Alle Beiträge von Janosch Kuno

Weihnachtsgrüße des BVOU-Präsidenten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

zum Weihnachtsfest und zum bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich Ihnen allen gesegnete friedvolle Feiertage und ein gutes 2023 wünschen.

Wenn nicht alles täuscht, dann dürfte „Zeitenwende“ das Wort des Jahres 2022 werden:

Mit dem russischen Angriff gegen die Ukraine ist am 24. Februar dieses Jahres ein Zivilisationsbruch in Europa eingetreten, den ich nicht für möglich gehalten hätte. Damit kehrte der Krieg nach Europa zurück. Dieser dunkle Einschnitt in der Geschichte unseres Kontinents ist Auslöser für humanitäre Katastrophen, wirtschaftliche Krisen und wird massive sicherheitspolitische Folgen nach sich ziehen. Letztendlich bestimmt dieser Konflikt unser aller Alltag – privat und beruflich.

Er fordert unser Land, unsere Bevölkerung, unsere Demokratie heraus. Auf der einen Seite habe ich mit Erschrecken registriert, dass es auch hierzulande mehr Feinde der Demokratie gibt, als ich mir habe vorstellen können.

Auf der anderen Seite ist mir persönlich sehr viel bewusster geworden, welches Glück ich gehabt habe seit knapp 60 Jahren in Frieden, Wohlstand und Freiheit zu leben.

Dagegen verblasst so mancher berufspolitischer Aufreger des vergangenen Jahres:

Das GKV-Finanzierungsgesetz, der Ärger über die Telematikinfrastruktur, die sektorengleiche Vergütung, Neuordnung der Notfallfinanzierung und so weiter und so weiter –

Auch im Jahr 2023 werden Kliniken und Praxen, werden Orthopädie und Unfallchirurgie vor Herausforderungen stehen.

Ich möchte aber das Jahr eher versöhnlich ausklingen lassen: Im ersten Jahr der Präsidentschaft habe ich im Verband so viele Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die sich engagieren, was mir Mut macht.

Unser Verband wächst weiter, gewinnt immer neue Mitglieder. So gehe ich optimistisch in das Jahr 2023:

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland wird sich und muss sich ändern –

Wir Ärzte werden dann auch dort gute Arbeitsbedingungen vorfinden, wenn sich möglichst viele von uns weiter in einem Berufsverband solidarisieren – und die haben wir im BVOU.

Ein frohes Fest wünsche ich Ihnen!

Ihr

Dr. Burkhard Lembeck

Perspektive DVT – „SCS Society – Das Magazin | Ausgabe 9 | Winter 2022“

Wir freuen uns, Ihnen die neunte Ausgabe unseres Sophisticated Computertomographic Society Magazins zu überreichen. Diesmal liegt der Fokus auf der Valorisierung Ihrer Diagnostik und der sich dadurch ergebenden Praxiswertsteigerung. Zudem möchten wir anhand eines Praxis-Porträts zeigen, wie sich die SCS Bildgebung in der Einbehandlerpraxis etabliert.

 

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„Für mich gehört in eine moderne, patientenorientierte Praxis eine zeitsparende und sichere Bildgebung einfach dazu. Der Patient muss nicht mehr die Praxis verlassen und mehrere Termine vereinbaren, sondern bekommt sofort eine Antwort auf die Ursache seiner Beschwerden.“

Dr. med. Marcus Linzbach · Südstadt Orthopäden ·
Praxis für Orthopädie und Sporttraumatologie

Sie sind herzlich eingeladen, sich bei einem Anwender Ihr eigenes Bild zu machen. Wir organisieren für Sie eine Hospitation an einem Standort Ihrer Wahl – setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Gerne stellen wir für Sie einen Kontakt her. Als Ihre Ansprechpartnerin erreichen Sie mich auch gerne außerhalb Ihrer Praxiszeiten, per E-Mail unter msperling@myscs.com oder unter der Nummer 0151 551 486 44.

Maria Sperling
Consultant · Ambassador Düsseldorf
E-Mail: msperling@myscs.com
Telefon: 0151 551 486 44

SpiFa mahnt: Wo bleibt die Wertschätzung?

