Das war genauso ein großes Thema, wie der regionale Bedarf an weiteren Netzwerkärzten und Physiotherapeuten. Mit dem Wissen wo weitere Einrichtungen laut Krankenkasse dringend benötigt werden, um eine flächendeckende Versorgung zu erreichen und wie die aktuellen Preise für die Physiotherapeuten ausfallen, sind nun wieder viele BVOU-Mitglieder mit praxisnahen Physiotherapie-Zentren in Kontakt getreten, um eine Kooperation mit der Deutschen Arzt AG anzustreben. Natürlich bieten wir bei der Suche nach einer geeigneten physiotherapeutischen Einrichtung gerne unsere Unterstützung an.

Schneider: Auch das Thema Telemedizin und Fernbehandlung erwies sich als echter Publikumsmagnet. Da sich der Markt zurzeit sehr dynamisch präsentiert und sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum 1. April 2019 erneut geändert haben, war der Informationsbedarf enorm hoch. Die zahlreichen Interessenten konnten sich nicht nur am Stand zum Thema informieren lassen, sondern auch einige Vorträge und Workshops haben die Chancen der innovativen Kommunikationslösung aufgegriffen.

So konnten Interessenten sich bereits vor Ort von der Leistungsfähigkeit der Videosprechstunde „sprechstunde.online“ von der Deutschen Arzt AG überzeugen.

Zöllner: Die Kongressteilnehmer erkundigten sich zudem häufig nach den bestehenden Sonder- und Rahmenkonditionen für Verbandsmitglieder.

Insbesondere das außerordentliche Preis-Leistungsverhältnis der exklusiv für BVOU-Mitglieder bestehenden Versicherungslösungen – sowohl obligatorisch als auch fakultativ – wurde in den persönlichen Gesprächen detailliert erörtert. Die Resonanz hierzu war aus der Sicht der Funk Gruppe positiv.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Das Interview führte Janosch Kuno, BVOU-Presse.

Erste BVOU-Edition des DVT-Systems in Betrieb genommen

München – Dr. Michael Nager ist Spezialist für orthopädische Diagnostik und Beratung orthopädischer Problemfälle. Oberste Maxime ist hierbei die exakte Indikationsstellung, das Vermeiden nicht gerechtfertigter operativer Eingriffe und der Einsatz modernster minimal-invasiver und konservativer Behandlungsverfahren. Dr. Nager berichtet von seinen ersten Erfahrungen:

„Wir verwenden das DVT System seit Februar 2019. Es übertrifft in Handhabung, Durchführung der Untersuchungen und vor allem in der Bildqualität sämtliches, was es bisher an Bildinformation in der Orthopädie gab. Die Bildauflösung ist mehr als genial. Besonders praktikabel ist, dass man mit den Patienten direkt vor Ort, also in den Praxisräumen nach einer maximal 3 Minuten dauernden Untersuchung das weitere Vorgehen besprechen kann, ohne dass weitere zeitaufwändige Besuche in anderen Praxen erforderlich sind. Die Bildqualität begeistert die Patienten und erzeugt ein professionelles Feedback, ebenso die Tatsache, dass die Strahlenbelastung äußerst gering ist. Die Installation und der Service von SCS sind höchst professionell, das System war innerhalb eines Arbeitstages installiert. Ich würde das DVT System jeder anspruchsvollen orthopädischen Praxis empfehlen.“

BVOU, Umfrage, Patientenbefragung, Landesverbände, Facharztvertrag, Orthopädie, Unfallchirurgie

Patientenevaluation Facharztvertrag BaWü 2019

Bitte um Ihre Unterstützung!

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, 

unser Verband hat mit der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK den Facharztvertrag Orthopädie abgeschlossen.

Aktuell läuft die Evaluation dieses Vertrages durch einen Verbund  aus mehreren Universitäten. Die Evaluation beinhaltet Datenerhebung sowohl in als auch außerhalb Baden-Württembergs.

Dazu wird von der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. med. Dr. phil. Winfried Banzer, Universität Frankfurt, eine Patientenbefragung durchgeführt. Sie stellt ein wichtiges Element des Evaluation dar. Ihre Patienten haben aus der Studie keinen unmittelbaren Nutzen, unterstützen aber die Erhebung von wissenschaftlich relevanten Daten. So können sie mittel- und langfristig zur weiteren Verbesserung der Versorgung beitragen.

Gerne möchten wir Sie bitten, diese Befragung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Dazu wäre es hilfreich, wenn Sie in Ihrem Wartezimmer die Befragungsunterlagen des Untersuchungsteams auslegen und Ihre Patienten motivieren würden, an der Umfrage teilzunehmen. Es ist weder eine direkte Befragung, noch eine Untersuchung Ihrer Patienten durch Sie im Rahmen der Studie vorgesehen. Ihre Patienten füllen lediglich die Studienunterlagen aus und senden diese an das Untersuchungsteam der Universität Frankfurt zurück.

