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„Die PRP-Behandlung in der Sportmedizin ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt“

Fragen wir immer erst „warum“?

Die biologisch regenerative Behandlung von vielen Beschwerden des muskuloskelettalen Systems mit Hilfe von autologen, also körpereigenen Stoffen, wird seit geraumer Zeit unter Fachexperten kontrovers diskutiert. In den letzten zehn Jahren haben sich die Publikationen zum Thema „Plättchenreiches Plasma“ (PRP) in der Orthopädie und Sportmedizin mehr als verdoppelt. Die meisten klinischen Publikationen über PRP befassen sich mit der Behandlung verschiedener Stadien der Gonarthrose. Die mit am häufigsten in der sportmedizinischen Praxis vorkommenden Erkrankungen, bei denen PRP regelhaft Verwendung findet, sind die Arthrose, Tendinopathien und Muskelverletzungen.

Gonarthrose

Spätestens seit der Publikation der RESTORE-Studie im hoch angesehenen JAMA 2021, in der gezeigt wurde, dass PRP keinen Benefit im Vergleich zu Placebo-Kochsalzinjektionen in Bezug auf Schmerzen und Knorpeldicke nach 12 Monaten aufwies (1), sind die Stimmen gegen die Anwendung von PRP insbesondere in Europa zunächst lauter geworden. Kontrovers wurde es auch deswegen diskutiert, da vor der RESTORE-Studie bereits einige Hinweise auf einen positiven Effekt von PRP in Meta-Analysen vorlagen (2-6).

Betrachtet man das verwendete PRP-Produkt in der RESTORE-Studie fällt auf, dass es sich um ein „single-spin“ Produkt handelt, welches ca. 10 ml Patientenblut pro Intervention verwendet. Daraus resultiert laut Herstellerangabe eine 1,6- bis 5-fache PRP-Konzentration im Vergleich zum Vollblut. Die Gesamtmenge an Plättchen in 10 ml Blut ist im Verhältnis gering und insgesamt erscheinen die Konzentrationsangaben des Herstellers als breit gestreut und Publikationen legen Zweifel nahe, ob die Herstellung eines Thrombozytenkonzentrats mit dem in dieser Studie verwendeten Produkt zuverlässig möglich ist (7, 8) . Laut Marx et al. (9) wird PRP definiert als 5 ml Blutplasma mit einer Konzentration von 1.000.000 Plättchen / µl. Vor diesem Hintergrund stellt sich für den Anwender natürlich die Frage nach einer wirksamen PRP Dosis bei der Behandlung der Gonarthrose.

In den letzten Jahren sind einige Level-1 randomisiert kontrollierte Studien (RCT) publiziert worden, in denen signifikante Ergebnisse zugunsten der PRP-Therapie bei Gonarthrose aufgezeigt werden konnten (9,10).

Die verwendeten PRP-Protokolle wurden in den beiden oben genannten Studien genau definiert und die jeweils verabreichte PRP-Dosis dokumentiert. Beide Studien benutzten „dual-spin“-Zentrifugationsverfahren mit variierenden Parametern.

Chu et al. verwendeten eine 4,3-fache PRP-Konzentration aus 50 ml Vollblut über drei wöchentliche Injektionen. In dieser Studie konnte ein disease-modifying-Effekt mit verminderter Knorpelausdünnung femorotibial nach fünf Jahren im Vergleich zur Kontrollgruppe gezeigt werden. Zudem konnten WOMAC-Scores, IKDC und VAS im Zeitverlauf ebenfalls Signifikanz erlangen sowie eine reduzierte Konzentration von IL-1ß und TNF-α in der Synovialflüssigkeit gefunden werden.

Bansal et al. verwendeten eine Einmalgabe von definierten 10 Milliarden mit ähnlich positiven Ergebnissen verglichen mit einer Einmalgabe von 4 ml hochmolekularer Hyaluronsäure.

Zusammenfassend ergibt sich im aktuellen Stand der klinischen Untersuchung das Bild, dass Thrombozyten eine unerlässliche aktive Komponente der Behandlung sind und eine Dosis zwischen 2,4 und 10 Milliarden Thrombozyten einen der Hyaluronsäure überlegenen klinischen Effekt erzielen.  Die Fragen nach einer Minimaldosis, sowie ob eine die Dosis in Zusammenhang mit der Behandlungshäufigkeit steht, bleiben jedoch zum jetzigen Zeitpunkt offen.

In unserer klinischen Praxis verwenden wir bei Gonarthrosen, je nach Alter und Aktivität sowie Baseline-Plättchenkonzentration entweder eine Ein-bis Zweimalgabe von hochkonzentriertem PRP aus 90 ml Blut/ACD-A und dual-spin-Verfahren (©ACPMax, Arthrex) oder eine Dreimalgabe von Hochvolumen-PRP aus 50 ml Blut/Citrat im single-spin-Verfahren. Alle Infiltrationen an Gelenken erfolgen unter sonographischer Kontrolle gemäß den Empfehlungen der ESSR (11), (Abb.1).

Abb. 1: Axiales Ultraschallbild des li. Kniegelenkes suprapatellar von distal aus projiziert. 1a: Hypoechogene PRP-Infiltration im suprapatellaren Recessus. Grün: Quadricepssehne quer; rot: Nadel; blau: suprapatellarer Recessus mit PRP gefüllt 1b: Hyperechogener Recessus mit hochmolekularer Hyaluronsäure gefüllt. QR-Code: Infiltrationsvideo PRP vs. Hyaluronsäure

Als generelle Empfehlung kann laut aktueller Datenlage bei jüngeren Patient*innen (<50 Jahre) eine Serie mit drei wöchentlichen PRP-Injektionen mit höherem Volumen erfolgen. Bei älteren Patient*innen kann eine Hochdosis-PRP-Ein- bis Zweimalgabe in Erwägung gezogen werden. Insgesamt sollte eine ausreichend hohe Gesamtdosis pro Gelenk erreicht werden. Dabei helfen die Messung und Dokumentation der Plättchenkonzentration zunächst im Blut vor und anschließend im PRP nach Zentrifugation(en) sowie die Klassifikation der verabreichten PRP-Komposition (12). Da der Aufwand solcher Messungen aktuell in Deutschland nicht flächendeckend umsetzbar erscheint, sollte man zumindest auf hochwertige und effektiv konzentrierende PRP-Verfahren oder hohe Blutentnahme-Volumina setzen. Auf die Sinnhaftigkeit einer höheren PRP-Dosis weist eine aktuelle Studie von Patel et al. hin (13). Eine Serie mit mehr als drei Infiltrationen hat laut aktuellem Wissensstand keine signifikante klinische Besserung zur Folge (14).

Abschließend gilt es zu bemerken, dass obwohl über PRP sehr kontrovers diskutiert wird, es keinerlei Hinweise auf eine schädigende Wirkung auf den Organismus gibt, was bei der sehr weit verbreiteten, von den Kassen bezahlten und in Leitlinien (15) noch verankerten Gabe von intraartikulären Steroiden nicht der Fall ist (16). Noch brisanter sind die Ergebnisse, die eine Korrelation von Steroidinfiltrationen und erhöhtem Risiko für die Notwendigkeit einer Knie-Totalendoprothese im Verlauf sowie eine erhöhte Inzidenz von periprothetischen Infektionen nach Knie-TEP aufzeigen, wenn eine intraartikuläre Steroidgabe innerhalb von drei Monaten präoperativ verabreicht wurde (17,18).

Tendinopathien, Muskel- und Bandverletzungen

Sehnenerkrankungen, Muskel- und Bandverletzungen machen einen sehr großen Anteil der Fälle im Alltag der sportmedizinischen Praxis aus. Unter den am häufigsten eingesetzten invasiven Therapieformen spielt die Verwendung von PRP in den letzten Jahren eine zunehmende Rolle. Vielfach diskutiert wird seit jeher die Gabe von PRP bei akuten Muskelverletzungen. In-vitro- und präklinische Studien bilden eine fundierte Grundlage dafür, dass durch die Gabe von PRP ein positiver Effekt im Heilungsprozess erzeugt werden kann. Nach aktuellem Wissensstand besteht jedoch keine klinisch signifikante Relevanz bei reinen Muskelverletzungen (19,20).