Berlin – Die durch steigende Energie- und Sachkosten und Corona-bedingte Erlösausfälle und Mehrausgaben angespannte wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser soll durch Hilfen in Milliardenhöhe entschärft werden, so das Votum von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Regierungschefs der Länder. Eine Nennung oder gar Berücksichtigung der ambulanten Strukturen findet sich in den Beschlüssen hingegen nicht, mahnt der SpiFa.

„Steigende Energiekosten und die andauernd hohe Inflation betreffen nicht nur Deutschlands Kliniken. Auch Fachärztinnen und Fachärzte in der ambulanten Versorgung brauchen einen entsprechenden Ausgleich“, so Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa. „Denn ambulante Strukturen sind systemrelevanter denn je. Das scheint gerade jetzt, wo ein Ende der Pandemie in Sicht ist, ganz schnell in Vergessenheit zu geraten: es waren die ambulanten Strukturen, die die erste Anlaufstelle für Patienten mit einer Corona-Erkrankung waren. Hier wurde auch ein großer Teil der inzwischen knapp 190 Millionen Impfdosen verabreicht.“

Für Facharztpraxen mit hohem Energiebedarf sind die hohen Energiepreise besonders belastend teilweise gar existenzbedrohend. Ohne entsprechende Hilfsmaßnahmen könnten eine Reduktion von Sprechstundenzeiten und Aufnahmestopps für neue Patienten die Folge sein.

Der SpiFa fordert die Politik auf, die bundesweit andauernden Proteste der Ärztinnen und Ärzte ernst zu nehmen. Hierzu SpiFa-Hauptgeschäftsführer Robert Schneider: „Es fehlen hier ein Zeichen der Wertschätzung und ein klares Signal der Politik, und zwar fernab von Lippenbekenntnissen und Beifallsbekundungen.“

Quelle: SpiFa

Dr. Karsten Braun neuer KV-Vorstandsvorsitzender Baden-Württemberg

Dr. Karsten Braun wurde von der Vertreterversammlung am Samstag, den 10.12.22 zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes gewählt, Dr. Doris Reinhardt vom Hausärzteverband Baden- Württemberg e. V. wird Vize-Chefin. Der scheidende KV-Vorsitzende Dr. Norbert Metke trat nach zwei Amtsperioden nicht mehr zur Wahl an und verabschiedet sich in den Ruhestand.

Dr. Karsten Braun ist Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und studierter Medizinrechtler. Der 52-Jährige hat 2016 in Wertheim ein Ärztehaus für Chirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie mit aufgebaut – mit eigenem ambulanten OP-Zentrum. Gemeinsam mit einer weiteren Partnerin und zwei Partnern arbeitet er dort als Orthopäde und Unfallchirurg und managt die Facharztpraxis. Seit rund 20 Jahren engagiert sich Braun berufspolitisch, unter anderem für den MEDI Baden Württemberg e. V., die Ärztekammer Nordwürttemberg, die Kassenärztliche Vereinigung Baden Württemberg und den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.. Dort hatte er die Leitung des Presserats inne.

„Ich freue mich über das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen. Die Herausforderungen für die ambulante Versorgung sind sehr groß. Hier gilt es integrativ zu sein, neue Ideen und Innovationen einzubringen, aber auch Bewährtes fortzusetzen und die Kontinuität auf dem Fundament dessen, was Vorstand, Verwaltung und Vertreterversammlung bisher gestaltet haben, zu wahren – in konstruktiver Kooperation mit allen Gruppierungen der Vertreterversammlung“, so der designierte KV Vorstandsvorsitzende. Aufgrund der dramatischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen möchte Braun den begonnenen Protest der Ärzteschaft fortsetzen, um die Verdienste und Relevanz von Ärztinnen und Ärzten und Psychotherapeutinnen und -therapeuten ins Bewusstsein der Politik und Gesellschaft zu bringen. „Wir brauchen mehr Kämpfergeist für leistungsgerechte Honorierungen, Wertschätzung, eine nutzenorientierte Digitalisierung und den Erhalt unabhängiger Entscheidungen – ohne den Einfluss von Kapitalinvestoren“, fordert Braun.