Wenn Sie uns mit dem Auslegen der Fragebögen in Ihrem Wartezimmer unterstützen möchten, tragen Sie bitte hier Ihre Kontaktdaten ein:

Die Studie wird selbstverständlich nach den gelten Regeln des Datenschutzes durchgeführt. Das Ethikvotum der Universität Frankfurt liegt vor.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an das Untersuchungsteam der Universität Frankfurt:

Dr. Eszter Füzéki
Abteilung Präventiv- und Sportmedizin
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Goethe-Universität
Tel: 069 6301 87651
Theodor-Stern-Kai 7, Haus 9B
60590 Frankfurt am Main
fuezeki@sport.uni-frankfurt.de

Umfrage zur Versorgungslage in der Rheumatologie

Liebe Mitglieder,
mit dem folgenden Anschreiben und der Bitte, an der verlinkten Umfrage teilzunehmen, wünscht Dr. Uwe Schwokowski eine besinnliche Weihnachtszeit:

Die Novelle der ZWBO Orthopädische Rheumatologie hat jetzt auch die vorletzte Hürde bei der STÄKO unbeschadet genommen. Nun hängt es von den einzelnen Landesärztekammern ab, ob auch in jedem Bundesland die geplante Reform in dieser Form übernommen wird.

Wie schon in meinem Artikel III-2018 beschrieben, bin ich Mitglied einer Task force „Bündnis Orthopädische Rheumatologie“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die konservativen Inhalte der O/U im Sinne der Orthopädischen Rheumatologie intensiv zu fördern. Der erste Schritt ist ein gemeinsamer Auftritt beim VSOU 2019, bei dem wir 6 Slots am 3. und 4.5. hintereinander in einem Saal unter dem Motto : „ Konservative Orthopädie heute – Orthopädische Rheumatologie morgen “ vorstellen werden.

In einer gemeinsamen Sitzung am 13.12.2018 in Frankfurt haben die Mitglieder dieser Task force die Inhalte für den VSOU zusammengestellt. Diese Präsentationen mit den Fachbereichen Manuelle Medizin, Osteologie, orthopädische Schmerztherapie, Rehabilitation, Technische Orthopädie und entzündlich rheumatische Gelenkerkrankungen dürften jeden O/U aus der Niederlassung oder Weiterbildung ansprechen.

In derselben Sitzung haben wir den folgenden Beschluss gefasst, der für jeden rheumatologisch interessierten O/U von Bedeutung sein könnte. Im Rahmen der neuen Zusatzweiterbildung ORh wird es voraussichtlich eine Übergangsregelung von 3 Jahren geben. Das bedeutet, dass bereits „fertige O/U“ berufsbegleitend diesen Zusatz erwerben können, ohne eine 2 jährige Weiterbildungszeit zu absolvieren. Die Task force erarbeitet für jeden Fachbereich einen Vorschlag, welche Qualifikation der Kandidat vorweisen muss, um den ORh zu erlangen. Diese Vorgaben würden dann für Diskussionen und Absprachen mit der Bundesärztekammer dienen.

Bei den entzündlich rheumatischen Erkrankungen haben viele Kollegen bereits die Fortbildung zum RhefO absolviert. Hier könnte ich mir durch entsprechende Refresherkurse oder gezielte Curricula vorstellen, dass dies u.a. die Voraussetzung für diesen Bereich sein könnte . Eine Kooperation mit einem internistisch rheumatologischen Kollegen mit 50 Fällen über 1 Jahr wird zusätzlich in der ZWBO gefordert. Interessierten empfehle ich, schon jetzt Fälle zu sammeln, die in Kooperation mit Internisten ablaufen.

Inwieweit überhaupt eine größere Anzahl von O/U Interesse an einer solchen Weiterbildung hat, möchte ich durch eine Frageaktion von 10 Fragen im Link erfahren. Das Ergebnis könnte für weitere Verhandlungen mit der BÄK bedeutsam sein, ist doch weiterhin das Versorgungsdefizit in der Rheumatologie ein großes Thema. Deutlich weitere Erkenntnisse könnten wir als Referat Orthopädische Rheumatologie im BVOU durch eine Frageaktion mit entsprechenden Daten durch Novartis Pharma gewinnen. Eine Aufwandsentschädigung für eine Interview von ca 1 ½ Stunden wird gezahlt.

Unterstützen Sie uns bitte und zeigen Sie Ihr Interesse durch entsprechende Kreuze im Link.

Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende. Aus meiner Sicht war es für die ORh ein sehr gutes Jahr. Die ASV ist mit den ORh gestartet, die ZMWBO verspricht uns eine Perspektive, die Orthopädische Rheumatologie ( konservative Orthopädie ) im europäischen Sinne anzupassen und unsere Interessen insbesondere auch für eine verbesserte Patientenversorgung darzustellen. Weiterhin sehr erfolgreich wird der Orthopäden Vertrag in Baden Württemberg gelebt. Die letzten 2 Wochenenden hatte ich wieder das Vergnügen, in Stuttgart die MFA Schulung über entzündliche Gelenkerkrankungen durchzuführen. Im Einklang mit den Mitreferenten der anderen Fachbereiche stelle ich fest, dass ein großes Interesse bei unseren Mitarbeiterinnen besteht und auch damit die konservativen Inhalte unseres Faches gestärkt werden.

