Alle Beiträge von Janosch Kuno

BVOU-Publikumspreise: Das sind die Gewinner

Erstmalig hat der BVOU in diesem Jahr auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) Publikumspreise verliehen. Dabei wurde das Auditorium in die Auswahl der Preisträger einbezogen. Es stimmte via App über jeden Vortrag ab.

Folgende Gewinner haben den BVOU-Publikumspreis erhalten:

1)
Sitzung: BP16 Konservative Arthrosetherapie
Datum:  26.10.2022
Zeit: 11.00 – 12.00 Uhr
Gewinnerin: Jeannine Hauke

2)
Sitzung: BP29 Kreuz-Darmbein-Gelenk (SIG) kompakt
Datum:  28.10.2022
Zeit: 9.00 – 10.30 Uhr
Gewinner: PD Dr. Matthias Pumberger

3)
Sitzung: BS42 Arthroskopie bei Kindern
Datum:  28.10.2022
Zeit: 9.00 – 10.30 Uhr
Gewinner: Dr. Oliver Jungesblut

4)
Sitzung: BP30 Sonographie in der orthopädisch/unfallchirurgischen Praxis: Bald verschwunden?
Datum: 28.10.2022
Zeit: 11.00- 12.00 Uhr
Gewinner: Dr. Michael Dickob

5)
Sitzung: IN35 Enthesiopathien
Datum: 28.10.2022
Zeit: 11.00 – 12.30 Uhr
PD Dr. Dr. habil. Elmar Lindhorst

6)
Sitzung: BS45 Spinalkanalstenose der HWS & LWS
Datum:  28.10.2022
Zeit: 16.30 – 18.00 Uhr
Gewinner: Prof. Dr. Sven Oliver Eicker

Bewertungskriterien für jeden Vortrag waren:

  • Inhalt
  • Erkenntnisgewinn
  • Praxisrelevanz
  • Präsentation
  • Diskussion

Die Abstimmung geschah über die O&U Events App App (Desktopversion der App). Für jede ausgewählte Sitzung wurde ein Gewinner gewählt.

Perspektive DVT – Die SCS Bildgebung als Primärdiagnostik

In Bonn ist die Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie von Herrn Dr. med. Carsten Wingenfeld seit Juli 2020 mit einem SCS MedSeries® H22 DVT ausgestattet. Der Experte für Fußchirurgie war vor der Implementierung der 3-D-Schnittbildung auf sein veraltetes Röntgengerät angewiesen, das inzwischen durch das moderne H22 gänzlich ersetzt wurde. Um der Praxisphilosophie auch im Alltag noch besser nachzukommen und dem Versprechen einer modernen Diagnostik und Therapie weiterhin gerecht zu werden, entschied sich der Facharzt, das DVT als Primärdiagnostik zu etablieren. Nachdem die neue 3-D-Bildgebung seit einigen Monaten regelmäßig im Einsatz war, entschied sich Herr Dr. Wingenfeld, seine Erfahrungen in Hinblick auf einen kompletten Umstieg mit den Anwendern und Interessenten zu teilen.

Eine enorme Zeitersparnis

In der Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie arbeitete das Team zunächst mit einer herkömmlichen 2-D-Bildgebung, die jedoch aus Platzgründen abgebaut wurde. Seither ersetzt das kompakte DVT das 2-D-Röntgen als Primärdiagnostik. Mit dem neuen Verfahren erhält Herr Dr. Wingenfeld schnell aussagekräftige Bilder – ein Vorteil, auf den er nicht mehr verzichten möchte: „Die Wiederholung von konventionellen Röntgenaufnahmen entfällt, wenn primär nicht die korrekte Ebene und Einstellung erreicht wurde. Mit der Diagnostik durch das DVT kann jetzt jede Ebene und jede Einstellung rekonstruiert werden.“ Das spart dem Arzt, den Arzthelferinnen und den Patienten nicht nur Zeit, sondern verringert auch zusätzlich die Strahlenbelastung, die auf letzteren einwirkt – gleich zwei Vorzüge, die das H22 mit sich bringt, besonders wenn es als Primärdiagnostik eingesetzt wird. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zeigt sich entsprechend begeistert: „Belastungsaufnahmen in der Extremitätendiagnostik sind problemlos möglich, weil keine aufwändigen Einstellungen angewandt werden müssen. Die Diagnostik von Verletzungen oder degenerativen Veränderungen von Fußwurzelknochen oder Handwurzelknochen gelingt auf Anhieb sicher, ohne, dass zusätzlich noch spezielle Röntgenaufnahmen in mehreren Ebenen angefertigt werden müssen. Die Bedienung des DVT ist einfach und die Mitarbeiter können schnell in das Gerät eingearbeitet werden.“

Steigerung der Patientenzufriedenheit

Die Implementierung der 3-D-Schnittbildgebung zieht automatisch die Win-Win-Win-Situation nach sich, die sich in vielen Bereichen des Praxisalltags zeigt. Neben den Vorteilen für den Arzt, der durch das DVT 3-D-Aufnahmen erstellen kann, die so hochauflösend und durch die 0,2 mm dünnen Schichten so detailgenau sind, dass sich die Befundsicherheit um ein Vielfaches steigert, profitiert auch das Praxisteam von der Nutzung. Neben der schnellen Einarbeitung des Personals, die Herr Dr. Wingenfeld bereits ansprach, optimiert die SCS Bildgebung durch die kurze Aufnahmezeit auch den täglichen Workflow der Praxis.

Patienten, die sich an einem DVT-Standort behandeln lassen, genießen ebenfalls den Komfort der Win-Win-Win-Situation, wie der Arzt betont: „Die Patienten freuen sich, dass sie nicht mehr weitergeschickt werden und keine Terminketten wahrnehmen müssen, wie der Vorstellung bei mir, in der Radiologie und der Wiedervorstellung in meiner Praxis. Sie erhalten in nur einem Besuch eine sehr sichere Diagnostik und eine sofortige Befundung. Vorteilhaft ist in meinen Augen auch die Anschaffung eines digitalen Diktiersystems in Kombination mit dem DVT, um eine sofortige Befunderstellung zu gewährleisten.“

Die SCS Bildgebung im Vergleich zum 2-D-Röntgen

In der Bonner Praxis konnte sich die höhere Detailgenauigkeit der SCS Bildgebung gegenüber dem herkömmlichen Röntgen bereits bewähren. So erzählt Herr Dr. Wingenfeld von einem Fall, in dem auf dem 2-D-Röntgenbild die knöcherne Veränderung kaum zu erkennen war. Die Aufnahme wurde auswärts angefertigt und auf Basis dieses Bildes konnte keine knöcherne Verletzung diagnostiziert werden. Es erfolgte keine spezielle Therapie, wie zum Beispiel eine Ruhigstellung.