Quelle: MEDI

10 Punkte was sich 2023 berufspolitisch ändern muss!

Hamburg – Es sollten sich mehr Menschen politisch engagieren – auch aus der Ärzteschaft. Damit das gelingt, müssten aus Sicht von Dr.med. Torsten Hemker Facharzt für Orthopädie (BVOU-Landesvorsitz Hamburg) einige Dinge passieren. Seine Vorschläge hat er in 10 Punkte zusammengefasst:

  1. Seit Jahren bekommen wir für Kassenpatienten nur ein Budget. Wenn wir mehr arbeiten (z. B. Grippewelle, Corona), wird die einzelne Leistung geringer bezahlt. Wie viel weniger, erfahren wir erst mit der Abrechnung 6 bis 8 Monate später. Wo gibt es sonst für Mehrarbeit das gleiche Geld?
  2. Das Budget führt dazu, dass die Einkünfte nicht planbar sind. Die “Ampel” hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Budgets nur für die Hausärzte abgeschafft werden sollen. Die Aufhebung der Budgets ist aber für alle Ärzte dringend erforderlich!
  3. Die Rücknahme der Neupatientenregelung ist für uns Ärzte deshalb so unfassbar, weil die Einführung ein Ausgleich für die Erhöhung der Sprechstundenzeit von 20 auf 25 Stunden pro Woche sein sollte. Wir werden gezwungen mehr zu arbeiten, aber die Vergütung sinkt! Welche andere Berufsgruppe muss sich so etwas bieten lassen?
  4. Die Absenkung der Vergütung kommt zu einer Zeit, in der die Kosten extrem steigen. Der Bundesgesundheitsminister hat angekündigt, dass die Krankenhäuser 8 Milliarden Euro als Inflationsausgleich bekommen sollen. Wo bleibt der Ausgleich für die Praxen?
  5. Ab Januar 2023 sollen viele stationäre Operationen ambulant erbracht werden. Dafür wurde eine neue “Hybrid-DRG” geschaffen, da die bisherige Bezahlung ambulanter Operationen nicht kostendeckend war und Krankenhäuser deshalb möglichst die Operationen als stationäre Behandlung durchführen. Ursprünglich sollte dieser neue Preis für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte gelten. Nun ist der Plan von Prof. Lauterbach, die höhere Vergütung nur Krankenhäusern zukommen zu lassen. Wo gibt es sonst für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise?
  6. Die Gebührenordnung für Privatpatienten (GOÄ) ist seit 1986 unverändert. Niedergelassene Ärzte erhalten für die Beratung seitdem unverändert 10,71 €. Eine Anpassung inhaltlich wie materiell wird seit Jahren von der Politik verhindert, weil jeder zweite Privatpatient Beamter ist und damit eine Erhöhung die kommunalen Haushalte belasten würde. Seit Oktober 2022 ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte in Kraft. Jetzt kostet die Behandlung eines Hundes deutlich mehr, als wir für Privatpatienten in Rechnung stellen können! Wo gibt es sonst seit 36 Jahren keine Erhöhung von Gehältern oder Gebühren?
  7. Patienten, die einen Heilpraktiker aufsuchen, bekommen in der Regel ca. 100 Euro pro Behandlung in Rechnung gestellt. Der Fallwert eines Orthopäden z.B. in Hamburg  (Preis für 3 Monate Behandlung für alle erbrachten Leistungen) liegt bei unter 50 Euro. Das Studium dauert 6,5 Jahre, die Weiterbildung zum Facharzt mindestens 6 Jahre. Ärzte müssen nach GOÄ abrechnen, die Heilpraktiker dürfen eine freie Vereinbarung mit dem Patienten schließen. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
  8. Die selbständig tätigen Heilberufe (Apotheker, Zahnärzte, Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten) unterliegen bei ihren Einnahmen der Planwirtschaft (Politik nach Kassenlage), bei den Ausgaben der Marktwirtschaft. Sonst gilt in der Wirtschaft, dass bei steigenden Kosten auch die Preise steigen.
  9. Die niedergelassenen Ärzte kochen vor Wut, dürfen aber nicht streiken. Wir beneiden Piloten, Lokführer und andere Arbeitnehmer.
  10. All diese Probleme sind lange bekannt. Die Gesundheitspolitik ändert daran nichts! Die Ampelkoalition lässt sich von Prof. Lauterbach am Nasenring durch die politische Manege ziehen.

Neue BVOU-Einkaufsvorteile im Dezember

Berlin – BVOU-Mitglieder können sich ab diesem Monat auf viele neue Vergünstigungen freuen: Ob Gewürze, Bademode, Gartenartikel oder Versicherungen – der BVOU bietet seinen Mitgliedern vielfältige Angebote. Stöbern lohnt sich.

