Archiv für den Monat: November 2017

Neue Bundesregierung sollte Budgets aufheben

Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) unterstützt die Vorschläge und Forderungen der KBV nach einer Entbudgetierung ärztlicher Leistungen. „Der SpiFa fordert grundsätzlich feste Preise ohne Mengenbegrenzung für alle ärztlichen Leistungen“, bekräftigte Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa. „Als Einstieg sind hierfür in der Grundversorgung der Patienten alle relevanten Betreuungs- und Koordinationsleistungen sowie die Leistungen, die mit der pauschalierten fachärztlichen Grundvergütung belegt sind, aus der Morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV) herauszunehmen und in die Extrabudgetäre Gesamtvergütung (EGV) zu überführen. Die ambulante medizinische Grundversorgung zu budgetieren, ist sozial ungerecht.“

Auch der NAV-Virchow-Bund, dessen Bundesvorsitzender Heinrich ebenfalls ist, hatte nachhaltige Veränderungen in der neuen Legislaturperiode gefordert. Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands sehe in einer Jamaika-Koalition große Chancen, die Weichen in der Gesundheitsversorgung umzustellen und grundlegend neue Wege zu gehen: „Gerade die staatlichen Steuerungsphantasien der Vorzeit haben die strukturellen Probleme der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft verursacht. Damit muss jetzt Schluss sein“, erklärte Heinrich.

Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen, der auch Vorstandsmitglied des BVOU ist, hatte in einer Erklärung in Berlin an die künftigen Koalitionspartner appelliert, in ihren Beratungen die Abschaffung der Budgetierung ärztlicher Leistungen zu berücksichtigen. „Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Unsere Gesellschaft wandelt sich. Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen wird steigen“, sagte Gassen. „Wir können dank der hervorragenden Arbeit der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten versorgen – jetzt und in Zukunft. Aber was heute schon sehr schwierig ist, wird in absehbarer Zeit so nicht mehr gehen: Unbegrenzte Leistungen für begrenztes Geld zu erbringen.“

Quellen: Pressemitteilungen

Starke Resonanz bei DIGEST-Fortbildung

Berlin – Im Rahmen des DKOU 2017 veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellentherapie (DIGEST) am 26. Oktober 2017 eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Stoßwellentherapie. Dabei wurden die neuesten Trends und Erkenntnisse zur biologischen Wirkweise der Extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) vorgestellt. In einem Update-Referat wurden die aktuellsten Publikationen präsentiert; Beiträge zur Stoßwellentherapie bei nicht-orthopädischen Indikationen und zu neuen Perspektiven im Sinne der Soft Tissueengineering ergänzten die Vorträge. Wie jedes Jahr wurden die Möglichkeit zum Erwerb der Fachkunde  Stoßwellentherapie  und der derzeitige Stand der korrekten Abrechnung dargestellt.

Insgesamt 283 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung und spiegelten ein großes Interesse an dem DIGEST Fortbildungskurs wieder. Die nächsten Fortbildungsveranstaltungen der DIGEST zum Erwerb der Fachkunde finden statt:

Neue Vorsitze in zwei Landesverbänden

Hamburg/Rangsdorf – Der BVOU hat in zwei Landesverbänden einen neuen Vorsitz gewählt: In Hamburg steht ab sofort Dr. Torsten Hemker zusammen mit Dr. Anna-Katharina Doepfer an der Spitze des Landesverbandes. Die Wahlen fanden während der Jahreshauptversammlung am 7. November 2017 statt. Hemker ist niedergelassener Facharzt für Orthopäde in einer Hamburger Praxis und seit über 35 Jahren Mitglied im BVOU. Die stellvertretende Vorsitzende Doepfer ist als Kinderorthopädin am Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) tätig und engagiert sich im Ausschuss des Jungen Forums O und U, dem Nachwuchsnetzwerk von BVOU und DGOU. „Ich freue mich ganz besonders, dass ich in Frau Doepfer eine junge Stellvertreterin habe, denn mein Zeil ist es, die jüngeren Kollegen für die Berufspolitik zu motivieren. Gemeinsam wollen wir die Zahl der BVOU-Mitglieder in Hamburg erhöhen, um unser Fach noch schlagkräftiger zu vertreten“, betont Hemker.