Der Facharzt und DVT-Anwender nahm sich des Falles an: „Die Patientin erschien in meiner Praxis mit der Frage, ob nicht doch eine knöcherne Verletzung vorliegt, da die Schmerzen sehr stark waren, ihr aber mitgeteilt wurde, dass das Röntgenbild unauffällig sei. Die therapeutische Konsequenz erfolgte in Form einer Cast-Ruhigstellung. Es wurde eine weitere Kontrolle mit der Fragestellung angefertigt, ob es zu einem Abrutschen des Fragments gekommen sei, das gegebenenfalls eine operative Therapie notwendig machen würde. In diesem Fall wäre eine sofortige Schnittbildgebung sinnvoll gewesen, um diagnostische und therapeutische Sicherheit zu erlangen. Ähnlich ist das Vorgehen hier heutzutage bei Kahnbeinfrakturen. Früher wurde eine 2-D-Aufnahmeserie, das Kahnbein-Quartett, standardmäßig durchgeführt. Da trotzdem einige Kahnbeinfrakturen nicht erkannt werden konnten, führt man bei klinischem Verdacht heutzutage sofort eine hochauflösende Schnittbildgebung durch.“

Die diagnostische Sicherheit steht im Vordergrund

Herr Dr. Wingenfeld ist vom Einsatz des SCS MedSeries® H22 als Primärdiagnostik überzeugt. Wer in der Überlegung ist, ein DVT anzuschaffen, den lädt der Facharzt zu sich in die Praxis ein, um sich selbst ein Bild von der Handhabung und der Indikationsstellung zu machen. Auch vorteilhaft zu wissen ist, so der Mediziner, dass Patienten seltener zur Schnittbildgebung in die Radiologie geschickt werden müssen und durch den Betrieb in der eigenen Praxis rasch eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Er nennt auch noch weitere Vorteile: „Vor der Anschaffung des DVT war mir nicht bewusst, dass auch eine recht gute Weichteildiagnostik durch die verschiedenen Einstellungen möglich ist.“ So weist der Arzt beispielsweise auf eine Achillessehnenruptur, Hämatombildung, Weichteilödem oder auch einen Gelenkerguss hin, die auf den DVT-Aufnahmen gut erkennbar sind. „Am Kniegelenk erscheint mir die Diagnostik mittels DVT zum Teil auch mehr Informationen zu liefern als ein MRT, da ich Aufnahmen unter Belastung durchführen kann und so zum Beispiel die Stellung der Patella oder auch die Belastung einzelner Kompartimente des Kniegelenkes realitätsnah beurteilen kann.“

Ein wichtiger Punkt, den Herr Dr. Wingenfeld anführt und der für die Nutzung der SCS Bildgebung spricht, ist, dass der Zugewinn an Qualität und die Arbeit mit dem DVT ihm ganz einfach Spaß machen. Neben den technischen und organisatorischen Punkten vermittelt er Interessenten auch diesen Aspekt gerne in persönlichen Gesprächen, die sich zum Beispiel im Rahmen von Tagungen, Kursen oder Kongressen ergeben.

Die Entscheidung, das veraltete, zu große 2-D-Röntgen gegen die moderne und kompakte 3-D-Schnittbildgebung zu ersetzen, war für Herr Dr. Wingenfeld die richtige: „Insgesamt steigt die Wertigkeit und das Image der Praxis, weil man mit dem DVT zeigen kann, dass den Patienten eine moderne Medizin und Diagnostik angeboten wird.“

Fallvorstellung: Os capitatum der Hand

Der Fall zeigt eine Patientin mit Stolpersturz auf die Hand. Initiale Vorstellung in der Notfallaufnahme. Dort wurde ein Röntgenbild gemacht, es wurde allerdings nichts erkannt und die Patientin ohne Versorgung entlassen. Sie sollte die betroffene Stelle kühlen und es folgte keine weitere Therapie.

Nachdem die Hand nach zwei Wochen nicht besser wurde und eine deutliche Schwellung im Bereich des Handrückens zu sehen war, hat sie sich dann bei mir vorgestellt. Sie kannte das DVT bereits, weil ich am Sprunggelenk schon mal etwas diagnostiziert hatte. Es folgte eine Aufnahme mit der 3-D-Schnittbildgebung und dort zeigte sich dann ein osteochondrales Fragment, os capitatum der Hand.
Die Hand wurde daraufhin ruhiggestellt und dadurch kam es zu einer deutlichen Besserung. Ich habe nochmal eine Kontrollaufnahme gemacht, woraufhin sich dann das ganze Ausmaß der Fraktur gezeigt hat, allerdings standen die Gelenke noch richtig und die Schmerzen sind deutlich zurückgegangen. Zusammenfassend ist das eine unentdeckte Fraktur im nativen Röntgenbild, die das DVT sichtbar gemacht hat. Vielleicht ist noch wichtig anzumerken, dass der ursprüngliche Niedergelassene gesagt hatte: „Eine CT kann aufgrund des Alters der Patientin und der damit verbundenen Strahlenbelastung nicht gemacht werden.“ Insofern hat das DVT einen ganz guten Erfolg gezeigt.

Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 8 | Herbst 2022

Praxis Dr. med. Carsten Wingenfeld
Kasernenstraße 48
53111 Bonn
www.praxis-wingenfeld.de

DKOU-Eröffnung: Lauterbach-Rede

Mit seinen politischen Vorstößen zu Beginn der Corona-Pandemie hat sich Karl Lauterbach bei vielen Sympathiepunkte eingeheimst. Seit der SPD-Politiker das Amt des Gesundheitsministers innehat, muss er immer wieder Kritik einstecken. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DKOU 2022 hielt Lauterbach die Festrede des Abends. Er bedankte sich bei den deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen für Ihren Beitrag bei der Schwerverletztenversorgung von ukrainischen Zivilisten und Soldaten, die seit Ausbruch des Angriffskriegs Russlands stattfindet. „Sie leisten einen Beitrag zur Völkerverständigung beider Länder“, so Prof. Lauterbach. BVOU-Kongresspräsident Dr. Wolfgang Willauschus nutzte die Gelegenheit für das Treffen, um die gesundheitspolitischen Themen DMPs und kollabierende Notfallversorgung anzusprechen. Die gesamte Rede des Gesundheitsministers

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Perspektive DVT – „Die SCS Bildgebung ist ein Gewinn für die Unabhängigkeit“

