Leonie Beck ist deutsche Goldhoffnung in Paris. Ihr Vater Prof. Alexander Beck ist Mannschaftsarzt der Olympiaauswahl und betreut sie. DocCheck hat mit beiden gesprochen und Einblicke in die ärztliche Versorgung der Sportler bekommen.
Archiv für den Monat: Juli 2024
Patientenumfrage zu ambulanten Operationen in Deutschland
Der BVOU unterstützt das interdisziplinäre Forschungsteam der Hochschule RheinMain in Wiesbaden mit der Studie zu ambulanten Operationen in Deutschland.
Hintergrund ist die derzeit intensive Diskussion auch in Deutschland mehr ambulante Operationen durchzuführen, denn International wird viel umfangreicher ambulant operiert.
Es soll mit dieser Befragung insbesondere auch für ältere Patientinnen und Patienten herausgefunden werden, welche persönlichen Gründe die Bereitschaft, sich ambulant operieren zu lassen, beeinflussen können.
Es stellen sich Fragen wie:
- Fühlen sich (ältere) Patientinnen und Patienten persönlich in der Lage, mit einer ambulanten Operation und deren Konsequenzen umzugehen?
- Können sie in einem solchen Ausnahmefall Unterstützung durch ihr soziales Umfeld sicherstellen?
- Werden sie in die Behandlungsentscheidung bei der Wahl des Operationssettings einbezogen?
- Oder wollen sie überhaupt miteinbezogen werden?
Die Erkenntnisse aus der Studie sind von hoher Relevanz, da wir ein besseres Verständnis für die individuellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten sowie die notwendigen Strukturen und Bedarfe im Gesundheitswesen erlangen können.
Wir bitten Sie daher, auf diese Umfrage in Ihrer Praxis aufmerksam zu machen. Einen Flyer zum Auslegen oder Aufhängen in Ihrer Praxis steht Ihnen hier zur Verfügung, über den QR-Code gelangen Ihre Patienten direkt zur Umfrage. Oder Falls Sie die Umfrage lieber auf Ihrem Patienten-Tablet o. ä. zur Verfügung stellen möchten, können Sie gerne diesen Link nutzen: https://hsrm.qualtrics.com/jfe/form/SV_1AYkUkWY3oEGGbA
Der BVOU bedankt sich gemeinsam mit dem Forschungsteam für Ihre Unterstützung.
„O und U ist für mich nicht nur eine Fachrichtung, sondern eine Leidenschaft.“
Dr. Tobias Vogel hat seinen Weg von einer erfolgreichen klinischen Karriere bis hin zur Mitgründung einer gut etablierten überörtlichen Gemeinschaftspraxis in München gemeistert. Sein nächstes Highlight steht bereits fest: Beim diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2024, der vom 22. – 25. Oktober stattfindet, ist er Kongresspräsident für den BVOU. Ein Gespräch über Erfahrungen, Herausforderungen und seine Begeisterung für das Fach.
Sie sind Kongresspräsident für den BVOU in diesem Jahr. Warum lohnt es sich, Ende Oktober zum DKOU 2024 nach Berlin zu kommen?
Dr. Tobias Vogel: Eine Reise nach Berlin zum DKOU 2024 lohnt sich, da auf unserem Kongress das gesamte Spektrum des Fachgebietes abgedeckt wird: Von Kinderorthopädie bis Alterstraumatologie, von Kopf bis Fuß, von Notfall bis Elektiv – für jeden ist etwas dabei. Nirgendwo sonst auf dem Kontinent finden sich so viele Kollegen aus O&U zusammen, was die Gelegenheit bietet, in entspannter Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Bandbreite an Themen und Teilnehmern macht den DKOU zu einem einzigartigen Kongress, der jedes Jahr eine Reise wert ist.
Was war aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung bei der Übernahme der Präsidentschaft für den DKOU 2024?
Dr. Tobias Vogel: Die größte Herausforderung war und ist das Zeitmanagement. Neben meiner operativen Tätigkeit und dem Management unserer drei Praxen in München bin ich auch noch in der KV und in der Landesärztekammer engagiert und habe eine Familie. Auch meine Aufgaben als bayerischer Landesvorsitzender des BVOU ruhen in dieser Zeit nicht. In Bezug auf den DKOU war insbesondere die Programmgestaltung ein „großer Brocken“. Obwohl es unheimlich viel Spaß macht, war es eine sehr zeit- und arbeitsintensive Aufgabe. Dies dürften auch meine beiden Mit-Kongresspräsidenten bestätigen, die als Chefärzte in großen Kliniken tätig sind. Ein gutes Zeitmanagement war daher für uns alle unglaublich wichtig, um diese Aufgabe zu bewältigen.
Apropos Kliniken: Was hat Sie eigentlich dazu bewogen, sich für eine selbstständige Niederlassung in einer Praxis in der Münchener City zu entscheiden, während Ihre Co-Präsidenten, Prof. Markus Scheibel und Prof. Andreas Seekamp, als Chefärzte in Krankenhäusern tätig sind?
Dr. Tobias Vogel: Meine klinische Weiterbildung fand an der LMU vor allem im Bereich der Unfallchirurgie statt. Es war eine sehr spannende Zeit und ich arbeitete gerne im Schockraum, auf der Intensivstation und im OP. Durch die Weiterbildungsordnung von 2004 konnte ich jedoch gegen Ende meiner Weiterbildungszeit auch Einblicke in die Orthopädie sammeln. Insbesondere die arthroskopische Chirurgie hat es mir dann angetan. Nach meinem Wechsel als Oberarzt nach Bochum habe ich dort das gesamte Spektrum der arthroskopischen Chirurgie abgedeckt, sogar die ersten Hüftarthroskopien an der RUB durchgeführt. Ich habe auch gerne wissenschaftlich gearbeitet und mich der Lehre gewidmet.
Und was hat Sie schließlich dazu bewogen, sich doch für die Niederlassung zu entscheiden?
Dr. Tobias Vogel: Ich war insgesamt zehn Jahre lang im Krankenhaus tätig, immer universitär und bis hin zu einer Juniorprofessur. Anfänglich strebte ich eine klinische Leitungsfunktion an. Allerdings konnte ich erleben, wie eingeengt und abhängig viele Chefärzte agieren müssen und dass hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Also stieg mein Interesse an der Selbstständigkeit. Die Möglichkeit selbst das eigene Leistungsspektrum und die Unternehmensstrategie festlegen zu können hat schließlich den Anstoß für meine Selbstständigkeit gegeben. Auch die Erkenntnis über eine Unternehmerpersönlichkeit zu verfügen hat meine Entscheidung beeinflusst.
Welche Unterstützung und Planungshilfe haben Sie bei der Gründung Ihrer Praxis erhalten?
Dr. Tobias Vogel: Zusammen mit zwei Kollegen war ich in den Jahren vor meiner Niederlassung nebenher als Unternehmensberater im Gesundheitswesen tätig. Die Kontakte die ich dort knüpfen konnte haben mir sehr geholfen. Einer der erwähnten Kollegen ist dann auch mein Praxisgründungspartner in München geworden. Ich fühlte mich medizinisch, unternehmerisch und strategisch für die Selbstständigkeit gewappnet. Die Unterstützung meines Gründungspartners und meiner Familie waren aber entscheidend, um diese große Aufgabe anzugehen.