In Rangsdorf wählten die BVOU-Mitglieder während der Jahrestagung am 11. November 2017 Dr. Ulrike Fischer zur ersten Landesvorsitzenden. Die Potsdamer Fachärztin für Orthopädie löst damit Dr. Henning Leunert ab, der das Amt über 20 Jahre innehatte. Leunert wurde während der BVOU-Mitgliederversammlung in Berlin am 27. Oktober 2017 zum Vizepräsidenten des Berufsverbandes gewählt.

Der BVOU ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen – deutschlandweit. Er vertritt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder auch auf regionaler Ebene. Die Präsenz des BVOU zeigt sich dort durch regelmäßige Landeskongresse und Jahrestagungen. Eine Übersicht der nächsten Veranstaltungen in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Zum achten Mal: Gesunde Füße, gesunde Kinder

Berlin – Mehr Bewegung für Kinder: Unter dieser Idee veranstaltet der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) zum achten Mal die bundesweite Aktionswoche Orthofit „Zeigt her Eure Füße“. Orthopädinnen und Orthopäden besuchen vom 20.–24.11.17 Grundschulen in ganz Deutschland und vermitteln dort spielerisch Kindern Spaß an Bewegung. Bislang haben sich rund 80 Schulen mit ca. 8.500 Kindern angemeldet. Die Schirmherrschaft hat erneut Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übernommen.

Fachärztinnen und Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie veranstalten vor Ort eine interaktive Sportstunde mit den Kindern. Mit Barfußpfaden, Greif- und Geschicklichkeitsübungen vermitteln sie den Kindern spielerisch die Wichtigkeit ihrer Füße für den ganzen Körper. Dazu gibt es für jedes Kind eine Aktionsmappe mit Informations- und Begleitmaterialien, auch für die Eltern zu Hause.

Sonderveranstaltungen mit Christian Bahrmann in Berlin und Schwedt/Oder

Am 21.11.17 um 10.00 Uhr startet die Auftaktveranstaltung zur Aktionswoche Orthofit „Zeigt her Eure Füße“ an der Berliner Conrad-Grundschule, Schulstraße 4, 14109 Berlin-Zehlendorf. Am 23.11.17 um 10.00 Uhr findet der Aktionstag in der Astrid-Lindgren-Grundschule in Schwedt/Oder, Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3 statt. Beide Events werden von TV-Star Christian Bahrmann live moderiert. Der Entertainer unterstützt die Aktion seit vielen Jahren.

Gegen den Bewegungsmangel unserer Kinder

Kontinuierliche Bewegung und Vorsorgeuntersuchungen sind besonders für Kinder wichtig, um drohende Erkrankungen und bleibende Schäden zu vermeiden. Allzu häufig beherrschen sie selbst einfache Übungen wie Rückwärtslaufen oder Hüpfen auf einem Bein nicht mehr. Solche Defizite haben Auswirkungen auf den gesamten Halte- und Bewegungsapparat.
Für Medienvertreter: Sie sind bei allen Veranstaltungen gerne gesehen. Teilnehmende Schulen sind in einer interaktiven Karte unter www.aktion-orthofit.de zu finden. Für Interviews stehen zudem BVOU-Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher, BVOU-Vizepräsident Prof. Karsten E. Dreinhöfer, BVOU-Geschäftsführer Dr. Jörg Ansorg und Christian Bahrmann gerne zur Verfügung. Nehmen Sie bei Rückfragen Kontakt zur BVOU-Pressestelle auf.

