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Perioperatives Management bei antikoagulierten Patienten in O&U: Viele Betroffene sind außerhalb kritischer Zeitfenster

In Deutschland wird der Stand der Technik zu Gelenkersatzeingriffen an der unteren Extremität in entsprechenden Leitlinien und Registern fortwährend dokumentiert und weiterentwickelt. Dafür gibt es ein aktives Endoprothesenregister (EPRD), jedoch keine umfassende Leitlinie zum Umgang mit Antikoagulanzien. Teilaspekte wie Indikationsstellung oder operative Techniken (z. B. zur Anwendung der Tranexamsäure) werden in Leitlinien oder Konsensusdokumenten bearbeitet.

Durch den inzwischen langfristigen Einsatz von Gerinnungs- oder Thrombozytenhemmstoffen in der Primär- und Sekundärprophylaxe ist der Anteil dieser Patienten mit kardiovaskulärer Morbidität und Thromboembolierisiko in der präoperativen orthopädisch-unfallchirurgischen Sprechstunde beträchtlich angestiegen.

Bemerkenswert ist, dass die perioperative Führung der gerinnungs- oder thrombozytenhemmenden Medikation in den fachspezifischen Leitlinien nicht diskutiert wird. Es finden sich aber ausführliche Empfehlungen in kardiologischen und anästhesiologischen Guidelines. Detailliert wird etwa das breite Spektrum der indirekten und direkten Gerinnungshemmstoffe in der Indikation zur perioperativen Thromboembolieprophylaxe in der S3-Leitlinie zur Thromboseprophylaxe (AWMF) diskutiert. Aus einer anästhesiologisch-kardiologischen Arbeitsgruppe gibt es ein umfassendes Dokument zur perioperativen Führung internistisch komorbider Patienten, das sehr zu empfehlen ist.

Schwerpunkt dieser Übersicht soll das Management gerinnungshemmender Medikamente bei elektiven oder semielektiven Eingriffen sein, bei denen Eingriffe so geplant werden, dass eine Pausierung dieser Substanzen gemäß den anästhesiologischen Empfehlungen möglich ist.

Moderne Antikoagulanzien und Kombinationen

Grundlagen von Hämostase und Antikoagulation

Die Hämostase ist ein hochregulierter physiologischer Prozess, der den Blutverlust nach Gefäßverletzungen begrenzt und gleichzeitig die Durchblutung im übrigen Kreislauf aufrechterhält. Für das perioperative Management – insbesondere bei antikoagulierten Patienten in der Orthopädie und Unfallchirurgie – ist ein fundiertes Verständnis der Hämostase essenziell, um Blutungsrisiken adäquat einschätzen und steuern zu können.

Die Hämostase gliedert sich klassisch in zwei eng miteinander verknüpfte Phasen:

  1. Primäre Hämostase: Bildung eines temporären Thrombozytenpfropfs (Plättchenpfropf) am Ort der Gefäßverletzung.

  2. Sekundäre Hämostase: Stabilisierung dieses Pfropfs durch die Ausbildung eines Fibrinnetzes im Rahmen der plasmatischen Gerinnung.

Die primäre Hämostase sorgt für die schnelle Abdichtung kleiner Gefäßverletzungen durch einen Thrombozytenpfropf, während die sekundäre Hämostase diesen Pfropf durch ein Fibrinnetz stabilisiert. Antikoagulanzien setzen an beiden Phasen der Hämostase an. ASS hemmt irreversibel die Cyclooxigenase-1 der Thrombozyten und verhindert dadurch die Plättchenaggregation (Abb. 1). Die klassischen Antikoagulanzien Heparin und NMH wirken indirekt über die Verstärkung der inhibitorischen Wirkung von Antithrombin auf Faktor Xa und Thrombin (Abb. 2). Moderne Antikoagulanzien hemmen direkt den Faktor Xa oder Thrombin (Abb. 3) und können oral appliziert werden. Das macht ihre Steuerung einfacher.

Pharmakokinetik von Antikoagulanzien

Bereits nach 1–2 Tagen sind direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) und schwächere Thrombozytenhemmstoffe (z. B. ASS) weitgehend eliminiert, sodass das Blutungsrisiko deutlich reduziert ist (Abb. 4). Die relativ schwache Thrombozytenhemmung der ASS-Monotherapie und die kurzen Halbwertszeiten der DOAKs haben das perioperative Management deutlich erleichtert.

Eine längere Abklingphase und gegebenenfalls die Notwendigkeit der individuellen Laborkontrolle sind bei Vitamin-K-Antagonisten (VKA), aber auch bei stärker wirksamen Thrombozytenhemmstoffen oder bei kombinierter Gerinnungs- und Thrombozytenhemmung zu beachten. VKA werden als langfristige Antikoagulation nur mehr für spezielle kardiologische Patienten bzw. die stärker wirksamen Thrombozytenhemmstoffe nur in kritischen Zeitfenstern (Monate) verwendet.

In den vergangenen Jahren hat die Verordnung von direkten oralen Antikoagulanzien stark zugenommen. Mit ihrer guten Steuerbarkeit bei oraler Gabe haben sie die Vitamin-K-Antagonisten längst überflügelt und werden heute doppelt bis dreimal so häufig verschrieben (Abb. 5).

Im Abschnitt zum perioperativen Management werden die Besonderheiten bei Notfalleingriffen mit rasch notwendiger Normalisierung der Hämostasekapazität (Antifibrinolytika, Blutprodukte) kurz diskutiert.

Versorgungsdaten Hüft- und Knieendoprothetik

In der elektiven Endoprothetik an Hüft- und Kniegelenk ist zwar die postoperative Thromboseprophylaxe mittels AWMF-Leitlinie empfohlen, die perioperative Vorbereitung von Patienten mit Einnahme von Gerinnungs- und Thrombozytenhemmstoffen stellt die behandelnden ÄrztInnen jedoch regelmäßig vor Herausforderungen.

Im Endoprothesenregister (EPRD) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie- und orthopädische Chirurgie (DGOOC) wurde bereits 2016 auf ein höheres Revisionsrisiko bei Patienten mit kardialen Vorerkrankungen hingewiesen, die am ehesten auf die Einnahme von Gerinnungs- und Thrombozytenhemmstoffen zurückzuführen ist. Dies gilt es insbesondere aufgrund der zunehmenden Prävalenz antikoagulierter Patienten im Praxis- und Klinikalltag in den präoperativen Sprechstunden zu beachten.

Perioperatives Management bei Eingriffen unter Gerinnungs- und Thrombozytenhemmstoffen

Durch die breite Anwendung von ASS bzw. DOAK in der Primär- und Sekundärprophylaxe (außerhalb der kritischen Zeitfenster) sind heute viele Patienten langfristig mit Gerinnungs- oder Thrombozytenhemmung behandelt. Die Prophylaxe thromboembolischer und kardiovaskulärer Erkrankungen erfolgt in der Regel mit Acetylsalicylsäure (ASS) oder direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) als Monotherapie.

Bei der Monotherapie mit ASS in niedriger Dosierung (100 mg/d) hat sich auch bei größeren Eingriffen (z. B. elektive Endoprothetik an Hüfte und Knie) durchgesetzt, die Therapie nicht zu pausieren. Hier zeigt sich im Allgemeinen kein höheres Revisionsrisiko in der Literatur, in einigen Studien zeigen sich sogar Vorteile hinsichtlich postoperativer Thrombose- und Embolieneigung.

Diese Empfehlung gilt jedoch nicht für die Monotherapie mit DOAKs. Hier ist nach wie vor ein rechtzeitiges Absetzen/Substitution der Therapie notwendig.

Ein deutlich erhöhtes Blutungsrisiko besteht bei Kombinationstherapien, etwa bei der gleichzeitigen Gabe zweier Thrombozytenaggregationshemmer oder der Kombination von Antikoagulanzien und Plättchenhemmern. Solche Therapieschemata kommen meist nur in kritischen Zeitfenstern (z. B. nach akuten kardiovaskulären Ereignissen oder Interventionen) oder bei PatientInnen mit ausgeprägter kardiovaskulärer Multimorbidität zur Anwendung. Eingriffe sollten, wann immer möglich, während dieser in der Regel zeitlich begrenzten Kombinationstherapie vermieden werden.

Laborparameter für Gerinnungs- und Thrombozytenhemmung

Lange Zeit wurde im klinischen Alltag bei Gerinnungs- und Thrombozytenhemmstoffen nicht die Pharmakokinetik (Verweildauer der Substanzen), sondern deren meist deutlich längere Wirksamkeit beachtet. Diese wurde mit gerinnungsphysiologischen Labormethoden gemessen (Quickwert/INR, PTT/ACT, Thrombozytenfunktionstestung).