Wie kam es dazu, dass Sie auch ein wirtschaftliches Studium absolviert haben?
Dr. Tobias Vogel: Die Idee dazu entstand eigentlich schon damals als Vorbereitung auf eine mögliche Chefarztposition. Mein damaliger Chef an der Uniklinik in Bochum empfahl mir, ein grundlegendes Verständnis für Betriebswirtschaft zu erlangen, um mich weiterzuentwickeln. Also beschloss ich, mich mit dem Thema zu beschäftigen und verschiedene Bildungsangebote in Betracht zu ziehen. Es war mir klar, dass ein berufsbegleitendes Studium die einzige Option war, da ich bereits eine Familie mit kleinen Kindern hatte. Ich wollte sicherstellen, dass das Studium einen Mehrwert für meine berufliche Zukunft bietet und entschied mich daher für einen Masterstudiengang im Gesundheitsmanagement an einer Universität in Bremen. Ich schrieb mich ein und absolvierte das Studium parallel zu meinen anderen beruflichen Verpflichtungen. Es war eine Herausforderung, sich nach langen Arbeitstagen dem Studium zu widmen und Seminare zu besuchen. Ich glaube aber fest daran, dass mir diese wirtschaftliche Ausbildung sehr geholfen hat, unsere Praxen in München erfolgreich aufzubauen.
Also auch eine klare Empfehlung an Kollegen, den Weg einzuschlagen, wenn sie sich ebenfalls niederlassen möchten?
Dr. Tobias Vogel: Ja, absolut. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, sich auch betriebswirtschaftlich weiterzubilden. Ein tieferes Verständnis von Themen wie Gesundheitsmanagement, Personalführung und strategischer Unternehmensplanung kann sehr hilfreich sein. In der herkömmlichen medizinischen Aus- und Weiterbildung kommen diese Aspekte zu kurz, deshalb halte ich eine solche zusätzliche Ausbildung für sehr wichtig.
Und was würden Sie gerade jüngeren Kollegen mit auf den Weg geben, wenn diese sich für O&U entschieden haben, um im Beruf erfolgreich zu sein?
Dr. Tobias Vogel: Um ein guter Orthopäde und Unfallchirurg zu werden, benötigen Sie eine vielseitige und fundierte Aus- und Weiterbildung. Ich würde jedem raten, sich mehr als einen Weiterbilder zu suchen und sich vieles anzusehen. Auch Auslandserfahrung erweitert den Horizont. Der Verband, die Fachgesellschaften und die Sektionen sind optimal um sich fortzubilden und stellen ein sehr gutes Netzwerk für die Zukunft dar, das man nicht unterschätzen sollte. Sich hier zu engagieren macht auch Spaß. O&U ist für mich nicht nur eine Fachrichtung, sondern eine Leidenschaft. Die Zusammenlegung der Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie vor 20 Jahren war ein wichtiger Schritt, um den Bewegungsapparat und die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats in einer Facharztspezialität zu bündeln.
Also das gesamte Spektrum von O&U einmal mitnehmen?
Dr. Tobias Vogel: Unbedingt. Unser Fach bietet so viele Möglichkeiten. Ich würde auch empfehlen sich sowohl in Klinik wie auch in einer Praxis weiterzubilden. Durch die politischen Weichenstellungen im Gesundheitswesen ist die Weiterbildung in Klinik und Praxis, die sog. Verbundweiterbildung, sowieso das Zukunftsmodell.
Thema Berufspolitik: Sie sind bayerischer Landesvorsitzender unseres Berufsverbands. Für welche Themen sollten wir uns als BVOU in den kommenden Monaten einsetzen?
Dr. Tobias Vogel: Für mich persönlich ist die Balance zwischen Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem und der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung ein wichtiger Punkt. Es ist entscheidend, dass Einsparungsmaßnahmen nicht dazu führen, dass die Versorgungsqualität abnimmt oder wichtige Leistungen nicht mehr flächendeckend verfügbar sind. Daher müssen wir versuchen eine aktive Rolle bei wichtigen Themen wie Krankenhausreform, Ambulantisierung und Neustrukturierung der Notfallversorgung zu spielen. Besonders am Herzen liegt mir aber die strategische Neuausrichtung der Weiterbildung in O&U. Als freier Beruf haben wir die Aus- und Weiterbildung unseres Nachwuchses weitestgehend selbst in der Hand. Es wäre völlig inakzeptabel, wenn wir das nicht gemeinsam mit den Ärztekammern und den KVen schaffen würden.
Was kritisieren Sie hier genau an der Gesundheitspoltik?
Dr. Tobias Vogel: Prinzipell werden die richtigen Dinge angegangen. Ambulantisierung, Krankenhausreform und Neugestaltung der Notfallversorgung sind absolut notwendige Projekte. Allerdings macht es den Anschein, als würde immer alles mit der Brechstange gemacht. Mir fehlen die strukturierte Vorbereitung und eine Umsetzung mit Augenmaß. Häufig werden nicht zu Ende gedachte Projekte implementiert, in der Hoffnung sie würden dann schon im Gebrauch zur Marktreife gelangen. Dies halte ich im Gesundheitssektor für falsch und sogar für gefährlich, weil patientengefährdend. Auch die Fokussierung auf die Kostenersparnis halte ich für falsch. Ich möchte nicht das billigste, sondern das beste Gesundheitswesen für Deutschland. Die Qualität gehört in den Mittelpunkt. Wir sind doch ein reiches Land.
Und was fordern Sie?
Dr. Tobias Vogel: Wir als BVOU fordern, dass seitens der Politik strukturelle und ökonomische Voraussetzungen geschaffen werden, um die Versorgung der Patienten über die Sektorengrenzen hinweg sicherzustellen, wobei die Qualität der Patientenversorgung im Vordergrund stehen muss. Notwendig sind hier angepasste Strukturen und eine fair abgestimmte Finanzierung, um stationäre Leistungen effizienter ambulant zu erbringen und eine sinnvolle medizinische Versorgung zu gewährleisten. Der Abbau von Überkapazitäten durch die Krankenhausreform und durch die massive Verlagerung von Leistungen in den ambulanten Sektor kann nur mit und nicht ohne eine starke selbstständige, niedergelassene Fachärzteschaft ohne Qualitätseinbußen gelingen.
Herr Dr. Vogel, danke für das Gespräch.
Das Interview führte Janosch Kuno
Infobrief 2 2024: Künstliche Intelligenz in O und U
Das Zeitalter der Digitalisierung wird, in Anlehnung an die Industrie, in unserem Bereich als „Medizin 4,0“ bezeichnet. Dieser Begriff wurde durch „Medizin 5.0“, das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI), abgelöst. Wobei abgelöst hoch gegriffen formuliert ist und eine Verschiebung der Schwerpunkte bzw. eine andere Fokussierung diese Vorgänge wohl besser beschreibt. Schon länger im Alltag angekommen und bewusst oder unbewusst genutzt, ist der Begriff KI spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT deutlicher in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Die Reaktionen der Öffentlichkeit von hohen Erwartungen über Heilsversprechen bis hin zu Warnungen vor nicht absehbaren Folgen spiegeln die Bandbreite der Möglichkeiten, die inhärenten Risiken und die vielfältigen unterschiedlichen Interpretationsvarianten bei der Nutzung von KI-Anwendungen wider.