Mitten im schönen Schwäbisch Hall am Kocher gelegen, hat das MVZ mit orthopädisch-unfallchirurgischem und gefäßchirurgischem Schwerpunkt seinen Sitz. Zusammen versorgen die Kollegen Dres. med. Klaus Böhme, Ralf Keller, Ingo Spanger sowie die Herren Dirk Arbogast und Andreas Burgschweiger die etwa 40.000 Einwohner der Stadt und der Umgebung. Von kleinsten Fingerprellungen, der Nachsorge von Polytraumaverletzungen, kleineren Rückenschmerzen bis hin zu ausgedehnten, degenerativen Rückenveränderungen, Arbeits- und Schulwegunfällen sowie eine eigene medizinische Trainingstherapie, decken die fünf Partner ein großes Spektrum ab. Im separat angeschlossenen OP-Zentrum sind ambulante Eingriffe in den Bereichen Schultern, Knie, Hand, Haut, Venen sowie Materialentfernungen möglich. Der ambulante Operationssaal, die Praxis und die medizinischen Geräte werden im MVZ stets auf dem neuesten technischen Stand gehalten, um den Patienten geringe Wartezeiten zu ermöglichen und um auch interkollegiale Terminabsprachen zügig abwickeln zu können. Das DVT der SCS MedSeries® H22 Klasse entspricht nicht nur den hohen Anforderungen, die die Orthopädie und Unfallchirurgie mit sich bringen, sondern auch denen der Ärzte des MVZ. Im Juli 2022 wurde die 3-D-Bildgebung daher in die Praxis implementiert, um einen verbesserten Workflow sicherzustellen. Für uns hat sich Herr Dr. Böhme Zeit genommen, um über die ersten Erfahrungen mit dem DVT zu sprechen.

Eine professionelle Beratung auf wissenschaftlicher Basis

Die SCS Bildgebung fiel Herrn Dr. Böhme auf dem VSOU Kongress zum ersten Mal auf, auf dem regelmäßig ausgestellt wird. Doch da die Praxisgründung 2016 noch frisch war und das Team zu dieser Zeit bereits viel investiert hatte, zögerte der Facharzt zunächst, die Praxis mit dieser Bildgebung zusätzlich zu erweitern. Doch das Interesse am System verleitete ihn letztendlich dazu, Herrn Dr. med. Christian Obersteiner aus München zu kontaktieren, der seit 2020 zu den DVT-Anwendern zählt. „Ich habe ihn gefragt, wie er mit dem H22 zurechtkommt und er zeigte sich absolut begeistert. Herr Dr. Obersteiner hat mir die Kontaktdaten von SCS Geschäftsführer Herrn Dr. Markus Hoppe zukommen lassen und keine 24 Stunden später hatte ich dann mein erstes Gespräch mit ihm. Er hat sich sehr viel Zeit genommen, um uns die SCS Bildgebung zu erklären und um seine Aussagen mit wissenschaftlichen Studien zu belegen. Und obwohl meine Kollegen und ich anfangs wirklich skeptisch waren, hat Herr Hoppe sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und uns die Thematik sehr professionell aufbereitet.“ Nachdem die Entscheidung zum Kauf des DVT fiel, übernahm das SCS Team – zusammengesetzt aus den Technikern und dem Personal Liaison Manager – die Organisation bis zur Implementierung und begleitet das MVZ auch nach der Installation weiterhin.

Hoher Informationsgehalt bei wenig Strahlendosis

Mit der 3-D-Bildgebung im eigenen Haus ergeben sich für die Ärzte und das Team des MVZ viele neue Vorteile, die Ihnen den Praxisalltag erleichtern und auch den Patienten eine angenehmere Behandlung ermöglichen. „Ein persönlicher Vorteil für mich als Arzt ist es, dass ich jetzt natürlich viel mehr sehe im Vergleich zu einem Ultraschall- oder 2-D-Röntgenbild. Ich habe eine viel bessere Auflösung, die mir gerade in Bereichen hilft, die man nicht gut beurteilen kann. In zwei unserer Fälle war uns jeweils eine kindliche und eine erwachsene Ellenbogen-Fraktur aufgefallen, jeweils Radiuskopf bzw. am Epicondylus radialis. Im Röntgenbild hätten wir diese Frakturen nie gesehen, völlig ausgeschlossen. Das macht natürlich die Diagnosesicherheit und die Therapieplanbarkeit deutlich einfacher.“ Die klare Auflösung der SCS Bildgebung ist in der O&U besonders wertig, um ossäre Veränderungen qualitativ hochwertig darzustellen. Mit der 0,2 mm Schichtdicke ergibt sich ein hoher Informationsgehalt, der auch mit Einsatz des Super-Ultra-Low-Dose-Protokolls (SULD) nicht negativ beeinflusst wird. Mit dem SULD-Protokoll lässt sich die Strahlung auf ein Minimum beschränken, sodass die Dosis gleichauf oder niedriger als beim 2-D-Röntgen ist. Für die Patienten ist die niedrige Strahlung mitunter ein Grund, das DVT-Angebot anzunehmen. „Dass das H22 mit einer solch geringen Strahlenbelastung und so feinen Schnitten arbeitet, ist für uns ganz entscheidend gewesen. Beim DVT verändere ich die Schichtdicke gar nicht und ich kann die Schnitte so wählen, wie ich sie benötige. Beim CT ist das etwas anderes. Wenn Sie hier die Schichtdicke vermindern, dann muss die Strahlenquelle umso häufiger rotieren und das ergibt immer mehr Strahlung für den Patienten.“

Die eigenständige Bildgebung optimiert die Praxis

Die Unabhängigkeit vom Radiologen war für die Kollegen des MVZ Schwäbisch Hall ein wichtiger Schritt, um den Praxis-Workflow im MVZ zu optimieren. Die Lernkurve war für das Praxisteam steil und mit jeder Aufnahme, die die Mitarbeiterinnen von den zu untersuchenden Volumen erstellten, wurde die Handhabung flüssiger. Für den Patienten bedeutet dies eine stressfreiere Behandlung. „Beim Röntgen muss der Patient ausgezogen und zweimal positioniert werden. Wenn er sich dann bewegt, brauchen wir noch eine dritte Aufnahme. Wenn man im DVT den Patienten einmal gelagert und schon ein wenig Erfahrung damit hat, dann geht die Untersuchung sehr zügig.“ Nach der kurzen Anlaufzeit, die das Team benötigte, um sich mit der neuen Diagnostik vertraut zu machen, ergab sich dann auch nach und nach der Zeitvorteil. „Ich bin einfach schneller und selbstständiger. Die sofortige Verfügbarkeit ist, muss ich ganz ehrlich sagen, nochmal ein deutlicher Vorteil. Ich muss meinen Mitarbeiterinnen nicht mehr sagen, dass sie beim Radiologen anrufen sollen, denn das kostet auch wieder Zeit. Für den Patienten geht es einfach zügiger, denn der braucht nicht nochmal extra einen neuen Termin für eine weitere Sprechstunde. Die Untersuchung kann ich jetzt viel schneller und mit einer wirtschaftlich und vor allem medizinisch sinnvollen Zusatz-Diagnostik einfach viel besser und fixer gestalten.“ Der Facharzt erzählt, dass er auch die zeitnahe Therapieentscheidung und die Planung sehr schätzt, die der eigene DVT-Betrieb in der Praxis mit sich bringt. Er kann den Patienten jetzt eine bessere Qualität anbieten, die über das normale Spektrum hinausgeht und die auch wahrgenommen wird. „Für Patienten ist die Untersuchung mit dem DVT angenehm und sie sind auch sofort davon begeistert. Wir konnten schon mehrere Selbstzahler einbinden, die die ganze Behandlung einfach direkt vor Ort, ohne weitere Terminketten und mit weniger Strahlenbelastung hinter sich bringen wollen. Das haben wir gar nicht so erwartet aber wir werden dieses Angebot sicherlich in Zukunft noch ein bisschen ausbauen können.“