Pressekontakt:
BVOU – Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Janosch Kuno, Sabine Rieser
Telefon: 030 797 444 55 / Email: presse@bvou.net

Frühzeitige Rheumatherapie verbessert Lebensqualität

Stuttgart – Zum 1. Januar 2018 wird der Facharztvertrag Orthopädie in Baden-Württemberg um den Bereich Internistische Rheumatologie erweitert. Das haben die Vertragspartner Anfang November mitgeteilt. Das neue Modul steht Versicherten der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK offen, die am gemeinsamen Facharztprogramm ihrer Krankenkasse teilnehmen. Wesentliche Vorteile gegenüber der Regelversorgung sollen ein schnellerer Zugang zu moderner, qualitätsgesicherter Diagnostik und Therapie sein sowie mehr Zeit für eine umfassende Patientenberatung.

Erhärtet sich der Verdacht auf eine rheumatologische Erkrankung, sollte möglichst rasch eine zielgerichtete Therapie beginnen. Allerdings dauert es derzeit ab dem Auftreten erster Krankheitssymptome im Schnitt elf Monate, bis ein Patient erstmals von einem Rheumatologen untersucht wird. Und auch nach einer Rheumadiagnose ist die Versorgung verbesserungswürdig, wie eine Analyse der AOK Baden-Württemberg zeigt. Demnach haben fast ein Viertel der Betroffenen – insbesondere Ältere – keinen Kontakt zu einem ambulant tätigen internistischen Rheumatologen oder Orthopäden.

Gute Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Rheumatologen und Orthopäden im Blick

Zudem erfordern gerade diese entzündlichen Systemerkrankungen einen guten Überblick der beteiligten Ärzte über den gesamten Gesundheitszustand und damit eine gute Zusammenarbeit vor allem zwischen Hausärzten, Rheumatologen und Orthopäden. Wichtig ist ferner eine intensive Beratung zur Medikation im Sinne der Patientensicherheit und Therapietreue und zu Fragen der Lebensführung und Rehabilitation. „Genau an diesen Punkten setzen wir gemeinsam mit den ärztlichen Vertragspartnern an”, erklärt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender AOK Baden-Württemberg.  „Wir wollen eine koordinierte und qualitätsgesicherte Behandlung durch Haus- und Fachärzte fördern.”

Damit Verdachtsfälle frühzeitig abgeklärt werden, erhalten Versicherte bei einer Überweisung zum Facharzt innerhalb von zwei Wochen einen Termin, bei Notfällen sogar am selben Tag. Der Vertrag berücksichtigt auch Faktoren wie Multimorbidität und Polypharmazie, motivationale Beratung und den erhöhten Beratungsbedarf schwangerer Rheumapatientinnen. Bei psychosozialen Belastungen oder beruflichen Risikofaktoren können außerdem der Soziale Dienst der AOK und die Patientenbegleiter der Bosch BKK ergänzend beraten, wie Dr. Gertrud Prinzing, Vorständin der Bosch BKK erklärt. Der Hausarzt erhält möglichst innerhalb von drei, spätestens jedoch innerhalb von 14 Werktagen einen strukturierten Befundbericht; bei Neueinstellung oder Therapieumstellung unmittelbar – inklusive aktualisiertem Medikationsplan.

Ermöglicht wird diese neue Versorgung durch eine abgestimmte Vergütungssystematik, bestehend aus einem Mix von Pauschal- und Einzelleistungsvergütungen sowie Qualitätszuschlägen. Für die Ärzte ergibt sich im Schnitt ein deutliches Honorarplus gegenüber dem KV-System.

Orthopädievertrag mit dem BVOU läuft erfolgreich

Erfolgreich läuft seit nunmehr knapp vier Jahren der bundesweit erste Facharztvertrag für Orthopäden, Unfallchirurgen und Chirurgen in Baden-Württemberg, den der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) engagiert auf den Weg gebracht hatte. Dr. Burkhard Lembeck, BVOU-Landesvorsitzender in Württemberg, hatte zu Jahresanfang betont, dieser morbiditätsorientierte Facharztvertrag verschaffe auch Spielräume für eine zeitintensive Versorgung.