Auch in die Medizin haben KI-Anwendungen Einzug erhalten. Deren Einsatz verspricht neue Wege und Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie zum Wohle des Patienten. Verbesserung der Patientensicherheit und der Behandlungsergebnisse, Reduktion von Komplikationen und Nebenwirkungen, Steigerung der Lebensqualität und Gewinn von Zeit sind in diesem Zusammenhang immer wieder genannte Ziele. Jedoch stellen die damit verbundenen rechtlichen Risiken, regulatorischen Hürden und resultierende ethischen Fragen eine mindestens genauso große Herausforderung dar, wie die Anwendung Möglichkeiten erschließt.
Der Einsatz von kontrolliert trainierten KI-Algorithmen scheint das schon lange angestrebte Ziel einer personalisierten Medizin greifbarer zu machen. Das konkret definierte Ziel ist dabei die optimale Behandlung zugeschnitten auf den einzelnen individuellen Patienten. Dem zu Grunde liegt ein schon als Paradigmenwechsel zu bezeichnender Ansatz, nämlich Erkrankungen als einzigartige Situationen im Leben jeder Person als einzigartiges Individuum mit all seinen Besonderheiten zu betrachten und somit Erkrankungen nicht mehr als zu verallgemeinernde Zustände anzusehen.
Im Bereich der Diagnostik hat die KI die ersten Schritte der Translation in den klinischen Alltag bereits geschafft. Beispielhaft genannt sei die automatisierte Analyse in der Bildgebung oder die Analyse von Veränderungen der menschlichen Haut. Dies sind Anwendungen, welche die Ärzteschaft heute schon unterstützen können. Hier kommen die Möglichkeiten eines großen Bereiches der KI, des s.g. „machine learning (ML)“, auf der Grundlage großer trainierter Datenmengen Muster oder Anomalien erkennen zu können, besonders zum Tragen. Auch im Bereich der Spracherkennung und Sprachübersetzung, einem anderen wichtigen Bereich der KI, des s.g. „natural language processing (NLP)“ bzw. „neural machine translation (NMT)“, sind große Fortschritte in automatisierter Befund- sowie Brieferstellung als auch in der Übersetzung zu verzeichnen.
In der Aus- und Weiterbildung hat sich die „Virtual Reality (VR)“ als Übungs- und Trainingsalternative im Sinne eines Zwischenschrittes zwischen Theorie und der Anwendung am Patienten etabliert. Hier kann im virtuellen Raum und in 3D von den Grundlagen der Anatomie bis hin zu Operationen vieles simuliert und trainiert werden.
„Augmented Reality (AR)“ befindet sich aktuell noch im Stadium der Erprobung, aber sie verspricht z.B. die intraoperativen Navigationsmöglichkeiten grundlegend zu erweitern. Vom Patienten erstellte 3D Datensätze können dabei mit dem realen Bild des Patienten kombiniert werden, wodurch diese Zusatzinformationen direkt in den operativen Prozess einfließen können.
Große Hoffnungen werden mit denen sich noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase befindlichen „decision support systems“ verbunden. Systeme, die prädiktive Aussagen zum Erkrankungsbild machen können oder in der Lage sind, Entscheidungen des Arztes hinsichtlich notwendiger Diagnostik bzw. Therapie zu unterstützen. Dies ist bei klinischen Entscheidungen, die ja überwiegend multifaktoriell sind und für den individuellen Patienten mit seinen Besonderheiten getroffen werden müssen, von Relevanz. Neuronale Netze können dafür mit großen Datenmengen unter wissenschaftlicher Kontrolle bezüglich spezifischer Fragestellungen trainiert werden und somit die Entscheidungsfindung in der Patientenbehandlung unterstützen. Dazu liegen erste erfolgversprechende Ergebnisse vor.
Die oben nur angerissenen Möglichkeiten weisen schon auf die damit verbundenen rechtlichen und ethischen Fragen hin, die sich aus der Anwendung von KI-Systemen ergeben. Die erforderlichen großen Datenmengen und deren Verarbeitung führen zu Fragen nach Datenschutz, Datenverwertung und den Rechten an Daten bei industrieller Anwendung solcher Systeme. Ethische Fragen wie die nach der Verantwortung bei der Entwicklung, der Datensicherheit (cave: „verzerrte Algorithmen“), der Einbindung und Aufklärung der Patientinnen und Patienten und Fragen nach der Verantwortlichkeit des einzelnen Anwenders im konkreten Fall müssen beantwortet werden. Dies braucht Fingerspitzengefühl, um Überregulierung und überbordende Bürokratie als Entwicklungshindernisse zu vermeiden.
Erforderlich ist ein gesamtgesellschaftlicher Diskurs, um einen rechtlichen und ethischen Rahmen zu schaffen, der diese Anwendungen fachlich und wissenschaftlich abgesichert zum Nutzen der Patienten ermöglicht. Dies kann nur ein kontinuierlicher Prozess sein, um den schnellen Entwicklungen auf diesen Gebieten gerecht werden zu können.
Die Fortschritte der Medizin sind vielfältig und rasant. Digitalisierung, KI-Anwendungen, klinische- und Laborforschung ebenso wie Versorgungsforschung sind nicht wirklich zu trennen, profitieren voneinander und verstärken sich gegenseitig. Für unser Fachgebiet seien stellvertretend die Fortschritte in der präoperativen Planung, der Navigation, beim 3D-Druck, die ersten Schritte in der Robotik sowie individualisierte Implantate genannt.
Dabei führt der kometenhafte Höhenflug in der Entwicklung der KI zu sowohl berechtigten Hoffnungen als auch zu ebenso berechtigten Ängsten.
Der aktuelle Infobrief nimmt zu einigen dieser Fragen nachfolgend Stellung. Dazu konnten Expertinnen und Experten gewonnen werden, die auf diesen Gebieten in der Forschung aktiv sind und klinisch dazu arbeiten. Ebenso wird von kompetenter Seite auf die rechtlichen Rahmenbedingungen eingegangen.
Wir hoffen, Ihnen damit einige hilfreiche Informationen zur KI in der Medizin im Allgemeinen und in unserem Fachgebiet im Speziellen geben zu können und Sie zur weiteren Beschäftigung mit diesen spannenden Fragen anzuregen.