Klare Bildsprache für viele Indikationen

„Die SCS Bildgebung nutze ich am häufigsten im traumatologischen Bereich, teilweise auch ein bisschen im degenerativen Bereich. Ich habe eine Gonarthrose-Patientin mit sehr starken Beugehemmungen, die ich mir röntgenlogisch so nicht erklären konnte. Im DVT sah ich, dass sie in der Kniekehle, Richtung Eminenz, eine riesige Osteophytenbildung hat, die ihr die Beugung unmöglich gemacht hat. Anhand der Bilder aus dem H22 konnte ich ihr den Grund ihrer Beschwerden genaustens erklären.“ Auch einen Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes konnte Herr Dr. Böhme bereits untersuchen, nachdem dieser mit unklaren Fußschmerzen in die Praxis kam und den er auf eine Stressfraktur, Insuffizienzfraktur und eine beginnende Charcot-Fuß-Symptomatik untersuchte. Die hohe Auflösung des DVT macht es überdies auch einfach, Veneneingänge der Kortikalis darzustellen und da das MVZ einen gefäßchirurgischen Schwerpunkt hat, finden sich auch in diesem Bereich Einsatzmöglichkeiten. In der Sportmedizin eignet sich die SCS Bildgebung besonders gut, da die Sportler mit dieser sofort verfügbaren Diagnostik schneller wieder in den aktiven Alltag zurückkehren können, während die geringe Strahlendosis sich vor allem auch für die Pädiatrie eignet. Herr Dr. med. Böhme hat uns den Fall eines 13-jährigen Footballspielers mitgebracht, der diese beiden Bereiche vereint.

Fallvorstellung: Keilförmige/dreieckförmige Fraktur des Radiuskopfes

Ausgangssituation

Vorstellung des Patienten, nachdem ihm am Vortag beim Footballspielen ein Gegenspieler auf oder gegen den rechten Ellenbogen gefallen war. Genauer Mechanismus nicht mehr erinnerlich. Vorstellung mit Schwellung am Ellenbogen rechts, Druckschmerz mit Punktum maximum im Bereich des Radiuskopfes. Kollaterale Bandführung medial und lateral stabil, Beweglichkeit dabei in Extension und Flexion wie auch bei der Umwendbewegung nicht eingeschränkt, insbesondere bei der Umwendbewegung aber schmerzhaft.

Rechtfertigende Indikation

DVT (CBCT) Ellenbogen rechts im SULD-Modus (koronale, sagittale und transversale Rekonstruktion, Schichtdicke 0,2 mm): Verdacht auf Fraktur im Bereich des Radiuskopfes bei 13-jährigen Patienten mit offenen Wachstumsfugen, komplexe knöcherne Anatomie am Ellenbogen bei Kindern und Jugendlichen, Vermeidung von mehrfachen Wiederholungen von Projektions-Radiographien.

Fragestellung

Fraktur oder knöcherner Bandausriss, Wachstumsfugen-Verletzung?

Befund

DVT (CBCT) Ellenbogen rechts im SULD-Modus (koronale, sagittale und transversale Rekonstruktion, Schichtdicke 0,2 mm): Keilförmige/dreieckförmige Fraktur des Radiuskopfes in der Epiphyse mit Einstrahlung in die humero-radiale Gelenkfläche sowie in die Epiphysenfuge ohne Dislokation (formal Aitken-2-Verletzung), insbesondere auf mehreren Schichten in der transversalen Ebene gut zu erkennen, aber auch sagittal und transversale auf jeweils einigen Schichten gute Darstellung des Frakturverlaufs, darüber hinaus sonst unauffällige Anatomie am distalen Humerus sowie der proximalen Ulna mit unauffälliger Darstellung der Knochenkerne und Wachstumsfugen.

Therapie

Bei undislozierten Verhältnissen und nachgewiesener Fraktur am Radiuskopf Einleitung einer konservativen Therapie, Anlage einer Oberarm-Castschiene in 80° Beugung bei neutraler Pro/Supination. Nach einer Woche am 25.07.2022 Verlaufskontrolle, erneut mittels DVT Ellenbogen rechts im SULD-Modus (koronale, sagittale und transversale Rekonstruktion, Schichtdicke 0,2 mm). Hierbei weiterhin unveränderte, undislozierte Verhältnisse der Fraktur am Radiuskopf, sodass die konservative Therapie weiter fortgeführt werden kann.

Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 8 | Herbst 2022

Medizinisches Versorgungszentrum MVZ Schwäbisch Hall
Dr. Keller, Dr. Spranger, Dr. Böhme, Arbogast und Burgschweiger – Partnerschaft
Weilerwiese 5
74523 Schwäbisch Hall
www.qmediko.com/mvz

17. DWG: Session zur Sektorenübergreifenden Versorgung

Das BVOU-Referat Wirbelsäule gestaltet im Rahmen der 17. Jahrestagung der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft in Berlin eine Sitzung zur sektorenübergreifende Versorgung. Wir laden Sie herzlich dazu ein die Jahrestagung und im Speziellen die Sitzung am 07.12.2022 von 18.45-20.00 Uhr zu besuchen.

Hintergrund: Eine Reihe von Leistungen eignen sich für die sektorengleiche Leistungserbringung. Diese Leistungen können sowohl von Krankenhäusern, als auch von niedergelassenen Ärzten erbracht werden. Deutschland hat eine Öffnung der Sektoren für eine bedarfsgerechte Leistungserbringung bereits 1992 mit der Einführung des ambulanten Operierens eingeleitet und 2004 um stationsersetzende Leistungen erweitert. Dennoch bleibt der Anteil des ambulanten Sektors an der sektorengleichen Leistungserbringung deutlich hinter dem in anderen Ländern zurück. Ursächlich hierfür ist eine finanzielle Besserstellung der stationären gegenüber der ambulanten Leistungserbringung.