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Lust auf Abenteuer? Mit Burton bist du bestens gerüstet, egal bei welchem Wetter und sowohl in den Bergen, als auch im Großstadt-Dschungel.

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Fitbit hilft Menschen ein gesünderes, aktiveres Leben zu führen, indem es seinen Nutzern Daten, Inspiration und Anleitungen bietet, ihre Gesundheitsziele besser zu erreichen.

Perspektive DVT – „Eine präzise Bildgebung mit geringer Raumanforderung“

In der Bonner Südstadt befindet sich die spezialisierte Facharztpraxis für Orthopädie und Sportmedizin. In den kompetenten Händen der Ärzte Dres. med. Marcus Linzbach und Dominik John sowie deren Kollegen Dr. med. Benjamin Balzien und Frau Julia Nitsche werden die Patienten auf modernen 400 qm² Praxisfläche mit aktuellem Know How und der nötigen Zeit behandelt. Die Praxis und der ihr im selben Gebäude angeschlossene OP-Bereich bietet Patienten die komplette Bandbreite orthopädischer und sporttraumatologischer Behandlungen. Sowohl konservativ als auch operativ. Dr Linzbach und Dr. John sind überzeugt, dass eine optimale Patientenversorgung nur mit optimaler Kommunikation mit kooperierenden Ärzten und Physiotherapeuten funktioniert. Die Praxis ist aus diesem Grund immer bestrebt, bestehende Netzwerke zu erweitern und die gemeinsame Patientenversorgung zu verbessern. Hierzu trägt auch die technische Ausstattung in der orthopädischen Praxis bei. Daher verfügt die Praxis seit April 2022 über ein DVT der SCS MedSeries® H22, welches das Team im Praxisalltag unterstützt und gerade im Bereich der Gelenkerkrankungen, auf die die Ärzte besonders spezialisiert sind, einen großen Beitrag zur Diagnosesicherheit leistet. In einem kleinen Interview sprach Herr Dr. Linzbach über die Gründe, weshalb er sich für die 3-D-Bildgebung entschieden hat.

Ein kompaktes System mit vielen Vorteilen

„Über den BVOU sind wir auf die SCS Bildgebung aufmerksam geworden“, erzählt der Facharzt auf die Frage hin, wo ihm das System zum ersten Mal aufgefallen war. Da eine Hospitation an einem DVT-Standort wichtig ist, um sich selbst von den Funktionen und der hohen Aufnahmequalität zu überzeugen, besuchte das Ärzte Duo die Praxis von Herrn Dr. med. Guido Laps in Köln. „Unsere Hospitation und der Ablauf der Implementierung verliefen ohne Probleme, wirklich super!“

Die ausschlaggebenden Kriterien, die zur Entscheidung für die 3-D-Schnittbildgebung führten, lagen auf der Hand: „Die SCS Bildgebung stellt für uns eine Diagnostik dar, die bei spezifischen Fragestellungen, eine in der Handhabung einfache und in der Aussage exzellente Option bietet. Die Anforderung an die notwendigen Räumlichkeiten ist im Vergleich zum konventionellem Röntgen simpel.“ Seit der Implementierung unterstützt das DVT das Team bei Fragestellungen aller Art. „Insbesondere die Option, belastete Aufnahmen mit einer dreidimensionalen Technik anfertigen zu können ist sensationell!

Überzeugend für die Praxis war neben dem Zugewinn diagnostischer Sicherheit die Einfachheit und der geringe Zeitaufwand bei der Anfertigung der Bilder. Aufgrund der Dreidimensionalität fallen Wiederholungsaufnahmen aufgrund schlechter oder schwieriger Einstellungsmöglichkeiten weg und die Aufnahme ist innerhalb von wenigen Minuten durchgeführt. „Für mich gehört in eine moderne, patientenorientierte Praxis eine zeitsparende und sichere Bildgebung einfach dazu. Der Patient muss nicht mehr die Praxis verlassen und mehrere Termine vereinbaren, sondern bekommt sofort eine Antwort auf die Ursache seiner Beschwerden“, sagt Dr. Linzbach über die Arbeitserleichterung im Alltag und in der Sprechstundenorganisation über das DVT.