Viel Spaß beim Lesen dieses Infobriefes,
Prof. Dr. med. Christoph – E. Heyde PD Dr. med. Anna Völker
Verletzungsprävention im Schwimmsport – Ein Vater-Tochter Gespräch
Neben der Fußball-EM in Deutschland steht dieses Jahr im Zeichen eines weiteren sportlichen Großevents: Die 33. Olympischen Sommerspiele in Paris. Mit dabei: Leonie Beck. Sie ist Deutschlands erfolgreichste Freiwasserschwimmerin und Weltklasseschwimmerin. Bei ihrer Vorbereitung zu ihrem olympischen Rennen über 10 Kilometer am 8. August in Paris haben wir sie beim zweiten 10km Weltcup am 24.Mai. 2024 in Golfo Aranci (Sardinien) besucht und durften sie dann nochmals nach den Europameisterschaften im Freiwasserschwimmen im Juni in Belgrad zu ihrer Trainingsvorbereitung für Paris interviewen.
Das Interview führte ihr Vater Prof. Dr. Alexander Beck. Prof. Beck ist Chefarzt für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Juliusspital in Würzburg und Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des BVOU. Mittlerweile ist er ehrenamtlich Verbandsarzt der Freiwasserschwimmer im Deutschen Schwimmverband und als deutscher Vertreter Mitglied im Medical Board der Ligue Européenne de Natation (LEN) bin. Die LEN ist der europäische Dachverband für Wassersport und hat seinen Sitz in Luxemburg.
Hallo Leonie, wie läuft Deine Vorbereitung für diesen so wichtigen Sportsommer?
Leonie Beck: Ich trainiere nun schon seit den letzten Olympischen Spielen 2021 in Japan und in Italien, Ostia. Dort habe ich neben einer tollen internationalen Trainingsgruppe auch einen Spitzentrainer, was ganz hervorragende Bedingungen für mich sind. Zudem haben wir hier die Möglichkeit, zweimalmal die Woche direkt 100m vom Trainingspool im Meer zu trainieren, was es mir für meine Sportart Freiwasserschwimmen leichter macht.
Beim Weltcup in Golfo Aranci konntest Du einen starken 3. Platz gewinnen, in Belgrad bist Du Doppeleuropameisterin (über 5 und 10km) geworden, aktuell bist Du Führende im Gesamtweltcup. Was ist das für ein Gefühl, so kurz vor Deinem Jahreshöhepunkt vor Paris so stark zu sein.
Beck: Ich bin verständlicherweise sehr zufrieden mit den letzten Monaten und gleichzeitig gibt das enorm viel Selbstvertrauen und macht die harten Trainingstage etwas erträglicher vor Paris. Andererseits wird für den 8. August alles wieder auf Null gesetzt und die Karten neu gemischt, deswegen will ich den guten Ergebnissen auch nicht zu viel beimessen und muss weiter hart arbeiten.
Die aktuellen Wettkämpfe finden vorwiegend in kaltem Wasser statt, was bedeutet das für Dich?
Beck: Ich persönlich bin überhaupt kein Fan von Schwimmen in kaltem Wasser, aber ich arbeite daran, mich dort zu verbessern. Es ist wie bei einem guten Motor, der braucht auch eine vernünftige Betriebstemperatur, um optimal arbeiten zu können. Man wird sehen, wie im Endeffekt die Wassertemperatur in Paris sein wird, alle sprechen von relativ kaltem Wasser beim Wettkampf, ich bin da eher zuversichtlich, auch wenn ich schon jetzt versuche, im Training und bei den Wettkämpfen mit kalten Umgebungstemperaturen besser klarzukommen.
Beim Weltcup in Sardinien waren die Wassertemperaturen deutlich unter 20 Grad Celsius.
Beck: Das ist richtig, knapp über 18 Grad waren es hier. Umso erfreulicher war es für mich festzustellen, dass ich trotz kalter Wassertemperatur vorne mitschwimmen kann, was mir natürlich Hoffnung macht.
Deine finale Trainingsvorbereitung für die Olympischen Spiele wird jetzt im Juli in Livigno in der Höhe stattfinden. Wie sieht dort Dein Tagesablauf aus?
Beck: Die meisten Tage trainieren wir doppelt. Das bedeutet mit Vor- und Nachbereitung morgens drei Stunden und nachmittags drei bis dreieinhalb Stunden. Dazwischen geht es an die Regeneration und Essen. Die meiste Zeit schwimmen wir natürlich, aber auch Krafttraining, Gymnastik und Dehnung gehören zum Training.
Es gibt aktuell noch viele Diskussionen über die Wasserqualität in der Seine, aber auch die Sicherheit von Athleten und Zuschauern mitten in Paris wird bei der aktuellen Sicherheitslage in der gesamten Welt hinterfragt. Wie siehst du das in Bezug auf Deinen Start am 8. August?
Beck: Gerade die Wasserqualität macht mir sehr große Sorgen. Wenn es bei solch hohen E. coli-Werten bleiben sollte, halte ich es nicht für vertretbar, uns Athleten in der Seine schwimmen zu lassen. Gott sei Dank gibt es mittlerweile einen Plan B, einen See, auf dem auch die Ruder Wettbewerbe ausgetragen werden. Mir persönlich wäre das lieber, da dann nicht die Angst vor einer Erkrankung mitschwimmt. Zudem wäre es auch sicherheitspolitisch unbedenklicher, wenngleich auch die Kulisse vor dem Eiffelturm sicher ihren Charme hat.
Was sind die häufigsten Sportverletzungen, die bei Euch beim Schwimmsport auftreten?
Beck: Im Freiwasserschwimmen gibt es immer mal Verletzungen an scharfen Kanten, wie sie beispielsweise an Riffen, Steinen und Unrat im Wasser zu finden sind. Es können auch Verletzungen durch Quallen entstehen.
Darüber hinaus ist im Schwimmsport vor allem die Schwimmerschulter immer wieder ein Problem. Das kommt durch ein Missverhältnis in der Schultermuskulatur: In diesem Fall sind die Innenrotatoren deutlich stärker gefordert als die Außenrotatoren und deshalb kräftiger trainiert. Dieses Ungleichgewicht kann dazu führen, dass der Oberarmkopf nicht richtig zentriert wird und er höher steht. Die Enge unter dem Schulterdach führt zu einer Schleimbeutelreizung, einem Impingementsyndrom.
Durch konsequentes Training der Schultermuskulatur und der Rotatorenmanschette (u.a. sog. Rhomboideustrainer) lässt sich eine Schwimmerschulter am besten vermeiden. Die Muskeln müssen dabei gekräftigt und ins Gleichgewicht gebracht werden. Zudem sind Mobilisation, Massage des Bindegewebes, Übungen mit dem Theraband und Dehnen wichtig.
Du bist eine ausgewiesene Expertin im Freiwasserschwimmen. Was kannst Du anderen Schwimmern für Tipps geben, wie man sich aufs Schwimmen in offenen Gewässern vorbereitet?
Beck: Grundsätzlich lieber erstmal in einem See als in einem fließenden Gewässer anfangen zu üben. Am besten eine Schwimmboje um den Bauch binden und damit trainieren. Zudem sollte man fit genug sein, längere Strecken am Stück zu schwimmen, da in offenen Gewässern nicht jederzeit eine Wand (wie im Schwimmbad) wartet an der man sich festhalten kann. Zudem muss man ein wenig an der Orientierung arbeiten und immer mal wieder nach vorne atmen und schauen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist.
Was sind die Hauptgefahren und wie kann man sie minimieren?