Um ein Bild von der aktuellen Versorgungssituation rheumatischer Erkrankungen in der orthopädischen Praxis zu erhalten, bitten wir Sie außerdem um Beantwortung der 10 Fragen. Dies wird nicht länger als 3 Minuten Ihrer Zeit beanspruchen.

Euer/Ihr Uwe Schwokowski

BVOU auf dem Bundeskongress Chirurgie 2019

Berlin/Nürnberg  – Zum Bundeskongress Chirurgie, ausgerichtet von BNC, BAO und BDC finden sich im Februar traditionell ca. 1.000 Chirurgen, darunter viele Orthopäden und Unfallchirurgen, in Nürnberg ein. So wird es auch am 22.-23.02.2019 wieder sein.

Der BVOU beteiligt sich mit einzelnen Sitzungen zu folgenden Themen am Kongress:

  • Sportverletzungen
  • Datenschutz
  • Digitalisierung

Zusätzlich bietet die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) in Kooperation mit dem BDC begleitende curriculare Fortbildungen für Ärzte und MFA zum Schwerpunkt Hygiene an:

Bei allen Seminaren handelt es sich um sog. Blended-Learning-Angebote aus E-Learning-Teil und Abschlußkolloquium als Präsenzveranstaltung. Letztere finden auf dem Bundeskongress Chirurgie zu den genannten Zeiten statt. Für Ärzte über beide Tage und für MFA je einen Tag pro Kurs. Nutzen Sie die Gelegenheit und nehmen Sie Ihre Mitarbeiter*Innen mit auf den Kongress!

BVOU-Mitglieder erhalten auf alle Veranstaltungen 20% Rabatt. Buchung über das beigefügte Bestellformular per Fax oder elektronisch durch Klick auf die Veranstaltungen oben.[/vc_column_text]

Grußwort der Kongressorganisatoren

Wie wird sich die Gesundheitslandschaft in den nächsten Jahren verändern?
Wie erfolgt die bedarfsgerechte Steuerung der Gesundheitsversorgung?
Wie soll der Personalnotstand in Klinik und Praxis behoben werden?
Wird es überhaupt noch einen Facharzt in Niederlassung 2030 geben?

All diese Themenkomplexe werden beim Bundeskongress Chirurgie vom 22.-23.02.2019 in Nürnberg ausführlich erörtert werden. Zur Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 22. Februar 2019 wird Herr Dr. med. A. Köhler, SpiFa Berlin, ein Impulsreferat zum Thema „Medizin 2030“ halten.

Ein weiteres Impulsreferat erwartet uns am Samstagvormittag von Herrn Prof. Dr. B. Augurzky, Gesundheitsökonom aus Essen, der über die Thematik „ist die/das klassische Praxis/Krankenhaus ein Auslaufmodell?“ sprechen wird. Ein weiterer Höhepunkt ist der Gastvortrag von Gela Allmann, deutsche Trailrunning und Skitourenläuferin, ihr Thema „Kämpfe: Lächle: Liebe:“.

Der demographische Wandel hat uns veranlasst, als unfallchirurgischen Themenkomplex „Frakturen des Alters – Osteoporotische Frakturen – Wann und wie sollte behandelt werden?“ zu wählen.

Der BVOU wird eine sicherlich interessante Sitzung Sporttraumatologie abhandeln.

Auf Wunsch vieler Kollegen haben wir mit freundlicher Unterstützung von Prof. Dr. med. M. Anthuber eine viszeralchirurgische Sitzung am Samstagvormittag mit dem Thema „Akut entzündliche Krankheitsbilder in der Abdominalchirurgie – leitliniengerechte Therapie“ ins Programm genommen.

Die Kindertraumatologie, das Reha-Management/Medizin sowie das Gutachterseminar werden erneut DGUV zertifizierte Veranstaltungen sein.

Kein Thema hat in den letzten Wochen und Monaten so für Schlagzeilen, negative Kritik und konträre Diskussionen gesorgt wie das Datenschutzgesetz und die damit verbundenen massiven Anforderungen an die Chirurgen in Klinik und Praxis. Für uns ein Grund Datenschutz und Digitalisierung als Gemeinschaftsprojekt mit dem BVOU erneut ins Programm mit aufzunehmen.

Aufgrund der großen Resonanz 2017 und 2018 wurde auch eine Hygienesitzung ins Programm eingebaut. Hierzu konnten wir Frau Dr. med. S. Gleich, Leiterin des Referats Hygiene und Umweltmedizin der Landeshauptstadt München, sowie Frau Prof. Dr. med. M. Arvand, Robert-Koch-Institut Berlin, als Referentinnen, gewinnen.

„Vom Bild zur Diagnostik“ heißt ein praxisrelevanter Workshop, hierzu haben wir Herrn Prof. Dr. med. M. Uder, Radiologisches Institut Erlangen, eingeladen, der Ihnen Tipps zur Beurteilung von CT/MR Bildern geben wird.