BAG Südstadt Orthopäden
Dr. med. Marcus Linzbach und Dr. med. Dominik John
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
Bonner Talweg 59-61
53113 Bonn
www.suedstadt-orthopaeden.de

„Ein Hüpfer in Richtung Ambulantisierung-Feintuning und großer Sprung müssen folgen“

Am heutigen Freitag hat der Änderungsantrag zum § 115f die parlamentarischen Hürden genommen.

„Das geht schon in die richtige Richtung: Ambulantisierung und Strukturwandel, aber es braucht noch erhebliche Nacharbeit zum 01.04.2023 und einen großen Sprung in den nächsten zwei Jahren“, kommentiert der Präsident des BVOU, Dr. Burkhard Lembeck.

Konkret sieht der neue § 115f eine sektorengleiche Vergütung vor, die lt. Absatz 3 und 1 unabhängig davon erfolgt, wo – im Krankenhaus oder der vertragsärztlichen Versorgung – oder wie – ambulant oder stationär – sie erbracht wird. Die Auszahlung soll als Fallpauschale erfolgen.

Hiermit gibt der Gesetzestext die richtige Richtung vor – wenn dann allerdings in der Gesetzesbegründung davon die Rede ist, dass die Höhe der Fallpauschale von der Dauer der Nachbehandlung abhängt und der Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) im Gesetzestext die Wirtschaftlichkeit prüfen soll, dann scheint die Chance verpasst, hier endlich einen kontroll- und bürokratiearmen Sektor einzuführen.

Weiterhin müssen zum 1.4.2023 konkrete Regelungen von den Vertragsparteien zu Implantatkosten, zu Erlaubnis- bzw. Verbotsvorbehalt und zum Umgang mit Zusatzversicherungen her, sonst droht die Ersatzvornahme. Da sollte man sich nicht noch ein neues Regelwerk zu abgestuften Fallpauschalen zumuten.

„Zum 1.4.2023 sollte man mit Einheitspauschalen ohne Abstufung starten, dann braucht man keine neuen Kataloge, der MDK ist draußen und der Start nicht gefährdet.“, so Lembeck und ergänzt: „Ein richtiger Hüpfer in Richtung Ambulantisierung-Feintuning und der große Sprung müssen folgen“.

Zum großen Sprung in Richtung Strukturwandel wird es in dieser Legislaturperiode allerdings erst kommen, wenn man den DRG-Sektor konsequent bereinigt. Dann erhält man genug Volumen, um den Kliniken die Ambulantisierung zu ermöglichen. Wie so etwas gehen kann, hat das Wiesbaden Institute for Healthcare Economics and Patient Safety (WiHelP) in einem Working Paper unter Mitarbeit des BVOU ausgearbeitet.

Das Working Paper zeigt eine „Road Map“ zu einer sektorengleichen Versorgung auf, in der Kliniker und niedergelassene Ärzte ihre Patienten besser versorgen können.

Es gibt auch die notwendigen ordnungspolitischen Maßnahmen an, die den jetzt durchgeführten Änderungen folgen müssen. Dahingehend sollte es eigentlich gelingen, einen fraktions- und institutionsübergreifenden Konsens zu erreichen.

Dann erst wird aus einem Hüpfer ein Sprung!

Über den BVOU:

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen. Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung gestaltet.

Kontakt bei Rückfragen:
Janosch Kuno
Straße des 17. Juni 106 – 108
10623 Berlin
presse@bvou.net

„Nur mit Engagement können wir die medizinische Versorgung mit gestalten“

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass der Frauenanteil an Niederlassungen in eigener Praxis zunimmt. Diese Zahl ist jedoch unproportional niedrig im Vergleich zu dem Anteil der Frauen, die ein Studium in O & U absolvieren oder als Orthopädin und Unfallchirurgin angestellt sind. Dr. Anna Katharina Doepfer ist in Hamburg niedergelassen. Im Interview mit Janosch Kuno (BVOU­-Pressearbeit) erläutert die Mutter und BVOU­-Vorstandsmitglied, was sie zu der Entscheidung bewogen hat und wie sich Berufs­ und Familienleben vereinbaren lassen.