Umfrage: Rückkehr ins Berufsleben nach Hüft- oder Knieendoprothesenimplantation

Die wachsende Gruppe von Patient:innen im erwerbsfähigen Alter, die sich einer Hüft- oder Knieendoprothesenimplantation unterziehen müssen, stellt in Europa und weltweit eine zunehmende soziale und wirtschaftliche Belastung dar. Die Organisation des Gesundheits- und Sozialversicherungssystems kann einen Einfluss auf das Behandlungsergebnis und damit auf die Rückkehr in den Beruf haben. Wir haben einen Fragebogen entworfen, um einen Einblick in die Konzepte und die Praxis der Rückkehr ins Berufsleben sowie die wahrgenommenen Hindernisse und Facilitatoren beim Rückkehrmanagement in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden gewinnen zu können. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie diesen Online-Fragebogen ausfüllen würden. Das Ausfüllen wird etwa 10-15 Minuten in Anspruch nehmen. Klicken Sie unten, um den Fragebogen auszufüllen.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Mitarbeit,

Tamara Kamp (PhD Studentin, Department of Health Sciences and Orthopaedics, University Medical Center Groningen, The Netherlands)

Im Namen von

Prof. Dr. Djordje Lazovic (Universitätsmedizin Oldenburg, Uniklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Campus Pius-Hospital, Oldenburg, Deutschland),

Prof. Dr. Soren Overgaard (Department of Orthopaedics, Copenhagen University Hospital, Bispebjerg; Dänemark)

Dr. Martin Stevens (Department of Orthopaedics, University Medical Center Groningen, The Netherlands)

Dr. Maaike G.J. Gademan (Department op Orthopaedics, Leiden University Medical Center, The Netherlands)

Prof. Dr. Sandra Brouwer (Department of health sciences, University Medical Center Groningen, The Netherlands)

Perspektive DVT – „Fallvorstellung | Knöcherne Verletzung am Trapezium“

Anamnese

Wir haben hier den Fall eines 9-jährigen Mädchens mit Sturz auf das rechte Handgelenk. Die Primärversorgung erfolgte in der Notfallambulanz, mit dementsprechenden Röntgenbildern des Handgelenkes in 3 Ebenen. In diesen Bildern konnte aufgrund der speziellen Art und Weise der Fraktur, beziehungsweise der Unübersichtlichkeit im Bereich der Handwurzelknochen an der betroffenen Stelle die Fraktur zunächst nicht festgestellt werden. Es wurde eine Ruhigstellung vor Ort für 5 Tage angeordnet.

Befund

Zudem sollte das Mädchen, da die Beschwerden doch ganz erheblich waren, sich nochmal bei einem niedergelassenen Kollegen zur weiteren Abklärung vorstellen. Sie stellte sich dann mit ihrer Mutter bei uns in der Praxis vor.

Im klinischen Befund zeigte sich eine Schwellung im Bereich des Daumensattel- und Daumengrundgelenks und mit einem deutlichen Druckschmerz im Bereich des Daumensattelgelenks. Der Radius Tabatière und die anderen Handwurzelknochen waren schmerzfrei. Wir haben uns dann nochmal die Röntgenbilder angeschaut, allerdings im Bereich der Knochen ohne Befund.

Befund DVT

Aufgrund der persistierenden Beschwerden haben wir uns dazu entschlossen, eine Aufnahme mit dem DVT anzufertigen. Durch die Darstellung der koronaren, sagittalen und axialen Aufnahmen, die man auf einen Blick hat, insbesondere mit einer zusätzlichen 3-D-Rekonstruktion, lässt sich das Handwurzelknochengelenk durchfahren. Wenn man sich die koronale Schnittebene anschaut, fällt die knöcherne Verletzung am Trapezium auf, die auch zur ärztlichen Diagnostik passte.

Therapie

Das Handgelenk wurde primär mit einer Gipsschiene ruhiggestellt. Anschließend wurde auf eine Handgelenksorthese mit Daumeneinschluss umgestellt und das Kind war nach 4 Wochen komplett beschwerdefrei.

Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 6 | Frühjahr 2022

Digitale Volumentomographie mit dem SCS MedSeries® H22

SCS steht für Sophisticated Computertomographic Solutions und beschreibt die Lösung für die anspruchsvolle 3-D-Bildgebung mit höchster Strahlenhygiene, höchster Bildauflösung sowie höchster Zeitersparnis für Patient, Praxis und Arzt – als Win-Win-Win-Situation – gleichermaßen.

Der digitale Volumentomograph SCS MedSeries® H22 besitzt ein breites Indikationsspektrum und ist aus der Orthopädie und Unfallchirurgie nicht mehr wegzudenken. Mit dem platzsparenden Design findet das DVT in jeder Praxis einen Platz. Dank der hohen Strahlenhygiene und der Auflösung von bis zu 0,2 mm ist der digitale Volumentomograph auch in der Pädiatrie anwendbar. Die vom DVT ausgehende Strahlendosis kann unterhalb der täglichen terrestrischen Strahlendosis eingestellt werden und ist im Vergleich zur Computertomographie um bis zu 92 % geringer.

Die hochauflösenden Schnittbilder stehen, inklusive Rekonstruktionszeit, innerhalb von drei Minuten in multiplanarer Ansicht (axial, koronal, sagittal) sowie in 3-D am Befundungsmonitor zur Beurteilung durch den behandelnden Arzt zur Verfügung. Im Resultat ist es mit dem DVT möglich, eine 3-D-Schnittbilddiagnostik durchzuführen, die sehr strahlungsarm ist, eine exakte Beurteilung von Grenzflächen zwischen Metall- und Knochenstrukturen zulässt, und sehr einfach am Patienten anzuwenden ist.

Orthopädie am Gürzenich
Privatärztliche Gemeinschaftspraxis für Orthopädie, Sportmedizin und Fußchirurgie
Herr Dr. med. Guido Laps und Herr Oliver Pütz
Stadthaus Köln am Gürzenich
Große Sandkaul 2
50667 Köln
https://www.orthopaedie-am-guerzenich.de/

Reform der Notfallversorgung: gemeinsames Positionspapier und Empfehlungen

Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)

Reform der Notfallversorgung: gemeinsames Positionspapier und Empfehlungen

Einleitung

Eine Reform der Notfallversorgung steht auf der Agenda des Bundesgesundheitsministeriums für 2022. Zahlreiche Vorgutachten bzw. Vorschläge liegen dazu vor. Hier erfolgt die fachärztliche Unterstützung aus dem Sektor Orthopädie und Unfallchirurgie (O und U).

