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Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse

Berlin  Die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) und die Firma Ottobock vergeben je zwei Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2019. Die Kurse finden vom 17. bis 22. Juni und vom 25. bis 30. November 2019 in Berlin statt.

Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens bereiten die Referenten die FAB-Teilnehmer in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Bisherige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer halten die Themen- und Formatvielfalt an den sechs Unterrichtstagen für eine gelungene Vorbereitung.

Interessenten schicken ihre Bewerbung mit Lebenslauf unter Angabe von Zusatzqualifikationen bis einschließlich 30. April 2019 bzw. 30. September 2019 per Mail an: info@institut-ado.de.

O und U-Beschlüsse des Ärztetags zur Weiterbildung

Erfurt – Der Deutsche Ärztetag ist kein Abnickverein. Das konnte man bei der Diskussion und Abstimmung über die zu novellierende (Muster-)Weiterbildungsordnung beobachten. Einige Wünsche und Anregungen werden nun vom Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) weiterberaten. Die wichtigsten Beschlüsse und Entscheidungen in der Übersicht:

Gesamtnovellierung der Muster-Weiterbildungsordnung

Die Gesamtnovellierung der Muster-Weiterbildungsordnung wurde nach langer Diskussion beschlossen. Beraten und abgestimmt wurden die Teile Präambel, Paragrafenteil, Allgemeine Inhalte für Abschnitt B, strukturelle Vorgaben für Abschnitt C. Bezüglich der Inhalte „vertraut der 121. Deutsche Ärztetag 2018 den Vorarbeiten durch die Fachgesellschaften, Berufsverbände sowie durch die Landesärztekammern“, heißt es im Beschluss. Letztlich bleibt hier aber noch viel Arbeit für die Ständige Kommission auf Ebene der BÄK und die Weiterbildungsausschüsse der Landesärztekammern.

Zusatzbezeichnung Geriatrie

Die Zusatzbezeichnung Geriatrie ist für Fachärzte O und U nicht zu erlangen. Keine Mehrheit fand ein Antrag Dr. Klaus Thierse, dies noch zu ändern. Die Zusatzweiterbildung Geriatrie zu erwerben, setzt nach dem Mehrheitswillen eine Facharztanerkennung im Gebiet Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Neurologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin oder Psychiatrie und Psychotherapie voraus. Thierse hatte dafür geworben, diese Zusatzweiterbildung für alle mit einer Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung zu ermöglichen. „Angesichts einer zunehmend älteren Bevölkerung haben eingehende Kenntnisse der Geriatrie für eine Vielzahl von Fächern eine starke Bedeutung. Beispielhaft sei hier nur die Alterstraumatologie genannt“, so seine Argumente.

Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin

Die Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin setzt neben der Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung 320 Stunden Kursweiterbildung in Manueller Medizin voraus. Ersetzt werden können diese durch eine einjährige Weiterbildung an entsprechenden Weiterbildungsstätten. Dagegen hatten sich mehrere Delegierte in zwei Anträgen gewandt, darunter auch Dr. Klaus Thierse, Prof. Dr. Joachim Grifka und PD Dr. Hansjörg Heep in einem gemeinsamen Antrag mit weiteren Kollegen. Manuelle Medizin könne nicht durch einen Weiterbildungsbefugten eines Fachgebiets in einem Jahr vermittelt werden, so die Kritiker. Es drohe eine erhebliche Qualitätsminderung. Die Mehrheit der Delegierten ließ sich von diesem Einwand nicht überzeugen.

Zusatzbezeichnungen Rehabilitationswesen und Sozialmedizin

Andere Vorgaben gelten nun für die Zusatzbezeichnungen Rehabilitationswesen und Sozialmedizin. Hier fand ein Vorstoß, die Kurse nicht durch eine entsprechende Weiterbildung ersetzen zu können, eine Mehrheit. Dr. Wilhelm Rehorn und Dr. Christiane Groß als Delegierte der Ärztekammer Nordrhein hatten argumentiert, die Weiterbildungskurse seien die einzige Möglichkeit, einen Überblick über die Breite der sozialmedizinischen und rehabilitationsmedizinischen Themen zu erlangen. Derzeit würden die Kurse von Arbeitgebern als Fortbildung bezahlt und die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen freigestellt. Entfalle die Pflicht zu den Kursen, würde deren Belegung in die Freizeit verschoben.

Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin

In Zukunft wird es eine Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin geben, die entweder eine Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung voraussetzt oder eine sechs Monate lange Weiterbildung Intensivmedizin in der Facharztweiterbildung sowie eine Kursweiterbildung allgemeine und spezielle Notfallbehandlung und 24 Monate Tätigkeit in einer interdisziplinären Notfallaufnahme. Ein Antrag, hierbei Inhalte des Fachgebiets Innere Medizin stärker zu berücksichtigen, wurde abgelehnt.