Frau Dr. Doepfer, Sie sind Orthopädin und Unfallchirurgin und arbeiten in einer Praxis mit weiteren Kollegen. Was waren Ihre Beweggründe für die Niederlassung?
Dr. Anna-Katharina Doepfer: Es gab dafür viele Gründe, aber einer der wichtigsten Gründe war die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Patienten. Ich kann in der Niederlassung einen Patienten durch die verschiedenen Lebensphasen und Problemsituationen begleiten und sehe ihn nicht „nur mal kurz“ in einer Klinik-Sprechstunde. Ein anderer sehr wichtiger Grund war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit eine gewisse Flexibilität in der Alltagsgestaltung. Ein selbstbestimmtes Arbeiten im Team macht mir jeden Tag Spaß. Auch wenn die „Freiberuflichkeit“ durch viele Regularien eingeschränkt ist.

Im Studium des Faches O & U lernt man viel über den Bewegungsapparat, aber wenige über erfolgreiche Praxisführung. Wo eignet man sich dieses Wissen an?
Dr. Doepfer: Das ist ein wichtiger Punkt, der einen größeren Stellenwert in unserer Aus- und Weiterbildung haben sollte. Ich persönlich hatte das Glück, vor allem einen Mentor zu haben, der mich in die Praxisführung hat reinwachsen lassen. Dennoch ist dann die Praxis-übernahme ein kleiner Sprung ins kalte Wasser gewesen – wenn auch in meinem Fall ein sehr kleiner (lacht).

Es gibt mittlerweile viele Kurse und Seminare zum Thema Praxisführung. Sich hier Informationen zu holen ist wichtig und sinnvoll. Auch bieten viele Kollegen Hospitationen an, bei denen man sehr viel für seine mögliche Praxis lernen kann.
Dr. Doepfer: Insgesamt ist die konservative Orthopädie und Unfallchirurgie, welche oft in der Praxis stattfindet, in der neuen Weiterbildungsordnung besser verankert. Dadurch kann man auch schon frühzeitig einen Einblick in die Niederlassung erhalten.

Die perfekte Arztpraxis: Ein Ort, an dem Sie sich Tag für Tag auf Ihre Arbeit freuen. In dem sich Patienten und das Team wohlfühlen. Der Ihnen Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau ermöglicht. Was ist aus Ihrer Sicht das A und O, damit diese Punkte im Einklang zueinander sind?
 Dr. Doepfer: Ich habe das Glück, in einem fantastischen Team arbeiten zu dürfen. Das merken auch unsere Patienten und kommen gerne zu uns. Eine gute Medizin kann nur in Zusammenarbeit mit den Patienten erfolgen, was jeden Tag unser Ziel ist.

Leider ist die GOÄ seit 30 Jahren nicht aktualisiert und auch der EBM nur mäßig angepasst worden. Die Medizin hat sich aber weiterentwickelt und wir behandeln unsere Patienten zum Glück nicht mit der Medizin von vor 30 Jahren. Es wäre schön, wenn die Politik das erkennen und wertschätzen würde.

„Wenn man versucht, sich als Arzt nieder-zulassen, ist es als wollte man ein Haifischbecken durchschwimmen.“ Wie stehen Sie zu dieser Behauptung?
Dr. Doepfer: Natürlich ist die Niederlassung ein Haifischbecken, denn es wird mit unterschiedlichen Waffen gekämpft. Es gibt mittlerweile einige Praxen, die als MVZ von einem Konzern geführt wer-den. Deren Möglichkeiten – nicht nur finanziell – sind deutlich anders als die einer einzelnen Person oder einer kleinen Berufsausübungsgesellschaft. Als freiberufliche Fachärztin muss ich mir zum Beispiel jede Investition sehr gut überlegen und ich spüre jede Veränderung in meiner KV-Abrechnung direkt.

Auch gibt es je nach Niederlassungs-Ort die Konkurrenz der Kolleginnen und Kollegen. Ich habe für mich entschieden, mich anhand meiner Interessen zu spezialisieren. Damit kann ich mit viel Fachwissen, Engagement und Spaß meinen Job machen und mich so im Haifischbecken behaupten.

Eigene Praxis, berufspolitisches Engagement und Familienleben – wie schaffen Sie es, das unter einen Hut zu bringen?