Beck: Bei Strömung und kalten Temperaturen aufpassen. Am besten nur an bewachten Badestellen schwimmen, sodass immer jemand im Notfall eingreifen kann. Zudem niemals sich selber überschätzen, lieber etwas weniger schwimmen und kleinere Runden, um jederzeit wieder nah am Ufer zu sein.
Ernährung und Langstreckenschwimmen: Welche Tipps hast Du parat?
Beck: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Kohlehydraten und Proteinen. Gerade direkt nach dem Training sollte man die Speicher schnell auffüllen (ich mache das mit einer Schokomilch) und dann abends richtig essen. Zudem bei körperlicher Anstrengung alle 60min ca. 40 Gramm Kohlenhydrate zu sich nehmen bei körperlicher Anstrengung. Je nach Belastung gerne auch mehr.
Liebe Leonie, wir möchten uns ganz herzlich bedanken für Dein Interview. Wir wünschen Dir für Paris nur das Beste, und hoffentlich den Tag Deines Lebens, wo Du Dir alle Ziele, die Du Dir gesetzt hast, auch erfüllen kannst.
Osteoporose: Bundesweiter Vertrag zwischen FPZ und BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Hessen
Seit Januar 2024 ist die BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Hessen Vertragspartner für die FPZ/DVGS Osteoporose-Therapie. 14 Krankenkassen übernehmen in diesem Rahmen bereits die Therapiekosten.
Ergänzend bieten die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt das „Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose“ für alle gesetzlichen Krankenkassen an. Auch in weiteren Bundesländern laufen bereits Verhandlungen dazu.
Durch das flächendeckend einheitliche Konzept soll die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit medikamentös behandlungsbedürftiger Osteoporose verbessert und das Krankheitsbild in den Fokus gerückt werden.
Das DMP und die FPZ/DVGS Osteoporose-Therapie können parallel in Anspruch genommen werden und unterstützen Betroffene bestmöglich: „Unsere Osteoporose-Therapie knüpft optimal an das Disease-Management-Programm an – ein echtes Leuchtturmprojekt“, betont Dr. Frank Schifferdecker-Hoch, Geschäftsführer von FPZ.
„Die Knochenerkrankung bekommt nun […] noch größere Aufmerksamkeit. Das ist eine wichtige Entwicklung“, macht auch Dr. Erik Kelter, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Gründungsmitglied des Experten Netzwerk Osteoporose, deutlich.
Mit FPZ extrabudgetär verordnen
Die FPZ/DVGS OsteoporoseTherapie kann außerhalb des Heilmittelbudgets verordnet werden und bietet damit auch Arztpraxen einen großen Vorteil:
„Mit der FPZ Therapie habe ich immer eine Möglichkeit, Heilmittel zu verordnen – auch dann, wenn die Rezepte bereits ausgereizt sind. Und auch meine Patientinnen und Patienten sind sehr glücklich über diese hochwertige Therapieoption!“, betont Dr. Klaus Jäger, Orthopäde aus Landau. Zusätzlich erhalten Ärzte ein extrabudgetäres Honorar von mindestens 35€ pro Patient und Verordnung. Die Verordnung selbst ist dabei einfach und unbürokratisch über ein Online Formular möglich.
Kostenlose Webinare zu Möglichkeiten der Verordnung
Auch zwei weitere Therapieprogramme, zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen und Hüft- bzw. Knie-Arthrose, bietet FPZ an. Diese können im Rahmen von Selektivverträgen ebenfalls extrabudgetär verordnet werden.
Regelmäßig bietet FPZ kostenlose Webinare zu den drei Therapieprogrammen an und wie deren Verordnung einfach in den Praxisalltag integriert werden kann. Eingeladen sind Ärzte und Ärztinnen, aber auch das Praxispersonal.
Bundesweite Versorgung
In zahlreichen FPZ Therapiezentren können Patienten bereits die FPZ/DVGS OsteoporoseTherapie in Anspruch nehmen. Auch die Therapieprogramme bei chronischem Rückenschmerz und Arthrose werden bundesweit angeboten.
Eine Übersicht aller mitwirkenden FPZ Therapiezentren finden Sie unter www.fpz.de.
BR-Beitrag: Kinesiotapes – wirksam oder nur ein Placebo?
Farbige Streifen, die auf dem Oberschenkel oder dem Rücken kleben: Viele Sportler schwören auf die Wirkung von Kinesiotapes. Doch was bewirken sie wirklich? Prof. Tobias Renkawitz klärt auf.
Neue Leitung des Jungen Forums O und U: Es ist der Teamspirit, der einen beflügelt
Das Junge Forum O und U (JFOU) ist ein Referat des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und ein Gremium der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Es wurde eine Nachfolge für das zum 1. Juli 2024 ausscheidende Leitungsteam von Dr. Annika Hättich, Dr. Marit Herbolzheimer und Dr. Marie Samland gewählt. Das sind sie:
In Kürze: Stellen Sie sich doch einmal vor und sagen Sie etwas über Ihre bisherige Erfahrung im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Sarah Lif Keller: Ich bin 35 Jahre alt, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und Zusatzweiterbildung Notfallmedizin. Nach meinem Studium in Freiburg hatte ich meine erste Stelle in einem kleinen Haus in Bonn (St. Josef Hospital Beuel). Von dort wechselte ich 2018 ans Städtische Klinikum Karlsruhe, wo ich seither geblieben bin.
Richard Trauth: Ich bin 34 Jahre alt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und aktuell arbeite ich in der Hessing Klinik in Augsburg, einer orthopädischen Fachklinik. Zuvor habe ich nach meinem Studium in Mannheim/Heidelberg meine Erfahrungen an der Uniklinik in München, einem kirchlichen Haus mit Schwerpunkt Unfallchirurgie und einer weiteren orthopädischen Fachklinik gesammelt.
David Ullmann: Ich bin 28 Jahre alt und Arzt in Weiterbildung. Seit zwei Jahren bin ich am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum tätig und lege damit meinen Schwerpunkt auf die Unfallchirurgie. Im Studium lag mein Schwerpunkt zunächst auf der Orthopädie durch Famulatur/ PJ. Mit dem Berufsstart hat mich die Traumatologie insbesondere durch die Frakturversorgung komplexer Brüche in den Bann gezogen.
Warum haben Sie sich für dieses schöne Fach entschieden?
Keller: Ich mag das lösungsorientierte Arbeiten in unserem Fach. Wir „heilen“ Menschen oft – verwalten seltener nur die Krankheiten. Zudem mag ich das Arbeiten am Patienten, bei dem man sein Fingerspitzengefühl und seine handwerklichen Fähigkeiten weiterentwickeln kann.
Trauth: An der Orthopädie und Unfallchirurgie fasziniert mich das extrem weite Spektrum. Es gibt fast alles: von operativ bis konservativ, Gelenke zum Anpacken oder doch eher die Lupenbrille, Rheumatologie, Neurologie, Osteologie, das breite Feld der Bildgebung sowie von der Ruhe eines Gutachtens oder der Forschung bis zum Nervenkitzel eines Polytraumas ist alles dabei. Jeder findet hier seinen Platz!