Neu im Programm ist die Sitzung des Forums Junge Chirurgie – junge Assistenzärzte werden die Nachwuchsproblematik aus verschiedenen Blickwinkeln erläutern.

Begleitend zum Bundeskongress Chirurgie finden curriculare Fortbildungen für Ärzte und MFA zum Schwerpunkt Hygiene statt, die insbesondere für operativ tätigen Praxen interessant sind.

Alle teilnehmenden Berufsverbände berichten über aktuelle Entwicklungen auf ihrem Fachgebiet, Neues aus dem Medizinrecht werden wir am Samstagnachmittag hören.

Liebe Kolleginnen und Kollegen wir haben Ihnen ein breitgefächertes Themenangebot vorgelegt und hoffen Sie zahlreich in Nürnberg 2019 begrüßen zu dürfen.

Dr. med.
ChristophSchüürmann
Vorsitzender BNC
Prof. Dr. med. Dr. h.c.
Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär DGCH
Präsident BDC
Dr. med.
Axel Neumann
Präsident BAO
Dr. med.
Michael Bartsch
Kongressleiter

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Mehr ältere Patienten erfordern Umdenken

Berlin – Die Fallzahl in deutschen Krankenhäusern wird erheblich ansteigen. Man rechnet in 15 Jahren mit 20 bis zu 40 Prozent mehr Patienten, die über 80 Jahre alt sind und teils akut-stationär, teils in Rehabilitationseinrichtungen behandelt werden müssen – und dies häufig mit Problemen am Bewegungsapparat. Die Notwendigkeit einer  frühen geriatrischen Mit- und Nachbehandlung in Altersorthopädie und -traumatologie steigt und wird die Behandlungsqualität und die Ergebnisse verbessern.

Der Anteil der Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, wird sich bis zum Jahr 2050 verdoppelt haben, sagt eine Erhebung des Statistischen Bundesamts vorher. Millionen Menschen leiden im Alter an Arthrose, Wirbelsäulenerkrankungen, Osteoporose oder sind nach einem Sturz in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Experten sehen in der alternden Bevölkerung mit ihrer steigenden Krankheitslast eine Herausforderung, auf die sich alle Leistungsträger im Gesundheitswesen vorbereiten müssen.

Knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist bereits heute mindestens 60 Jahre alt. Der Anteil der über 80-Jährigen liegt bei rund 7 Prozent (1). „Die steigende Lebenserwartung und die vorwiegend sitzende Lebensweise sorgen künftig für einen wachsenden Bedarf an orthopädischen und unfallchirurgischen Leistungen“, sagt Dr. med. Gerd Rauch, Kongresspräsident des DKOU 2018 vom Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie. Denn große Volkskrankheiten wie Arthrose, Osteoporose oder Wirbelsäulenerkrankungen sind Verschleißerkrankungen: Sie entstehen und verschlimmern sich im höheren Lebensalter. Zusätzlich steigt auch das Risiko für gefährliche Stürze.

Pro Jahr werden mehr als 400.000 Menschen nach einem Sturz ins Krankenhaus eingewiesen. Die häufigste Diagnose ist der Oberschenkelhalsbruch. „Da diese älteren Patienten nicht selten gebrechlich sind und oftmals auch an mehreren Begleiterkrankungen leiden, können wir sie nicht behandeln wie einen jungen Menschen“, erklärt Kongresspräsident Professor Dr. med. Joachim Windolf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Die Komplikationsrate ist bei ihnen höher: Jeder zehnte Betroffene stirbt innerhalb von 30 Tagen nach seiner Verletzung. Von den überlebenden Patienten muss jeder fünfte in ein Pflegeheim umziehen, weil er nach dem Sturz nicht wieder so mobil wird, um selbstständig im eigenen Haushalt zu leben.
„Die Behandlung alter Patienten stellt besondere Anforderungen an Zeit, Personalaufwand und Fachkenntnis“, sagt Windolf. In ihrem Weißbuch Alterstraumatologie empfiehlt die DGU daher eine enge Zusammenarbeit mit Geriatern. Eine aktuelle Studie belegt, dass dadurch die Sterblichkeit nach altersbedingten Knochenbrüchen um 20 Prozent sinkt (2).

„Auch bei chronischen Erkrankungen wie der Arthrose ist es sinnvoll, schon im frühen Stadium einen Altersmediziner einzubeziehen“, ergänzt Prof. Dr. Dr. med. Werner Siebert, Kongresspräsident des DKOU 2018 und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Um die Versorgung dieser alten und sehr alten Patienten weiter zu verbessern, muss aber auch die Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie weiter vorangetrieben werden. „Kunstgelenke und Implantate ermöglichen es uns heutzutage, Mobilität bis ins hohe Alter zu erhalten. Wir werden aber auf Dauer Therapieansätze benötigen, die beschädigte Knochen oder verlorenen Gelenkknorpel wiederherstellen können“, sagt Siebert.