Mit dem Einsatz von kurz wirksamen DOAKs ergibt sich der Vorteil, Eingriffe rascher und präziser planen zu können und auch im Notfall eine schnellere Normalisierung der Hämostasekapazität kalkulieren und ggf. testen zu können (Anti-Xa-Spiegel).

Bei niedermolekularen Heparinen und bei DOAKs werden mit dem Anti-Xa-Test die Medikamentenspiegel und damit die Pharmakokinetik fokussiert, die bei diesen Substanzen eine Orientierung für Wirksamkeit bzw. Sicherheit (Kumulationsgefahr) geben.

Präoperative Risikostratifizierung

Wie oben diskutiert, ist ein Großteil der Patienten, die unter Antikoagulanzien zu operativen Eingriffen vorbereitet werden, im niedrigen Risikobereich, da außerhalb kritischer kardiovaskulärer Zeitfenster eine Monotherapie in niedriger Erhaltungsdosis durchgeführt wird. Entsprechend den anästhesiologischen Empfehlungen wird dann eine präoperative Pause entsprechend der pharmakologischen Halbwertszeit oder (Thrombozytenhemmer/VKA) entsprechend der tagelangen Wirksamkeit (Pharmakodynamik) durchgeführt.

Abhängig vom individuellen Risiko des Patienten wird die Art und Dauer der Antikoagulation im kardiovaskulären Fachgebiet festgelegt und überwacht. Dabei wurde eine früher nach Erkrankungen bzw. Interventionen übliche „one fits all“-Strategie durch ein maßgeschneidertes individuelles Vorgehen abgelöst. Dadurch konnte das Blutungsrisiko insbesondere bei Älteren deutlich reduziert werden.

Die Indikation für Tripletherapien und die duale Anwendung von Gerinnungs- und Thrombozytenhemmstoffen ist seltener und die Dauer dieser Therapieschemata wurde deutlich reduziert. Ein verbliebener Sonderfall ist der Einsatz von VKA mit individuellem Labormonitoring bei Patienten mit künstlicher Herzklappe, da hier nach wie vor das höchste Thromboembolierisiko besteht.

Bei Patienten mit kardiovaskulärer Morbidität wird nach interventioneller Behandlung eine perioperative Beibehaltung der langfristigen Thrombozytenhemmung empfohlen (meist ASS). Dieses Vorgehen hat sich bewährt, muss aber bei der individuellen Abschätzung des Blutungsrisikos wegen einer zusätzlichen Heparinprophylaxe und ggf. bestehenden weiteren Risiken (z. B. durch chronische Morbidität) berücksichtigt werden.

Blutungsrisiko als Nebenwirkung einer Medikation mit NSAR und SSRI

Bekannt ist die unerwünschte Thrombozytenhemmung durch NSAR, insbesondere bei länger bekannten Substanzen. Daher ist bei Blutungsrisiko eine alternative oder auch kombinierte Schmerzmedikation mit neuen Substanzgruppen zu empfehlen.

Eine neu ins Visier genommene Substanzklasse mit deutlichem Einfluss auf die Thrombozytenfunktion stellen die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) dar. Sie erhöhen das Blutungsrisiko, insbesondere in Kombination mit oralen Antikoagulanzien, ASS oder NSAR. Diese SSRI werden inzwischen breit und langfristig in der Depressionsbehandlung eingesetzt.

Blutungsrisiko durch Komorbidität

Die normale Verfügbarkeit der zellulären Blutkomponenten sowie der Gerinnungsfaktoren kann durch hämatologische oder hepatologische und nephrologische Erkrankungen eingeschränkt sein. Infolgedessen steht keine normale Hämostasekapazität zur Verfügung, was im Blutbild und/oder den Gerinnungswerten abgelesen werden kann.

Diese Erkrankungen erfordern eine längere Vorbereitung des Patienten durch den betreuenden Internisten. In jedem Fall sollte dieser über einen bevorstehenden orthopädischen Eingriff informiert werden. Schließlich muss eine fachspezifische internistische Medikation (Stoffwechsel, Blutdruck) perioperativ angepasst bzw. pausiert werden.

Wichtige Rolle der Anamnese bzgl. Blutungs- und Thromboembolierisiko

In der Gelenkersatzchirurgie können meist ältere Patienten über einen beträchtlichen Lebensabschnitt berichten, wobei spontane oder periinterventionelle Blutungskomplikationen aus der Anamnese zu dokumentieren sind. Hervorzuheben sind auch Schleimhautblutungen (Epistaxis, Menstruation, zahnärztliche Interventionen). Diese individuelle Blutungsanamnese kann auch standardisiert mit entsprechenden Fragebögen erhoben und dokumentiert werden.

Genauso wichtig ist andererseits die Erhebung und Dokumentation kardiovaskulärer und thromboembolischer Erkrankungen.

Fazit: Die individuelle Risikoerfassung erfolgt durch Erhebung der aktuellen Medikation, der Anamnese und Langzeitmorbidität des Patienten und unter Berücksichtigung des eingriffsbezogenen Blutungsrisikos.

Perioperatives Management

Elektivprogramm

Elektive oder semielektive Eingriffe sollten so geplant werden, dass eine Pausierung der Antikoagulanzien bzw. Thrombozytenaggregationshemmer entsprechend den anästhesiologischen Empfehlungen möglich ist. Durch die breite Anwendung von ASS und die direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) in der langfristigen Prophylaxe befinden sich heute die meisten Patient:innen außerhalb kritischer Zeitfenster der Antikoagulation, was die perioperative Planung wesentlich beeinflusst und in der Regel vereinfacht. Bereits 2–3 Tage nach dem Absetzen sind gängige Substanzen weitgehend eliminiert, sodass das Blutungsrisiko erheblich reduziert ist.

Bei einer langfristigen Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) erfolgt für große operative Eingriffe meist eine überbrückende Antikoagulation mit NMH.

Sonderfall hohes perioperatives Thromboembolierisiko

Für die perioperative Therapieführung ist beim Entschluss zur Beibehaltung einer (niedrig dosierten) Antikoagulation (Sonderfall) eine individuelle Aufklärung des Patienten erforderlich. Diese Aufklärung beinhaltet auch die Information, dass Blutungskomplikationen – gegebenenfalls mit der Notwendigkeit spezieller operativer Techniken oder einer Transfusion – in Kauf genommen werden müssen, da eine vollständig blutungsrisikofreie Antikoagulation nicht zur Verfügung steht. Eine pragmatische Übersicht zum Bridging bzw. Non-Bridging bei DOAK und VKA findet sich bei der Arbeitsgruppe perioperative Gerinnung der ÖGARI.

Management blutungsgefährdeter Patienten im Notfall

Diese Patienten sind durch Reduktion der kritischen Zeitfenster in den kardiologischen Empfehlungen und breiten Einsatz der DOAKs mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten seltener geworden. ASS wird in der Sekundärprophylaxe bei den meisten Patienten perioperativ beibehalten.

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zum blutbildenden System: Thrombozyten haben im Kreislauf eine Verweildauer von etwa 10 Tagen. Daraus lässt sich ableiten, dass bei Pausierung einer thrombozytenhemmenden Therapie täglich etwa 10 % der Thrombozyten neu gebildet werden und somit ungehemmt verfügbar sind. Nach 2–3 Tagen Pause stehen 20–30 % ungehemmt für die Gerinnselbildung zur Verfügung. In pharmakologischen Untersuchungen konnte eine entsprechend rasche Recovery der Thrombozytenfunktion gezeigt werden. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass die Halbwertszeit thrombozytenhemmender Medikamente zwar nur Stunden beträgt, klinisch relevant aber die lange Wirkdauer (wegen der irreversiblen Hemmung) ist.

Es bleibt ein hohes Blutungsrisiko bei dualer Thrombozytenhemmung oder bei kombinierter Gabe von Thrombozyten- und Gerinnungshemmern sowie bei Patienten mit akuten Begleiterkrankungen. Hier muss ebenso wie bei Patienten mit VKA-Dauertherapie im Notfall an den Einsatz von PPSB (Prothrombinkonzentrat) zur schnellen Reversion der Gerinnungssituation gedacht werden.