Hingegen gibt es bereits viele Hinweise dafür, dass ein Nebenprodukt bei der Herstellung von PRP, das sog. Plättchenarme Plasma (PPP) bei Muskelverletzungen eine positive regenerative Wirkung haben kann (22).

Dieser Effekt basiert auf einem stimulierenden Einfluss von PPP auf den Signalweg der Myoblasten-Differenzierung, im Kontrast zum proliferierenden Effekt von PRP (23,24).

In unserer Institution setzen wir PPP bei reinen Muskelverletzungen insbesondere dann ein, wenn man einen aspirationswürdigen Befund im hochauflösenden Ultraschall findet und eine invasive Maßnahme dadurch empfohlen wird (Abb. 2). Bei myotendinösen Verletzungen setzen wir weiterhin auf Hochdosis-PRP. In der Literatur sind bislang keine spezifischen Behandlungsprotokolle für Muskelverletzungen beschrieben worden. Unsere Infiltrations-Intervalle reichen von einer Einmalgabe in den meisten Fällen bis zweimaliger Gabe innerhalb von zehn Tagen nach Verletzung. Bei verzögerter Heilung oder chronischen Verletzungen, z.B. mit Serom- oder überschießender Narbenbildung, wird ein individueller Behandlungsplan gemeinsam mit dem Athleten geschmiedet.

Abb. 2: Sagittales Ultraschallbild des M. vastus medialis suprapatellar vor Punktion und Infiltration von PPP aus ACPmax. Rot: Vastus-medialis-Muskel; gelb: Ventrales Femur QR-Code: Falldarstellung Fußballverletzung

Zunehmend setzen wir mit Erfolg die Ultraschallgestützte Elektrolysetherapie (USGET) allein oder in Kombination mit PRP bei Muskel- und Sehnenverletzungen ein, um einen starken regenerativen Stimulus und eine Gewebe-pH-Veränderung durch den galvanischen Strom am Verletzungsort zu setzen und somit die Rekonvaleszenzzeit zu reduzieren (25,26) (Abb. 3).

Abb. 3: Sagittales Ultraschallbild des Kniegelenkes mit Elektrolysenadel im tendinopathischen Areal. Grün: Patellasehne längs; gelb: Distale Patella; hyperechogene Linie: Elektrolysereaktion

Die Behandlung von Tendinopathien mit PRP ist in der einschlägigen Literatur Gegenstand vieler Diskussionen. Je nach Behandlungsort gibt es unterschiedliche Daten zur Wirksamkeit (27,28). Aufgrund der außerordentlich vielen Faktoren, die die Regeneration, Anpassung und Heilung von Sehnengewebe beeinflussen, kann nicht pauschal über PRP als „gut“ oder „schlecht“ geurteilt werden (29,31).

Auf molekularer Ebene kann PRP viele Mechanismen der Sehnenregeneration positiv beeinflussen. Die große Herausforderung liegt darin, diese Effekte auch in vivo erzielen und dokumentieren zu können (31). Eine im LANCET publizierte Studie an Achillessehnen sechs Wochen nach Ruptur und PRP-Behandlung ergab in Biopsien eine signifikant günstigere Sehnenkonstellation gegenüber Placebo-Kontrollen (32).

Die aktuelle klinische Datenlage ist insbesondere bei Schulter- und Ellenbogenpathologien mehrheitlich positiv. Bei partiellen Rotatorenmanschetten-Läsionen kann eine signifikante Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung durch Verwendung von PRP beobachtet werden (33,34).

Wie bereits bei der Kniegelenkarthrose untersucht, kann die Behandlung mit infiltrativen Steroiden langfristig einen schädigenden Effekt auf die Rotatorenmanschette haben (35).

Bei lateraler Epicondylopathie am Ellenbogen konnte der positive Effekt von PRP bislang am deutlichsten beschrieben werden, insbesondere im Langzeit-Vergleich mit Kortikosteroiden (36). Es scheint keine Rolle zu spielen, welche PRP-Zusammensetzung bezogen auf Leukozyten verabreicht wird (37) (Abb. 4).

Abb. 4 : Koronares Bilddes lateralen Ellenbogens bei ACPmax-Infiltration des ECRB-Ursprunges
Rot: Nadel

Bei Tendinopathien der unteren Extremität ist die Datenlage heterogen. Aufgrund von unterschiedlichen Behandlungsprotokollen, Infiltrationsart und -ort, Nachbehandlungsschemata sowie PRP-Zusammensetzung, kann keine klare Empfehlung ausgeschrieben werden (37-42).

Einige RCTs beschreiben eine signifikante Verbesserung von Symptomen, Funktion und Struktur, z.B. bei peritrochantären Beschwerden und glutealer Tendinopathie (43,44).

In unserer klinischen Praxis verwenden wir einen Behandlungsalgorithmus basierend auf klinisch-funktionellen und strukturellen Veränderungen (Abb. 5). Unter Einbezug von Sportart, Leistungsniveau, Leidensdruck, Zeitverlauf, Risikokonstellation u.a. gestalten wir die Therapie für die einzelne Person maßgeschneidert. In aller Regel sind nicht-invasive Maßnahmen zentraler Bestandteil der Therapie. Darunter spielen Edukation und „Entkatastrophisierung“, Anpassung der Trainings- und Ernährungsgewohnheiten, gezielte Trainingstherapie mittels PTLE-Programm (Progressive-Tendon-Loading-Exercises) und Stoßwellentherapie (ESWT) eine wichtige Rolle. Dazu setzen wir ergänzend PRP, Ultraschallgestützte Elektrolysetherapie (USGET), Traumeel® (Tr14), Hyaluronsäure und ggf. Sklerosierungstherapie bei entsprechendem Befund regelmäßig ein (Abb. 6). In therapierefraktären Einzelfällen kann ein ultraschallgestütztes Debridement (TENEX®) zusätzlich sinnvoll sein.

Abb. 5: Therapiealgorithmus bei Tendinopathien

Bei der Behandlung von Bandverletzungen gibt es keine klaren Empfehlungen in der Literatur. Aufgrund der theoretischen Grundlage, vieler positiver Case-Series und der nicht-schädigenden Wirkung von PRP, verwenden wir es zudem gerne bei den verschiedensten Bandverletzungen. Hierbei achten wir auch auf eine höhere Konzentration von PRP und verabreichen es in der Regel einmalig und immer unter sonographischer Kontrolle (Abb. 6).

Abb. 6: Axiales Ultraschallbild der distalen Quadricepssehne bei ACPmax-Infiltration mit MRT-Korrelat

Stellenwert der ultraschallgestützten Therapie

Ein großes Problem bei der genauen Untersuchung von Studienergebnissen in Bezug auf PRP ist, dass ein Großteil der in der Literatur vorkommenden klinischen Studien keine genauen Angaben zur Injektionsart und -ort gemacht werden. Die wenigsten Studien haben ein standardisiertes Injektions-Protokoll angegeben. Somit ist häufig kaum zu eruieren, ob die PRP-Behandlung an Gelenken unter sonographischer Sicht intraartikulär verabreicht wurde oder an Sehnen intra-, peri-, oder als Kombination intra- und peritendinös erfolgte. Es ist mittlerweile erwiesen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehlinfiltration bei Durchführung ohne Ultraschallunterstützung signifikant höher ist, als mit sonographischer Führung. Dieser Unterschied hat darüber hinaus einen klaren signifikanten Einfluss auf die Wirksamkeit der Therapie (!) (45,46).