In den modernen Industrienationen sehen wir uns gerade mit den Problemen des Bewegungsapparates einer großen Aufgabe gegenüber: mit der immer älter werdenden Bevölkerung. Spezielle Probleme einer Bevölkerung, die in 20 Prozent, ja 30 Prozent ihrer Gesamtheit älter als 65 Jahre ist und nicht zuletzt auch eine große Zahl von Menschen im höchsten Lebensalter zwischen 85 und 100 Jahren als Patienten besitzt, hat andere Herausforderungen zu bewältigen als ein Gesundheitssystem, das sich hauptsächlich mit jungen Patienten beschäftigt.

Sehr häufig werden alte Menschen am Ende ihres Lebens gerade durch Probleme am
Bewegungsapparat sehr stark limitiert. Gerade die letzten zehn bis zwölf Jahres eines Lebens zeichnen sich durch eine Vielzahl von kleineren und größeren Erkrankungen am Bewegungsapparat aus, Mehrfacherkrankungen sind häufig, Chronifizierungen die Regel. Die leider auch häufig dabei zu beobachtenden kognitiven Einschränkungen erhöhen die Risiken für Traumata und Verletzungen. Diese Patienten benötigen häufig konservative Unterstützung und Reha-Maßnahmen, die speziell auf ihr hohes Lebensalter abgestellt sein müssen und auch die multimorbiden Zustandsbilder mit einer Vielzahl von verschiedenen Erkrankungen sind eine Herausforderung. Dieses Thema müssen wir
aufgreifen, sowohl hinsichtlich der degenerativen Erkrankungen als auch der Trauma-Problematik.

Es ist ein großer Unterschied, ob eine Wirbelsäulenbehandlung konservativ oder operativ bei einem 60-Jährigen oder einem 90-Jährigen zu erfolgen hat und die Ressourcen, die dafür erforderlich sind und die Fachkompetenz, die nötig ist, um hier eventuell einen operativen Eingriff noch durchzuführen, unterscheidet sich auch erheblich. Der alte Mensch stellt oft viel höhere Anforderungen an Zeit, Personalaufwand und Fachkenntnis. Darauf müssen wir uns vorbereiten und die Mittel und Möglichkeiten dafür zur Verfügung stellen, da die Zahl der Alten und Hochbetagten immer weiter zunehmen wird.

Die Fallzahl in deutschen Krankenhäusern wird deshalb auch erheblich ansteigen. Man rechnet in 15 Jahren mit 20 bis zu 40 Prozent mehr Patienten, die über 80 Jahre alt sind und teils akut-stationär, teils in Rehabilitationseinrichtungen behandelt werden müssen – und dies häufig mit Problemen am Bewegungsapparat.

Um eine kompetente Versorgung der Patienten mit einer Verbesserung der Behandlungsqualität erreichen zu können, und dies heißt natürlich nicht zuletzt, dass eine frühe geriatrische Mit- und Nachbehandlung in Altersorthopädie und -traumatologie nicht nur notwendig sein wird, sondern auch die Ergebnisse verbessern wird.

Es ist bezeichnend, dass im Hospital for Special Surgery in New York inzwischen mehr als zehn Prozent der dort tätigen Ärzte aus O & U als sogenannte „Ortho-Geriatricians“ bezeichnet werden, also als Orthopäden, die sich speziell mit geriatrischen Problemen beschäftigen. Dies ist eine Entwicklung, auf die wir uns ebenfalls einstellen müssen.
Natürlich haben wir viele Möglichkeiten in der Behandlung von hochbetagten Patienten. Die Kunstgelenke werden sicherlich auch 20 weitere Jahre ihre segensreiche Wirkung bei der Behandlung von Frakturen und degenerativen Veränderungen erfüllen können. Dennoch muss man natürlich auch in die Zukunft sehen und hoffen, dass es hier Veränderungen und Weiterentwicklung, gerade aus der Arthroseforschung, gibt, mit denen wir das menschliche Reparatursystem Schritt für Schritt verbessern können.

Es ist zu hoffen, dass es uns gelingt, unseren Körper auf Zell- und Molekularbasis zu stärken und auch die Gelenke und die Knochen zu erneuern beziehungsweise den Alterungsprozess zu verlangsamen, aufzuhalten, vielleicht sogar wieder rückgängig zu machen. Das ist natürlich Zukunftsmusik, aber auch darauf muss die DGOU vorbereitet sein und auch diesen Bereich der medikamentösen und der genetischen Therapie bearbeiten und in ihre Zukunftsoptionen aufnehmen. Dafür müssen wir Forschungsprojekte – wie wir es ja auch tun – anstoßen, unterstützen und fördern.
Interessanterweise sind es gerade die großen Internetkonzerne, die sich sehr stark mit diesen Themen des medizinischen Fortschritts beschäftigen. Der Leiter der technischen Entwicklung bei Google, Raymond Kurzweil, ist der Meinung, dass wir ab dem Jahr 2030 jedes Jahr ein Lebensjahr dazugewinnen. Aus seiner Sicht vollzieht sich Fortschritt nicht linear, sondern exponentiell. Er denkt, dass Nanotechnologie die Aufgaben unseres Immunsystems ergänzen wird, wir werden damit von Tumoren und Desoxyribonukleinsäure(Dann)-Fehlern befreit werden. Seine futuristische Aussicht endet damit, dass der Mensch ganz ohne feste körperliche Form als „Gehirn-Download“ funktionieren wird. Wir werden abwarten, was kommt und beschäftigen uns jetzt sicherlich in unserer Lebensspanne noch mit Platten, Schrauben und Kunstgelenken, aber auch mit zukunftsweisenden Technologien aus Arthrose- und Stammzellforschung.