Perioperativer Einsatz von Tranexamsäure

Die breiten Erfahrungen mit Tranexamsäure haben diese zu einem Basismedikament der Prophylaxe von Blutungskomplikationen in der Knie- und Hüftendoprothetik werden lassen. Sie wird bei Patienten mit langfristiger gerinnungshemmender oder thrombozytenhemmender Therapie ebenso eingesetzt wie bei Patienten ohne diese Prädisposition für intraoperative Blutungen. Allerdings sind Kontraindikationen strikt zu beachten, um das Risiko thrombembolischer Ereignisse gering zu halten. Eine höherdosiert langfristige Gabe sollte bei Patienten, die wegen thromboembolischer Grunderkrankung antikoaguliert sind, vermieden werden.

Fazit

Zwar werden viele ältere Patienten, bei denen die Indikation zur elektiven Hüft- und Knie-TEP oder anderen Eingriffen in Orthopädie und Unfallchirurgie besteht, mit Gerinnungs- oder Thrombozytenhemmstoffen behandelt, aber diese werden in der Primär- oder in der langfristigen Sekundärprophylaxe niedrig dosiert und als Monotherapie verabreicht.

Die Patienten sind in der Regel hinsichtlich der kardiovaskulären Grunderkrankung und deren Risikofaktoren erfolgreich behandelt und außerhalb kritischer Zeitfenster. Dazu kommen rasche Abklingraten der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) vergleichbar denen von niedermolekularem Heparin (NMH) und das Vermeiden starker Thrombozytenhemmstoffe außerhalb der kritischen Zeitfenster.

All diese Faktoren haben das Blutungsrisiko reduziert und ermöglichen eine präzise und rasche perioperative Planung der Antikoagulation.

Prof. Dr. Michael Spannagl,
Dr. Hermann Fischer,
Dr. Jörg Röling
Internistische Gemeinschaftspraxis

Prof. Dr. Arnd Steinbrück
Orthopädisch-Chirurgisches Kompetenzzentrum Augsburg (OCKA) am Ärztehaus Vincentinum,
Franziskanergasse 14, 86162 Augsburg

Weiterführende Literatur

  1. Zöllner, C. et al: Präoperative Evaluation erwachsener Patientinnen und Patienten vor elektiven, nicht herz-thoraxchirurgischen Eingriffen. Eine gemeinsame Empfehlung von DGAI, DGCh und DGIM. Anaesthesiologie73, 294–323 (2024). https://doi.org/10.1007/s00101-024-01408-2
  2. S3-Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE). 2015, https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/003-001
  3. EPRD-Jahresbericht 2016. https://www.eprd.de/fileadmin/user_upload/Dateien/Publikationen/Berichte/EPRD-Jahresbericht_2016_Einzelseiten_Online-Version.pdf
  4. Feuerstein, T: Empfehlung der Arbeitsgruppe Periopera6ve Gerinnung der ÖGARI zum Thema: „Bridging“ von VKA und NOAK. 2023.
    https://www.oegari.at/web_files/cms_daten/empfehlung_der_arbeitsgruppe_perioperative_gerinnung_der_ogari_zum_thema_bridging_von_vka_und_noak_2.0.2-2.pdf
  5. Lindhoff-Last, E.: Direct oral anticoagulants (DOAC) – Management of emergency situations. Hamostaseologie 2017; 37(04): 257-266. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.5482/HAMO-16-11-0043
  6. Maegele, M.; Grottke, O.; Schöchl, H.; Sakowitz, O.; Spannagl, M.; Koscielny, J.: Direkte orale Antikoagulanzien in der traumatologischen Notaufnahme. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 575-82; DOI: 10.3238/arztebl.2016.0575. https://www.aerzteblatt.de/archiv/direkte-orale-antikoagulanzien-in-der-traumatologischen-notaufnahme-f694c95f-702e-43a1-a90f-2792e7b5839f
  7. Goldstein, M.; Feldmann, C.; Wulf, H.; Wiesmann, T.: Prophylaktische Gabe von Tranexamsäure bei Hüft- und Kniegelenkersatzeingriffen. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 824-30; DOI: 10.3238/arztebl.2017.0824 https://www.aerzteblatt.de/archiv/prophylaktische-gabe-von-tranexamsaeure-bei-hueft-und-kniegelenkersatzeingriffen-5f7619e4-dbd7-42e9-b611-0fdba5a41743

Perspektive DVT – „Präzise Diagnostik durch innovative Technologie”

In der Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik Bonn erfahren Patienten eine spezialisierte Versorgung durch Herrn Dr. med. Markus Klingenberg und sein Team. Die Praxis bietet ein umfassendes Angebot aus Neuro- und Unfallchirurgie, Orthopädie, Radiologie und Sportmedizin. Die SCS Bildgebung, die im März 2024 implementiert wurde, leistet in den Bereichen Gelenkerhalt und Endoprothetik einen wertvollen Beitrag.

Zusammenfassung:

Die Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik Bonn, ein interdisziplinäres Facharztzentrum, setzt auf modernste Technologien, um eine herausragende Patientenversorgung zu gewährleisten. Ein Meilenstein ist die Implementierung der SCS Bildgebung, die als innovatives 3D-Diagnostiksystem die diagnostischen Möglichkeiten der Praxis erheblich erweitert.

Das System bietet hochpräzise Aufnahmen unter natürlicher Körperbelastung und zeichnet sich durch eine extrem geringe Strahlenbelastung aus. Besonders in der Kinderorthopädie und Notfallsprechstunde schließt die SCS Bildgebung wichtige Lücken. Sie ermöglicht eine schnellere und sicherere Diagnostik, steigert die Nachvollziehbarkeit für Patienten und optimiert Abläufe im Praxisalltag. Zwei vorgestellte Fallbeispiele unterstreichen die diagnostischen und therapeutischen Vorteile, etwa bei okkulten Frakturen oder bei der perioperativen Diagnostik arthroskopischer Eingriffe.

Durch einfache Handhabung, strahlenarme Protokolle und die Integration in bestehende Arbeitsprozesse überzeugt das System nicht nur Patienten, sondern auch das Praxisteam. Die SCS Bildgebung setzt neue Maßstäbe in der Diagnosesicherheit und unterstützt eine patientenorientierte Therapieplanung. Sie trägt damit wesentlich dazu bei, den hohen Standard der Beta Klinik weiter zu steigern.

Moderne Diagnostik in der Beta Klinik Bonn

Unter der Praxisphilosophie „Ihre Gesundheit – unsere Kompetenz!“ bietet die Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik Bonn ihren Patienten ein umfassendes Angebot aus Neuro- und Unfallchirurgie, Orthopädie, Radiologie sowie Sportmedizin. Das interdisziplinäre Ärzteteam, dem auch der Orthopäde und Sportmediziner Dr. med. Markus Klingenberg angehört, setzt auf eine spezialisierte Versorgung und modernste Technologien, um die höchste Qualität in der Patientenversorgung sicherzustellen.

Mit dem Schwerpunkt auf Gelenkerhalt und Endoprothetik aller großen Gelenke sowie der Sportorthopädie hat die Praxis durch die Ergänzung der SCS Bildgebung ihr angebotenes Leistungsspektrum um ein besonders hochwertiges System erweitert. Diese Lösung schließt eine wichtige diagnostische Lücke und bringt zahlreiche Vorteile für Ärzte, Patienten und das gesamte Praxisteam mit sich.

In einem ausführlichen Interview spricht Herr Dr. Klingenberg über den Einsatz des SCS MedSeries® H22. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie sich die 3D-Bildgebung in der Beta Klinik integriert hat und lernen Sie in zwei spannenden Fällen, die der Facharzt vorstellt, die Vorteile der SCS Bildgebung noch genauer kennen.

Die SCS Bildgebung schließt eine wichtige Lücke

Damit Sie Ihren Patienten eine herausragende Untersuchung vor Ort anbieten können, benötigt Ihre Praxis hochwertige Diagnosetechnologien, die eine Rundum-Versorgung ermöglichen. Die Beta Klinik in Bonn verfügt bereits über ein umfassendes Angebot, darunter 2D-Röntgen, CT und zwei MRTs. Dennoch brachte die Einführung der SCS Bildgebung noch einen deutlichen Mehrwert.

„Die einzigartige Genauigkeit, die die SCS Bildgebung bei Aufnahmen unter natürlicher Körperbelastung bietet, ist mit herkömmlicher Diagnostik einfach nicht erzielbar – so gut die bereits vorhandenen Geräte auch für ihre jeweils eigenen Bereiche sind.“

Das Team der Beta Klinik schätzt die sehr geringe Strahlendosis, die nicht nur bei Nachkontrollen wichtig und wertvoll ist, sondern auch bei der Untersuchung von Kindern. Mit dem SULD (Super-Ultra-Low-Dose) Protokoll wird die Strahlung der SCS Bildgebung nachweislich auf ein Minimum gesenkt. Das kommende SULD+ Protokoll senkt die Dosis so weit, dass sie unter der des 2D-Röntgens einzuordnen ist.