Verbesserung im Bereich bestimmter Schwerpunktdiagnosen

Der Vertrag ist insbesondere auf eine verbesserte Versorgung folgender orthopädischer Schwerpunktdiagnosen ausgelegt: unspezifischer Rückenschmerz (48 Prozent), Gon-Coxarthrose (37 Prozent), spezifischer Rückenschmerz (33 Prozent), Osteoporose (9 Prozent) und entzündliche Gelenkerkrankungen (4 Prozent). Die Prozentzahlen geben die durchschnittliche Häufigkeit für die im Orthopädievertrag behandelten Versicherten für die Jahre 2015 und 2016 wieder (Mehrfachaufzählung möglich).

Dass mehr Zeit für Beratung und Motivation der Patienten als wichtige Ziele des 2014 gestarteten Facharztvertrags Orthopädie in Baden-Württemberg umgesetzt werden,  belegen zwei Patientenbefragungen aus den Jahren 2015 und 2016, deren Ergebnisse sich ähneln. Für 2015 fühlten sich 81 Prozent der Befragten durch ihren Orthopäden gut beraten, 85 Prozent würden ihn weiterempfehlen. Auch die knapp 580 teilnehmenden Ärzte profitieren: 82 Prozent gaben an, wichtige Rückmeldungen zur Patientensicht erhalten zu haben, 72 Prozent erhielten Hinweise auf Verbesserungspotentiale. Diese bestanden etwa bei der Beratung zu Selbsthilfeangeboten (zum Beispiel für Ernährung und Bewegung).

Lembeck: „Veränderung von Gewohnheiten ist elementar“

Aus Ärztesicht ist gerade die Motivation zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil essentiell. „In unserem Fachgebiet sind ausführliche Aufklärung zu biologisch-psychologischen und medizinischen Zusammenhängen sowie Beratung und Anleitung zu dauerhaften gesundheitsförderlichen Veränderungen eingeschliffener Gewohnheiten elementar für eine gute Versorgung. Ein solch intensives Gespräch erfordert mehr Zeit, die der Arzt im Facharztvertrag Orthopädie jetzt zur Verfügung hat“, erklärte  Lembeck.

Quellen: Pressemitteilungen Vertragspartner

Arztsuche im digitalen Zeitalter: Die starke Gemeinschaft nutzen

Berlin – Seit dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) Ende Oktober präsentiert sich das BVOU-Patientenportal Orthinform in neuer, moderner Gestalt. Dank einer optimierten Arztsuche und komplett überarbeiteten Patienteninformationen haben die Nutzer des Portals die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und schnell und einfach den passenden Spezialisten in ihrer Nähe zu finden. Ärzten wiederum bietet sich die Chance, sich und ihre fachlichen Schwerpunkte individuell zu präsentieren. Welche Funktionen das neue Orthinform bietet, konnten Interessierte während des DKOU in täglichen Orthinform Showrooms erfahren.

Immer mehr Menschen nutzen das Internet regelmäßig, um das passende Restaurant, den passenden Partner und mittlerweile auch den passenden Arzt zu finden. Pro Monat erhalte die Suchmaschine Google in Deutschland etwa 4,7 Milliarden Suchanfragen für Ärzte, erklärte der Online-Marketing-Experte André Lönser, der den BVOU bei der Entwicklung des neuen Orthinform-Portals unterstützt hat. Jeder zweite Internetnutzer suche dabei auch nach konkreten Krankheitssymptomen wie zum Beispiel Rückenschmerzen (zwei Millionen Anfragen pro Tag).

Gezielte Suche nach regionalen Spezialisten

Genau auf dieses Suchverhalten ist das neue Orthinform abgestimmt: Sowohl innerhalb der Suchfunktion des Portals als auch innerhalb der Arztprofile und der redaktionellen Inhalte wie dem Patientenlexikon wird der einzelne Arzt mit seinen individuellen Spezialgebieten verknüpft und kann so von möglichen Patienten besser gefunden werden. „Deshalb ist es wichtig, dass jedes BVOU-Mitglied seine eigenen Schwerpunkte auf Orthinform festlegt“, betonte BVOU-Geschäftsführer Dr. Jörg Ansorg.