Zusammenfassung und Ausblick

Die am häufigsten untersuchte Erkrankung im muskuloskelettalen Bereich in Bezug auf Plättchenreichem Plasma ist die Gonarthrose. Hierbei lässt sich eine klare Tendenz für die Verwendung von PRP und gegen eine unbedachte Anwendung von intraartikulären Steroiden erkennen. Insbesondere in höheren Volumina bzw. Gesamt-Dosis und unter Ultraschallkontrolle wird die PRP-Behandlung in die Werkzeugkiste aller konservativ tätigen Ärztinnen und Ärzte, die nach höchsten Standards Arthrose behandeln, gehören. Wenn es uns gelingt, noch mehr Evidenz für die Behandlung von Muskel-, Sehnen- und Bandverletzungen durch genauere Protokolle, Messung der Dosis und Zusammensetzung des verwendeten Plättchenreichen Plasmas sowie die punktgenaue Applikation durch Ultraschallunterstützung zu generieren, ist das angestrebte Ziel, eine maßgeschneiderte Zusammensetzung des Plasmas für die jeweilige Indikation anbieten zu können.

Je besser wir die pathologischen und regenerativen Prozesse und deren komplexen Zusammenhänge im Körper verstehen, desto eher können wir durch eine Kombinationstherapie z.B. mit PRP und Einsatz unterschiedlicher Therapieansätze wie Elektrolysetherapie (USGET), Stoßwellentherapie, Lasertherapie, Magnetotransduktion, Photobiomodulation und vielen weiteren Methoden, den Entzündungs-Regenerationsprozess so weit modulieren, dass das Gewebe im Sinne eines von Prof. Karsten Knobloch eingeführten Begriffes des „Soft Tissue Engineering“ in der muskuloskelettalen Medizin zur bestmöglichen biologischen Heilung geführt wird.

Dr. med. Alberto Schek
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

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  37. Li S, Yang G, Zhang H, Li X, Lu Y. A systematic review on the efficacy of different types of platelet-rich plasma in the management of lateral epicondylitis. J Shoulder Elbow Surg. 2022 Jul;31(7):1533-1544. doi: 10.1016/j.jse.2022.02.017. Epub 2022 Mar 23. PMID: 35337955
  38. Llombart R, Mariscal G, Barrios C, Llombart-Ais R. The Best Current Research on Patellar Tendinopathy: A Review of Published Meta-Analyses. Sports (Basel). 2024 Feb 1;12(2):46. doi: 10.3390/sports12020046. PMID: 38393266; PMCID: PMC10893258
  39. Dupley L, Charalambous CP. Platelet-Rich Plasma Injections as a Treatment for Refractory Patellar Tendinosis: A Meta-Analysis of Randomised Trials. Knee Surg Relat Res. 2017 Sep 1;29(3):165-171. doi: 10.5792/ksrr.16.055. PMID: 28854761; PMCID: PMC5596405
  40. Barman A, Sinha MK, Sahoo J, Jena D, Patel V, Patel S, Bhattacharjee S, Baral D. Platelet-rich plasma injection in the treatment of patellar tendinopathy: a systematic review and meta-analysis. Knee Surg Relat Res. 2022 May 4;34(1):22. doi: 10.1186/s43019-022-00151-5. PMID: 35509070; PMCID: PMC9066802
  41. Bosco F, Giai Via R, Giustra F, Ghirri A, Cacciola G, Massè A. Platelet-rich plasma for jumper’s knee: a comprehensive review of efficacy, protocols, and future directions. Eur J Orthop Surg Traumatol. 2024 Jan;34(1):91-96. doi: 10.1007/s00590-023-03713-9. Epub 2023 Sep 5. PMID: 37668753; PMCID: PMC10771364
  42. Arthur Vithran DT, Xie W, Opoku M, Essien AE, He M, Li Y. The Efficacy of Platelet-Rich Plasma Injection Therapy in the Treatment of Patients with Achilles Tendinopathy: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Clin Med. 2023 Jan 28;12(3):995. doi: 10.3390/jcm12030995. PMID: 36769643; PMCID: PMC9918262
  43. Atilano L, Martin N, Ignacio Martin J, Iglesias G, Mendiola J, Bully P, Aiyegbusi A, Manuel Rodriguez-Palomo J, Andia I. Ultrasound-Guided Subfascial Platelet-Rich Plasma Injections Versus Enthesis Needling for Greater Trochanteric Pain Syndrome: A Randomized Controlled Trial. Orthop J Sports Med. 2024 May 14;12(5):23259671241249123. doi: 10.1177/23259671241249123. PMID: 38751852; PMCID: PMC11095191
  44. Fitzpatrick J, Bulsara MK, O’Donnell J, Zheng MH. Leucocyte-Rich Platelet-Rich Plasma Treatment of Gluteus Medius and Minimus Tendinopathy: A Double-Blind Randomized Controlled Trial With 2-Year Follow-up. Am J Sports Med. 2019 Apr;47(5):1130-1137. doi: 10.1177/0363546519826969. Epub 2019 Mar 6. PMID: 30840831
  45. Sibbitt WL Jr, Peisajovich A, Michael AA, Park KS, Sibbitt RR, Band PA, Bankhurst AD. Does sonographic needle guidance affect the clinical outcome of intraarticular injections? J Rheumatol. 2009 Sep;36(9):1892-902. doi: 10.3899/jrheum.090013. Epub 2009 Jul 31. PMID: 19648304
  46. Huang Z, Du S, Qi Y, Chen G, Yan W. Effectiveness of Ultrasound Guidance on Intraarticular and Periarticular Joint Injections: Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Trials. Am J Phys Med Rehabil. 2015 Oct;94(10):775-83. doi: 10.1097/PHM.0000000000000260. PMID: 25768070

ACP-Therapie im Sport – vom Hype zur Standardtherapie

Die Anwendung von autologen Thrombozytenkonzentraten (PRP) erfreut sich seit vielen Jahren gerade bei Sportmedizinern und vielen Athleten großer Beliebtheit. Der anfängliche Hype um die Anwendung, der oft mit unrealistischen Erwartungen einherging und die Therapie als Heilmittel für fast alle Probleme propagierte, hat sich mittlerweile gelegt und das Verfahren ist im breiten Praxisalltag angekommen. Das im deutsch-sprachigen Raum am häufigsten verwendete System ist dabei das autologe conditionierte Plasma, Arthrex ACP®. Für viele Indikationen hat sich PRP zu einer Standardtherapie entwickelt und wurde, wie zuletzt für die Arthrose sogar in die Sk2 Leitlinie „Gonarthrose“ aufgenommen. Die wissenschaftliche Datenlage und praktische Erfahrung ist mittlerweile beeindruckend.

Wurde PRP nach seiner ersten Verbreitung im deutsch-sprachigen Raum für die Behandlung einer Vielzahl von Verletzungen und Entzündungs- bzw. Abnutzungszustände als gleichwertige Therapieoption erprobt und auch beworben, wissen wir nun über 15 Jahre später etwas mehr über die zu erwartenden Effekte, Wirkungen, Nebenwirkungen und Komplikationen. Grund hierfür ist neben der weiten klinischen Verbreitung v.a. des ACP und den rein praktischen Erfahrungen von tausenden von Kolleginnen und Kollegen auch die Tatsache, dass PRP zum Fokus vieler Forschungsgruppen wurde. Wir können heute auf einen Literatur-Pool zugreifen wie zu kaum einer anderen Injektionstherapie. Auch die Qualität der Studien mit mehreren Hundert RCTs (doppeltverblindeten Vergleichsstudien) und Metaanalysen weltweit ist beeindruckend [1]. Die gesicherte Erkenntnislage ist also sehr viel besser als dies im Allgemeinen von vielen Klinikern wahrgenommen wird.

Jedoch zeigt sich in der Fülle der Studien und Erfahrungsberichte auch die Heterogenität der Wirkung, der verschiedenen Präparate, sowie die Varianz der Indikationen. Leider fehlt in vielen Studien eine genaue Spezifikation der verwendeten PRP-Zubereitung.