Ullmann: Die endgültige Entscheidung zur Orthopädie und Unfallchirurgie ist erst zum Ende des Studiums gefallen. Nach acht Monaten chirurgischer Tätigkeit im Praktischen Jahr fehlte mir im Tertial Innere Medizin jedoch die handwerkliche Arbeit im OP. Daher entschied ich mich Chirurg zu werden.
Was hat Sie dazu bewogen, sich für die Leitung des Jungen Forums O und U zu bewerben?
Keller: Die Arbeit im JFOU empfinde ich als Befreiung. In der Arbeit läuft ja nicht immer alles ideal, man fängt an sich zu beschweren, aber keiner ändert wirklich was. So motivierte und gleichgesinnte Menschen wie beim JFOU zu treffen, hat eine befreiende und unglaublich motivierende Wirkung. Endlich ist man nicht mehr alleine und bewegt etwas zusammen! Dafür lohnt es sich zu arbeiten und in der Konsequenz auch mehr Verantwortung zu übernehmen als Leitung.
Trauth: Es ist der Teamspirit, der einen beflügelt. Die gemeinsame Idee, etwas bewegen zu können, unsere Zukunft zu gestalten. Sich unter gleich gesinnten motivierten Kollegen auszutauschen und nun in der Funktion als Leitung selbst die Verantwortung zu übernehmen, den Erfolg des Jungen Forums aufrechtzuerhalten.
Ullmann: Bereits im Studium habe ich gemerkt, wie wichtig Mentoring in der medizinischen Karriere ist. Nicht jeder hat den Vorteil aus einer Medizinerfamilie zu stammen oder Bekannte in dem Berufsfeld zu kennen. Ich sehe das Junge Forum O und U als genau diesen Ausgleich für KollegInnen, die ein solches Umfeld nicht haben.
In unseren letzten Umfragen hat sich gezeigt, dass das Junge Forum O und U unter unserem Nachwuchs gar nicht mal so bekannt ist. Für die Verbesserung eben dieser Voraussetzungen und die damit einhergehende Aufgabenerfüllung auch zur Stärkung unseres Faches bin ich angetreten.
Wie planen Sie, das Junge Forum O und U weiterzuentwickeln und die Interessen der jungen Mediziner in der BVOU und DGOU zu vertreten?
Keller: Wir sind in unseren Sektionen schon sehr breit aufgestellt und haben viele Projekte am Laufen. Diese weiterzuentwickeln und zu halten, ist schonmal die größte Aufgabe. Neue kommen dann ja immer wieder auf uns zu und an uns heran.
Da es aktuell Nachwuchsmangel in allen Bereichen der Medizin gibt, ist es natürlich von besonderem Interesse, was die Jungen dazu zu sagen zu haben und wie man so mehr junge Menschen für unser Fach begeistern und gewinnen kann. Wir werden also gehört und einbezogen wie viele vor uns nicht. Das wollen wir nutzen, um die Bedingungen für unsere Arbeit und Weiterbildung so weit wie möglich zum Positiven zu verändern.
Trauth: Als Leitung obliegen uns meiner Meinung nach zwei wesentliche Aufgaben. Zum einen haben wir zwar im Verbund des Jungen Forums die Meinungen der jungen Ärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie zu vertreten und sollten langfristig hierdurch einen Mehrwert für alle erreichen. Zum anderen sind wir ein starkes Team aus vielschichtigen und leistungsstarken Individuen, die jeweils ihre eigene Erfahrung, Expertise und Motivation mitbringen. Dieses Wissen und Motivation gilt es zu koordinieren und zu bündeln, um gemeinsam mehr und das Richtige zu erreichen.
Ullmann: Digitalisierung ist auch hier ein wichtiger Begriff. Das Junge Forum muss noch digitaler und gleichzeitig präsenter beim Nachwuchs werden. Gemeinsame Interessen der jungen und alten Generation müssen bewusst gemacht und gemeinsame Projekte gestärkt werden. Dafür setzte ich mich ein.
Welche konkreten Projekte oder Veranstaltungen haben Sie für die nächste Zeit geplant, um die Vernetzung und den Austausch unter jungen Orthopäden und Unfallchirurgen zu fördern?
Keller: Aktuell sind wir in der Planung des DKOU 2024 eingebunden, wo wir 2 Sitzungen planen (BP 19 und 20) und auch unsere Ausschusssitzung am Donnerstag abhalten. Alle Interessierten sind hierzu gerne eingeladen.
Zudem wollen wir unsere Präsenz in den sozialen Medien weiter ausbauen, damit wir für junge KollegInnen sichtbarer werden.
Trauth: Es existieren bereits viele etablierte Projekte und Veranstaltungen, die den Austausch und die Vernetzung fördern. Noch mehr Veranstaltungen in die wenige Freizeit von jungen Ärzten zu packen, wird das Ziel verfehlen. Es gilt, die vorhandenen Veranstaltungen sinnvoll zu nutzen und die Projekte gerade auch in der digitalen Welt auszubauen. Wir wollen Informationen schneller und einfacher zur Verfügung stellen und die Mitwirkung an Projekten niederschwellig für alle aktiven Mitglieder zugängig machen, damit wir das volle Potenzial ausschöpfen können.
Ullmann: Wenn man Kolleginnen und Kollegen fragt, ist die Zeit stets der begrenzende Faktor für Projekte, Vernetzung und Austausch. Daher macht es wenig Sinn, neue Projekte auf dem Weg zu bringen. Stattdessen ist es logischer und zielführender, aktuelle Projekte auszubauen und attraktiver zu gestalten sowie die Bekanntheit dieser zu fördern.
In den letzten Umfragen von uns hat sich diese Einschätzung bestätigt.
Wie möchten Sie die Mitglieder des Jungen Forums O und U dazu ermutigen, sich aktiv an Verbandsaktivitäten zu beteiligen und sich für ihre Belange einzusetzen?
Keller: Das schöne ist, dass wir die Mitglieder des Jungen Forums kaum motivieren müssen, weil eigentlich alle von uns sehr motiviert sind und sich aktiv an unseren Projekten beteiligen. Wir versuchen aber noch weitere Motivierte zu finden und sie zum Jungen Forum einzuladen, dass wir noch mehr umsetzen und bewirken können.
Trauth: Das Junge Forum ist komplett freiwillig und ehrenamtlich. Somit sind die Mitglieder glücklicherweise bereits jetzt hoch motiviert. Das herausfordernde Ziel ist somit eher, die Motivation langfristig zu erhalten. Durch einen digitalen Brückenbau über ganz Deutschland und teilweise über Landesgrenzen hinweg können die Interessierten trotz großer Entfernungen niederschwellig miteinander an Projekten arbeiten. Somit hoffen wir die eine oder den anderen zu mehr Mitarbeit zu animieren. Denn der Wille mitzumachen, war schon mit der Anmeldung beim Jungen Forum da. Diesen Willen dann in Taten umzuwandeln, wird unsere Herausforderung.