Quellenangaben und weitere Informationen finden Sie in den Presseunterlagen zu DKOU 2018: hier klicken

Neues Osteosynthese-Register geplant

Berlin – Die Qualität der operativen Versorgung von Knochenbrüchen mit Implantaten soll zukünftig messbar sein, sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Joachim Windolf. Dazu gründet die DGU nun gemeinsam mit Implantate-Herstellern ein Osteosynthese-Register, in dem die Art von Frakturen sowie von Implantaten erfasst werden. Ziel ist es, nicht-optimale Behandlungsverfahren und Komplikationen aufzuzeigen. Erste Auswertungen sollen in 2 Jahren möglich sein.

Steigerung der Versorgungsqualität und Verbesserung der Patientensicherheit wird von Politik, Ärzteschaft, Industrie und Kostenträgern gemeinsam gefordert. Diese Ziele basieren auf gesundheitspolitischer Verpflichtung und ärztlichem Ethos, aber auch auf dem Wunsch, Kosten zu reduzieren. Häufig sind diese Forderungen aber ohne Substanz, da man eine Qualitätssteigerung oder eine Verbesserung der Patientensicherheit nicht wirklich fassen kann. Glauben und Hoffen hilft hier nicht – Qualität muss messbar sein! Gut strukturierte Daten, wie sie in medizinischen Registern erfasst werden, weisen den richtigen Weg.

Medizinische Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) oder die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC), haben dies schon längere Zeit erkannt. Seit 25 Jahren gibt es das mittlerweile weltgrößte Traumaregister DGU mit Daten von mehr als 300.000 schwerstverletzten Patienten. 650 Kliniken arbeiten im Benchmarking an der Verbesserung der Versorgungsqualität, große Effekte konnten nachgewiesen werden. Eine vergleichbare Erfolgsgeschichte zur Qualitätssicherung ist das durch die DGOOC initiierte Endoprothesenregister (EPRD), in dem bereits mehr als 900.000 Operationen erfasst sind.

Um die Qualität auch für die operative Versorgung von Knochenbrüchen mit Implantaten (Osteosynthesen) messbar zu machen, wird die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) gemeinsam mit der Industrie – repräsentiert durch den Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) – in einer großen Kraftanstrengung ein nationales Osteosyntheseregister schaffen.

Im Osteosyntheseregister DGU sollen alle Osteosynthesen erfasst und im Verlauf beobachtet werden. Unfallchirurgen und Industrie versprechen sich von diesem Datenpool eine Qualitätssteigerung durch frühzeitige Erfassung von Implantatkomplikationen oder von nicht optimalen Behandlungsverfahren. Unabhängige wissenschaftliche Auswertung und Benchmarking sind unverzichtbar.

Mit dieser Aktivität der DGU und der Industrie werden zugleich die neuen gesetzlichen, europaweiten Anforderungen der MDR (Medical Device Regulation) erfüllt. Diese gesetzlichen Auflagen erfordern gemeinsame Lösungswege. Einzelne, inselartige Datenerhebungen sind nicht aussagekräftig. Um wirklich effektiv eine Steigerung der Qualität und Patientensicherheit zu erreichen, sollte im gemeinsamen Interesse über die gesetzlichen Anforderungen – wo immer möglich – hinausgegangen werden. Das neue Register wird daher mit dem geplanten gesetzlichen „Deutschen Implantatregister“ kompatibel sein und kann als Grundlage hierfür dienen.

Das Register will alle Osteosynthesen mit den verwendeten Implantaten, Problemen und
Komplikationen bei den Operationen und gegebenenfalls Nach-Operationen (Revisionen) identifizieren. Der Verlauf, nachdem der Patient das Krankenhaus verlassen hat, soll ebenso repräsentativ erfasst werden. Dieser sektorenübergreifende Schritt braucht besondere Lösungsansätze. Die ungeheure Fülle von Daten erfordert die automatisierte Übertragung von Daten aus den Krankenhausinformationssystemen (KIS). Die Ärzte sollen nicht noch mehr zu „Dokumentationsassistenten“ werden.

Die Daten werden pseudonymisiert und strukturiert erfasst, um den Bezug zum Implantat, zu Patientengruppen und zu Herstellern bei der Auswertung zu ermöglichen. Die wissenschaftlichen Auswertungen werden von einer unabhängigen Arbeitsgruppe durchgeführt werden, der BVMed vertritt die Medizinproduktehersteller. Eine unabhängige Vertrauensstelle wird eingefügt. Die Voraussetzungen der Datenschutzgrundverordnung werden erfüllt werden. Mit der Entwicklung dieser bundesweiten Datenbank und der entsprechenden Infrastruktur zur Erhebung ist die Akademie der Unfallchirurgie (AUC), eine 100-prozentige Tochter der DGU, beauftragt, die bereits jetzt mehrere sehr große Register verantwortet. Die Industrie wird eine ProduktDatenbank, ähnlich wie bei den Endoprothesen, beitragen.