Das folgende Eckpunktepapier beschäftigt sich mit der ambulanten Versorgung von Notfällen in Orthopädie und Unfallchirurgie, liefert eine kurze Analyse, erläutert wie eine leitliniengerechte Versorgung auszusehen hat und bietet konkrete, einfach umsetzbare Lösungsvorschläge.

Analyse der ambulanten Notfallversorgung im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie

Eine kürzlich erschienene Übersicht des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) (2) zeigt die Entwicklung der ambulanten Notfälle in Kliniken und im ärztlichen Bereitschaftsdienst.

  • Im Jahr 2019 wurde der ärztliche Bereitschaftsdienst der KVen demnach ca. 8,2 Mio. Mal, die Notfallambulanzen der Krankenhäuser 10,6 Mio. Mal in Anspruch genommen
  • Für die Versorgung standen im Jahr 2019 ca. 830 Bereitschaftspraxen (SGB V spricht von Portalpraxen) bundesweit zur Verfügung, an der Notfallversorgung nahmen ca. 1200 Krankenhäuser mit ihren Notfallaufnahmen teil
  • Für die Versorgung im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie waren es im Jahr 2019 ca. 6300 Facharztpraxen und ca. 1200 Krankenhäuser
  • Für die Versorgung von Arbeitsunfällen existieren im Jahr 2019 ca. 1.000 Ermächtigungen im Klinikbereich und ca. 2800 Ermächtigungen in den Praxen.

Zur Notfallversorgung in der Fachrichtung Orthopädie und Unfallchirurgie existieren keine bundesweiten Daten. Einen Anhaltspunkt liefern aber die Daten der KV Baden-Württemberg aus dem Jahr 2019. Die gesamte Notfallversorgung in Baden- Württemberg stützt sich auf 120 Portalpraxen und 200 Krankenhausambulanzen:

  • In den 200 Notfallambulanzen wurden 2019 insgesamt 1,2 Mio. Scheine abgerechnet., davon 485.000 werktags, 541.000 zur Unzeit (Wochenende und spät abends) und 248.000 nachts
  • Auf den Sektor O&U entfielen laut der vorliegenden Diagnoseverschlüsselung über 50 % (Kategorie S- und M-Diagnosen), wobei die akuten Verletzungen dominierten
  • In den 120 Portalpraxen, d.h. im ärztlichen Bereitschaftsdienst, wurden 2019 in Baden-Württemberg gleich viele Notfallscheine wie in den Notfallkrankenhäusern abgerechnet. Bei den Diagnosen dominierten akute Infektionen, aber O und U-Diagnosen machen mit ca. 20 Prozent (T und S Diagnosen) ebenfalls einen beträchtlichen Anteil aus
  • Der Bereich O und U dominiert in den Krankenhausnotaufnahmen das Notfallgeschehen: Unter den TOP 10 Diagnosen in den Krankenhäusern sind fünf sogenannte S-Diagnosen (akute Verletzungen). Weiterhin gehört die Behandlung von akuten, nichttraumatischen Schmerzzuständen, hier insbesondere Rücken-, aber auch akuten Gelenkschmerzen zu den Versorgungsleistungen, diese Diagnosen belegen Rang 8.
  • In den Portalpraxen in Baden-Württemberg machen orthopädisch-unfallchirurgische Diagnosen ca. 20 Prozent aus – in den Portalpraxen werden vor allen Dingen akute Infekte behandelt.

Notfallversorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie anhand von Leitlinien

Für das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie existiert eine Reihe von Leitlinien zur bestmöglichen Versorgung von akuten Erkrankungen und Unfällen:

  • Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es in der Erstversorgung von Unfällen in den allermeisten Fällen der fachärztlichen Expertise, insbesondere der diagnostischen Abklärung mittels Röntgen, Sonografie, der sorgfältigen Wundexploration bzw. der fachgerechten Versorgung mit Verbänden und/ oder Hilfsmitteln bedarf
  • Bei der Erstversorgung von akuten Rückenschmerzen oder Gelenkschwellungen sehen die Leitlinien zunächst die Diagnostik mittels Anamnese und klinischer Untersuchung als ausreichend an.
  • Erst im Falle sogenannter „Red Flags“ sollte die weitere Diagnostik und Therapie unmittelbar fachärztlich erfolgen. Red Flags beinhalten im Falle von Rückenschmerzen z.B. klinische Hinweise auf osteoporotische Sinterungsfrakturen, Bandscheibenvorfälle usw., im Falle von Gelenkschwellungen Hinweise auf ein bakterielles Geschehen. Gibt es diese klinischen Hinweise, dann sollte die weitere Diagnostik und Therapie unmittelbar durch einen Facharzt für O und U übernommen werden.

Empfehlungen aus den vorliegenden Gutachten

Die existierenden Gutachten beklagen vor allem eine Fehlsteuerung von Patienten, die einer dringlichen Notfallbehandlung nicht zwingend bedürfen, und als Folge daraus überlange Wartezeiten in den Notfallaufnahmen.  Als Konsequenz aus diesen Gutachten hat die letzte Bundesregierung den G-BA beauftragt, ein Konzept zur Ersteinschätzung zu erarbeiten, dieses liegt vor (1). Die Träger (DKG, KBV und GKV) konnten sich nicht in auf einen gemeinsamen Entwurf einigen, aber in vielen Punkten herrscht Einigkeit. Die konsentierten Empfehlungen werden im Folgenden analysiert.

  1. Standardisiertes Ersteinschätzungsverfahren

Vorgesehen ist, dass alle Notfallpatienten die Ersteinschätzung per Telefon, digital oder persönlich unverzüglich erhalten sollen. Minutenlange Warteschleifen sind inakzeptabel. Das Ersteinschätzungsverfahren selbst sollte innerhalb von zehn Minuten abgeschlossen sein.

In keiner Empfehlung ist vorgesehen, dass die Einschätzung durch einen Arzt vorgenommen werden muss, dieser sollte jedoch auf Zuruf erreichbar bzw. zuschaltbar sein.

Mit dem Ersteinschätzungsverfahren sollten die Dringlichkeiten priorisiert und Empfehlungen für eine geeignete Versorgung abgegeben werden. Bei verzögerter Dringlichkeit sollte die weitere Versorgung, z.B. im Regelbetrieb am nächsten Tag, nahtlos organisiert werden.

Kommentar aus der Sicht von O&U

Eine digitale unterstützte Ersteinschätzung ist zu begrüßen. Sie entlastet die Ärzte in den Krankenhausnotaufnahmen und hilft Bagatellen und nichtdringliche Fälle in die Regelversorgung zu überführen. Dazu bedarf es eines evaluierten digital unterstützen Ersteinschätzungsverfahrens, denn damit kann das Notfallsystem effektiv entlastet werden.