Ullmann: Ich bin der Überzeugung, dass der Wille zur Verbandsarbeit bei meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem JFOU sehr stark ist. Dies erlebe ich bei jedem einzelnen Treffen und Projekt. Dies bedarf keiner zusätzlicher Ermutigung. Limitierend ist eher die Zeit für dieses Ehrenamt, die uns zur Verfügung steht. Daher ist es umso wichtiger neue Mitglieder zu gewinnen.
Welche digitalen Tools und Plattformen planen Sie einzusetzen, um die Vernetzung und den Wissensaustausch unter jungen Medizinern zu erleichtern?
Keller: Unsere Kommunikation läuft hauptsächlich über Whatsapp und Mail. Um mehr Reichweite zu haben, wollen wir die schon vorhandenen sozialen Plattformen mehr bespielen und über unsere Aktivitäten auf z.B, Instagram und LinkedIn mehr informieren.
Trauth: Wir nutzen aktuell bereits neben der Webseite, wissenschaftlichen Zeitschriften, E-Mail, WhatsApp, Facebook, Instagram und LinkedIn schon Wissensplattformen wie Winglet, Podcasts und Medizin2Go. Um die digitale Transformation unserer Generation umzusetzen und nicht nur analoge Prozesse zu digitalisieren, sind wir aktuell bereits dabei eine für alle Mitglieder online nutzbare Literaturdatenbank, Mediensammlung und eine Mitmachplattform auf Basis von vom BVOU gestellten Microsoft Teams zu etablieren.
Ullmann: Das Junge Forum O und U ist in der Basis bereits sehr gut aufgestellt. Von unserer Internetseite, über Winglet, Podcasts, Instagram, WhatsApp, LinkedIn und Facebook bis hin zu regelmäßigen Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften und im persönlichen Austausch auf Kongressen und Seminaren ist das Junge Forum O und U breit präsent. Des Weiteren arbeiten wir weiter an der internen Verknüpfung und Digitalisierung von Arbeitsabläufen. Dies aktuell u.a. durch den Ausbau der durch den BVOU bereitgestellten Möglichkeiten mit Mikrosoft Teams. Ergänzend hierzu ist die Aufstellung einer eigenen Bibliothek und Mediathek in Arbeit.
Auf welche Weise planen Sie, die berufliche Weiterentwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Mediziner in der Orthopädie und Unfallchirurgie zu verbessern?
Keller: In Anbetracht der sich ändernden Krankenhauslandschaft mit einer Zunahme ambulanter Eingriffe und weiteren Änderungen durch die Krankenhausreform besteht aktuell eine große Not, die Weiterbildung hierbei nicht zu vergessen. Wir wollen hierbei für alle KollegInnen nach uns ein sinnvolles Konzept mitgestalten, dass eine umfassende breit aufgestellte Facharztweiterbildung weiterhin möglich ist. Es darf nicht an den jungen AssistentInnen hängen bleiben, sich die Weiterbildung mühsam zusammenstückeln zu müssen.
Trauth: Da wir nicht direkt in entscheidenden Gremien für die Weiterbildung sitzen, jedoch mittlerweile von vielen Gremien Gehör geschenkt bekommen, wird unsere Hauptaufgabe in der Informationsvermittlung auf allen Ebenen sein. Einmal die Information der jungen Ärzteschaft, damit sie die Möglichkeiten und ihre Rechte kennen. Andererseits auch die Information der Weiterbilder zu den Wünschen und Sorgen der jungen Ärzte, zu Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Weiterbildung oder auch die Vorstellung von Konzepten außerhalb der aktuellen Norm, wie z. B. dem Teilschrittekonzept.
Ullmann: Ich sehe unsere primäre Aufgabe darin, angehende und junge KollegInnen in der beruflichen Weiterentwicklung und Weiterbildung zu unterstützen, beraten und ihre Anregungen zu Verbesserungsmöglichkeiten zu transportieren. Sowohl über die DGOU als auch den BVOU haben wir die Möglichkeit, im Sinne der zukünftigen Orthopäden und Unfallchirurgen Projekte zu initiieren sowie Schwerpunkte zu setzen.
Wie möchten Sie das Junge Forum O und U nutzen, um innovative Forschungsprojekte und Studien bei jungen Medizinern zu fördern und zu unterstützen?
Keller: Wir haben hierfür eine eigene Sektion Wissenschaft, wo man sich Informationen zu wissenschaftlichem Arbeiten zum Beispiel in Form unserer Checklisten beschaffen kann oder an Projekten mitarbeiten kann. Zudem ist im direkten Austausch eine Vernetzung über ganz Deutschland hinweg möglich, was ungemein hilfreich sein kann.
Trauth: Erfolg ist neben einer gewissen Expertise und Motivation oft das Ergebnis von Zufall, Glück und den richtigen Unterstützern. Gerade letzteres zeichnet den Werdegang eines Menschen oft stärker, als man auf den ersten Blick denkt. Als Junges Forum verfügen wir über ein großes Netzwerk und können die richtigen Kollegen sowie passende Förderprogramme bzw. Stipendien zusammenbringen, damit aus guten Ideen auch erfolgreiche Projekte werden und nicht nur verblassende Träume.
Ullmann: Beruflicher Erfolg in der Forschung ist immer ein Zusammenwirken von Glück, Zufällen und Unterstützung durch Kollegen. Das Junge Forum O und U bietet sowohl die Möglichkeit zur Vernetzung und Anregung von Forschungsprojekten als auch zur Anregung der Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung.
Auf welche gesundheitspolitischen Themen und Herausforderungen werden Sie den Fokus legen, um die Interessen junger Mediziner in der Orthopädie und Unfallchirurgie zu vertreten?
Keller: Wie oben schon genannt sind die Themen mit direktem Bezug zur Alltagswirklichkeit der Weiterzubildenden aktuell unser Hauptfokus: Die Krankenhausreform und zunehmende Ambulantisierung.
Trauth: Ein Hauptkritikpunkt der jungen Ärzte, den man regelmäßig zu hören bekommt, ist die mangelnde Weiterbildung. Oft bestehen keine Strukturen in den Klinken und Weiterbildung ist eher ein Zufallsprodukt des Arbeitsalltags. Die Weiterbildung erstickt in Bürokratie und Arbeitsverdichtung. Eine Lösung hierfür zu finden, ist sicherlich bei der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklung kein einfaches Unterfangen. Es wäre mir jedoch eine Herzensangelegenheit, die Weiterbildung für jeden, egal ob jung oder alt, Frau oder Mann, in Vollzeit oder Teilzeit, wieder effizienter, nachhaltiger und attraktiver zu gestalten. Denn auch ich möchte eines Tages von fähigen, gut ausgebildeten Ärzten behandelt werden, wenn es so weit ist …
Ullmann: Im Rahmen der Gesundheitsreform ist insbesondere aufgrund der Ambulantisierung der Erhalt einer guten Weiterbildung in unserem Fach besonders wichtig. Hierzu wollen wir Möglichkeiten aufzeigen und haben in diesem Jahr bereits mit anderen Verbänden ein erstes gemeinsames Positionspapier erarbeitet und veröffentlicht. Diesen Weg wollen wir für den Erhalt einer guten Weiterbildung in unserem Fach weiter gemeinsam verfolgen.