Neben dem „Was?“ und dem „Wer?“ liegt ein weiterer großer Fokus auf dem „Wo?“. Anhand einer automatischen Standorterkennung regionalisiert Orthinform die Suchergebnisse seiner Nutzer und liefert so eine Liste der passenden Spezialisten in unmittelbarer Nähe. Zudem ist eine gezielte Suche nach Ort oder Postleitzahl möglich.

Diagnose-Assistent und informative Profile helfen bei der Arztsuche

Zusätzlich zur unmittelbaren Suchfunktion hilft auch der praktische Diagnose-Assistent den Patienten dabei, den richtigen Arzt für ihre Beschwerden zu finden. Vom Körperteil über das Symptom bis hin zu einer möglichen Diagnose werden die Nutzer dort zu einer Auswahl passender Ansprechpartner geführt und erhalten außerdem leicht verständliche Fachinformationen zu den verschiedenen Erkrankungen.

Haben die Patienten den Arzt ihrer Wahl gefunden, erfahren sie auf dessen Profil mehr über die Praxis beziehungsweise Klinik und ihre Leistungen, die Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten, und können sogar, wenn die Praxis dies ermöglicht, gleich online einen Termin vereinbaren. Hierbei sei das Profilfoto der Ärzte besonders wichtig für den ersten, persönlichen Eindruck, so André Lönser: „Die Patienten wollen nicht mit einem ‚Phantom‘ kommunizieren.“

Fundierte Fachbeiträge aus erster Hand

Dem Orthinform-Projektteam um Dr. Angela Moewes ist es besonders wichtig, dass das Patientenportal von Ärzten selbst aktiv mitgestaltet wird, und dies nicht nur durch die Aktualisierung des eigenen Profils und das Hochladen eines Fotos, sondern auch durch die Beteiligung mit eigenen Textbeiträgen. So können sich Patienten aus erster Hand über orthopädische und unfallchirurgische Erkrankungen und Verletzungen sowie Diagnose- und Behandlungsmethoden informieren und die Ärzten ihre Fachkompetenz im eigenen Spezialgebiet kommunizieren.

Optimiert für Suchmaschinen und mobile Endgeräte

Doch was kann Orthinform, was der einzelne Arzt nicht auch mit seiner Praxis-Homepage erreichen kann? Zuallererst eine starke Gemeinschaft bieten, erklärten BVOU-Geschäftsführer Dr. Jörg Ansorg und André Lönser im Rahmen des Orthinform Showrooms auf dem DKOU. Denn durch diese starke Gemeinschaft von deutschlandweit etwa 5.500 BVOU-Mitgliedern, die sich gemeinsam im Orthinform-Portal präsentieren, verbessere sich die Positionierung bei Google und anderen Suchmaschinen erheblich, so Lönser. Davon profitiere dann auch der einzelne Arzt, der in seiner Region als Schulter- oder Kniespezialist im Suchmaschinenranking weiter oben erscheine – so ermögliche Orthinform als überregionales Portal dem Einzelnen eine regionale Themenführerschaft, erklärte Ansorg.

Zusätzlich wird das Google-Ranking von Orthinform auch noch durch einen weiteren Faktor verbessert: Die gesamte Website besitzt ein sogenanntes Responsive Design, das heißt, sie ist für mobile Endgeräte optimiert. „Fast zwei Drittel der deutschen Internetnutzer verwenden Tablets und Smartphones, um im Internet zu surfen“, betonte der BVOU-Geschäftsführer. „Es handelt sich hier um einen stetig fortschreitenden Trend, den die Praxis-Homepages der meisten Kolleginnen und Kollegen allerdings noch nicht berücksichtigen.“ Auch hier könnten die Mitglieder von dem gemeinsamen Portal profitieren, das jedem Arzt eine mobil- und suchmaschinenoptimierte „Landingpage“ in Form des Arztprofils bietet.

Erweiterung der Informationsangebote und Profiloptionen

Nach und nach sollen die Informationsangebote des Portals erweitert und ergänzt werden: Durch aktuelle Nachrichten und Fachbeiträge im Patientenlexikon, aber auch durch hochwertige Bilder und Videos, die ebenfalls von Suchmaschinen wie Google erfasst und höher gelistet werden. Diese Medien sollen den Mitgliedern, neben anderen Optionen, künftig zugleich auch zur Erweiterung ihrer persönlichen Profile zur Verfügung gestellt werden.