Als Summen-Effekte lassen sich mittlerweile jedoch verlässlich positive Effekte bei folgenden Indikationen anhand von gepoolten Daten aus mehreren Reviews anführen[1-3]:

  • Tendinopathien (z.B. Achillodynie, Patellaspitzensyndrom, Fasziitis plantaris und GTPS)
  • Arthrose (v.a. Gonarthrose)
  • Akute Muskel- und Sehnenverletzungen
  • Additiv nach Rotatorenmanschetten- und VKB-Rekonstruktionen

Daraus ergeben sich die gängigen Anwendungsbereiche des ACP, nämlich zum einen die Behandlung chronischer Gelenkarthrosen (v.a. Knie und Hüfte), aber auch z.B. an der Wirbelsäule[4, 5].

Zum anderen die Applikation bei akuten Sportverletzungen wie Band- und Sehnenrupturen. Aber bereits hier zeigt sich, dass das hoch-effektive Verfahren nicht ganz ohne unerwünschte Effekte einhergehen kann. So wurde bei wiederholter Gabe von Leukozyten-reichem PRP bei Muskelverletzungen eine stärkere Vernarbung und gelegentlich sogar Calcificationen beobachtet. Zudem kann auch die sehr früh einsetzende Schmerzfreiheit durch den analgetischen Effekt von PRP zu einer erhöhten Rezidivraten bei unerfahrenen Anwendern führen [6].

Bei frischen Verletzungen von Kollateralbändern an Knie und Sprunggelenk zeigt sowohl die klinische Erfahrung wie auch die Literatur [7, 8] ebenfalls eine sehr hohe Effektivität der ACP-Therapie. Nicht nur die Zeit bis zu einem Return-to-Sport ist verkürzt, auch die Qualität des Regenerats erscheint oft besser, auch wenn dies bislang in Studien noch nicht hinreichend belegt wurde (s. Abbildung 1).

Dabei ist hervorzuheben, dass durch die langsame Heilungstendenz von Sehnen und Syndesmosen auch eine ACP-Therapie noch zu einem späteren Zeitpunkt z.B. nach 3-4 Wochen einen sinnvollen Versuch darstellen kann, um den Heilungsprozess zu stimulieren. Neben einer schnelleren Schmerzfreiheit und tendenziell schnelleren Heilung kann dabei auch die Ausbildung einer stabileren Narbe diskutiert werden, was zu einer geringeren Komplikations- und Versagensrate der konservativen Therapie führen würde.

Wichtig für die Anwendung von ACP ist die möglichst punktgenaue Applikation. Im Gegensatz zu fettlöslichen Präparaten wie Corticosteroide ist die Diffusions-Reichweite des PRP deutlich limitierter und biologische Membranen (Faszien, Sehnenscheiden, Gelenkkapseln etc.) stellen eine klinische relevante Barriere dar. Aus diesem Grund soll hier nochmals auf den Vorteil von ultraschall-gesteuerten Infiltrationen hingewiesen werden. Eine rein Landmarken-gestützte Infiltration sollte bei den meisten Indikationen nur durch sehr erfahrene Anwender erfolgen.

Dr. med. Ralph Doyscher
Facharzt Orthopädie/Unfallchirurgie

_________________________

Literatur:

  1. Arora G, Arora S. Platelet-rich plasma-Where do we stand today? A critical narrative review and analysis. Dermatol Ther 2021; 34: e14343. doi:10.1111/dth.14343
  2. Cao Y, Zhu X, Zhou R et al. A narrative review of the research progress and clinical application of platelet-rich plasma. Ann Palliat Med 2021; 10: 4823-4829. doi:10.21037/apm-20-2223
  3. Collins T, Alexander D, Barkatali B. Platelet-rich plasma: a narrative review. EFORT Open Rev 2021; 6: 225-235. doi:10.1302/2058-5241.6.200017
  4. Patel A, Koushik S, Schwartz R et al. Platelet-Rich Plasma in the Treatment of Facet Mediated Low Back Pain: A Comprehensive Review. Orthop Rev (Pavia) 2022; 14: 37076. doi:10.52965/001c.37076
  5. Urits I, Viswanath O, Galasso AC et al. Platelet-Rich Plasma for the Treatment of Low Back Pain: a Comprehensive Review. Curr Pain Headache Rep 2019; 23: 52. doi:10.1007/s11916-019-0797-6
  6. Wright-Carpenter T, Klein P, Schaferhoff P et al. Treatment of muscle injuries by local administration of autologous conditioned serum: a pilot study on sportsmen with muscle strains. Int J Sports Med 2004; 25: 588-593. doi:10.1055/s-2004-821304
  7. Chen X, Jones IA, Park C et al. The Efficacy of Platelet-Rich Plasma on Tendon and Ligament Healing: A Systematic Review and Meta-analysis With Bias Assessment. Am J Sports Med 2018; 46: 2020-2032. doi:10.1177/0363546517743746
  8. Kunze KN, Pakanati JJ, Vadhera AS et al. The Efficacy of Platelet-Rich Plasma for Ligament Injuries: A Systematic Review of Basic Science Literature With Protocol Quality Assessment. Orthop J Sports Med 2022; 10: 23259671211066504. doi:10.1177/23259671211066504

Umfrage zum Status der Ambulanten Weiterbildung in O&U

Mit dieser kurzen Umfrage möchten wir herausfinden, wo in der ambulanten Weiterbildung in Orthopädie und Unfallchirurgie der Schuh drückt.

Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Ambulantisierung wird es essentiell für junge Ärztinnen und Ärzte, einen Teil ihrer Weiterbildung im ambulanten Sektor zu absolvieren. Das funktioniert aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, räumliche und finanzielle Ressourcen vorhanden sind und ausreichend niedergelassene Kolleginnen und Kollegen Weiterbildungsplätze anbieten.

Aus den Ergebnissen dieser Umfrage wollen wir Forderungen ableiten, um zukünftig flächendeckend Weiterbildungsstellen in Praxen und MVZ anbieten zu können. Machen Sie mit!

Die Beantwortung der Fragen wird kaum 3 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Wir danken Ihnen herzlich, daß Sie sich diese Zeit nehmen.

Ihr Team des BVOU und des Jungen Forums O&U

Rahmenprogramm des diesjährigen DKOU-Kongresses in Berlin

Das Rahmenprogramm des diesjährigen DKOU-Kongresses in Berlin bietet eine abwechslungsreiche Woche voller interessanter Erlebnisse. Neben den zahlreichen fachlichen Veranstaltungen und inspirierenden Vorträgen des Kongresses wurde ein exklusives Programm zusammengestellt, das unvergessliche und unterhaltsame Stunden in Berlin garantiert.

Den Auftakt bildet am Dienstag eine Führung durch den Teufelsberg im Grunewald, einen der spannendsten Lost Places Europas. Die Teilnehmer erfahren alles über die Geschichte der ehemaligen US-amerikanischen Abhörstation während des Kalten Krieges, erleben die faszinierende Graffiti-Kunst und genießen den Ausblick vom höchsten Punkt Berlins.

Am Mittwoch wird eine Führung hinter die Kulissen des ZDF-Hauptstadt- und Landesstudios angeboten, dem größten Standort außerhalb der Sendezentrale in Mainz, gelegen im Herzen des Regierungsviertels.

Am Donnerstag steht ein Besuch im ehemaligen Reichsbahnbunker Friedrichstraße auf dem Programm. Hier können auf 3000 Quadratmetern Teile der Sammlung von Karen und Christian Boros, eine Privatsammlung zeitgenössischer Kunst, bestaunt werden. Gezeigt werden Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler von 1990 bis heute.

Das Rahmenprogramm endet mit einer Führung im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg. Hier können zahlreiche Meisterwerke des Barocks und Frühklassizismus besichtigt werden, darunter der Weiße Saal und die prächtige Goldene Galerie, zwei der schönsten Rokokoschöpfungen Europas.

hier geht es zu den Highlights

Perspektive DVT – „Rückblick 2023/24 auf die Etablierung der DVT-Bildgebung in Orthopädie und Unfallchirurgie”

Im Interview mit Herrn Dr. Ansorg, Geschäftsführer des BVOU, und Dr. h. c. Hoppe, Geschäftsführer der SCS

Die Sophisticated Computertomographic Solutions GmbH (SCS) bildet in Kooperation mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) und der Interaktion mit Anwendern eine Allianz, die mit dem Betrieb der digitalen Volumentomographie einen planungssicheren Mehrwert für die fachbezogene Bildgebung der O&U schafft.

Im Sommer 2024 führten Herr Dr. Ansorg, Geschäftsführer des BVOU, und Dr. h. c. Hoppe, Geschäftsführer der SCS, ein Gespräch, in welchem sie die Tragweite des DVT-Einsatzes diskutierten und die aktuellen Entwicklungen erörterten, die der O&U durch diese Lösung ermöglicht werden. Immer mehr Ärzte berichten auch davon, dass die Nachfrage seitens der Patienten nach diesem bildgebenden Verfahren stetig steigt – auch darüber haben sich die Geschäftsführer ausgetauscht.

Die „Society“ ist inzwischen zur größten DVT-Anwendergemeinschaft herangewachsen. Das lässt sich auch auf die erfolgreiche Kooperation zwischen BVOU und SCS zurückführen. Wie wollen Sie an den derzeitigen Erfolg und die gelungene Zusammenarbeit weiter anknüpfen?

Dr. h. c. Hoppe: Das vergangene Jahr hat erneut gezeigt, dass unsere Kooperation eine wichtige Säule für die sinnvolle Transformation der 2-D- auf die höherwertige 3-D-SCS Bildgebung ist. Die Notwendigkeit dieser Transformation ergibt sich aus dem Anspruch, Patienten eine Untersuchung zu bieten, die noch sicherer und präziser ist. Dies kombinieren wir mit nachweislichen Eigenschaften: Die Strahlenhygiene, die selbst die Dosis des 2-D-Röntgens noch deutlich unterschreitet und die Bildauflösung, die die des CTs übertrifft. Kurz gesagt, damit bieten wir das Verfahren mit der geringsten Dosis und höchsten Aussagekraft als Primärdiagnostik an.

Durch die Publikation der Fachartikel und die Möglichkeit des Sammeleinkaufs fördert der BVOU die Perspektive zu einer patientenorientierten Lösung und ermöglicht es uns, viele Interessierte bei der Umsetzung ihres Projektes zu begleiten. Dafür möchten wir uns auch im Namen der Anwender-„Society“ bedanken.

Dr. Ansorg: Wir unterstützen diese hochwertige Diagnostik in der Orthopädie und Unfallchirurgie weiterhin und freuen uns über den zunehmenden Einsatz dieser ganzheitlichen Lösung. Die adäquate Vermittlung der erforderlichen Fachkunde aus dem eigenen Fach heraus ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Denn sie ist für den Betrieb der 3-D-Bildgebung in der eigenen Praxis essenziell. Es freut uns zu sehen, dass die erfahrenen Anwender bereit sind, ihr Wissen zu teilen und interessierte Kolleginnen und Kollegen in der DVT-Fachkunde weiterzubilden.

Dr. h. c. Hoppe: Wir übernehmen gerne die Vermittlung zwischen Interessenten und Anwendern, koordinieren eine Hospitation an einem Standort der Wahl. Künftige Anwender erhalten tiefgreifende Einblicke in einen bereits etablierten DVT-Betrieb und profitieren von den persönlichen Erfahrungen der Ärzte. Diese Kombination spielt eine maßgebliche Rolle bei der qualitätsgesicherten Anwendung der SCS Bildgebung, weshalb wir diesen Austausch auch weiterhin unterstützen werden. Wir sind zudem dankbar, dass zu unseren eigenen Personal Liaison Managern auch erfahrene Ärzte am System Ihr Wissen zur Verfügung stellen, indem sie im Zuge unseres „Mentors & Protegés“-Programms als Mentoren projektbegleitend tätig sind. In enger Zusammenarbeit begleiten sie Interessierte auf ihrem Weg – von der Planung über die Implementierung hinweg, bis zum Routinebetrieb.

Dr. Ansorg: An dieser Stelle möchten auch wir uns bei allen Anwendern bedanken, die selbst zu Ausbildern am System werden und somit zur Vernetzung und Verbreitung der 3-D-Bildgebung und der dazugehörigen Fachkunde beitragen. Mittlerweile sind die SCS-Anwender an über 250 Praxisstandorten in ganz Deutschland vertreten, sodass eine Hospitation bei fachkundigen Ärzten und Ärztinnen jederzeit möglich ist.

Die Schnelligkeit und Präzision der SCS Bildgebung spricht sich unter den Patienten immer mehr herum. Welche Möglichkeiten haben sie, sich über dieses Diagnostikverfahren zu informieren?

Dr. h. c. Hoppe: Um auch Patienten die Vorzüge der 3-D-Diagnostik näherzubringen, haben wir in den vergangenen Monaten ein aufschlussreiches Video vorbereitet, das in den Wartezimmern der Arztpraxen abgespielt werden kann. In diesem können sich die Patienten schon im Vorfeld über das angebotene Diagnostikverfahren informieren und das weitere Vorgehen mit dem Arzt des Vertrauens besprechen.

Dr. Ansorg: Diese Technologie sorgt inzwischen unter den Patienten für großes Interesse. Über unser Portal „Orthinform“, dem Gesundheitsportal des BVOU, können sie sich ebenfalls zum System informieren. Über eine Deutschlandkarte ist jede Praxis mit DVT-Bildgebung verzeichnet und kann von interessierten Patienten gefunden und gezielt für eine Behandlung ausgewählt werden. Durch die große Reichweite von „Orthinform“ – wir verzeichnen über 250.000 Besucher monatlich – wird dieses Bildgebungsverfahren in der breiten Bevölkerung immer bekannter.

„Gemeinsam mit SCS erhalten und fördern wir das fachgebundene Röntgen und den direkten Austausch unter den Anwendern der DVT-Bildgebung. Über Webinare und Zirkel möchten wir die kontinuierliche Qualitätssicherung gewährleisten.“

 

Die Schnelligkeit und Präzision der SCS Bildgebung spricht sich unter den Patienten immer mehr herum. Welche Möglichkeiten haben sie, sich über dieses Diagnostikverfahren zu informieren?

Dr. h. c. Hoppe: Um auch Patienten die Vorzüge der 3-D-Diagnostik näherzubringen, haben wir in den vergangenen Monaten ein aufschlussreiches Video vorbereitet, das in den Wartezimmern der Arztpraxen abgespielt werden kann. In diesem können sich die Patienten schon im Vorfeld über das angebotene Diagnostikverfahren informieren und das weitere Vorgehen mit dem Arzt des Vertrauens besprechen.

Dr. Ansorg: Diese Technologie sorgt inzwischen unter den Patienten für großes Interesse. Über unser Portal „Orthinform“, dem Gesundheitsportal des BVOU, können sie sich ebenfalls zum System informieren. Über eine Deutschlandkarte ist jede Praxis mit DVT-Bildgebung verzeichnet und kann von interessierten Patienten gefunden und gezielt für eine Behandlung ausgewählt werden. Durch die große Reichweite von „Orthinform“ – wir verzeichnen über 250.000 Besucher monatlich – wird dieses Bildgebungsverfahren in der breiten Bevölkerung immer bekannter.

Die SCS GmbH richtet sich stets nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Anforderungen der O&U. Mit welchen neuen Entwicklungen können wir in Zukunft rechnen?

Dr. h. c. Hoppe: Diese innovative Technologie hat inzwischen gezeigt, dass sie in der O&U unverzichtbar geworden ist und der bildgebenden Diagnostik einen Qualitätssprung gegeben hat. Die Rückmeldungen der Ärzte bestätigen uns, dass unsere Lösung die Erwartungen eines praktizierenden Orthopäden und Unfallchirurgen an die Bildgebung nicht nur erfüllt, sondern sogar weit übertrifft. An diesen Erfolg möchten wir bald mit der SCS MedSeries® H50 Magnus-Klasse anknüpfen – unsere Lösung zur Diagnostik des gesamten Körpers mit der bereits bekannten „Weight-Bearing“-Funktion, die die Untersuchung unter normaler Körperbelastung ermöglicht. Während des DKOU 2023 hatten wir die Chance, das System erstmalig auszustellen und es stieß unter den Ärzten auf großes Interesse. Im Moment befindet sich dieses neue System in der CE-Zertifizierung. Wir rechnen mit der Erteilung des CE-Prüfsigels innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate. Wir sind zuversichtlich, dass der baldige Einsatz unserer „Magnus-Klasse“ vielen Praxen ganz neue diagnostische Perspektiven eröffnen wird und die erhöhte Patientensicherheit der radiologischen Diagnostik auf den gesamten Körper ausgeweitet werden kann.

Dr. Ansorg: Wir sehen im eigenständigen Betrieb eines DVT-Systems für den ganzen Körper die Perspektive, die gesamte radiologische 3-D-Diagnostik in der orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis durchführen zu können. Das verkürzt diagnostische Wege und liefert direkt in der Praxis die Ergebnisse, die wir sonst nur über die Kooperation mit einer radiologischen Einrichtung erhalten haben. Spätestens mit Markteinführung dieses Systems wird es essenziell, als Facharzt die Fachkunde als Zusatzqualifikation vorzuweisen. Deshalb unterstützen wir bereits heute diese Qualifizierung. Über die Fortsetzung unserer Kooperation mit SCS werden wir viele Praxen bei der Einführung und Nutzung dieses neuen diagnostischen Verfahrens unterstützen.

Sie sprachen bereits kurz die Fortführung der Kooperation an. Gibt es schon Pläne, wie diese in Zukunft aussehen soll?

BVOU & SCS: Unsere Aufgabe bleibt es weiterhin, den Interessierten in den Beratungen diese Qualifizierung der neuen 3-D-Primärdiagnostik im Detail zu erläutern, um den erfolgreichen technischen und wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen.

Das gemeinsame Angebot zu Webinaren und Qualitätszirkeln wurde stets unter großer Zustimmung angenommen. Deshalb werden wir auch künftig wieder gemeinsamen Raum für den Erfahrungsaustausch schaffen. Diese Art der Konversation zwischen Interessierten und erfahrenen Anwendern ist letztlich die Quintessenz unseres „Von Ärzten für Ärzte“-Programms.

Digitale Volumentomographie mit dem SCS MedSeries® H22

SCS steht für Sophisticated Computertomographic Solutions und beschreibt die Lösung für die anspruchsvolle 3-D-Bildgebung mit höchster Strahlenhygiene, höchster Bildauflösung sowie höchster Zeitersparnis für Patient, Praxis und Arzt – als Win-Win-Win-Situation – gleichermaßen.

Der digitale Volumentomograph SCS MedSeries® H22 besitzt ein breites Indikationsspektrum und ist aus der Orthopädie und Unfallchirurgie nicht mehr wegzudenken. Mit dem platzsparenden Design findet das DVT in jeder Praxis einen Platz. Dank der hohen Strahlenhygiene und der Auflösung von bis zu 0,2 mm ist der digitale Volumentomograph auch in der Pädiatrie anwendbar. Die vom DVT ausgehende Strahlendosis kann unterhalb der täglichen terrestrischen Strahlendosis eingestellt werden und ist im Vergleich zur Computertomographie um bis zu 92 % geringer.

Die hochauflösenden Schnittbilder stehen, inklusive Rekonstruktionszeit, innerhalb von drei Minuten in multiplanarer Ansicht (axial, koronal, sagittal) sowie in 3-D am Befundungsmonitor zur Beurteilung durch den behandelnden Arzt zur Verfügung. Im Resultat ist es mit dem DVT möglich, eine 3-D-Schnittbilddiagnostik durchzuführen, die sehr strahlungsarm ist, eine exakte Beurteilung von Grenzflächen zwischen Metall- und Knochenstrukturen zulässt, und sehr einfach am Patienten anzuwenden ist.

Jetzt Beratung und DVT-Live-Demo anfordern

Kontaktieren Sie uns für eine Beratung zum planungssicheren Einstieg in die 3-D-Bildgebung oder für eine Live-Demonstration an einem DVT-Standort in Ihrer Nähe. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite unter www.myscs.com/beratung.

 

 

Ellenbogen-Arthroskopie

Die Arthroskopie des Ellenbogens kann sowohl zu diagnostischen Zwecken als auch zur Durchführung therapeutischer Eingriffe durchgeführt werden. Obwohl es sich um eine einzige Gelenkhöhle handelt, besteht der Ellenbogen aus Gelenken zwischen dem Oberarmknochen (Humerus) und der Elle (ulno-trochlear), der Speiche (radio-capitellar) und zusätzlich zwischen den beiden Unterarmknochen (proximales radioulnares Gelenk). Das Ulna-Humerus-Gelenk hat auch ein hinteres Kompartiment, so dass für eine vollständige, selbst diagnostische Arthroskopie mehrere Portale erforderlich sind.

Bei der Platzierung dieser Portale muss die Lage wichtiger neurovaskulärer Strukturen berücksichtigt werden, die in der Nähe des Ellenbogens verlaufen. Im Gegensatz zum Knie und zur Schulter befinden sich diese auf beiden Seiten des Gelenks. Die Positionierung und die Technik zur Schaffung der verschiedenen arthroskopischen Portale wird daher sowohl von dem für die Durchführung der chirurgischen Aufgabe erforderlichen Zugang als auch von einer sicheren Kenntnis der Anatomie der den Ellenbogen umgebenden Strukturen, einschließlich möglicher Abweichungen, beeinflusst. Solange diese Faktoren jedoch berücksichtigt werden, kann die Arthroskopie des Ellenbogens ein sehr lohnendes und angenehmes Unterfangen sein.

In der Regel wird die Arthroskopie des Ellenbogens in seitlicher Dekubitus-Lage durchgeführt, wobei der Körper sicher abgestützt und der Arm mit einem Armhalter oder auf einer gepolsterten Stange gelagert wird. Eine Traktion am Ellenbogen ist nicht erforderlich, da die Gelenkhöhle eine Visualisierung ohne Ablenkung ermöglicht. In den meisten Fällen kann für die Arthroskopie des Ellenbogens ein standardmäßiges 4 mm Arthroskop mit 30°-Seitensicht verwendet werden, obwohl bei sehr kleinen Personen (Kinder und kleine Jugendliche) ein 2,9 mm Arthroskop für das Handgelenk oder den Knöchel bevorzugt werden kann.

OrthOracle-Leser werden auch die folgenden arthroskopischen Lehrtechniken von Interesse finden:

Diagnostische Arthroskopie des Handgelenks (mit Acumed ARC Tower )

Knöchel-Arthroskopie mit dem nicht-invasiven Knöchel-Distraktor von Smith and Nephew Guhl

Schulter-Arthroskopie: Arthroskopische Kapselentlastung und MUA

Hüftarthroskopie: Einrichten und Zugang zum zentralen Kompartiment

Subtalar-Fusion: Arthroskopische Technik

Diagnostische Knie-Arthroskopie

Autor: Chris Little FRCS (Tr & Orth)

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Humerusfraktur: K-Verdrahtung einer suprakondylären Flexionsfraktur

Suprakondyläre Frakturen des distalen Humerus sind die häufigsten Ellenbogenverletzungen bei Kindern. Extensionsfrakturen mit posteriorer Verschiebung des distalen Fragments sind am häufigsten. Flexionsverletzungen mit anteriorer Verschiebung des distalen Fragments machen etwa 2-3% aller suprakondylären Frakturen aus. Sie sind in der Regel die Folge von Stürzen auf den Olekranonfortsatz (Streckverletzungen treten sekundär bei Stürzen auf die ausgestreckte Hand auf). Es ist wichtig, diese Verletzungen nicht zu übersehen, da die Behandlung oft anders ist als bei den häufigeren Extensionsfrakturen. Verletzungen vom Typ Beugung treten typischerweise bei etwas älteren Kindern auf (5-8 Jahre im Vergleich zu 2-4 Jahren).

Verletzungen der Arteria brachialis und der Nerven des Medianus und des Radialis sind bei suprakondylären Extensionsfrakturen viel häufiger als beim Flexionstyp (die neurovaskulären Strukturen liegen anterior und werden daher bei der Extension der Fraktur gedehnt). Die häufigste Nervenverletzung bei Verletzungen des Flexionstyps ist der Nervus ulnaris, der in 10-20% der Fälle auftritt.

Eine geschlossene Reposition und perkutane K-Draht-Stabilisierung sollten als ideale Behandlung angestrebt werden. Es ist jedoch schwierig, eine adäquate Reposition der Fraktur mit geschlossenen Mitteln zu erreichen und aufrechtzuerhalten, so dass eine offene Reposition viel häufiger erforderlich ist als bei Extensionsverletzungen.

Die Ergebnisse sind gut, sofern eine angemessene Reposition erreicht werden kann. Nonunion und Langzeitversteifung sind sehr selten.

Für die Leser sind auch die folgenden OrthOracle-Techniken von Interesse:

Fixierung einer Fraktur des distalen dritten Humerusschafts unter Verwendung der Synthes LCP extraartikulären distalen Humerusplatte

Offene Reposition und interne Fixation einer proximalen Humerusphysenfraktur unter Verwendung der Synthes Philos Platte

Interne Fixation einer Olekranonfraktur mit einer Synthes LCP Olekranonplatte

Nahtbandfixation der Olekranonfraktur mit Arthrex Fibretape-Nähten

Autor: Christopher Edward Bache FRCS (Tr & Orth)

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Rekonstruktion des lateralen Sprunggelenksbandes: Chrismann-Snook-Technik

Übersetzt aus dem Englischen:

Erlernen Sie die Rekonstruktion des lateralen Sprunggelenksbandes nach der Chrismann-Snook-Technik mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf OrthOracle. Unsere E-Learning-Plattform enthält hochauflösende Bilder und eine zertifizierte Fortbildung (CME) zur chirurgischen Vorgehensweise bei der Rekonstruktion des lateralen Sprunggelenksbandes nach der Chrismann-Snook-Technik.

Sprunggelenksinstabilität ist ein sehr häufiges Problem, bei dem es wichtig ist, zwischen funktioneller Instabilität und mechanischer Instabilität zu unterscheiden. Die überwiegende Mehrheit der Fälle tritt posttraumatisch auf, jedoch ist die Behandlung dieser Untertypen sehr unterschiedlich.

Funktionelle Instabilität bedeutet, dass die Ursache für die Symptome entweder eine schlechte neuromuskuläre Funktion, eine schlechte propriozeptive Funktion oder eine Pathologie innerhalb des Sprunggelenks ist, die ein plötzliches und schmerzhaftes „Nachgeben“ verursachen kann. Mechanische Instabilität ist seltener und bedeutet, dass die stabilisierenden Bandstrukturen um das Sprunggelenk herum defizitär sind und eine übermäßige und messbare Zunahme des Bewegungsumfangs im Sprunggelenk ermöglichen. Aus symptomatischer Sicht gibt es wenig, was zwischen diesen beiden Situationen unterscheidet. Bei Fällen mit mechanischer Instabilität kann jedoch eine Bandrekonstruktion erforderlich sein.

Nach einem akuten Umknicken mit Belastung und Supination heilt die überwiegende Mehrheit der Bänderverletzungen spontan mit konservativer Behandlung. Frühzeitig durchgeführte MRT-Untersuchungen sind nicht hilfreich, um vorherzusagen, ob eine Bandrekonstruktion erforderlich sein wird.

Original Intro:

Lateral ankle ligament reconstruction: Chrismann-Snook type technique

Learn the Lateral ankle ligament reconstruction: Chrismann-Snook type technique surgical technique with step by step instructions on OrthOracle. Our e-learning platform contains high resolution images and a certified CME of the Lateral ankle ligament reconstruction: Chrismann-Snook type technique surgical procedure.

Ankle instability is a very common problem and the key thing to appreciate is the difference between a functional instability and mechanical instability.  The vast majority of cases occur post-traumatically, but the management of these sub-types is very different.

Functional instability means that the cause for symptoms is either poor neuromuscular function, poor proprioceptive function or  pathology within the ankle joint which can cause an instantaneous and painful ‘giving way’.  Mechanical instability is less common and means that the stabilising ligamentous structures around the ankle are deficient and are allowing excessive and measurable increase in the range of movement occurring at the ankle joint.  From the symptomatic perspective, there is little that enables one to differentiate between these two different situations.  The cases with mechanical instability though are those where ligament reconstruction may be required.

Following an acute weight bearing and inversion ankle sprain, the natural history in the vast majority of ligament injuries will spontaneously resolve with conservative management.  MRI scans taken early on are not useful for prognosticating on whether ligament  reconstruction will be required.

For those cases with true mechanical instability (which is often determined at the time of examination under anaesthetic), the most commonly performed primary lateral ligament reconstruction is the Brostrom, which tightens the lateral peri-fibular capsular tissue. Highly successful though this ligament reconstruction is, there are cases which require a more robust type of repair.  These sorts of cases are patients with poor collagen subtype and generalised ligamentous laxity (one should always enquire about the start points of instability and if there is no defined trauma, then this should raise concerns).  These patients will often also have other joint instabilities, commonly the patellofemoral joint and shoulders, wrists and joints of the hand.  Using the native lateral ligament alone is likely to lead to early failure, even if the on-table reconstruction appears sound. Revision cases with poor remaining soft tissue, individuals of high BMI and potentially those involved in heavy manual type activities are also the type of cases where an alternative to the Brostrom may be required. Surgeons who are performing ankle replacement also require a means to robustly stabilise the lateral ankle if replacing the joint in cases of known instability or where a lateral instability occurs unexpectedly on-table following testing of the implanted joint.

Most commonly performed type of ankle ligament reconstruction in these circumstances is using a bone tunnel through the fibula.

The best known are the Evans reconstruction and Watson Jones, both of which provide stabilisation to ankle and subtalar joint by “non-anatomic” routing of the stabilising soft tissue structures through the fibula, and the Chrisman-Snook which seeks more closely to reconstruct the mechanical effects of the ATFL and CFL ligaments (see indications section for detail). There are various tissues that can be used including all or part of peroneus brevis, free hamstring autograft, free plantaris autograft or various manufactured neo ligaments as well as allograft material such as the Wright Graft Jacket demonstrated in this technique.

Author: Mark Herron FRCS

Institution: OrthOracle, London, UK.

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Patellafraktur: Revision unter Verwendung der McLaughlin-Schlingentechnik

Übersetzt aus dem Englischen:

Erlernen Sie die chirurgische Technik der Revision einer Patellafraktur unter Verwendung der McLaughlin-Schlingentechnik mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf OrthOracle. Unsere E-Learning-Plattform enthält hochauflösende Bilder und eine zertifizierte Fortbildung (CME) der chirurgischen Vorgehensweise zur Revision einer Patellafraktur unter Verwendung der McLaughlin-Schlingentechnik.

In den letzten Jahren gab es einen echten Paradigmenwechsel bei Patellafrakturen. Während vor 20 Jahren das Höchstalter für Patellafrakturen noch bei Männern zwischen 20 und 30 Jahren lag, hat sich dies mittlerweile deutlich in Richtung älterer Patienten verschoben. Dies hat eine Reihe von Änderungen in der Behandlung dieser Verletzungen zur Folge, die auf die speziellen Anforderungen der eher geriatrischen Patientengruppe zurückzuführen sind.

In diesem Fall werde ich eine erfolgreiche Rettungsoperation in einer solchen Situation demonstrieren: eine ältere Dame, die nach einer fehlgeschlagenen und dann infizierten Patellafraktur mehrere Revisionsoperationen durchlaufen hat. Die knöcherne Struktur der Patella wurde dabei erheblich beschädigt.

Trotz fortgeschrittener Orthesen konnte die Patientin nicht richtig gehen und wünschte ausdrücklich eine weitere Rekonstruktion des verlorenen distalen Patellapols und des distalen Patellasehnenansatzes, die während der Infektionsoperation verloren gegangen waren.

Die Rekonstruktion der Patellasehne erfolgte mit einem Sehnentransplantat mit zusätzlicher Verstärkung durch eine McLaughlin-Schlinge (die verwendet wird, wenn die Fixierung in Flexion instabil ist). Durch dieses komplexe chirurgische Verfahren konnten wir der Patientin eine akzeptable Funktion des Kniegelenks wiederherstellen.

Diese operative Technik demonstriert auch eine Reihe von Rettungsmaßnahmen, die zur endgültigen Rekonstruktion führten.

Original Intro:

Patella fracture: Revision using McLaughlin sling technique

Learn the Patella fracture: Revision using McLaughlin sling technique surgical technique with step by step instructions on OrthOracle. Our e-learning platform contains high resolution images and a certified CME of the Patella fracture: Revision using McLaughlin sling technique surgical procedure.

There has been a real paradigm shift for patellar fractures in the recent past. Whereas 20 years ago the peak age for patella fractures was still in men between 20 and 30 years of age, this has now shifted significantly towards patients of advanced age. This has resulted in a whole series of changes for the treatment of these injuries, which are due to the special requirements of the more geriatric patient population.

In this case, I will demonstrate a successful salvage operation in just such a situation: an elderly lady who has undergone multiple revision surgeries after a failed and then infected patella fracture. The bony structure of the patella suffered considerable damage as a result.

Despite advanced orthotic the patient was unable to walk properly and expressly requested further reconstruction. of the distal patellar pole and distal patellar tendon that had been lost during the infection surgery.

Reconstruction of the patellar tendon was with a tendon graft with additional augmentation using a McLaughlin sling (which is used if the fixation is unstable in flexion). By means of this complex surgical procedure, we were able to restore acceptable knee joint function to the patient.

This operative technique also demonstrates a whole series of salvage procedures that led to the final reconstruction.

A useful article that covers reconstructive options for this sort of complex situation, in particular how to augment the distal pole of the patella, is:

Haarna et al [Arch Bone Jt Surg 2021, 9(5), 554-558]

 Repair of ruptures through the larger tendons by removable staple suture; a preliminary report. Arch Surg.1946 May:52:547-56. HL McLaughlin.

Author: Peter Biberthaler MD

Institution: Technical University of Munich, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany.

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Let’s discuss Osteo: Kraniosynostosen

Die Behandlung von Kraniosynostosen stellt nach wie vor eine komplexe Herausforderung in der Chirurgie und Orthopädie dar. Eine präzise Diagnose ist jedoch der erste Schritt für eine optimale Versorgung. Im Vortrag „Kraniosynostosen – Mögliche Ursachen und therapeutische Optionen“ erfahren Sie von Prof. Dr. med. Tilmann Schweitzer mehr über die multifaktoriellen Ursachen sowie die neuesten therapeutischen Ansätze. Das Online-Seminar ist Teil der beliebten Fortbildungsreihe „Let’s discuss Osteo“ auf dem Fortbildungsportal www.Facts4Fractures.de.

Online-Seminar mit Prof. Dr. med. Tilmann Schweitzer

Nehmen Sie live teil und schärfen Sie Ihren diagnostischen Blick. Im Anschluss an den Vortrag haben Sie außerdem die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Die CME-Zertifizierung ist beantragt.

Referent: Prof. Dr. med. Tilmann Schweitzer, Würzburg
Datum und Uhrzeit: 9. Oktober 2024, 17:00–18:00 Uhr
Moderator: Prof. Dr. med. Christopher Niedhart, Heinsberg
Veranstalter: med-kompakt, unterstützt von Alexion

 

Die nächsten Seminare für 2025 sind bereits in Planung. Lassen Sie sich unkompliziert und bequem per Mail erinnern, sobald die Termine feststehen.

 Jetzt für den Info-Service anmelden!

Dieses Jahr haben bereits zwei Online-Seminare stattgefunden. Die Themen waren Pseudarthrose und chirurgische Intervention und seltene Knochenerkrankung im Praxisalltag. Sie haben die Seminare verpasst? Kein Problem! Alle Seminare sind im Nachgang frei verfügbar: www.Facts4Fractures.de


 Differenzialdiagnose Hypophosphatasie

Kraniosynostosen können verschiedene Ursachen haben, einschließlich genetischer Mutationen und syndromaler Erkrankungen.1  Eine weniger bekannte, aber relevante Differenzialdiagnose in diesem Kontext ist die Hypophosphatasie (HPP). HPP ist durch einen Mangel der gestörten Knochenmineralisation gekennzeichnet, welche auch die Schädelknochen betreffen kann. Patient:innen mit HPP zeigen häufig vorzeitig verknöchernde Schädelnähte, was zu ähnlichen phänotypischen Präsentationen wie bei primären Kraniosynostosen führen kann.2  Bei Säuglingen zeigt sich die HPP meist durch Symptome wie Nephrokalzinose, Vitamin-B6-abhängige Krampfanfälle, Hyperkalzämie und Gedeihstörung. Im weiteren Verlauf kann es zum frühen Verlust der Milchzähne, Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen, Muskelschwäche, Gangauffälligkeiten (Watschelgang) und Skelettveränderungen kommen.3,4,5

Ein charakteristisches Merkmal der Hypophosphatasie ist eine zu niedrige alkalische Phosphatase-Aktivität.3 Diese ist abhängig von Alter und Geschlecht.6,7 



Maßgeschneiderte Fortbildung zu HPP

Wie lässt sich die HPP zuverlässig erkennen und effektiv behandeln? Welche spezifischen Maßnahmen sind bei der Versorgung von HPP-Patient:innen besonders wichtig? Erweitern Sie Ihr Wissen und fordern Sie eine kostenfreie Weiterbildung an: Exklusiv, individuell – und direkt in Ihrer Klinik für Sie und Ihre Kolleg:innen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich über die neuesten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu informieren.


Im Podcast „Let’s talk Osteo“ sprechen wir mit Expert:innen und Patient:innen über die oft übersehene Knochenstoffwechselerkrankung HPP. Wie erleben Patient:innen den oft beschwerlichen Weg zur Diagnose? Und welche hilfreichen Hinweise lassen sich aus einer Familienanamnese ziehen? Freuen Sie sich gemeinsam mit Gastgeber MUDr. Falk Stirkat über inspirierende Gespräche rund um die HPP.



 

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Quellenverzeichnis:

[1] Stanton E et al., Dis Model Mech. 2022; 15(4):dmm049390.

[2] Beck C et al., Klin Padiatr. 2009; 221:219–226.

[3] Rockman-Greenberg C, Pediatr Endocrinol Rev. 2013; 10:380–388.

[4] Whyte MP, Nature Reviews Endocrinology. 2016; 12:233–246.

[5] Beck C et al., Open Bone J. 2009; 1:8–15.

[6] Dortschy R et al., Bevölkerungsbezogene Verteilungswerte ausgewählter Laborparameter aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS). Robert Koch-Institut, Berlin 2009:93–96.

[7] Colantonio DA et. al., Clin Chem. 2012; 58(5):854–868.