Dr. Doepfer: Es ist ein täglicher Spagat, der einem mal besser und mal weniger gelingt. Durch die enorme Unterstützung durch meinen Mann, meine Familie, meine Praxispartner und das Praxisteam schaffe ich es doch meistens, diesen Spagat stabil zu meistern. Es macht sehr viel Spaß, Dinge bewegen und im besten Fall verbessern zu können. Nur mit Engagement können wir die Orthopädie und Unfallchirurgie und letztendlich die gesamte medizinische Versorgung der Zukunft mitgestalten.

Sehen Sie die eigene Praxis noch als ein Zukunftsmodell?
Doepfer: Persönlich finde ich es enorm wichtig, die Patienten unabhängig beraten zu können und müssen. Ich möchte als Fachärztin keiner Geschäftsführung Bericht erstatten und medizinische Entscheidung rechtfertigen müssen. Ich muss abends in den Spiegel schauen können und sagen, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen behandelt habe. Bisher kann ich das – auch wenn die Politik uns leider immer mehr Steine in den Weg wirft. Die mangelnde Wertschätzung für unsere Tätigkeit tagtäglich seitens der Politik ist manchmal schon schwer zu verstehen und ertragen. Was mich dennoch jeden Tag motiviert, ist die Zusammenarbeit mit unseren Patienten und die Möglichkeit, deren Leben ein wenig besser und angenehmer zu machen.

Was raten Sie jungen Medizinerinnen, die darüber nachdenken, sich niederzulassen?
Dr. Doepfer: Wenn Sie noch in der Weiterbildung sind, machen Sie eine Rotation in die Praxis und lernen Sie so die Niederlassung kennen. Sollten Sie bereits einen Facharzt haben, hospitieren Sie bei den niedergelassenen Kollegen. Danach wissen Sie ob, wie und wo Sie sich niederlassen wollen.

Frau Dr. Doepfer, vielen Dank für das Gespräch.

Über 67.000 erreichte Kinder: Aktion Orthofit deutschlandweit

Berlin – Mehr Bewegung für Kinder: Unter dieser Idee veranstaltete der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) zum dreizehnten Mal die bundesweite Aktionswoche Orthofit mit seinen beiden Kampagnen „Zeigt her Eure Füße“ und „Haltung zeigen“. Orthopädinnen und Orthopäden besuchten vom 21.– 25.11.22 Grundschulen in ganz Deutschland und vermitteln dort spielerisch Kindern Spaß an Bewegung. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach übernommen: „Es ist nachgewiesen, dass sich der Bewegungsmangel in den Lockdown-Phasen verschärft hat. Es gilt also jetzt, wieder mehr Bewegung und Sport in den Alltag zu bringen und das gesunde Aufwachsen bei den Kindergesundheitsuntersuchungen im Blick zu halten. Die Aktion Orthofit ist ein hilfreicher Baustein dabei.“

Koordination und Versand über die Geschäftsstelle

Lehrkräfte und Mitglieder unseres Berufsverbandes veranstalten vor Ort eine interaktive Sportstunde mit den Kindern. Mit Barfußpfaden, Geschicklichkeitsübungen und einem neuentwickelten Trainingsprogramm für einen starken Rücken,  vermittelten sie den Kindern spielerisch die Wichtigkeit eines aktiven Lebensstils für den ganzen Körper. Dazu gab es für jedes Kind eine Aktionsmappe mit Informations- und Begleitmaterialien, auch für die Eltern zu Hause. Insgesamt wurden in diesem Jahr  67.000 Kinder durch das verschickte Material erreicht. Den Versand übernahm das BVOU-Logistikzentrum in Bayern, das schon 2021 die Spendenaktion für die Flutopfer der Ahrtal-Katastrophe sowie die Corona-Schutzausrüstungs-Verteilung koordinierte.

Gegen den Bewegungsmangel unserer Kinder

Kontinuierliche Bewegung und Vorsorgeuntersuchungen sind besonders für Kinder wichtig, um drohende Erkrankungen und bleibende Schäden zu vermeiden. Allzu häufig beherrschen sie selbst einfache Übungen wie Rückwärtslaufen oder Hüpfen auf einem Bein nicht mehr. Solche Defizite haben Auswirkungen auf den gesamten Halte- und Bewegungsapparat. Durch genaue Anweisungen und Bereitstellung fachlich geprüfter Materialien durch den Berufsverband, konnten Schulen die Kampagne „Haltung zeigen“ erstmalig auch ohne Orthopädenbesuch durchführen.