„Die Grundidee des neuen Orthinform ist letztlich, einerseits unseren Patienten die Kompetenz der BVOU-Mitglieder in Form fundierter Patienteninformationen zur Verfügung zu stellen und diese ins digitale Zeitalter zu transferieren, sowie andererseits den einzelnen Arzt von der starken Gemeinschaft der Individuen in O und U profitieren zu lassen“, erklärte Ansorg abschließend.

Webinar „Praxis- und Klinikmarketing mit Orthinform“

Weitere Informationen zum neuen Orthinform und seinen Möglichkeiten erhalten interessierte Mitglieder in einem Webinar mit André Lönser, das am 15. November 2017 im BVOU Study Club stattfindet.

Hartmannbund: Budgetdeckel deformiert alles

Berlin – Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, drängt darauf, die Diskussion über das notwendige Ende der Budgetierung nicht auf die bloße Debatte über gedeckelte Honorare zu reduzieren. „Bei aller Notwendigkeit, über diese Probleme zu reden, springen wir zu kurz, wenn wir nur über unbezahlte Leistungen sprechen. Wir müssen deutlich machen, dass sich unter dem Druck dieses Deckels das gesamte Gesundheitssystem deformiert hat“, sagte Reinhardt.

Die Budgetierung der Gesamtvergütung, mit ihrer sogenannten „befreienden Wirkung“ stehe für zentrale Fehlentwicklungen des Honorar- und damit in weiten Teilen auch des gesamten Gesundheitssystems. Die mit der Deckelung der Honorare manifestierte Diskrepanz zwischen Behandlungsbedarf und zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen führe nicht nur regelmäßig zu unbezahlten ärztlichen Leistungen „Die mit der Begrenztheit der Mittel zwangsläufig einhergehenden komplizierten und immer wieder auch als ungerecht empfundenen Verteilungsmechanismen wie Fallzahl- und Quartalsorientierung und damit einhergehende Optimierungsstrategien auf allen Seiten, führen zu fatalen Fehlanreizen im System“, sagte Reinhardt.

Es gehe also bei der notwendigen Diskussion über das budgetierte System nicht nur um die Aufhebung des Deckels auf einem Honorartopf, sondern man bewege sich in einer Debatte um eine grundsätzliche Neuaufstellung des Vergütungssystems. „Dazu gehört dann endlich auch der Mut einer künftigen Regierung, Themen wie Patientensteuerung, Selbstbeteiligung und Kostenerstattung ideologiefrei und mit Blick auf eine nachhaltige Sicherung unseres Gesundheitssystems auf die Tagesordnung zu setzen.“ Nicht zuletzt die Tatsache, dass die Krankenkassen sich mit dem Hinweis auf die befreiende Wirkung der Gesamtvergütung seit Jahren aus ihrer Verantwortung für Morbiditätsanstieg und erhöhten Leistungsbedarf heraus zu stehlen versuchen, sei Anlass genug, die Diskussion energisch zu führen.

Quelle: Hartmannbund

 

Es geht ums Geld: Teilnahme an Zi-Studie

Berlin – Gemeinsam mit anderen Berufsverbänden ist der BVOU der Ansicht, dass eine realistische Zusammenstellung der Kostenstrukturen beim ambulanten und belegärztlichen Operieren überfällig ist. Besonders perioperative Prozesse gelten als völlig unzureichend bewertet. Um den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) weiterzuentwickeln, wurde zudem auf politischer Ebene festgelegt, eine verlässliche neue Datengrundlage zu den Operationszeiten zu schaffen, die dann Basis der Bewertungen der Leistungen im Bewertungsausschuss sein soll.