Wie planen Sie, die internationale Vernetzung und den Austausch von Wissen mit anderen jungen Medizinern im Ausland zu fördern und auszubauen?
Keller: Ich selbst bin als Leitung der Sektion Internationale Zusammenarbeit für die Zusammenarbeit mit ESTES tätig. Hier wurde von meinen Vorgängerinnen letztes Jahr die Young ESTES mitgegründet. Für die Organisation und Gestaltung des Jahreskongresses (diese Jahr ECTES Lissabon) findet hier eine spannende Zusammenarbeit und Austausch statt.
Vielen Dank für das Interview und eine erfolgreiche Zeit.
Das Gespräch führte Janosch Kuno, BVOU-Pressearbeit.
Einladung zur ordentlichen BVOU-Mitgliederversammlung 2024
Gemäß Satzung des BVOU laden der Präsident, Dr. Burkhard Lembeck, und der geschäftsführende Vorstand des BVOU zur Mitgliederversammlung 2024 ein.
25. Oktober 2024
11:45–13:15 Uhr
Großer Saal
DKOU-Gelände Messe Süd
Berlin
TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Ladung zur Mitgliederversammlung
TOP 2: Beschluss der Tagesordnung
TOP 3: Ehrungen
TOP 4: Bericht des Präsidenten und der Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes
TOP 5: Bericht des Schatzmeisters und Abstimmung neue Geschäftsordnung
TOP 6: Bericht Kassenprüfer
TOP 7: Entlastung Kassenprüfer/ Wahl Kassenprüfer
TOP 8: Beschluss über die Entlastung des Vorstandes
TOP 9: Anträge
Die Mitgliederversammlung findet am Freitag, den 25. Oktober 2024, 11:45–13:15 Uhr Großer Saal, DKOU-Gelände Messe Süd, Berlin, statt. Der Zutritt ist nur Mitgliedern vorbehalten. Gemäß Satzung ist die Mitgliederversammlung unabhängig von der Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig.
Auch in diesem Jahr: Assistenzärztinnen und -ärzte kostenfrei zum DKOU
Berlin – Haben junge Medizinerinnen und Mediziner ihre Approbation in der Tasche, warten große Herausforderungen zum Karrierestart. Da heißt es plötzlich, den Stationsalltag mit der ganzen Verantwortung für die Patienten und der Administration im Krankenhaus zu meistern. Viele junge Ärztinnen und Ärzte planen bereits die nächsten Schritte und organisieren ihre Facharztweiterbildung – und das alles neben der starken Belastung als Berufsneuling. Hier können Berufsverbände und Fachgesellschaften wie BVOU und DGOU eine gute Unterstützung sein, denn sie helfen Assistenzärzten und -ärztinnen gezielt bei der Facharztweiterbildung und fördern sie mit speziellen Weiterbildungsprogrammen. Darüber hinaus bieten sie ein Netzwerk zum Austausch über berufliche und wissenschaftliche Themen. Damit Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten das Fach O und U in seiner ganzen Breite kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten treffen können, bieten der BVOU und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) auch 2024 kostenfreuen Eintritt für Assistenzärzte und -ärztinnen.
Freier DKOU-Eintritt bei Doppelmitgliedschaft
Weiterzubildende, die vor Kongressbeginn am 24. Oktober 2024 ihre Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften vorweisen können, erhalten freien Eintritt zum DKOU.
Das Angebot gilt für Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung, die bislang weder Mitglied in der DGOU noch im BVOU sind. Ebenfalls gilt es für bereits bestehende BVOU-Mitglieder, die dann allerdings zusätzlich die DGOU-Mitgliedschaft erwerben müssen.
Für Doppelmitglieder spezieller Registrierungslink
Weiterzubildende, die bereits in BVOU und DGOU Mitglied sind, können den speziellen Anmeldelink zum DKOU nutzen und sich so direkt den kostenfreien Eintritt sichern. Für die Registrierung werden die jeweiligen Mitgliedsnummern von BVOU und DGOU sowie ein entsprechender Nachweis über den Weiterbildungsstatus benötigt, z. B. die aktuelle Ermäßigungsbescheinigung, die den Mitgliedsstatus als Arzt oder Ärztin in Weiterbildung ausweist.
Zukunft wollen. Zukunft machen.“ Unter diesem Motto steht der DKOU 2024
Zahlreich sind die Veränderungen und Weichenstellungen in Medizin, Wissenschaft und Gesundheitspolitik der letzten Jahre. Noch zahlreicher die Vorschläge und Wünsche der verschiedensten Interessengruppen.
Um die optimale Behandlung unserer Patienten auch zukünftig zu gewährleisten, treiben wir den medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt voran, entwickeln neue Behandlungsmethoden, verfeinern die bekannten und bewährten Konzepte und bilden unseren Nachwuchs aus. Doch die politischen Rahmenbedingungen, der demographische Wandel und Krisen mit weltweiten Auswirkungen machen es uns im Alltag schwer. Wie ist der medizinisch-wissenschaftliche Fortschritt zu finanzieren? Wie lässt sich die medizinische Behandlung einer alternden Gesellschaft für Jede und Jeden realisieren? Wie gewinnen und halten wir den Nachwuchs, speziell in unserem Fach?
Kurz gesagt, wie lässt sich Orthopädie und Unfallchirurgie nachhaltig, zukunftsweisend und zum Wohle unserer Patienten und Patientinnen gestalten und entwickeln? Sinnvolle und innovative Konzepte müssen im Konsens von Gesellschaft, Politik und uns Leistungserbringern erarbeitet werden. Wenn wir auch in Zukunft in Patientenversorgung, Wissenschaft und Aus- und Weiterbildung exzellent sein wollen, müssen diese Konzepte heute umgesetzt und implementiert werden.
Es geht also ums Machen! Dies wollen wir auf dem DKOU 2024 u.a. mit Hauptthemen wie „Ambulant vor Stationär?“, „Digitalisierung und Big Data“, „Evidenz in konservativer und operativer Behandlung“ und „Nachwuchs gewinnen, Nachwuchs halten“ vorantreiben. Dabei lohnt der Blick zu unseren unmittelbaren Nachbarn. Zusammen mit unseren Gastnationen Dänemark und Schweiz wollen wir diesen Blick wagen.
Wir danken unseren Fachgesellschaften, Berufsverbänden, Sektionen, Arbeitsgemeinschaften, Akademien, Teams, Industriepartnern und Kongressorganisatoren für ihre große Unterstützung, ohne die Europas größter Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie nicht seit vielen Jahren so erfolgreich wäre.
Ein Kongress wie der DKOU lebt aber in erster Linie von Ihren Inhalten, Präsentationen, Programmen, Ausstellungen und den Begegnungsmöglichkeiten mit Ihnen. Nutzen Sie diese hervorragende Gelegenheit, um sich zu informieren, fortzubilden, die Ergebnisse Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu präsentieren und sich fachlich und kollegial im direkten Gespräch auszutauschen. Wir wollen gemeinsam auch Spaß dabei haben!
Kommen Sie im Oktober 2024 auf den DKOU nach Berlin! Wir freuen uns auf Sie!