Die Partner erwarten aus den Analysen von Operationen, Verläufen und Komplikationen erhebliches Verbesserungspotenzial, gleichzeitig die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und die Erstellung einer Datenbank, die mit Erweiterungen (modular) jederzeit auch klinische Studien und besondere Fragestellungen ermöglicht.

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Sportverletzungen im Breitensport verhindern

Viele Verletzungen im Zuge der rund 1,5 Millionen jährlich auftretenden Sportunfälle in Deutschland können durch die Befolgung von zehn Empfehlungen zur Vermeidung von Sportunfällen verhindert werden.

„Wer Sport treibt, sollte lernen, Risiken zu vermeiden, ein präventives Trainingsprogramm in die Routine einzubauen und den Grundsatz zu beherzigen, nicht zu viel in zu kurzer Zeit erreichen zu wollen“, sagt Dr. Gerd Rauch. „Außerdem sind genügend Ruhepausen zur Erholung notwendig.“ Rauch ist DKOU-Kongresspräsident für den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und Mitinhaber der Orthopädisch-chirurgischen Gemeinschaftspraxis und Praxisklinik Kassel. Er ist zudem Mannschaftsarzt des Handball-Bundesligisten MT Melsungen.

Verletzungen führen sehr häufig dazu, dass Freizeitsportler – egal ob jung oder alt – die  Freude am Training verlieren und schließlich schmerzgeplagt und frustriert aufgeben. Viele Freizeitsportler konzentrieren sich zu sehr auf das eigentliche Match oder den Lauf und Versäumen es, die nötigen Kräfte, Fertigkeiten und Techniken zu entwickeln, zu trainieren und sich mit einem präventiven Übungsprogramm vor Verletzungen zu schützen. Vor allem Kinder und Jugendliche, die ihren Sportidolen bestmöglich nacheifern wollen, sind gefährdet.

Ein gutes sportliches Training hat einen hohen Wert für Körper und Geist. Regelmäßiger Sport beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, wirkt antidepressiv und ist eine der wenigen anerkannten Präventionsmaßnahmen gegen Alzheimer-Demenz. Sportliche Wettkämpfe vermitteln auch wichtige Lektionen fürs Leben. Wer regelmäßig antritt, lernt Zielstrebigkeit, Teamgeist und den Umgang mit dem Scheitern, denn hinter jedem verlorenen Wettkampf wartet die nächste Chance auf das Siegerpodest. Die Kehrseite des Sports ist allerdings das Verletzungsrisiko.

Verletzungen drohen, wenn Belastung und Belastbarkeit auseinanderdriften. In Deutschland treten jedes Jahr rund 1,5 Millionen Sportunfälle auf, 53 Prozent davon im Verein, 47 Prozent beim Freizeitsport. 83 Prozent der Verletzungen müssen ärztlich behandelt werden. Die Gesamtkosten für diese Behandlungen werden auf circa 1,5 Milliarden Euro geschätzt [1]. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Prävention von Sportverletzungen oberste Priorität hat, besonders bei Kindern und Jugendlichen, weil sich deren frühes Desinteresse am Sport über Jahrzehnte negativ auswirken wird.

Bei den Sportverletzungen wird zwischen knöchernen Verletzungen und Weichteilverletzungen unterschieden. Letztere sind häufiger, vor allem in Form von Zerrungen und Prellungen, die durch eine exzessive oder chronische Überbelastung der Muskeln verursacht werden. Solche Muskelverletzungen treten vor allem bei Sportarten mit einem ständigen Wechsel aus Be- und Entlastung auf sowie bei Sportarten mit vielen Sprung-, Dreh- und Kickbewegungen, etwa bei den Ballsportarten. Begünstigt werden solche Verletzungen durch eine hohe muskuläre Spannung, ein Ungleichgewicht zwischen dem als Agonist und dem als Antagonist wirkenden Muskel, durch ein zu hohes Körpergewicht, mangelnde Beweglichkeit, Koordinationsschwächen und Knieverletzungen. Es sind aber nicht nur Zerrungen und Prellungen möglich, es kann beim Aufprall auch zum Abriss einzelner Muskelfasern oder ganzer Muskelfaserbündel kommen.
Bei den Knochenbrüchen wird zwischen Ermüdungsbrüchen, sogenannten Stressfrakturen, und klassischen Sturz- oder Aufprallverletzungen unterschieden, bei denen der Knochen unter einer einzelnen, massiven Belastung bricht. Bei Stressfrakturen ist der Knochen über längere Zeit zu stark oder falsch belastet worden. Sie treten häufig beim Laufen und beim Springen auf. Die Ursachen sind oft Trainingsfehler. Dem Knochen wird mehr zugemutet als er verkraften kann. Kinder und Jugendliche haben ein besonders hohes Risiko für Stressfrakturen, weil der Körper noch wächst, die Knochen ständig umgebaut werden und die Muskeln noch nicht voll ausgebildet sind. Kinder und
Jugendliche beachten oft auch nicht, dass sich durch das Wachstum der Arme und Beine die Hebel verändern und anders kontrolliert werden müssen. Sie haben neben der Schule und den anderen Aktivitäten auch weniger Zeit zur Regeneration.

Zehn Empfehlungen zur Vermeidung von Sportverletzungen:

  1. Betreiben Sie möglichst viele unterschiedliche Sportarten wie Laufen, Schwimmen und Fahrradfahren und spezialisieren Sie sich nicht zu früh auf eine einzige Sportart, die Sie dann exzessiv betreiben. Ab Mitte fünfzig sollten Sie mehr mit dem Fahrrad fahren und weniger laufen.
  2. Bereiten Sie sich durch ein präventives Trainingsprogramm ausreichend auf den Sport vor und lassen Sie diese Übungen zur Routine werden, wann immer Sie Sport treiben, auch vorm Skifahren oder einem Golf- oder Tennismatch.
  3. Gönnen Sie sich nach dem Sport ausreichend Zeit zur Erholung. Trainieren Sie nicht an aufeinanderfolgenden Tagen.
  4. Stehen Sie zu Ihrem individuellen Bewegungsoptimum und entwickeln Sie die sportlichen Fähigkeiten, die zu Ihrem Alter und zu Ihren körperlichen Kräften passen. Überfordern Sie sich nicht und streben Sie nicht nach Leistungen, die den absoluten Profis vorbehalten sind!
  5. Achten Sie darauf, dass Sie sämtliche Übungen und spielerischen Bewegungen präzise und im Sinne der korrekten Technik ausführen.
  6. Schauen Sie auf die Umgebungsbedingungen – etwa auf den Bodenbelag oder die Witterungsverhältnisse – und passen Sie sich den Umgebungsbedingungen an.
  7. Tragen Sie Helme, Schutzkleidung oder Orthesen, wo dies nötig und geboten ist,
    gegebenenfalls auch Schuheinlagen mit Dämpfung. Wechseln Sie Ihre Schuhe.
  8. Sprechen Sie mit Ihrem Trainer oder Ihrem Arzt, wenn Sie Schmerzen beim Sport verspüren oder Ihre Gelenke geschwollen sind. Ignorieren Sie diese Alarmzeichen nicht, sondern hören Sie auf Ihren Körper! Wenn Sie nach einer längeren Zeit wieder sportlich aktiv werden, sollten Sie sich vorher orthopädisch und allgemeinärztlich untersuchen lassen, gegebenenfalls auch kardiologisch.
  9. Gönnen Sie sich nach einer Verletzung ausreichend Zeit für die Rekonvaleszenz und kehren Sie erst zum Sport zurück, wenn Sie dazu wieder in der Lage sind.
  10. Sorgen Sie mit ausreichend elektrolythaltiger Flüssigkeit und ausgeglichener Ernährung dafür, dass Ihre Muskeln nicht dehydrieren. Achten sie auf ihr Körpergewicht. Beim Sport bemerken Sie jedes überflüssige Kilogramm.

(Die Empfehlungen wurden in Anlehnung an die amerikanische Kampagne „Stop Sports Injuries“ formuliert [7].)

Quellenangaben und weitere Informationen finden Sie in den Presseunterlagen zu DKOU 2018: hier klicken

ADO Kursprogramm auf dem DKOU 2018

Berlin  Die Akademie Deutscher Orthopäden bot auf dem DKOU 2018 vom 23. bis 27.10.2018 insgesamt 13 Fort- und Weiterbildungen an. Neben der Organisation und dem Teilnehmermanagement im Vorfeld bestand für das Team die Herausforderung während des DKOU vor allem in der Präsenz bei allen Kursen und der Betreuung der Referenten.

Von 1,5 stündigen bis hin zu Ganztageskursen liefen die Weiterbildungen teilweise mit vier Kursen parallel und neben dem Messegelände auch im Hotel Sylter Hof und dem Hotel Novotel am Tiergarten.

“Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf und die Teilnehmer offensichtlich sind es ebenfalls.” wie Anette Köhler, Mitarbeiterin der ADO bestätigte.

“Im kommenden Jahr wollen wir versuchen, die 1,5 stündigen Weiterbildungen für alle BVOU-Mitglieder kostenfrei anzubieten” teilte Dr. Jörg Ansorg mit.

Viele zusätzliche Teilnehmer entschieden sich erst auf dem DKOU für einen Kurs, was durch die Online-Anmeldung bis eine Stunde vor Kursbeginn und direkt vor Ort jedem ermöglicht wurde.  Alle Kurse der ADO finden Sie HIER

Akademie für Orthopädie und Unfallchirurgie (AOUC)

Am BVOU Stand wurde neben dem Angebot der ADO auch die Akademie für Orthopädie und Unfallchirurgie (AOUC) vorgestellt. Mit der AOUC hat die lang entwickelte Idee als gemeinsames Projekt der DGOU und des BVOU eine Form angenommen, die dem immer stärkeren Zusammenwachsen der Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie folgt.
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