Um ein solches Ersteinschätzungsverfahren effektiv zu etablieren, sollte es aus unserer Sicht durch ein Ticketsystem ergänzt werden. Durch ein solches Ticket wäre der Patient der versorgenden Rettungsstelle oder Praxis als berechtigter Notfall vorab angemeldet, was für ihn eine kürzere Wartezeit bedeuten würde.

Patienten ohne ein entsprechendes Notfallticket nehmen die Rettungsstellen unberechtigt in Anspruch, verzögern die Behandlung von dringlicheren Notfällen und tragen zur Überlastung des Personals bei. Daher erscheint in diesem Fall eine Zuzahlung per nachträglicher Rechnung mehr als gerechtfertigt.

Die Patienten werden so durch verkürzte Wartezeiten und vermiedene Zuzahlungen gesteuert, am präklinischen Ersteinschätzungsverfahren teilzunehmen.

Findet die Ersteinschätzung „Inhouse“ statt, sollte auch dort ein evaluiertes Ersteinschätzungsverfahren durch nichtärztliches Personal zum Einsatz kommen. Dies ermöglicht es dann in den Rettungsstellen, eine verzögerte Priorisierung festzustellen und ggfs. den Verweis auf die Versorgung im Regelbetrieb.

Wer „Inhouse“ die Ersteinschätzung vornimmt – Rettungsstelle, Portalpraxis oder gemeinsamer Tresen – sollte vor Ort entschieden werden.

Empfehlungen BVOU und DGOU

  • Die Ersteinschätzung sollte möglichst im präklinischen Bereich vorgenommen werden
  • Dazu bedarf es eines evaluierten Ersteinschätzungsverfahrens
  • 112 und 116117 sollten dieses standardisierte Verfahren verwenden
  • Die Erreichbarkeit der 116117 muss deutlich und nachweislich verbessert werden, um effektiv steuern zu können
  • Der Patient sollte ein sogenanntes Ticket nach Ersteinschätzung erhalten, das helfen soll, Wartezeiten und Zuzahlungen zu vermeiden
  • Im Fall einer Ersteinschätzung „Inhouse“ sollte ebenfalls ein standardisiertes Verfahren zum Einsatz kommen
  • Wer die „Inhouse Steuerung“ übernimmt – ob gemeinsamer Tresen, Portalpraxis oder Rettungsstelle, sollte den Kollegen vor Ort überlassen werden.
  1. Schaffen eines Netzwerks von Partnerpraxen

Das Ersteinschätzungsverfahren dient der Priorisierung und Steuerung in den für die Therapie des Patienten bedarfsgerechten Sektor. Hierzu steht ambulant der allgemeinmedizinische oder fachärztliche Bereich zu Verfügung. Der allgemeinmedizinische Bereich wird durch die hausärztlichen Praxen bzw. durch die Portalpraxen vertreten. Der fachärztliche Bereich wird in Orthopädie und Unfallchirurgie vertreten durch kassenärztliche Praxen bzw. durch die D-Arztpraxen und durch die Klinikambulanzen.

Für den Bereich der Unfallversorgung sehen die Leitlinien eine Versorgung nach Facharztstandard O und U vor.

Zu jeder Zeit stehen bei Unfällen nur orthopädische-unfallchirurgische Klinikambulanzen zur Verfügung, da nur hier die notwendigen Ressourcen in personeller Hinsicht bzw. bei der Ausstattung vorhanden sind. Werktags stehen darüber hinaus qualifizierte orthopädisch-unfallchirurgische Praxen für die Unfallversorgung zur Verfügung. Dies gilt insbesondere für die D-Arztpraxen (2800 ambulante Ermächtigungen).

Weiterhin könnten sich für die ambulante Unfallversorgung orthopädisch-unfallchirurgische Praxen registrieren, die über entsprechende Qualifikationen wie Röntgen, Sonografie, Eingriffs- und Gipsräume verfügen. Diese Praxen müssen verpflichtend entsprechende Kapazitäten für Notfälle bereithalten.

Um den Patienten eine gute Übersicht über dieses Versorgungsnetzwerk zu geben, bietet sich das Angebot einer App an, die verunfallten Patienten eine Übersicht über Ambulanzen und Praxen in der Nähe gibt, ggfs. sogar ergänzt durch die Angabe von Wartezeiten.

Die sonstige Notfallversorgung im Bereich O und U, dies ist insbesondere der akute Rückenschmerz, kann zunächst durch den allgemeinmedizinischen Sektor geleistet werden, zu Unzeiten durch die Portalpraxen.  Wird durch die Ersteinschätzung eine aufgeschobene Priorisierung festgestellt, sollten hausärztliche bzw. fachärztliche Partnerpraxen entsprechende Slots bereithalten.

Empfehlungen BVOU und DGOU

  • Bei Unfällen Einbeziehen von geeigneten Praxen in ein Versorgungsnetzwerk
  • Übersicht über das Netzwerk in einer Unfall-App
  • Im haus- und fachärztlichen Bereich müssen Partnerpraxen am nächsten Werktag Termine für Patienten mit aufgeschobener Priorisierung bereithalten
  1. Finanzierung des Notfalldienstes

Die Bereitstellung einer gut erreichbaren und qualifizierten 24/7 Notfallversorgung, auch für ambulante Notfälle, zeichnet den Gesundheitsstandort Deutschland aus. Tatsache ist aber, dass bisher sowohl der ärztliche Bereitschaftsdienst der KVen als auch der Betrieb der Krankenhausnotaufnahmen ein Zuschussgeschäft sind:

Im KV-Bereich wird der defizitäre Notfallbetrieb mittels Kopfpauschalen und Umsatzabgaben seit Jahren subventioniert. Auch in den Kliniken ist der Unterhalt der Notfallambulanzen defizitär und muss demnach durch Erlöse aus dem stationären Bereich quersubventioniert werden.

Eindeutig gehört die Notfallversorgung in den Bereich der Daseinsfürsorge. Die ökonomische Logik spricht dagegen, Daseinsfürsorge fallzahlabhängig zu finanzieren. Niemand würde erwarten, dass die Berufsfeuerwehren ihren mangelnden Deckungsbeitrag durch Lohnabzüge ausgleichen.