Teilnahmefrist bis 15.12.2017 verlängert

Dazu hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) eine Befragung gestartet. Für den BVOU haben wir, Dr. Helmut Weinhart und Dr. Peter Heppt, Verantwortliche für den Arbeitskreis niedergelassene Operateure, die Vorbereitungen des Zi unterstützt. Wir appellieren dringend an alle ambulant und belegärztlich operierenden Kolleginnen und Kollegen, sich an der laufenden Datenerhebung zu beteiligen. Sie wurde aktuell bis zum 15. Dezember 2017 verlängert.

Hintergrund: Das Zi erhebt jedes Jahr im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der KVen bundesweit Daten zur Wirtschaftslage und den Versorgungsstrukturen bei den ambulant tätigen Vertragsärzten und Psychotherapeuten. Ergebnisse aus diesen Praxispanels (ZiPP) liefern KBV und KVen wichtige Grundlagen für Honorarverhandlungen. Die Aussagekraft der Daten steht und fällt allerdings mit verlässlichen Angaben ausreichend vieler Ärztinnen und Ärzte einer Fachgruppe.

Neben der routinemäßigen Erhebung übernimmt das Zi jedes Jahr zusätzlich wechselnde Aufträge. In diesem Jahr stehen für den neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) das ambulante und das belegärztliche Operieren im Fokus, wofür die beschriebene zweite Umfrage durchgeführt wird.

Wer sich beteiligt, bekommt eine Aufwandsentschädigung und einen individuellen Praxisbericht

Die Teilnahme am ZiPP wird mit einer Aufwandsentschädigung von 200 Euro je Einzelpraxis und 350 Euro je Gemeinschaftspraxis vergütet, sofern der ausgefüllte Fragebogen vom Steuerberater testiert ist. Wer sich beteiligt, erhält zudem einen individuellen Praxisbericht mit Vergleichskennzahlen zu seiner Fachgruppe.

Nur wenn viele aus O und U teilnehmen, wird unser techniklastiges Fach gut abgebildet

Das Zi hat vor einigen Wochen begonnen, in Frage kommende Praxen anzuschreiben. Für die einmalige Datenerhebung zum ambulanten und belegärztlichen Operieren ist eine Beteiligung von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen dringend notwendig. Denn aus den Rückmeldungen muss noch eine Clusterung in unterschiedliche Operateur-Einheiten durchgeführt werden. Gerade unser techniklastiges Fach O und U muss hier hinreichend repräsentiert sein. Deshalb unser Appell an alle operativ tätigen Praxen: Bitte teilnehmen!

Das war der DKOU 2017: Kongressvideo online

Berlin – Eine Fülle von Vorträgen, Kursen, Pressekonferenzen, dutzende Aussteller, zahlreiche Events – mehr als 11.000 Teilnehmer besuchten in diesem Jahr Ende Oktober den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. In einem Abschlussvideo hat der Veranstalter Intercongress die Vielfalt der Angebote eingefangen. Auch der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. und seine Angebote, dessen DKOU-Kongresspräsident Prof. Alexander Beck, die Führungsspitze sowie verschiedene Mitglieder sind zu sehen.

Quelle: Intercongress

Junges Forum O&U: Neuer Flyer erschienen

Berlin – Das Junge Forum O&U informiert in einem neu gestalteten Flyer über die Arbeit und Ziele der Interessenvertretung des Nachwuchses in O und U und motiviert junge Ärztinnen und Ärzte sich in dem Netzwerk zu engagieren: „Die Orthopädie und Unfallchirurgie hält für die nächste Generation eine sehr gute Perspektive in der modernen Qualitätsmedizin bereit: Der Bedarf an Fachärzten für O und U steigt mit dem demografischen Wandel,“ heißt es in dem Informationsblatt.

Das Junge Forum O&U ist die Interessensvertretung junger Ärztinnen und Ärzte des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Medizinstudierender, die sich für das Fach O und U interessieren. Es ist ein fester Bestandteil der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). Unter dem Dach des Jungen Forums O&U widmen sich einzelne Sektionen verschiedenen Themen. Voraussetzung zur Mitgestaltung im Jungen Forum O&U ist eine Mitgliedschaft in der DGOU oder im BVOU.