Archiv für den Monat: Januar 2017

DKOU 2017: Kongressvorbereitung nimmt Fahrt auf

Berlin – Der diesjährige Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) findet zwar erst Ende Oktober statt. Doch es zeichnet sich bereits ein außerordentlich interessantes Programm ab, so Prof. Dr. Alexander Beck. Er ist der Kongresspräsident des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.  (BVOU) für den DKOU 2017 – neben Prof. Dr. Ingo Marzi für die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) und Prof. Dr. Andrea Meurer für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC).

„Mir gefällt die Kreativität, mit der wir zusammen planen und das Programm gestalten“, sagt Beck. „Das Motto, Bewegung ist Leben‘ war mein Wunschmotto. Es beschreibt sehr gut, was unsere Kolleginnen und Kollegen beschäftigt.“ Das Motto verdeutliche die Kernaufgaben von Orthopäden und Unfallchirurgen: Mobilität zu erhalten oder nach schweren Verletzungen wiederherzustellen. Dies sei ein wichtiger Motor ihrer täglichen Arbeit, Forschung und Lehre, so die Kongresspräsidenten.

Sport und Bewegung sind nach Ansicht des DKOU-Präsidenten Beck wichtige Themen: „Einerseits treiben Bürgerinnen und Bürger Sport, um sich fit zu halten und weil sie Spaß an körperlicher Betätigung haben. Andererseits messen sich immer mehr ältere Menschen mit den Jüngeren, wollen nicht nur im Sport Schritt halten. Daraus ergeben sich vielfältige Fragestellungen für Orthopäden und Unfallchirurgen, und zwar vom Breiten- bis zum dopingfreien Spitzensport.“

Prof. Dr. Alexander Beck ist Chefarzt der Abteilung für Orthopädie,- Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Standort Juliusspital des Klinikums Würzburg Mitte gGmbH. Bis 2007 war Beck Oberarzt und Privatdozent am Universitätsklinikum Ulm. Studiert hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Anerkennung zum Facharzt für Chirurgie und dann Unfallchirurgie erhielt Beck 1996 beziehungsweise 1997, die zum neuen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie 2006. Er gehört dem geschäftsführenden Vorstand des BVOU an. Als Sportmediziner betreut Beck unter anderem die Freiwasserschwimmer beim Deutschen Schwimmverband und den dazugehörigen Bundesstützpunkt beim Schwimmverein Würzburg 05.

Mit zuletzt mehr als 10.000 Besuchern ist der DKOU der europaweit größte Kongress seiner Art. 2017 findet er vom 24. bis zum 27. Oktober in Berlin statt. Schwerpunktthemen werden Endoprothetik und Revisionsendoprothetik sein, Frakturen und Gelenkverletzungen, Kinderorthopädie und Kindertraumatologie, Polytrauma, Organverletzungen und Notfallbehandlung, Prävention und Training sowie Sportverletzungen und Überlastungssyndrome.

Als Gastland haben die drei Kongresspräsidenten die USA eingeladen. Die Vertreter mehrerer amerikanischer Fachgesellschaften werden mit weiteren europäischen Vereinigungen das englischsprachige Veranstaltungsprogramm mitgestalten und damit die zunehmend internationale Ausrichtung des Kongresses verstärken. „Bei einem Kongress dieser Größe werden sich Sitzungen notgedrungen überschneiden“, ergänzt Beck. „Wir werden das Programm in dieser Hinsicht aber so optimal wie möglich gestalten.“

Kontakt für Rückfragen:

Sabine Rieser
Leitung Kommunikation und Pressearbeit
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU e.V.)
Straße des 17. Juni 106 – 108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30  797 444 51
Fax +49 (0)30 797 444 45
E-Mail: sabine.rieser@bvou.net

BVOU Servicebroschüre 2017

Die Serviceangebote und Mitgliedervorteile des Berufsverbandes im Überblick.

Von A wie Autokauf bis Z wie Zusatzversicherung bietet der BVOU seinen Mitgliedern eine Vielzahl von Einkaufs- und Livestylevorteilen. Vor allem kümmern wir uns um die Optimierung des Arbeitsalltags und Arbeitsumfeldes unserer Mitglieder.

Der BVOU ist kompetenter Dienstleister für alle Lebenslagen der in Orthopädie und Unfallchirurgie tätigen Ärzte in Klinik und Praxis.

Meniskusriss: Forscher entwickeln Verband aus Stammzellen

Liverpool/Bristol – Wissenschaftler der Universitäten Liverpool und Bristol in Großbritannien haben eine Bandage aus Stammzellen entwickelt, die die Therapie von Meniskusrissen verbessern soll. Der „lebende Verband“ regt das Zellwachstum in der verletzten Region an und wurde nun erstmals an mehreren Patienten getestet – mit vielversprechenden Ergebnissen, so die Forscher.

Meniskusrisse sind eine der häufigsten Sportverletzungen, die sich allein in den USA und Europa jedes Jahr mehr als eine Millionen Menschen zuziehen. Da ein Großteil der Verletzungen die sogenannte weiße Zone, den nicht durchbluteten Bereich des Meniskusses betrifft, ist eine Wiederherstellung des verletzten Gewebes oft schwierig und die Heilungstendenz schlecht. Häufig wird deshalb, gerade von Sportlern, die operative Entfernung des geschädigten Meniskusgewebes vorgezogen. Dies kann allerdings zu einer Instabilität des Kniegelenks und einem erhöhten Arthroserisiko führen.