Empfehlungen BVOU und DGOU

  • Um eine flächendeckende Versorgung zu erreichen, muss der ärztliche Bereitschaftsdienst bzw. die Vorhaltung einer Notfallambulanz als Mindestumsatz von den Krankenkassen vorfinanziert werden
  • Die erlösten Honorare sind als Abschlagszahlungen zu leisten. Unterdeckungen zum Mindestumsatz sind von den Kommunen bzw. Ländern zu übernehmen.
  • Honorare für die ambulanten Notfallambulanzen bzw. Praxen müssen Teil der extrabudgetären Vergütung sein, die von den Krankenkassen voll, ohne Abzüge und Mengenbegrenzung, bezahlt wird.
  • Partnerpraxen sind von der Verpflichtung zur Teilnahme am ärztlichen Bereitschaftsdienst zu entbinden

Zusammenfassung

Zur Verbesserung der Notfallversorgung im Bereich O und U bieten sich die folgenden Maßnahmen an, um die Probleme Wartezeit, Bedarfsgerechtigkeit und Unterfinanzierung zu beheben.

  • Standardisierte, digital unterstützte und bundesweit einheitliche Ersteinschätzungen sollten möglichst schon präklinisch stattfinden
  • Dazu muss die 116/117 ausgebaut werden
  • Ohne präklinische Ersteinschätzung löst die Inanspruchnahme einer Klinikambulanz zur Unzeit eine Zuzahlung aus
  • Die Klinik entscheidet, wer die standardisierte Ersteinschätzung vor Ort organisatorisch übernimmt
  • Bei Notfällen mit verzögerter Priorität müssen Partnerpraxen zu den werktäglichen Übernahmen bereitstehen
  • Partnerpraxen sind vom ärztlichen Bereitschaftsdienst zu befreien
  • Eine Unfall- App soll der Bevölkerung eine Übersicht über das Versorgungsnetzwerk von Praxen und Ambulanzen geben
  • Notfallversorgung ist Daseinsfürsorge und daher fallzahlunabhängig zu finanzieren

Dr. Burkhard Lembeck
Prof. Dr. Bernd Kladny
Prof. Dr. Dietmar Pennig

Quellen

  • Ersteinschätzungsverfahren: Vier Konzepte liegen vor, Dtsch Ärztebl 2022; 119(25): A-1120 / B-940, Kurz, Charlotte; Osterloh, Falk
  • Mangiapane S, Czihal T, von Stillfried D: The utilization of ambulatory emergency care and unplanned hospitalizations in Germany, 2010–2019. Dtsch Ärztebl Int 2022; 119: 425–6. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0160
  • https://www.dguv.de/landesverbaende/de/med_reha/d-arzt-verfahren/d-arzt-verfahren/index.jsp

DKOU 2022: BVOU-Auszeichnungen auf dem Präsidentenempfang

Berlin – Zahlreiche Ehrungen und Preise werden auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) gekürt. Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) hat am Montag, den 24. Oktober 2022, die Hubert-Waldmann- und die Jürgen-Eltze-Plakette verliehen. Zusätzlich fand die Ernennung von einer Ehrenmitgliedschaft während des Präsidentenempfangs am Vorabend des DKOU 2022 statt. In der Eventlocation AXICA am Pariser Platz versammelten sich über 200 Gäste, um der besonderen Ehrung zu folgen. Dr. Burkhard Lembeck und Dr. Wolfgang Willauschus hielten die Laudatio für die BVOU-Verleihungen.

Prof. Dr. med. Hermann Locher erhält Hubert-Waldmann-Plakette

Die Hubert-Waldmann-Plakette ist die höchste Auszeichnung des BVOU und wird für außerordentliche Verdienste um das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie verliehen. Benannt ist sie nach dem langjährigen Vorsitzenden Dr. Hubert Waldmann. Dieses Jahr ging die Auszeichnung an Prof. Dr. med. Hermann Locher. Prof. Locher ist Facharzt für Orthopädie in Tettnang, Schwerpunkt Orthopädische Schmerztherapie. Er ist Gründungsmitglied der Interdisziplinären Gesellschaft für orthopädische und unfallchirurgische Schmerztherapie (IGOST) und Lehrbeauftragter für Manuelle Medizin an der Technischen Universität München (Klinikum Rechts der Isar).

„Mit großer Dankbarkeit darf ich wahrnehmen, dass mein berufliches Lebenswerk in dieser Weise Beachtung findet. Ich erlebe diese Ehrung aber vor allem als Dank an all die überaus freundlichen und höchst engagierten Kolleginnen und Kollegen die es ausgehalten haben mit mir in zahlreichen Teams verschiedenster Couleur über viele Jahre effektiv und erfolgreich um wissenschaftliche, berufspolitische und ökonomische Fragestellungen zu kämpfen.“

Prof. Dr. Dr. Hoffmann ist BVOU-Ehrenmitglied

Der BVOU hat ein neues Ehrenmitglied ernannt: Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann war langjähriges Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des BVOU sowie Vizepräsident des Verbands und erhielt während des Präsidentendinners seine Auszeichnung für langjährige Verdienste für den Verband.

Reinhard Hoffmann ist Mitglied in einer Vielzahl an Fachgesellschaften und Beiräten. Seit 1987 ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), war dort als Vizepräsident im geschäftsführenden Vorstand der Fachgesellschaft und Leiter des berufsständischen Ausschusses aktiv, bis er 2013 die Präsidentschaft für die DGU und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) übernahm. Von 2014–2015 war Hoffmann als stv. Generalsekretär und von 2016–2017 als Generalsekretär der DGOU tätig. Parallel hierzu war er 2014–2017 als Generalsekretär der DGU tätig. Innerhalb des Verbands leitender Orthopäden und Unfallchirurgen war er bis 2017 2. Vorsitzender im Landesverband Hessen. Von Oktober 2017 bis Oktober 2021 war er Vizepräsident des Berufsverbands Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU).

Prof. Dr. Dr. Hoffmann: „Ich fühle mich natürlich sehr geehrt und bedanke mich ausdrücklich.
Es gilt weiterhin, den BVOU noch stärker als bisher für die berufspolitischen Interessen auch der Kliniker zu positionieren, und damit einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung der Sektorengrenzen zu leisten.
In diesem Sinne bleibt die arbeitsteilige Verzahnung unseres Berufsverbandes mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften auch zukünftig eine zentrale Aufgabe.
Das ist uns – als Team – unter anderem mit der Gründung unserer gemeinsamen Akademie AOUC bereits ein gutes Stück gelungen. Ich bin daher dankbar, dass ich hieran aktiv mitwirken durfte.“

Jürgen-Eltze-Plakette für Prof. Dr. med. Hans Raimund Casser

Prof. Dr. med. Hans Raimund Casser ist Ärztlicher Direktor des DRK Schmerz-Zentrum Mainz. Er ist Orthopäde, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin: „Die Würdigung durch den BVOU ehrt mich sehr. Sie macht deutlich, dass die Schmerzmedizin auch bei den Orthopäden angekommen ist.“

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