„In der Kinderorthopädie ist die geringe Strahlenbelastung des Systems ein sehr wichtiger Faktor. Die Eltern fühlen sich deutlich wohler, ihre Kinder mit der SCS Bildgebung untersuchen zu lassen, wenn sich ein Diagnoseverfahren mit Strahlung nicht vermeiden lässt.“

Der Facharzt erzählt, dass sich jeder in der Gemeinschaftspraxis schnell von der Wertigkeit des Systems überzeugen ließ. „Bei uns sind inzwischen alle froh über die Implementierung der SCS Bildgebung, da sie die Patienten viel besser schützt und uns gleichzeitig die Arbeit durch eine hervorragende Auflösung erleichtert.“

Mitarbeiter schätzen die einfache Handhabung

Eine effiziente Praxis definiert sich durch ineinandergreifende Arbeitsprozesse. Diagnoseverfahren, die leicht und intuitiv in der Bedienung sind, tragen zur allgemeinen Zufriedenheit bei. Die einfache Handhabung der SCS Bildgebung, die für Patienten bequem vor Ort betrieben werden kann, ist daher ein großer Pluspunkt für Ihre Einrichtung.

„Für viele Praxen und die Patienten ist es ein riesiger Vorteil, dass die Diagnostik im eigenen Haus angeboten werden kann. Für uns ist es die einfache Handhabung der SCS Bildgebung, die einen gravierenden Unterschied im Arbeitsalltag macht.“

Dazu nennt Herr Dr. Klingenberg das Beispiel der belasteten Aufnahme, die mit der SCS Bildgebung möglich ist und bei der es im herkömmlichen 2D-Röntgen schwierig sein kann, den Patienten richtig zu positionieren. Mit der SCS Bildgebung ist die Positionierung der Patienten durch das Personal schnell und einfach. Komplizierte Lagerungen, die oftmals schmerzhaft sein können, entfallen.

„Die Akzeptanz für ein neues System durch die Mitarbeiter ist für einen mühelosen Praxisalltag entscheidend. Die einfache Handhabung, die die Abläufe in der Praxis optimiert, trägt dazu bei, dass die SCS Bildgebung auch vom Team angenommen und gern eingesetzt wird.“

Die 3D-Bildgebung steigert die Nachvollziehbarkeit bei Patienten

Damit eine Therapie die gewünschten Erfolge erzielt, ist es notwendig, dass Patienten ein Verständnis für Ihre Pathologie entwickeln. In der herkömmlichen Diagnostik kann es für Laien sehr schwer sein, die Verletzung trotz Erläuterungen durch den Arzt zu erkennen.

Die SCS Bildgebung bedeutet für Ihre Patienten zum einen eine schnellere Diagnosestellung und zum anderen ein besseres Verständnis der vorgeschlagenen Therapien. An einem Monitor im Behandlungszimmer können Sie den Befund anhand der 3D-Rekonstruktion nachvollziehbar erklären. In der Gemeinschaftspraxis nutzt Herr Dr. Klingenberg diese Möglichkeit regelmäßig, um gemeinsam Therapieentscheidungen zu treffen:

„Mir ist wichtig, dass die Patienten ein Verständnis für Ihre Verletzung entwickeln. Die 3D-Schnittbilder helfen mir, klar und deutlich aufzuzeigen, warum bestimmte Maßnahmen notwendig sind. Wenn das Verständnis für die eigene Pathologie da ist, dann werden auch die Therapiemaßnahmen besser angenommen.“

Praxisbeispiel: Verdeckte Fraktur erkannt

In der Notfallsprechstunde schließt die SCS Bildgebung in der Gemeinschaftspraxis eine besondere Lücke. Vor der Implementierung der 3D-Bildgebung bestand die Notfallversorgung in der Regel aus dem 2D-Röntgen und dem MRT. Mit der Implementierung des neuen Systems hat sich die Art der Diagnose in diesem Bereich verändert.

Die unmittelbare Verfügbarkeit eines solch genauen Verfahrens hat sich in der Praxis bereits bewährt, erzählt Herr Dr. Klingenberg. Eine Patientin, die im häuslichen Umfeld einen Sturz mit den Knien und dem Ellenbogen abfing, wurde in der Gemeinschaftspraxis zunächst im MRT untersucht – das Knie stand dabei im Vordergrund.

„Während der Untersuchung wurde der Ellenbogen immer auffälliger, weshalb ich eine Aufnahme mit der 3D-Bildgebung veranlasste. Dort sah ich dann eine okkulte Fraktur.“

SCS Bildgebung deckt Volkmann-Dreieck auf

In einem weiteren Fall stellte sich ein Patient mit der Frage nach einer Außenbandverletzung und der Bitte um eine Operation vor. „Aufgrund der Schwellung veranlasste ich eine Untersuchung mittels SCS Bildgebung, um die zuvor klinisch und per Ultraschall gestellte Diagnose zu verifizieren und eine knöcherne Verletzung auszuschließen. In der 3-D-Schnittbildaufnahme sah ich dann nicht nur den knöchernen Bandausriss, sondern auch ein Volkmann-Dreieck.“

Es folgte eine verlängerte Ruhigstellung, ohne veränderte operative Konsequenzen. Herr Dr. Klingenberg ist sich sicher, dass die SCS Bildgebung als Primärdiagnostik in der Traumaversorgung ein großer Gewinn für Arzt und Patienten ist.

„Man hat einfach ein ‚Mehr‘ an Sicherheit und das möchte ich in diesem Bereich nicht missen.“

Zuverlässiger Support zu jeder Zeit

Die Implementierung der SCS Bildgebung verlief mühelos, auch dank des persönlichen Supports durch das SCS Team. Während der Praxisbegehung konnten wir hinsichtlich der Integration in die vorhandenen Räume alle Fragen persönlich klären.

Um einen erfolgreichen Start in den eigenen Betrieb zu gewährleisten, erfolgt die Koordination der Installation stets in enger Zusammenarbeit mit dem SCS Team. Mit unserer Lösung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Praxis mit einer kompakten, strahlenarmen und leicht zu bedienenden 3D-Bildgebung auszustatten, die keine komplizierten Umbaumaßnahmen erfordert.

„Die Beta Klinik bietet viele Optionen für die Implementierung der SCS Bildgebung, daher war mir ein persönliches Treffen vor Ort besonders wichtig. Gerade in Hinblick auf die bereits vorhandenen Geräte schätze ich die individuelle Beratung, die ich bekam.“

Für den Facharzt war dieser persönliche Austausch eine große Hilfe während der Raumplanung. Herr Dr. Klingenberg legt außerdem sehr viel Wert auf einen hervorragenden, anhaltenden Support – ein weiterer Punkt, mit dem er sich zufrieden zeigt und lobende Worte findet:

„Der Kundendienst ist jederzeit erreichbar und bietet auch kurzfristig Hilfe an. Der ausgezeichnete Support, die einfache Handhabung und die diagnostischen Möglichkeiten machen die SCS Bildgebung für mich zu einem extrem empfehlenswerten System.“

Ihre persönliche Beratung

Zögern Sie nicht, in Ihrer Praxis für neue Maßstäbe in der Diagnostik zu sorgen. Bieten Sie Ihren Patienten eine bequemere und sicherere Untersuchung an, erleichtern Sie Ihrem Praxisteam den Arbeitsalltag und erhöhen Sie Ihre Befundsicherheit. Das Team der SCS steht Ihnen in einem ersten, unverbindlichen Beratungsgespräch für jegliche Fragen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns und entdecken Sie die Potenziale Ihrer Praxis.

Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik
Joseph-Schumpeter-Allee 15
53227 Bonn
www.markusklingenberg.de

Sie haben Fragen zur innovativen SCS Bildgebung?

Wir begleiten Sie von Anfang an und unterstützen Ihre Transformation von der 2-D- auf die moderne 3-D-Diagnostik. Ihnen steht jederzeit ein persönlicher Ansprechpartner für alle Fragen zum technischen, wirtschaftlichen und medizinischen Betrieb zur Verfügung. Lassen Sie sich in einem ersten, etwa 15-minütigen Telefonat beraten. Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten dieser hochmodernen Lösung auf.

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Facts4Fractures: Endoprothetik in der Osteologie

Nur auf gutem Fundament steht sicher, was lange halten soll – das gilt auch für Endoprothesen.[1] Eine eingeschränkte Knochenqualität kann den endoprothetischen Eingriff erheblich erschweren und das Komplikationsrisiko erhöhen. Umso wichtiger ist, das alles passt: von der präoperativen Planung über die Wahl des geeigneten Implantats bis hin zur postoperativen Nachsorge. Doch worauf kommt es konkret an?

Dieser Frage widmet sich Prof. Dr. med. Andreas Roth, Bereichsleiter Endoprothetik/Orthopädie am Universitätsklinikum Leipzig, im Online-Seminar
Endoprothetische Versorgung bei Störungen des Knochenstoffwechsels“.
Anhand praxisnaher Fallbeispiele zeigt er auf, wie komplexe Fragestellungen erfolgreich gelöst werden können – und warum eine enge Zusammenarbeit zwischen Endokrinologie, Orthopädie und Osteologie entscheidend ist. Seien Sie live dabei, stellen Sie Ihre Fragen – und profitieren Sie vom Know-how eines ausgewiesenen Experten!


Die Veranstaltung ist Teil der digitalen Fortbildungsreihe „Facts4Fractures“, zertifiziert durch die DGE-Akademie (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Hormone & Stoffwechsel). Alle Infos, vergangene Seminare und praxisrelevante Materialien finden Sie unter: www.Facts4Fractures.de 


Endoprothetische Versorgung bei Störungen des Knochenstoffwechsels

Termin: 12. November 2025, 17 bis 18 Uhr
(online; CME-Zertifizierung beantragt)
Referent:
Prof. Dr. med. Andreas Roth, Leipzig
Moderator: Prof. Dr. med. Christopher Niedhart, Heinsberg
Veranstalter: med-kompakt, unterstützt von Alexion


Die erfolgreiche Online-Seminarreihe wird auch 2026 fortgesetzt. Sie möchten kein Seminar verpassen? Dann lassen Sie sich doch unkompliziert und bequem per E-Mail erinnern und melden Sie sich für den Info-Service an.


Sie haben die Seminare verpasst? Kein Problem! Alle Seminare sind im Nachgang verfügbar unter: www.Facts4Fractures.de
Die letzten Themen waren Komplexe Fälle der Osteoporose, Kraniosynostosen sowie Bildgebende Verfahren bei Knochenstoffwechselerkrankungen.



Nicht unterschätzen: Knochenstoffwechselstörungen als Herausforderung in der Endoprothetik

Viele Patient:innen mit Hüft- oder Knieendoprothese sind älter und weisen eine verminderte Knochendichte auf – häufig bedingt durch Osteoporose oder andere Knochenstoffwechselerkrankungen. Mehr als zwei Drittel dieser Patient:innen bringen eine eingeschränkte Knochenqualität mit, was Fixation, Einheilung und Implantatstabilität erschweren kann.[1] Deshalb ist eine differenzierte präoperative Abklärung des Knochenstoffwechsels essenziell, um individuelle OP-Strategien zu ergreifen und das Langzeitergebnis zu optimieren.[2]

Doch nicht immer steckt eine klassische Osteoporose hinter der verringerten Knochendichte oder fragilen Knochenstruktur.[3],[4],[5] Eine wichtige – und häufig übersehene – Differenzialdiagnose ist Hypophosphatasie (HPP), eine seltene, genetisch bedingte Systemerkrankung mit gestörter Knochenmineralisierung.[6],[7]


Der entscheidende laborchemische Unterschied zwischen Osteoporose und HPP ist die zu niedrige Aktivität der alkalischen Phosphatase (AP) bei HPP.[8] Dabei sollten die geschlechts- und altersspezifischen Referenzwerte berücksichtigt werden.[9]




Möchten Sie bei einer Patientin oder einem Patienten eine Hypophosphatasie (HPP) ausschließen? Der speziell für die Orthopädie entwickelte Diagnosealgorithmus bietet Ihnen eine klare Übersicht über die typischen Symptome der HPP und relevante Differenzialdiagnosen. Sie können den Algorithmus ganz einfach



Wenn der erste Eindruck in die Irre führt

Was haben rheumatische Erkrankungen, Osteoporose und Kleinwuchs gemeinsam? Sie gehören zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen der Hypophosphatasie – und können leicht mit ihr verwechselt werden.[6] Das verzögert die korrekte Diagnosestellung und damit den Therapiebeginn.[10], [11] Im Rahmen der HPP-Awarenesswoche möchten wir gezielt auf die Bedeutung einer frühzeitigen und präzisen Diagnostik hinweisen.



HPP-Therapie: Vor 10 Jahren, heute und in Zukunft

Am 10. und 11. Oktober 2025 findet in Frankfurt am Main eine interdisziplinäre Fortbildung zur Hypophosphatasie (HPP) statt. Im Fokus stehen Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre, der aktuelle Stand der Therapie sowie zukünftige Perspektiven in der Versorgung von HPP-Patient:innen. Das Programm umfasst Fachvorträge, Falldiskussionen und praxisnahe Workshops – begleitet und moderiert von PD Dr. med. Lothar Seefried (Würzburg) und Assoc.-Prof. PD Dr. Roland Kocijan (Wien).



[1] Lingard E et al., Age Ageing. 2010; 39(2):234–239.

[2] Moya-Angeler J et al., J Am Acad Orthop Surg. 2017; 25:725–735.

[3] Leitlinie Osteoporose https://leitlinien.dv-osteologie.org/wp-content/uploads/2024/02/DVO-Leitlinie-zur-Diagnostik-und-Therapie-der-Osteoporose-Version-2.1.-2023-002.pdf (Zuletzt zugegriffen am 30. Juli 2025).

[4] Rockman-Greenberg C, Pediatr Endocrinol Rev. 2013; 10:380–388.

[5] Beck C et al., Open Bone J. 2009; 1:8–15.

[6] Whyte MP, Nat Rev Endocrinol. 2016; 12:233–246.

[7] Conti F et al., Clin Cases Miner Bone Metab. 2017; 14(2):230–234.

[8] Ng E et al., Osteoporos Int. 2023; 34(2):327–337.

[9] Niederau CM, Böhm BO, Klinikleitfaden Labordiagnostik. Available from: VitalSource Bookshelf, (7th Edition). Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, 2021.

[10] Khan AA et al., Osteoporos Int. 2023; 35:431–438.

[11] Högler W et al., BMC Musculoskel Dis. 2019; 20:80.

*Referenzwerte können je nach Labor variieren

Perspektive DVT – „Optimal vorbereitet: Ihr Weg zur modernen 3-D-Bildgebung“

Im Zeitalter präziser medizinischer Diagnostik wird die Rolle modernster Bildgebungstechnologien immer bedeutender. Das SCS MedSeries® H22 repräsentiert das marktführende digitale Volumentomographie-System und vereint modernste Technik mit höchster Effizienz und Benutzerfreundlichkeit. Sie erfüllt und übertrifft die Anforderungen, die die Orthopädie und Unfallchirurgie an ihre Bildgebung stellt, um ossäre Veränderungen mit höchster Präzision und Sicherheit darzustellen.

Die SCS Bildgebung ist so designt, dass sie sich optimal in die eigenen Praxisräume einfügt. In diesem Artikel möchten wir Ihnen aufzeigen, welche Schritte notwendig sind, um die Installation vorzubereiten. Erfahren Sie hier, was hinter dieser innovativen Technologie steckt.

Detaillierte Projektplanung, auf die Sie sich verlassen können

Mit uns haben Sie einen professionellen Partner an Ihrer Seite, der jederzeit für Sie verfügbar ist und all ihre Fragen rund um das System klärt. Das SCS Team verfolgt den Installationsprozess mit derselben Präzision, die unsere Bildgebung selbst verkörpert. Bereits zu Beginn der Projektumsetzung übernimmt ein Personal Liaison Manager (PLM) die Koordination und sorgt für eine gründliche und aufschlussreiche Vor-Ort-Begehung.

Gemeinsam mit unserem Team wird ein detaillierter Installationsplan erstellt, der auf die Gegebenheiten und spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Standorts zugeschnitten ist.

Ein wesentlicher Aspekt in diesem Plan ist der Strahlenschutz. Hier werden gesetzliche Vorgaben und Standortbedingungen analysiert, um die optimalen Sicherheitsmaßnahmen festzulegen. Sollte der Plan zusätzliche Schutzvorrichtungen erfordern, berät das SCS Team umfassend, sodass keine Unklarheiten bleiben – unser exklusiver Service für Sie, damit Sie erfolgreich und entspannt in den eigenständigen 3-D-Betrieb starten können.

„Alles lief wirklich mühelos. Ich bin es gar nicht gewohnt, dass sich eine Firma so intensiv um einen Kunden kümmert. Es gab keine Warteschleifen, stattdessen immer zuverlässige Antworten auf jede E-Mail oder jeden Anruf. Das SCS Team hat mich mit schnellen lösungsorientierten Denkansätzen beeindruckt. Die Erfahrung, die das Team bezüglich der Implementierungen über die Jahre hinweg sammeln konnte, resultiert in kompetenten Lösungsansätzen, die meiner Praxis zugutekommt.“

MED. ROLF NIEDBALLA · PRAXIS DR. MED. ROLF NIEDBALLA

Benötigt weniger Platz als eine orthopädische Liege

Trotz der beeindruckenden Technologie des SCS MedSeries® H22 kommen erstaunlich geringe Anforderungen an den Installationsort und die technischen Einrichtungen, die das volle Potenzial der SCS Bildgebung ausschöpfen. Unser System kann über die übliche 230V-Steckdose betrieben werden. Der Röntgenarbeitsplatz benötigt mehrere Anschlüsse, um die Verbindungen zwischen DVT, Arbeitsplatz und Institution zu gewährleisten.

Damit unser System in Ihren Räumen optimal Platz findet, möchten wir Ihnen einen Überblick über die optimalen Raummaße schaffen. Für die Implementierung wird eine Länge und Breite von jeweils 250 cm sowie eine Raumhöhe von mindestens 240 cm benötigt. Mit diesen Mindestmaßen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für die Installation und den Betrieb. Wenn Sie zum Vergleich in Ihrem gewünschten Raum eine orthopädische Liege unterbringen können, dann hat dort auch unser System ausreichend Platz.

Präzise, dreidimensionale Details revolutionieren

Ihre Diagnostik Das SCS MedSeries® H22 ist mehr als eine Diagnoselösung; es ist eine Brücke in die Zukunft der anspruchsvollen Bildgebung in der O&U. Dank der hohen Auflösung und Präzision ermöglicht unsere Lösung Ärzten und medizinischem Personal, aussagekräftige Aufnahmen und Diagnosen zu erstellen.

„Die hohe Auflösung des SCS MedSeries® H22 hilft uns im Alltag wirklich sehr, da sie trotz der geringen Strahlendosis so viele Veränderungen klar und deutlich sichtbar macht, die im herkömmlichen Röntgen einfach verborgen geblieben wären. Das trägt natürlich enorm zur Diagnosesicherheit bei und letztlich kommt all das dem Patienten zugute, den wir durch die bestmögliche Versorgung schnell wieder in einen gesunden Alltag entlassen möchten.“

MED. MARKUS KUTTENKEULER · ORTHOPÄDIE & SOUL


Erstklassige Technologie trifft auf intuitive Bedienung

Die Handhabung der SCS Bildgebung ist darüber hinaus sehr einfach, denn sie wurde mit Blick auf die Anwender und die Optimierung des alltäglichen Workflows in der Praxis entwickelt. Die intuitive Bedienbarkeit und das moderne Design machen das SCS MedSeries® H22 zu einem Vorzeigeobjekt moderner Medizintechnik – eine Technologie, die komplexe Prozesse einfach und zugänglich macht.

Die hohe Benutzerfreundlichkeit zeigt sich nicht nur in der Handhabung, sondern auch in der Integration in den Alltag der medizinischen Einrichtung. Dabei haben wir für Sie an alles gedacht: von der Netzwerkintegration über die einfache Steuerung bis hin zu zuverlässigen Wartungsmöglichkeiten, die den reibungslosen Ablauf über Jahre hinweg sicherstellen und auf die Sie jederzeit zählen können.

„Nicht nur die Patienten, sondern auch wir Ärzte schätzen die unmittelbare Verfügbarkeit der SCS Bildgebung wirklich sehr. Wir können nun die gesamte Diagnostik in unserem Haus anbieten und betreuen den Patienten von der Erstvorstellung bis zur Entlassung in einen gesunden Alltag. Die Untersuchung ist für die Patienten unkompliziert, komfortabel und schnell, die Handhabung für das Praxisteam intuitiv. Damit garantiert uns diese Lösung immer aussagekräftige 3-D-Schnittbilder.“

MED. THEOPHIL ABEL ·
MVZ FÜR ORTHOPÄDIE WIRBELSÄULEN-THERAPIE-ZENTRUM STUTTGART


Diagnostizieren nach den modernsten Standards

In einer Branche, die von Innovation und Effizienz geprägt ist, steht das SCS MedSeries® H22 als Beispiel dafür, wie Technologie zu einem Erlebnis werden kann. Es verkörpert das, was SCS als Unternehmen ausmacht: höchste Standards, exzellente Beratung und die Fähigkeit, Komplexität in etwas Einfaches und Zugängliches zu verwandeln.

Mit dem innovativen SCS MedSeries® H22 setzen Sie neue Standards in Ihrer Praxis, die weit über die technische Funktionalität hinausgehen und ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Arzt, Personal, Patient und Technik ermöglichen.

„Das Team der SCS hat mich stets begleitet. Ich habe von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes durchgehend eine ganz wunderbare Unterstützung und Beratung erfahren. Heute bin ich ein glücklicher und zufriedener Anwender der SCS Bildgebung.“

MED. IVOR RUF · ORTHOPÄDISCHE PRAXIS DR. MED. IVOR RUF

Der neue Maßstab in der 3-D-Bildgebung für die O&U

Die SCS Bildgebung stellt für die O&U mehr als eine technische Entwicklung dar – sie ist eine Revolution im Dienste der medizinischen Präzision und Zuverlässigkeit. Mit einem hohen Maß an Service, einer durchdachten Installation und dem Fokus auf nicht nur Ihre eigenen Bedürfnisse, sondern auch die Ihres Personals und Ihrer Patienten ist unsere Lösung für jede Klinik oder Praxis eine nachhaltige Investition in die Zukunft der Diagnostik.

Sie haben Fragen zur innovativen SCS Bildgebung?

Wir begleiten Sie von Anfang an und unterstützen Ihre Transformation von der 2-D- auf die moderne 3-D-Diagnostik. Ihnen steht jederzeit ein persönlicher Ansprechpartner für alle Fragen zum technischen, wirtschaftlichen und medizinischen Betrieb zur Verfügung. Lassen Sie sich in einem ersten, etwa 15-minütigen Telefonat beraten. Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten dieser hochmodernen Lösung auf.

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Cauda-equina-Syndrom – Eine grafische Darstellung eines zeitkritischen Zustands

Übersetzung aus dem Englischen:

ChatGPT:

Im Laufe der Jahre wurden viele Fachartikel veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen dem Symptombeginn beim Cauda-equina-Syndrom (CES) und der späteren Genesung nach der Behandlung untersuchen. Eine Metaanalyse von DeLong et al. (2008) unterschied dabei zwischen inkomplettem CES (CESI) und CES mit Harnverhalt (CESR). Die Autoren zeigten, dass sich diese beiden Formen unterschiedlich verhalten und dass die klinischen Ergebnisse schlechter sind, wenn das CES bis zum Stadium des Harnverhalts fortschreitet (CESR). In dieser Übersichtsarbeit konnte jedoch anhand der untersuchten Studien nicht erklärt werden, warum dieser Unterschied besteht.

Nach dieser Analyse gab es einige wichtige Fortschritte im Verständnis des klinischen Cauda-equina-Syndroms – sowohl durch klinische als auch durch tierexperimentelle Studien. 2014 lieferten Chau et al. Hinweise aus Human- und Tiermodellen, dass biologische Systeme eher kontinuierlich als sprunghaft degenerieren. Sie stellten zudem fest, dass beim CES der Grad der neurologischen Beeinträchtigung zum Zeitpunkt der Operation wahrscheinlich der wichtigste Faktor für die spätere Prognose ist.

 

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Lumbale Mikrodiskektomie bei Cauda-Equina-Syndrom

Der lumbale Bandscheibenvorfall ist eine häufige Erkrankung. Das Cauda-Equina-Syndrom ist eine seltene Komplikation des Bandscheibenvorfalls und tritt bei etwa 1,8 von einer Million Menschen auf. Es kann sich mit Rückenschmerzen und/oder Ischiasschmerzen, Blasen- oder Darmstörungen, Damm- oder Sattelbeschwerden und ein- oder beidseitigen Radikulopathien der unteren Gliedmaßen äußern. Sie kann Patienten jeden Alters betreffen, tritt aber häufiger bei Patienten mit Bandscheibendegeneration auf.

Man unterscheidet zwischen CES mit Harnverhalt (CES-R), bei dem es zu einem schmerzlosen Harnverhalt kommt, und CES unvollständig (CES-I), bei dem es zu einer Beeinträchtigung der normalen Blasen- und Darmfunktion kommt. Beide Erkrankungen sollten untersucht und als Notfall behandelt werden, um Langzeitfolgen und Behinderungen durch anhaltende Blasen- und Darmfunktionsstörungen zu vermeiden. Diese Erkrankung unterscheidet sich von den seltenen älteren Patienten mit kritischer Spinalkanalstenose, die ein intermittierendes Taubheitsgefühl im Dammbereich haben, das gleichzeitig mit den Claudicatio-Symptomen der unteren Gliedmaßen auftritt und beim Sitzen verschwindet.

Über die kritische Zeit bis zur Operation wird seit Jahren diskutiert, wobei die Zeitspanne zwischen 6 und 48 Stunden variiert. Die British Association of Spine Surgeons (BASS) und die Society of British Neurological Surgeons (SBNS) haben im Dezember 2018 Empfehlungen veröffentlicht, die eine Operation zum frühestmöglichen, sicheren Zeitpunkt empfehlen. Dies hängt von der lokalen Expertise, den verfügbaren Ressourcen und der Dauer der Symptome ab.

In diesem Beitrag werden die Merkmale des Cauda-Equina-Syndroms und der Umgang damit erörtert. Es ist ein wichtiger Aspekt der Wirbelsäulenpathologie, mit dem Sie vertraut sein sollten, wenn Sie mit irgendeinem Aspekt der Notfallversorgung von Wirbelsäulen- oder orthopädischen Patienten zu tun haben.

Autor: Mr Stephen Morris FRCS (Tr & Orth)

Einrichtung: The Avon Orthopaedic Centre, Southmead Hospital, Bristol, UK

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Skoliose: Einsetzen von traditionellen Wirbelsäulenwachstumsstäben (Globus Marvel Wachstumsstabsystem) bei früh einsetzender Skoliose

Skoliose ist eine Rotationsdeformität der Wirbelsäule, die zu einer seitlichen Krümmung führt. Wenn sie auftritt, bevor ein Kind 10 Jahre alt ist, wird sie als früh einsetzende Skoliose (EOS) bezeichnet. Dieser Begriff umfasst die traditionellen Bezeichnungen infantile Skoliose in der Altersgruppe von 0-3 Jahren und juvenile Skoliose in der Altersgruppe von 3-10 Jahren und spiegelt die unterschiedlichen Behandlungsprinzipien wider, die im Vergleich zur spät einsetzenden Skoliose bei älteren Kindern erforderlich sind.

Es handelt sich um eine seltene Diagnose mit einer Prävalenz von etwa 0,08%. Sie wird in der Regel von den Betreuern des Kindes oder einer medizinischen Fachkraft festgestellt, die eine Asymmetrie der Wirbelsäule, ein Ungleichgewicht der Schultern oder ein Ungleichgewicht beim Sitzen feststellt. Die zugrunde liegende Ätiologie kann idiopathisch sein (keine spezifische Ursache) oder mit neuromuskulären Erkrankungen, syndromaler Skoliose oder angeborenen Anomalien zusammenhängen. Sie steht auch im Zusammenhang mit früheren Operationen an der Brustwand, z.B. bei angeborenen Herzkrankheiten. Sobald die Krankheit erkannt wurde, wird sie über Jahre hinweg auf ein Fortschreiten überwacht und entsprechend behandelt. Die Behandlung hängt von der Lage und dem Ausmaß der Kurve, der Geschwindigkeit des Fortschreitens, der zugrunde liegenden Ätiologie, den medizinischen Begleiterkrankungen und den Wünschen des Patienten und seiner Familie ab. Während die meisten EOS-Krümmungen konservativ behandelt werden, erfordern einige fortschreitende Krümmungen eine Gipsjacke, eine Korsetttherapie oder eine Operation.

Die häufigste Operation bei Skoliose bei älteren Kindern ist eine posteriore Skoliosekorrektur mit Versteifung der Wirbelsäule. Bei Kindern mit früh einsetzender Skoliose ist der Brustkorb jedoch noch in der Entwicklung begriffen, so dass eine Versteifungsoperation zu einer geringeren Brustkorbhöhe führen kann, was mit einer Beeinträchtigung der Atmung und dem Risiko eines vorzeitigen Todes einhergehen kann; dies wird als thorakales Insuffizienzsyndrom bezeichnet. Es ist bekannt, dass sich die Alveolen bis zum Alter von 7 Jahren entwickeln und danach hypertrophieren. Die Aufrechterhaltung der Compliance der Brustwand und die Maximierung der Brusthöhe während dieser frühen Wachstumsphase müssen gegen die Kontrolle einer fortschreitenden Skoliose abgewogen werden, um langfristige Behinderungen zu vermeiden.

Um ein kontinuierliches Wachstum bei gleichzeitiger Kontrolle der Skoliose zu ermöglichen, wurden „wachstumsfreundliche“ Implantatsysteme entwickelt. Dabei kann es sich um distraktionsbasierte, kompressionsbasierte oder wachstumsgesteuerte Systeme handeln, auf die wir weiter unten in dieser Technik eingehen. Dem hier behandelten Patienten wurden distraktionsbasierte Wachstumsstäbe eingesetzt. Beispiele für diese Art von Methode sind traditionelle Wachstumsstäbe und magnetisch gesteuerte Wachstumsstäbe. Die Schrauben (oder Haken) werden an der kranialen und kaudalen Ausdehnung der Deformität eingesetzt und die Stäbe dann dazwischen eingefügt. Mit dem Einsetzen der Stäbe wird eine Teilkorrektur der Skoliose erreicht, aber der Patient muss alle sechs Monate zur routinemäßigen Verlängerung der Stäbe in den Operationssaal zurückkehren, da diese weiter wachsen. Da die Stäbe einen beweglichen Abschnitt der Wirbelsäule überspannen, ist die Komplikationsrate bei mitwachsenden Stäben wesentlich höher als bei einer Fusion. Dazu können Stabbruch, Schrauben- oder Hakenlockerung, Junktionskyphose und andere Deformitäten gehören. Da die Komplikationsrate mit der Dauer der Implantation ansteigt, ist es wichtig, eine Operation zu vermeiden, bis das Kind so alt wie möglich ist, und sicherzustellen, dass alle nichtoperativen Maßnahmen ergriffen wurden. Sobald das Kind eine ausreichende Brustkorbhöhe erreicht hat, kann das wachsende Konstrukt zu einer endgültigen Skoliosefusion (oder Skoliosekorrektur) revidiert werden, die dann verhindert, dass dieser Abschnitt der Wirbelsäule seine Position verändert oder wächst. Normalerweise müssten die Kinder mindestens 9 Jahre alt sein, um eine ausreichende Höhe erreicht zu haben.

OrthOracle-Leser werden auch die folgenden operativen Techniken interessant finden:

Schädel-Skelett-Traktion zur Korrektur der jugendlichen idiopathischen Skoliose (INTEGRA MAYFIELD infinity XR2 System)

Skoliose-Korrektur (neuromuskulär): Anteriores Release und apikale Korpektomie

EDF(Elongation-Derotation-Flexion)/Mehta-Guss bei früh einsetzender Skoliose

Posteriore instrumentierte Korrektur der idiopathischen Skoliose bei Jugendlichen und Fusion (Selektive Thoraxfusion) DePuy Synthes Expedium VERSE

T11 bis L3 anteriore Skoliosekorrektur und Fusion mit dem Globus Anterior Staple System

T10 bis L3 anteriore instrumentierte Skoliosekorrektur und -fusion (Globus REVERE anteriores integriertes Klammersystem)

Navigierte posteriore Skoliosekorrektur bei jugendlicher idiopathischer Skoliose mit dem Solera-System von Medtronic

Anteriores Release der Skoliose (Zugang durch Thorakotomie)

Korrektur der kongenitalen Kyphoskoliose; Hemivertebra-Exzision, Deformitätenkorrektur und instrumentierte Fusion im hinteren Bereich

Autor: Mr Stephen Morris FRCS (Tr & Orth).

Einrichtung: Avon Orthopaedic Centre, Southmead Hospital, Bristol

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Die Magie des magnetisch gesteuerten Wachstumsstabs fehlt

ChatGPT:

Dieser Artikel beschreibt sehr anschaulich die Gründe für die Verwendung von posterioren mechanischen Wachstumsstäben, um eine Verschlimmerung der Skoliose zu verhindern und gleichzeitig eine normale Entwicklung der Brusthöhle sowie das Potenzial für ein Wachstum der Wirbelsäule zu ermöglichen. Die etablierte Behandlung mit traditionellen Wachstumsstäben erfordert potenziell mehrfache Wiederholungen im Operationssaal, um diese Konstrukte zu verlängern, was angesichts der relativ flexiblen Natur dieser Konstrukte eine bekannte Rate an Weichteilinfektionen und Implantatversagen mit sich bringt.

In dem Artikel erörtern die Autoren verschiedene gut ausgewählte Forschungsartikel, die Komplikationsraten zwischen 44% und 68% bei den neueren Magnetstäben aufzeigen, sowohl in relativ kurzen Studien, als auch ungeplante Rückführungen in den OP bei fast einem Drittel der Patienten. Das alles wird den Chirurgen, die in diesem Bereich tätig sind, bekannt sein, ist aber auch für Chirurgen, die nicht auf die Wirbelsäule spezialisiert sind, eine sehr interessante Lektüre.

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Behandlungskonzepte der anterolateralen Ecke

Behandlungskonzepte der anterolateralen Ecke

Die anterolaterale Ecke (ALC) des Kniegelenks hat aufgrund ihrer entscheidenden Bedeutung für die Rotationsstabilität, insbesondere bei Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (ACL), in den letzten Jahren zunehmend an Interesse gewonnen. Trotz modernerer Operationstechniken treten Versagensraten nach einer ACL-Rekonstruktion weiterhin häufig auf (bis zu 20%). Ein Grund hierfür sind unbehandelte anterolaterale Instabilitäten. Das anterolaterale Ligament (ALL) spielt insbesondere bei stärker gebeugtem Knie eine relevante Rolle bei der Kontrolle der Tibiarotation. Trotz starkem Interesse an dieser Struktur besteht gegenwärtig kein Konsens bez. Indikation und OPTechnik.

„Jetzt hilft uns nur noch die KI“: Digitale Entlastung in Zeiten des Fachkräftemangels

Der wachsende Druck in der ambulanten Versorgung

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist längst keine düstere Zukunftsprognose mehr, sondern bereits Realität – spürbar in nahezu allen Arztpraxen und Klinikambulanzen. Besonders gravierend ist der Mangel an Medizinischen Fachangestellten (MFAs) und medizinischen Schreibkräften – Berufsgruppen, die maßgeblich zur Organisation, Dokumentation und Abrechnung beitragen. Genau hier fehlt es jedoch zunehmend an Personal.

Gleichzeitig steigt der bürokratische Aufwand durch gesetzliche Vorgaben wie die elektronische Patientenakte (ePA) stetig an. Parallel geraten viele Praxen durch steigende Betriebskosten unter wirtschaftlichen Druck. Die Folge: zunehmende Belastung des medizinischen Personals und immer weniger Zeit für die eigentliche Patientenversorgung.

Elektronische Patientenakte: Dokumentation wird zur Dauerbelastung

Mit der verpflichtenden Einführung der ePA sind Arztpraxen dazu angehalten, medizinische Dokumente – etwa Befundberichte – zeitnah digital bereitzustellen. Diese neue Anforderung verursacht einen erheblichen Mehraufwand, der angesichts der angespannten Personalsituation kaum noch zu bewältigen ist.

Die ePA verlangt nicht nur formale Korrektheit, sondern auch eine präzise, strukturierte und lückenlose Dokumentation – eine Herausforderung, die insbesondere kleinere und mittelgroße Praxen zunehmend überfordert.

Wirtschaftlicher Druck nimmt zu

Auch wirtschaftlich geraten viele Praxen stärker unter Druck. Laut aktuellem Zi-Praxis-Panel (ZiPP) sind die realen Jahresüberschüsse zuletzt um 4,8 Prozent gesunken. Die Personalkosten machen inzwischen rund 58 Prozent der Gesamtausgaben aus – ein historisch hoher Wert.

Zusätzlich belasten inflationsbedingte Preissteigerungen sowie neue bürokratische Vorgaben den laufenden Betrieb. Für viele Kolleginnen und Kollegen bedeutet das nicht nur wirtschaftliche Engpässe, sondern auch einen spürbaren Verlust an beruflicher Zufriedenheit.

Dokumentationsqualität leidet – mit Folgen für die Versorgung

Die Auswirkungen des Personalmangels zeigen sich im Praxisalltag deutlich: Dokumentationen sind unvollständig oder fehlerhaft, Leistungen werden nicht korrekt erfasst, Diagnosen nicht ordnungsgemäß verschlüsselt.

Das führt nicht nur zu finanziellen Einbußen, sondern auch zu Verzögerungen in der Kommunikation mit Zuweisenden sowie Patientinnen und Patienten. Besonders in Praxen mit hohem Patientenaufkommen kann das den Ablauf erheblich stören – zum Nachteil aller Beteiligten.

Sprechstunden-KI als digitale Kollegin

Eine vielversprechende Antwort auf diese Herausforderungen bietet die Automatisierung durch Künstliche Intelligenz. Die Sprechstunden-KI Eudaria übernimmt zeitraubende administrative Aufgaben und entlastet so das medizinische Personal spürbar.

Mithilfe eines Raummikrofons wird das Arzt-Patienten-Gespräch in Echtzeit aufgezeichnet, transkribiert und analysiert. Relevante Inhalte – Anamnese, Befund, Diagnose und Therapie – werden extrahiert und automatisch zu einer strukturierten Dokumentation zusammengeführt. Nicht-medizinische Gesprächsinhalte – etwa Small Talk zur Bundesliga oder zum Wetter – werden dabei zuverlässig ausgefiltert. So entsteht eine vollständige, hochwertige Sprechstundendokumentation – ohne zusätzlichen Aufwand für das Praxisteam.

Integration in bestehende Systeme

Eine sinnvolle Digitalisierung funktioniert nur dann, wenn neue Lösungen nahtlos in bestehende Systeme integriert werden können. Eudaria wurde deshalb von Beginn an so entwickelt, dass eine direkte Anbindung an gängige Praxisverwaltungssysteme
(PVS) möglich ist.

Eudaria bietet derzeit Integrationen mit verschiedenen PVS an. Aus dem Hause Medatixx unterstützen wir: medatixx, x.isynet und x.vianova. Von CompuGroup Medical (CGM) sind Medistar und Turbomed kompatibel. Zusätzlich integrieren wir T2med, Medical Office, tomedo® und Data-AL. Da kontinuierlich neue Systeme hinzukommen, empfehlen wir, bei Interesse einfach nachzufragen.Dank dieser breiten Kompatibilität können automatisiert erstellte Dokumentationen direkt in die bestehende PVS-Umgebung übernommen werden – ein echter Effizienzgewinn im Alltag.

Datenschutz auf höchstem Niveau

Gerade bei sensiblen Gesundheitsdaten hat Datenschutz oberste Priorität. Eudaria verfolgt einen konsequent datensparsamen Ansatz und erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen:

  • Alle Daten werden verschlüsselt und ausschließlich in DSGVO-konformen Cloud-Umgebungen gespeichert.
  • Die Übertragung erfolgt über eine geschützte VPN-Verbindung.
  • Gesprächsinhalte werden nach ärztlicher Freigabe der Dokumentation automatisch gelöscht.

So bleibt die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten jederzeit gewahrt – bei maximaler Effizienz.

Exklusiver Vorteil für BVOU-Mitglieder

Mitglieder des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) erhalten bei Abschluss eines Nutzungsvertrags 10 % Rabatt auf alle Eudaria-Produkte. Damit möchten wir gezielt die digitale Weiterentwicklung innerhalb unserer Fachgruppe unterstützen.

Über Eudaria

Im Gegensatz zu großen Konzernlösungen wurde Eudaria direkt aus dem Versorgungsalltag heraus entwickelt. Die Orthopäden und Unfallchirurgen Dr. med. Tom Jansen (Köln) und Dr. med. Gerd Rauch (Kassel) haben Eudaria gemeinsam mit den KIExpert: innen Dr. rer. nat. Benjamin Cabrera und Lara Jansen konzipiert.
Ziel ist es, mithilfe Künstlicher Intelligenz die Dokumentation und Abrechnung in Praxen und Ambulanzen effizient zu automatisieren – und damit mehr Zeit für die ärztliche  Tätigkeit zu schaffen.

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