Stammzellverband regt Zellwachstum an

Der von den britischen Forschern entwickelte Stammzellverband soll den Meniskus dazu anregen, sich selbst zu regenerieren und Zellen zu produzieren, die das geschädigte Gewebe erneuern. Ein Prototyp der Bandage wurde nun bei fünf Patienten im Alter von 18 bis 45 Jahren getestet, die einen Riss in der weißen Zone des Meniskus erlitten hatten.

Dafür wurden aus dem Knochenmark der Patienten zunächst Stammzellen gewonnen. Diese wurden für zwei Wochen gezüchtet und danach auf eine Membran aufgebracht. Die so produzierte Stammzellbandage wurde den Patienten dann operativ an der verletzten Stelle des Meniskus eingesetzt und mit dem umgebenden Gelenkknorpel vernäht.

Drei von fünf Patienten erlangen volle Kniefunktion wieder

Laut den Forschern hatten alle fünf Patienten ein Jahr nach der Operation einen intakten Meniskus. Ein weiteres Jahr später hatten drei der fünf Patienten ihre normale Kniefunktion wiedererlangt. Bei den zwei anderen Patienten musste der geschädigte Bereich des Meniskus aufgrund eines erneuten Risses oder erneuten Symptomen entfernt werden.

Vorteile gegenüber chirurgischer Behandlung

„Die Ergebnisse der Studie sind sehr vielversprechend und eröffnen eine mögliche Alternative zu einem operativen Eingriff, mit der das geschädigte Gewebe repariert und die volle Kniefunktion wiederhergestellt werden kann“, erklärt Prof. Anthony Hollander, Leiter des Bereichs Stammzellbiologie an der Universität Liverpool.

Gegenwärtig forschen Hollander und sein Team an einer Möglichkeit, Stammzellen von Spendern zur Herstellung der Bandage zu verwenden. Dies reduziere einerseits die Kosten und mache anstelle von zwei nur noch eine Operation beim Patienten notwendig, so Hollander.

Von der neuen Methode könnten insbesondere junge Patienten und Sportler profitieren, erklärt Hollanders Kollegin Prof. Ashley Blom, Leiterin des Bereichs Orthopädische Chirurgie an der Universität Bristol. Denn das Risiko einer frühen Arthroseerkrankung, wie es bei der Meniskusentfernung besteht, werde damit deutlich reduziert.

Die Studie wurde am 15. Dezember 2016 unter dem Titel „Repair of Torn Avascular Meniscal Cartilage Using Undifferentiated Autologous Mesenchymal Stem Cells: From In Vitro Optimization to a First-in-Human Study“ online in der Fachzeitschrift Stem Cells Translational Medicine veröffentlicht.

Weitere Informationen und ein Video zu der neuen Behandlungsmethode finden Sie hier.

Quelle: University of Liverpool

Bei Glatteis raten Orthopäden und Unfallchirurgen zum Pinguin-Gang

Berlin – Um Stürze zu verhindern, rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) Fußgängern bei Glatteis dazu, sich äußerst langsam und mit kleinen Schritten über den Boden zu schieben: Der Pinguin macht es vor. Beim Pinguin-Gang wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet – der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität. Damit sinkt die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU)

Zur Pressemitteilung

Spifa startet Ärztebefragung zu Antikorruption

Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschland e.V. (SpiFa) hat kurz vor Weihnachten eine Online-Befragung zu Kooperationen im Gesundheitswesen sowie den Bemessungsgrundlagen für die Vergütung im Rahmen von Kooperationen gestartet. Sie soll bis Ende März 2017 laufen.

Das „Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen“ werde Veränderungen im Umgang mit Kooperationen mit sich bringen, heißt es zur Begründung in der Pressemitteilung. Staatsanwaltschaften und Gerichte würden tatbestandliche Unschärfen des Gesetzes in ihren Begründungen für einen Anfangsverdacht und später durch Urteile ausfüllen müssen.

Die Erarbeitung eines erläuternden Katalogs und die Beschreibung von Eckpunkten können aus Sicht des Spifa hilfreich für Ärzte, Gerichte und Staatsanwaltschaften sein, die im Rahmen ihrer Tätigkeiten festlegen müssen, was im Einzelnen noch üblich und zulässig und was schon Korruption ist. „Hier sind alle beteiligten Organisationen und Körperschaften gefordert“, so der Spitzenverband.

Mit dem „Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen“ wurden Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen als Straftatbestände im Strafgesetzbuch in den Paragraphen 299a und 299b StGB verankert. So soll der besonderen Verantwortung der im Gesundheitswesen tätigen Heilberufsgruppen Rechnung getragen und gewährleistet werden, dass heilberufliche Entscheidungen frei von unzulässiger Einflussnahme getroffen werden. Welche Auswirkungen dieses Gesetz konkret auf die Fachärztinnen und -ärzte in Klinik und Praxis sowie deren Tätigkeit hat, ist nach dem Eindruck des Spifa jedoch weiterhin unklar.

Quelle: Pressemitteilung Spifa e.V.

Online-Terminbuchungssysteme im Überblick

Im Rahmen des gemeinsamen Förderprojekts von BVOU und Techniker Krankenkasse (TK) können Ärztinnen und Ärzte für ihren Einstieg in die Online-Terminbuchung bei der TK eine finanzielle Förderung von 120 Euro beantragen. Für welches Terminbuchungssystem sie sich entscheiden, bleibt ihnen überlassen.

Die TK hat mit verschiedenen Systemanbietern eine Kooperation geschlossen und Webschnittstellen eingerichtet. Einen Überlick über die Kooperationspartner finden Sie hier: