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Geboren am 29.4.1951: Ein Zufall kommt selten allein

Berlin/Duisburg/Remscheid – Der 29. April ist nicht nur für den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie ein besonderer Tag: Gleich zwei seiner Mitglieder feiern an diesem Tag – ebenso wie der BVOU selbst – ihren 70-jährigen Geburtstag. Dr. Johannes Heusgen (Duisburg) und Dr. Stephan Sievers (Remscheid) werfen einen Rückblick auf ihr vergangenes Berufsleben und geben jüngeren Generationen Hinweise an die Hand, warum sich man sich heutzutage für O und U entscheiden sollte.

Herr Dr. Heusgen, Herr Dr. Sievers, können Sie in Zeiten von Corona und Kontaktbeschränkungen überhaupt Pläne machen und wenn ja, welche haben Sie, Ihren Geburtstag am 29.4. zu feiern?
Dr. Stephan Sievers: Sollte es trotz der anhaltenden Kontaktbeschränkungen möglich sein, werden wir den 70. Geburtstag im engen Familien- und Freundeskreis feiern.

Dr. Johannes Heusgen: Ursprünglich wollte ich den Tag gemeinsam mit Freunden und meiner Familie zuhause feiern. Unter den geltenden Corona-Bedingungen erscheint das wenig sinnvoll. So habe ich mich entschlossen, mit meiner Frau ein paar Tage auf einer nordfriesischen Insel zu verbringen. Im Frühsommer habe ich für uns ein großes Ferienhaus auf einer griechischen Insel gemietet. Dort soll dann mit der Familie nachgefeiert werden.

Warum sind sie damals dem BVOU beigetreten?
Dr. Heusgen: Zum Zeitpunkt der Niederlassungsplanung wurde mir von den Fachkollegen der Eintritt in den Berufsverband ans Herz gelegt. Ich habe immer wieder an orthopädischen Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen und auch von der Rechtsberatung, der Haftpflichtversicherung und den Einkaufsvorteilen profitiert. Sinnvoll und wertvoll waren die regelmäßigen Orthopäden-Treffen auf lokaler Ebene. Dort wurden Abrechnungsfragen diskutiert und Verhaltensstrategien im Umgang mit der KV entwickelt. Wichtig erschien mir auch der persönliche Kontakt mit den Fachkollegen.

Dr. Sievers: 1989 gründete ich zusammen mit einem Kollegen eine orthopädische Gemeinschaftspraxis mit Möglichkeiten zur ambulanten OP. Ich trat dem Verband bei, um mit Fachkollegen zwecks Erfahrungsaustausches in Kontakt zu kommen, zu diesen damals innovativen Ärztekooperationen. Ich benötigte fachkompetenten Rat bei Fragen der Niederlassung.

Wie kamen Sie damals zur Medizin und speziell zur Orthopädie?
Dr.  Heusgen: Ursprünglich hätten es meine Eltern gerne gesehen, wenn ich in deren Fußstapfen getreten wäre und ihre Apotheke übernommen hätte. Aber ich konnte mich nicht mit der Vorstellung anfreunden, hinter einer Theke zu stehen, um Medikamente zu verkaufen. Auch ein Musikstudium als Fagottist stand vorübergehend zur Debatte. Mein Vorbild war unser damaliger Hausarzt und rückblickend das Fach Anatomie in der Vorklinik richtungsgebend. In Graz war dieses Fach der Hauptschwerpunkt in der Vorklinik. In den Wintersemesterferien famulierte ich in einem Krankenhaus in Vorarlberg. Neben der Möglichkeit des Skifahrens, faszinierte mich die Versorgung von Skiunfällen und die Gipstechnik der Österreicher. Nach dem Studium stand für mich fest, Unfallchirurg oder Orthopäde zu werden, da ich die Möglichkeit sah, durch Operationen am Bewegungsapparat schnell und wirkungsvoll auf den Heilungsverlauf einwirken zu können.

Dr. Sievers:  Während meiner Bundeswehrzeit im Jahre 1971 absolvierte ich ein Praktikum in einem Krankenhaus in Lippstadt. Seither stand für mich der Entschluss fest, Medizin zu studieren. Meine Vorliebe für die Orthopädie und Sporttraumatologie entwickelte sich erst während meiner unfallchirurgischen Assistenzzeit im Klinikum Leverkusen.

Was unterscheidet Orthopäden und Unfallchirurgen in der heutigen Zeit von Ihrer Generation?
Dr. Sievers:  Der Unterschied ist geprägt von der Verschmelzung der beiden Fachrichtungen und der rasanten Weiterentwicklung in der Arthroskopie, den minimalinvasiven Operationsverfahren und der Endoprothetik. Dies führte zu einer fortschreitenden Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche, so dass sich die jungen Kollegen bereits während ihrer Facharztausbildung spezialisieren. Der heutige Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist vorwiegend operativ ausgebildet und meist an der Klinik tätig. Die jungen Ärzte haben meiner Meinung nach heute durch die gesetzlichen und tariflichen Verbesserungen, wie Arbeitszeitbegrenzung, Nachtdienst-, Überstunden-, Freizeitausgleich einen wesentlich angenehmeren Arbeitsalltag. Die Facharztausbildung in einer orthopädischen Klinik meiner Generation umfasste ein größeres Spektrum von konservativen und operativen Therapiemaßnahmen, von der Kinderorthopädie, Wirbelsäulenchirurgie bis hin zu den orthopädisch-sporttraumatologischen Eingriffen am gesamten Bewegungsapparat, einschließlich Hand- und Fußchirurgie und der Endoprothetik. Schon damals gab es Schwerpunkte in der Klinikversorgung, aber jedoch nicht die vielfältige Spezialisierung, die heute das Fach prägt. Niederlassung in meiner Generation bedeutete in der Regel reine konservative Therapie. Bei einer heutigen Niederlassung bestehen zahlreiche Möglichkeiten, auch weiterhin zu operieren.

Dr.  Heusgen: Vor 40 Jahren waren wir diagnostisch viel mehr auf genaue klinische Untersuchungen und Beobachtungen angewiesen. Zu dieser Zeit war das „konventionelle“ Röntgen weitgehend noch bei den orthopädischen Abteilungen angegliedert. Jeder Assistent lernte, eigenständig Myelographien und Arthrographien vorzunehmen. Plötzlich gab es Computertomografie (CT) und Magnetresonanztherapie (MRT). Manche Kliniken betrieben sogar eine eigene orthopädische Schuhwerkstatt! In der Therapie setzten sich immer mehr arthroskopische Techniken durch, Verfahren, die heute nicht mehr wegzudenken sind und von jedem Facharzt beherrscht werden. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass im orthopädisch-unfallchirurgischen Alltag die Zeit für genaue klinische Untersuchungen und anamnestische Befragungen nicht mehr zur Verfügung steht und sofort CT und MRT angefordert werden, zumal der Patient ja sowieso darauf besteht. Eigene differentialdiagnostische Überlegungen brauchen dann erst gar nicht angestellt zu werden. In allen Fachgebieten sind ambulante Operationen heute Standard, effektiv und im Vergleich zu einem Klinikaufenthalt kostensparend.

Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß gemacht?
Dr. Heusgen: Der persönliche Kontakt mit jedem einzelnen Patienten und die Bereitschaft, für die jeweilige Diagnostik und Therapie Verantwortung übernehmen zu können und zu wollen, war für mich immer wichtig. Sein eigener Herr zu sein und im eigenen „Laden“ die Richtlinien der Politik zu bestimmen und Zeitabläufe festzulegen, bedeutete mir viel. Bedauerlicherweise wurde dies allerdings spätestens nach Erlangung der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ und unter der interessanten Beschäftigung mit rheumatologischen Problemen in einer schwerpunktmäßigen Kassenpraxis zeitmäßig immer schwieriger und kaum kostendeckend.

Dr. Sievers:  Rückblickend auf meine fast 10-jährige Klinikzeit und 30-jährige Zeit in selbstständiger Niederlassung, waren es immer die innovativen medizinischen Themen, die mich interessiert haben und deren Planung und Umsetzung mir Spaß gemacht haben. Zum Zeitpunkt meiner Niederlassung 1989 beschäftigte ich mich mit der percutanen Nucleotomie und der Laseranwendung in der Arthroskopie, die wir in unserem ambulanten OP durchgeführt haben. Auch die Entwicklung des ambulanten OP-Spektrums in der Hand-/Fuß- und Kniegelenkchirurgie,  zu einem Zeitpunkt, zu dem ambulante Operationen noch die absolute Ausnahme waren, hat mir Spaß gemacht; ebenso der Aufbau eines Zentrums für Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) Anfang der 90iger Jahre. Freude bereitet mir auch meine Golfsprechstunde, die ich bis heute weiterführe. Ich hatte das Glück, dass ich mein gesamtes Berufsleben in der Niederlassung gemeinsam mit meiner Frau gestalten konnte, so dass auch unser Alltag in der orthopädischen Praxis in einem familiären Team an Mitarbeitern sehr angenehm war.

Wieso sollte man sich heute für Orthopädie und Unfallchirurgie entscheiden?
Dr. Sievers:  Orthopädie und Unfallchirurgie hat in den letzten 40 Jahren eine rasante Weiterentwicklung vollzogen. Arthroskopie und minimalinvasive Operationstechniken, die Fortschritte in der Prothetik, begleitet von der Entwicklung in der bildgebenden Diagnostik Sonographie, CT und MRT, alles ist in den letzten 40 Jahren entstanden und hat die Grenzen des operativ Machbaren ständig nach oben verschoben. O und U ist so vielfältig und interessant und bieten eine enorme individuelle Weiterentwicklung in zahlreichen Spezialisierungen. Nicht zu vergessen sind die positiven Erfolgserlebnisse, die nach exakter Diagnostik und kompetenter Therapie sehr viele zufriedenen Patienten schaffen. Für mich gibt es kein schöneres und interessanteres Fach.

Dr. Heusgen: Das kann ich nur bestätigen. Wer Spaß am biomechanischen Denken hat, diagnostisch und therapeutisch in gleicher Weise tätig sein möchte, vielleicht als Heimwerker nicht ungeschickt ist, für den ist die tägliche Arbeit am Bewegungsapparat ein fantastisches Betätigungsfeld. Die Anwendung minimalinvasiver Techniken an Gelenken und auch der Wirbelsäule sind nicht mehr wegzudenken und teilweise auch ambulant durchführbar. Zudem erweitern radiologische Kenntnisse bei entsprechendem Interesse den Horizont enorm. Auch können eigene sportliche Erfahrungen bei der Beschäftigung mit dem Fachgebiet sehr motivierend sein. Der nach wie vor „subkutan“ ausgeübte Kampf unter den ursprünglichen Fachdisziplinen Orthopädie einerseits und Unfallchirurgie andererseits, ist für mich unverständlich und nicht mehr zeitgemäß.

Ob Klinik, Praxis oder öffentlicher Gesundheitsdienst – der Ärztenachwuchs ist heiß umworben. Wie schwierig ist es aus Ihrer Sicht, junge Ärzte für die Niederlassung zu überzeugen?
Dr. Sievers: Der Klinikalltag ist durch die verbesserte Work-Life-Balance wesentlich attraktiver geworden. Die Niederlassung bedeutet jedoch einen weitgehenden Verzicht darauf. Hinzu kommt das unternehmerische Risiko. Zu bedenken ist, dass der selbstständig Niedergelassene in unserer Gesellschaft als Wirtschaftsunternehmen wahrgenommen und behandelt wird. Andererseits sollten medizinische Behandlungen nicht von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst werden. Wer sich dieser Problematik bewusst ist und dennoch den Reiz der Selbstständigkeit verspürt, wird es nach meiner Erfahrung nicht bereuen. In meiner Generation erfolgte die Niederlassung in der Regel in einer Einzelpraxis, dies ist heute die absolute Ausnahme. Heutzutage übernimmt man einen KV Sitz von einem ausscheidenden Kollegen in einer bereits bestehenden Praxisklinik, einem MVZ oder einer anderen Berufsausübungsgemeinschaft mit Fachkollegen. Durch die Gemeinschaft wird das finanzielle Risiko reduziert und die fachlichen Möglichkeiten optimiert. Diagnostische und therapeutische Geräte, die man sich allein nicht hätte leisten können, werden gemeinsam finanziert. Heute bestehen nach der Niederlassung zahlreiche Möglichkeiten, die in der Klinik erworbenen operativen Fähigkeiten weiterhin auszuüben, z.B. in einer benachbarten Klinik oder in einem der zahlreichen ambulanten Operationszentren. Unter diesem Aspekt ist eine Niederlassung gerade heute sehr attraktiv.

Dr. Heusgen: Meiner Meinung nach ist die Zeit einer orthopädischen Einzelpraxis endgültig vorbei. Schon allein die Anschaffung und der Erhalt einer modernen Ausstattung sind finanziell für einen Einzelnen kaum zu stemmen. Auch die Planung und der Beginn meiner Selbstständigkeit vor 35 Jahren wäre ohne die aktive Hilfe meiner Ehefrau nicht denkbar gewesen. Die Niederlassung im Rahmen einer Kooperation erlaubt gerade heute eine anspruchsvolle, umfassende orthopädische Versorgung, wenn man an die Herausforderungen in Rheumatologie, Schmerztherapie und der interventionellen Radiologie denkt. Auch ich würde mich immer noch für die Selbständigkeit entscheiden, da der persönliche Umgang mit den Patienten, das Verantwortungsgefühl für Praxisorganisation und Personal sowie die Steuerung des wirtschaftlichen Erfolges ein hohes Maß an Zufriedenheit verleiht. Andererseits habe ich Verständnis dafür, dass dies mit den heutigen Vorstellungen der bereits von Dr. Sievers genannten Work-Life-Balance kaum vereinbar ist. Allein die Praxisorganisation, Dokumentation und das Qualitätsmanagement verlangen Spezialkönnen und -wissen, was letztlich eine Zeitverkürzung in der Betreuung der Patienten zur Folge hat. Mit der Selbstständigkeit ist letztlich eine Unabhängigkeit gegeben. Ich würde mich daher auch heutzutage noch für eine selbstständige Niederlassung in Kooperation entscheiden.

Was geben Sie der jungen Generation mit auf den Weg?
Dr. Heusgen: Stellen Sie weiterhin das Wohl des Patienten in den Vordergrund Ihrer Tätigkeit, auch wenn das finanzielle Ergebnis nicht immer befriedigend ist. Nehmen Sie sich Zeit für Anamnese und klinische Untersuchung. Wir wissen alle, dass nicht jede Igel-Leistung notwendig ist. Die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Leistung biete ich an oder nicht, sollte trotz allem finanziellen Druck nicht auf dem Rücken des ängstlichen und nichtwissenden Patienten ausgetragen werden. Jeder von uns sollte abends noch unbelastet in den Spiegel gucken können. Das Urteil in der Bevölkerung über unser Fachgebiet wird oft nicht grundlos von diesem negativen Eindruck geprägt.
Dr. Sievers: Mein Rat an die jüngeren Kollegen ist: Wer sich für unser Fach interessiert und dafür brennt, wird sich sowohl in der Klinik als auch in  der Niederlassung wohlfühlen.

Sehen Sie das Leben mit fast 70 nun anders?
Dr. Heusgen: Die digitale Welt hat auch unser Fachgebiet in den letzten Jahren sprichwörtlich überrannt. Wenn ich an die erstmalige Anschaffung und den Einsatz meiner Einplatz-EDV-Anlage denke, wird mir heute noch schwindelig, zumal auch die EDV-Abrechnung in den ersten Jahren jedes Mal eine mittlere Katastrophe war. Natürlich neigt man mit 70 Jahren bereits dazu, alte Zeiten zu verherrlichen. Viele Beispiele fallen mir dazu ein, aber das würde diesen Rahmen sprengen. Mein Übergang in das Rentendasein war auch nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vom einen auf den anderen Tag war man nicht mehr gefragt, das tägliche „Erfolgserlebnis“ fiel auf einmal weg. Jetzt freut man sich beim Einkaufen oder auf der Straße über jede freundliche Begrüßung bei der Begegnung mit einem ehemaligen Patienten. Plötzlich hat man zuhause einen neuen „Chef“, nämlich die eigene Ehefrau (lacht). Der Tagesablauf wird legerer. Ich trage seit längerer Zeit keine Uhr mehr. Der tägliche Druck durch ein volles Wartezimmer, dringende Telefonate usw. entfällt. Ausgeruht kann man seinen Hobbys nachgehen. Für mich hatte die Beschäftigung mit der Musik immer einen großen Stellenwert. Parallel zum Medizinstudium war ich als außerordentlicher Hörer in der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz eingeschrieben. Musikalisches Mitgestalten eines Werkes war für mich Herausforderung und Entspannung zugleich.  Bis heute kann ich mich kammermusikalisch wie auch im Orchester erfolgreich engagieren. Als Mitglied des Weltärzteorchesters habe ich immer wieder Gelegenheit, in den berühmten Konzertsälen der Welt an fast professionellen Aufführungen großer musikalischer Werke teilzunehmen – und das jeweils für einen caritativen Zweck mit Medizinbezug. – Leider hat Corona im letzten Jahr diese Aktivitäten völlig zum Erliegen gebracht.

Wie ist Ihre Definition von Glücklichsein?
Dr. Sievers: Meine Definition von Glücklichsein ist im beruflichen Sinne geprägt von einem Rückblick auf ein erfülltes, abwechslungsreiches, interessantes Berufsleben. Privat ist mir die Gesundheit, Zufriedenheit, Partnerschaft mit meiner Frau, einem engen verlässlichen Freundeskreis und Beschäftigung mit Hobbys wichtig, die durch das Berufsleben bisher zu kurz kamen.
Dr.  Heusgen: Unter „glücklich sein“ verstehe ich zunächst nicht das Gegenteil von „Pech haben“. Ohne groß zu philosophieren, ist Glücklichsein ein vielschichtiger Begriff, deren tragende Säule die Gesundheit ist. Dazu gehören für mich eine intakte und harmonische Partnerschaft und Familie; der regelmäßige Umgang mit den Enkelkindern vermittelt eine ungeahnte Freude. Man hat auf einmal die Zeit, die während des Berufslebens für die eigenen Kinder nicht immer zur Verfügung stand. Nicht zuletzt bedeutet mir der regelmäßige gesellige Umgang im Freundeskreis sehr viel. Auch die Erfüllung im Beruf hat einen positiven Einfluss auf das Glücklichsein. Weiterhin gehört eine optimistische Lebenseinstellung dazu. Ein wichtiger Faktor ist, dass man die Kontrolle über das eigene Leben behält, dazu gehört auch (finanzielle) Unabhängigkeit. Das Gefühl, sozusagen selbst am Steuer zu sitzen, ist aus meiner Sicht wichtig. Natürlich bin ich mir bewusst, dass dieser Idealzustand nie ewig anhalten wird.

Herr Dr. Heusgen und Herr Dr. Sievers, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute zu Ihrem 70. Geburtstag!

Das Interview führte Janosch Kuno, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Vieles gemeinsam: Dr. Johannes Heusgen und Dr. Stephan Sievers (r.) © Privat