Kursweiterbildung Akupunktur

Dr. Klaus Thierse überzeugte als Delegierter die Mehrheit unter anderem davon, den Gesamtumfang der Kursweiterbildung Akupunktur auf 200 Stunden zu begrenzen. Die Ausweitung auf 360 zu bezahlende Kursstunden folge keinen fachlichen Gesichtspunkten, hatte er argumentiert.

Zusatzweiterbildungen „Balneologie und medizinische Klimatologie“ sowie „Physikalische Therapie“

Thierse, Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka, Carsten Mohrhardt und PD Dr. Hansjörg Heep hatten zudem einen Antrag eingebracht, die Zusatzweiterbildungen „Balneologie und medizinische Klimatologie“ sowie „Physikalische Therapie“ wie bisher als „Physikalische Therapie und Balneologie“ zusammenzufassen. Hier entschied der Ärztetag, ihren Antrag zur weiteren Prüfung an den BÄK-Vorstand zu überweisen.

Zusatzweiterbildung Osteopathische Medizin

Abgelehnt wurde ein Antrag von Sanitätsrat Dr. Detlef Stiemert, eine Zusatzweiterbildung Osteopathische Medizin einzuführen. Er hatte argumentiert, Ärztinnen und Ärzte müssten besser in diesem Bereich ausgebildet sein als nicht-ärztliche Osteopathen/Heilpraktiker.

Zusatzweiterbildung Sportmedizin

Keine Mehrheit fand der Vorstoß von Thierse, Heep und anderen, als Voraussetzung für die Anerkennung der Zusatzweiterbildung Sportmedizin unter anderem eine 24-monatige Weiterbildung anstelle der Facharztanerkennung vorzusehen. Sie hatten argumentiert, nun entstehe für viele junge Ärztinnen und Ärzte, die sich ehrenamtlich und präventiv in Sportvereinen engagierten, eine Lücke.

Weiterbildung: Vorlage und Arbeit für die Kammern

Berlin – „Die Kernfrage lautet nun nicht mehr, wie oft und in welcher Zeit wurden Inhalte erbracht, sondern wie und in welcher Form werden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten erworben.“ So hat Dr. Franz Bartmann knapp im Informationsdienst „BÄKground“ die Neuausrichtung der novellierten (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) beschrieben. Er hatte jahrelang als Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer dieses Mammutprojekt maßgeblich vorangetrieben. Mit den Beschlüssen des Deutschen Ärztetags in Erfurt fand ein Reformprozess seinen Abschluss, der 2012 auf dem Deutschen Ärztetag in Nürnberg angestoßen worden war.

„Inhalte statt Zeiten“ lautet eine Zusammenfassung

Einstimmig, also ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen, hatte das Ärzteparlament in Erfurt die Gesamtnovelle beschlossen. Zuvor war über eine Vielzahl von Einzelanträgen abgestimmt worden. Nun müssen die Landesärztekammern, zuständig für die rechtlich verbindlichen Weiterbildungsordnungen, die neue MWBO umsetzen. „Inhalte statt Zeiten“, so brachte Dr. Franz Bartmann die wesentliche Neuerung der Weiterbildungsreform auf den Punkt.

Die erworbenen Kompetenzen werden künftig in zwei Kategorien eingeteilt: Kognitive und Methodenkompetenz einerseits, also Weiterbildungsinhalte, die der Weiterzubildende zu beschreiben hat, sowie Weiterbildungsinhalte, die er systematisch einordnen und erklären soll, sowie andererseits Handlungskompetenzen. Dabei handelt es sich um Fertigkeiten, die er am Ende seiner Weiterbildung selbstverantwortlich durchführen kann.

Zur Abstimmung auf dem Deutschen Ärztetag standen die Präambel sowie der Paragrafenteil, der Ziel und Struktur sowie sämtliche rechtlichen Vorgaben beschreibt. Außerdem entschieden die Abgeordneten über die Allgemeinen Inhalte der Weiterbildung, also die übergreifenden Kompetenzen, die jeder Arzt erwerben muss – in unterschiedlicher Ausprägung je nach Fachgebiet.

Über Inhalte der Zusatz-Weiterbildungen müssen BÄK-Vorstand und LÄKs entscheiden

Der Deutsche Ärztetag hat darüber hinaus über den sogenannten Kopfteil der Zusatz-Weiterbildungen der MWBO abgestimmt. Die Delegierten haben unter anderem entschieden, welche neuen Zusatzbezeichnungen aufgenommen werden sollen. Außerdem wurden die Mindestanforderungen, ehemals unter Voraussetzungen und Mindestzeiten getrennt aufgeführt, für deren Erwerb festgelegt. Nicht entschieden hat der Ärztetag hingegen über die Inhalte der Zusatz-Weiterbildungen. Diese soll der Vorstand der Bundesärztekammer auf der Grundlage dessen beschließen, was die Weiterbildungsgremien der BÄK in enger Abstimmung mit den Landesärztekammern erarbeiten.

Der diesjährige Deutsche Ärztetag begrüßte auch die Einführung eines bundesweit einheitlichen elektronischen Logbuchs (eLogbuch).

Quelle: Informationsdienst „BÄKground“ der Bundesärztekammer

Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2018

Berlin  Die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) und die Firma Ottobock vergeben auch für das nächste Jahr je zwei Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2018. Die Kurse finden vom 2. bis 7. Juli und vom 3. bis 8. Dezember 2018 in Berlin statt.

Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens bereiten die Referenten die FAB-Teilnehmer in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Bisherige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer halten die Themen- und Formatvielfalt an den sechs Unterrichtstagen für eine gelungene Vorbereitung.

Interessenten schicken ihre Bewerbung mit Lebenslauf unter Angabe von Zusatzqualifikationen bis einschließlich 27. April 2018 bzw. 30. September 2018 per Mail an: info@institut-ado.de.

FAB-Stipendiat Alsalloum: „Jeder Patient hat etwas Besonderes“

Berlin – Vor zwei Jahren kam Maamoun Alsalloum nach Deutschland. Den FAB in Berlin hat er genutzt, um sich auf die Facharztprüfung vorzubereiten. „Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche“, sagt Alsalloum über den sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurs (FAB), den die ADO (Akademie deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet hat.

Das Besondere: Alsalloum ist einer von zwei Stipendiaten, deren Kurs die ADO gemeinsam mit ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Aukamm-Klinik Wiesbaden in einer Pause interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im FAB – und seiner Berufswahl.

BVOU.net: Herr Alsalloum, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Alsalloum: Ich habe mich sehr gefreut – ein Dankeschön an die Sponsoren! Aber ich hätte den Kurs auch so gemacht. Mein Chef hat ihn mir empfohlen. Ich stehe kurz vor der Facharztprüfung in Deutschland, und mir fehlte bislang etwas der Überblick, was für die Prüfung hier alles wichtig sein könnte und wie man sich am besten vorbereiten sollte.

BVOU.net: Wie gefällt Ihnen der Kurs?
Alsalloum: Bisher sehr gut. Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche. Und es wird ein sehr guter Überblick gegeben. Der Kurs wird mir sicher für die Prüfung helfen.

BVOU.net: Wie ist Ihre Zeit in der Klinik bisher verlaufen?
Alsalloum: Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich in der Helios Aukamm-Klinik Wiesbaden. Es läuft alles wirklich super. Von Anfang an habe ich von meinen Chefs und Kollegen immer sehr viel Unterstützung bekommen. Damit stehe ich jetzt kurz vor der Facharztprüfung.

BVOU.net: Was gefällt Ihnen besonders gut?
Alsalloum: Das Team und die Arbeitsatmosphäre sind einfach toll und sehr freundlich. Auch fachlich empfinde ich meine Klinik als sehr gut. Ich interessiere mich vor allem für die Hüft- und Knieendoprothetik. Dafür bin ich an der Aukamm-Klinik schon richtig. Ich habe in diesem Bereich schon viel gelernt, und es gibt immer noch jeden Tag was Neues zu lernen. Das gefällt mir besonders.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Alsalloum: Für mich war das schon während des Medizinstudiums klar. Ich habe Freunde, die schon in der Weiterbildung O + U waren, und sie haben mir bei der Entscheidung geholfen. Ich finde, in diesem Gebiet von O+U hat jeder Patient, jede Fraktur etwas Besonderes. Das gefällt mir.

BVOU.net: Wie soll es für Sie nach der Facharztprüfung weitergehen?
Alsalloum: Ich möchte mich noch intensiver mit dem Bereich Hüft- und Knieendoprothetik beschäftigen. Und selbstverständlich würde ich mich freuen, in Wiesbaden weiterzuarbeiten.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs

FAB-Stipendiat Hawi im Interview: „Kompletter Ritt durch O + U“

Berlin – Ein FAB in Berlin ist das, was anderswo Druckbetankung heißt: Morgens Schmerztherapie, mittags Kinderorthopädie, nachmittags Wirbelsäulenerkrankungen. „Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde“, sagt PD Dr. med. Nael Hawi, einer der Absolventen des sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurses (FAB). Diesen hat die ADO (Akademie Deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet.

Das Besondere: Hawi ist einer von zwei Stipendiaten, deren FAB die ADO gemeinsam mit der Firma ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im Kurs – und wieso seine Berufswahl früh feststand.

BVOU.net: Herr Dr. Hawi, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Hawi: Super! Danke an alle Sponsoren für das Stipendium! Hätte ich es nicht bekommen, hätte ich aber trotzdem an dem Kurs teilgenommen. Ich hatte großes Interesse daran, die vielen Themen des Fachs vor der Prüfung noch einmal sehr kompakt nachzuvollziehen.

BVOU.net: Was haben Sie vom FAB erwartet?
Hawi: Ich habe erwartet, dass der Kurs einen kompletten Ritt durch die Orthopädie und Unfallchirurgie bietet. Gleichzeitig habe ich mir überlegt, wie das eigentlich gehen soll, weil das Fach ja so breit gefächert ist. Aber das Programm ist straff. Wir fangen morgens um acht Uhr an, und die Vorträge gehen dann teilweise bis in die frühen Abendstunden. Es ist viel Stoff. Aber dadurch, dass man die Präsentationen alle noch einmal in digitaler Form bekommt, kann man ihn gut nacharbeiten. Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde.

BVOU.net: Haben Sie sich auf ein Thema des Kurses besonders gefreut?
Hawi: Mich hat eher der Überblick gereizt.

BVOU.net: Wie ist Ihre Weiterbildungszeit bisher verlaufen?
Hawi: Ich habe in der Unfallchirurgie der MHH angefangen und so früh das gesamte traumatologische Spektrum kennengelernt. In der MHH hat man zudem die Möglichkeit, sich in der Forschung einzubringen. Hinzu kamen dann Rotationen für jeweils ein Jahr in die Helios Endo Klinik Hamburg und in das Deutsche Schulterzentrum / ATOS Klinik München. Das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ist sehr vielfältig und facettenreich. Mir haben die verschiedenen Stationen die Möglichkeit gegeben, mich mit verschiedenen Herangehensweisen vertraut zu machen. Letztendlich muss man sich überlegen, welche Schwerpunkte man setzen will. Das führt dazu, dass man mit bestimmten Bereichen weniger Kontakt hat. Ich bin mit meiner Wahl und meinem Weg bisher aber sehr zufrieden und bin meinen jeweiligen Ausbildern dankbar.

BVOU.net: Häufig ist zu hören, die Weiterbildung sei zu unstrukturiert, und es gebe zu wenig Feedback. Und bei Ihnen?
Hawi: Das ist sicher von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Für den Facharzt sind teilweise Klinikwechsel erforderlich. Das kann schon dazu führen, dass die Weiterbildung nicht ganz strukturiert verläuft. Im Rahmen der Evaluationsgespräche hat man aber schon die Möglichkeit, Feedback zu bekommen, Defizite anzusprechen und die Weiterbildung zu planen. Vieles hängt jedoch von der Klinikleitung und den vorhandenen Ressourcen ab. Für mich ist es sehr gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden.

BVOU.net: Hat Ihnen irgendein Element gefehlt in der Weiterbildung?
Hawi: Zur unfallchirurgischen Klinik der MHH gehört neben dem üblichen unfallchirurgischen und orthopädischen Spektrum mit Notaufnahme, Poliklinik und operativer Versorgung eine eigene, von Unfallchirurgen betreute Intensivstation. Die Klinikmitarbeiter besetzen auch die Rettungsmittel, also Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungshubschrauber. Dadurch ist eine sehr breit gefächerte Weiterbildung gewährleistet. Ich fühle mich für den weiteren Weg, vor allem für Notfallsituationen, ganz gut vorbereitet.

BVOU.net: Im ambulanten Bereich sind Sie nicht tätig gewesen?
Hawi: Nein, ich habe meine Ausbildungszeit komplett in Kliniken absolviert.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Hawi: Ich bin familiär geprägt. Durch meinen Vater hatte ich bereits früh Einblick in die Unfallchirurgie und empfand den Bereich als sehr reizvoll. Während des Studiums war bei mir schnell klar, dass es entweder die Unfallchirurgie oder die Orthopädie wird. Daher war es perfekt, dass es dann eine gemeinsame Weiterbildung Orthopädie und Unfallchirurgie gab. Es ist ein immens großes Spektrum, man hat jedoch die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen. Das macht schon Spaß.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs