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Paradigmenwechsel in der Messmethode

Dr. med. Markus Preis · MVZ OCWi GmbH für Orthopädie und Rheumatologie · Zentrum für Fußchirurgie Wiesbaden · ZFS MAX

Fragestellung

Wie lässt sich eine vollständige, reproduzierbare, präoperative Planungssicherheit und postoperative Qualitätssicherung auf Basis hochauflösender Schnittbilder eines digitalen Volumentomographen im Praxisalltag umsetzen?

Methodik

Der Einsatz des in der O&U etablierten, hochauflösenden digitalen Volumentomographen (DVT) SCS MedSeries® H22 samt integriertem 3-D-Analysemodul von Disior wurde betrachtet, um exemplarisch eine präoperative Analyse sowie eine postoperative Qualitätssicherung bei der Korrektur eines spastischen Cavo-Varus-Fußes durchzuführen. Die Ergebnisse wurden evaluiert.

Ergebnisse

Die Aufnahmen wurden mit dem angewendeten DVT, welches Aufnahmen wahlweise unter Be- und Entlastung ermöglicht, mit einer nativen Bildauflösung von 0,2 mm und einer einstellbaren Strahlenbelastung analog der 2-D-Projektionsröntgen in zwei Ebenen angefertigt [1].

Die DICOM-Bilddaten wurden mit der isotropen Auflösung von 0,2 mm unverändert mit dem integrierten 3-D-Analysemodul verarbeitet. Der Algorithmus des 3-D-Analysemoduls segmentiert die eingehenden Bilddaten und analysiert unter Einbeziehung anatomischer Landmarken vollautomatisch die longitudinalen Achsen der ossären Strukturen auf der Basis einer Volumenberechnung des Knochens.

Das 3-D-Analysemodul gibt im Ergebnis die erforderlichen Lage- und Winkelbeziehungen der abgebildeten ossären Strukturen samt automatischer Berechnung der jeweiligen Projektionen aus der 3-dimensionalen Auswertung aus.

Die Auswertung des 3-D-Analysemoduls ermöglichte eine exakte, individuelle prä- und postoperative Analyse. Die Messergebnisse des 3-D-Analysemoduls sind untersucherunabhängig, leicht reproduzierbar und liegen in ca. 3 Minuten vollständig vor.

Gegenüber der bisherigen 2-D-Projektion zeigt sich ein Vorteil in der Diagnostik, Analyse und Therapieplanung. Die 3-D-Analyse kann sich zu einem neuen Standard in der Auswertung der Bildgebung entwickeln und in der täglichen Nutzung Anwendung finden.

Somit ist nach Indikationsstellung eine präoperative standardisierte Analyse zur operativen Versorgung und postoperativen Qualitätssicherung möglich.

Die an diesem Beispiel erfolgte postoperative Kontrolle bestätigt die Notwendigkeit der individuellen, vollautomatischen Vermessung auf Basis hochauflösender 3-D-Schnittbilddaten und des 3-D-Analysemoduls zur Verbesserung der operativen Ergebnisse.

HINDFOOT ANALYSIS  Prä-Op

Measurement  Result

Meary’s Angle (Sagittal) -15,52°
Meary’s Angle (Axial) -34,26°
Talocalcaneal Angle (Axial) 22,78°
Talocalcaneal Angle (Sagittal) 48,28°
Saltzman View (45 degrees) 21,50°
Saltzman View (20 degrees) 26,16°
Medial Distal Tibial Angle (MDTA) 93,89°
Medial Talar Articular Surface Angle 92,13°

HINDFOOT ANALYSIS  Post-Op

Measurement  Result

Meary’s Angle (Sagittal) -24,76°
Meary’s Angle (Axial) 14,16°
Talocalcaneal Angle (Axial) 27,10°
Talocalcaneal Angle (Sagittal) 56,45°
Saltzman View (45 degrees) -5,70°
Saltzman View (20 degrees) -14,17°
Medial Distal Tibial Angle (MDTA) 91,53°
Medial Talar Articular Surface 91,50°

Diskussion

Die hochauflösende 3-D-Bildgebung des eingesetzten DVT mit seinen multiplanaren Rekonstruktionsebenen ermöglichte eine nahezu artefaktfreie Abbildung der Strukturen.

Das Ergebnis ist essenziell für die Beurteilung zur präoperativen Planung und der postoperativen Kontrolle. Das integrierte 3-D-Analysemodul des DVT ermöglichte eine exakte präoperative Analyse zur Festlegung des zu erfolgenden Eingriffs, sowie eine detaillierte postoperative Nachkontrolle.

Durch Anwendung des DVT mit integrierten 3-D-Analysemodul konnte eine untersucherunabhängige prä- und postoperative Analyse mit hoher Reproduzierbarkeit, geringem zeitlichem Aufwand und hoher Strahlenhygiene sichergestellt werden.

Die erhobenen Daten zeigen die Notwendigkeit einer genauen Analyse der bisher verwendeten 2-D-Messmethoden hinsichtlich Anwendbarkeit und Reproduzierbarkeit für die 3-D-Analyse. Hier zeigen die Vergleiche der Messmethoden und deren Ergebnisse, dass 2-D-Messmethoden nicht unreflektiert auf die 3-D-Bildgebung übertragen werden können. Dies ist als Beispiel besonders auffällig in der Messmethode des Rückfußes nach Saltzman. Es zeigt sich die Notwendigkeit, entsprechend validierte und reproduzierbare Messmethoden zu entwickeln um standardisierte, untersucher­unabhängige Ergebnisse zu erhalten [2-4].

Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 5

Hier als PDF zum Download erhältlich.

Quellenangaben:

[1] Koivisto, J., Kiljunen, T., Kadesjö, N., Shi, X. Q., & Wolff, J. (2015). Effective radiation dose of a MSCT, two CBCT and one conventional radiography device in the ankle region. Journal of foot and ankle research, 8(1), 1-11.

[2] Conti, M. S. et al. (2021). Correlation of Different Methods of Measuring Pronation of the First Metatarsal on Weightbearing CT Scans. Foot & Ankle International, 42(8), pp. 1049–1059.

[3] Krähenbühl, N. et al. (2021). Assessment of Progressive Collapsing Foot Deformity Using Semiautomated 3D Measurements Derived From Weightbearing CT Scans. Foot & Ankle International.

[4] Kvarda P, Krähenbühl N, Susdorf R, et al. (2021). High Reliability for Semiautomated 3D Measurements Based on Weightbearing CT Scans. Foot & Ankle International.

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Fortbildung für Gutachter von Gutachtern: Interdisziplinär, wissenschaftlich, unabhängig

Berlin – Fortbildung ist ein Muss: Die ärztliche Begutachtung ist oft noch ein Appendix mancher Fachgebiete, obwohl jeder Arzt mit Erlangung der Approbation in der Lage sein muss, ärztliche Zeugnisse und Gutachten zu erstellen. Spätestens mit Erlangung des Facharztstatus wird von ihm eine gewissenhafte Auseinandersetzung zu gutachtlichen Fragestellungen in den verschiedensten Rechtsgebieten verlangt.

An die heutigen Bedürfnisse angepasstes Seminarprogramm

In den Fachgebieten der Unfallchirurgie und Orthopädie hat erstmals Frank Schröter (†) ein umfangreiches Kursprogramm (Curriculum unfallchirurgisch-orthopädische Begutachtung) erarbeitet, welches sich über 10 Jahre einer wach-senden Beliebtheit bei den Teilnehmern erfreute. Trotz umfangreicher Bemühungen konnte damals eine Zertifizierung durch unfallchirurgische und/oder orthopädische Fachgesellschaften nicht erreicht werden und es wurde zudem eine Neuorientierung an den Vorgaben der Bundesärztekammer zur strukturierten curricularen Fortbildung (SCF) „Medizinische Begutachtung“ erforderlich. Die FGIMB hat ein an die heutigen Bedürfnisse und Erfordernisse angepasstes Seminarprogramm erarbeitet. Dieses Fortbildungsprogramm wird über unseren altbewährten Partner, die Akademie Deutscher Orthopäden organisiert und veranstaltet.

Gutachterkurs „Basics“ ONLINE

In Analogie zu den Vorgaben der Bundes-ärztekammer gehören die Module I und II der strukturierten curricularen Fortbildung „Medizinische Begutachtung“ in die Hände der jeweiligen Ärztekammer, während das fachspezifische Modul III von den ärztlichen Fachgesellschaften ausgeführt wird. Dazu haben wir unseren Gutachterkurs „Basics“ entwickelt und bieten diesen seit 2021 in einer 3-Tages Onlineveranstaltung an. Unsere anfängliche Skepsis bezüglich einer ausschließlichen Onlineveranstaltung bei Diskussion von gutachtlichen Fragen wurde durch die überaus positiven Rückmeldungen der Teilnehmer völlig zerstreut. In diesem Gutachtenkurs „Basics“ werden alle geforderten Elemente des Modul III der SCF inklusive Prüfung angeboten und der Kurs ist jeweils durch die Ärztekammern Berlin oder Brandenburg zertifiziert. Neben der CME-Zertifizierung ist der Kurs natürlich auch im Sinne der Ziffer 5.12. der An-forderungen der gesetzlichen Unfallversicherungsträger nach § 34 SGB VII der D-Arzt-Fortbildung zertifiziert, ebenso ist er Bestandteil für das Gutachterzertifikat der FGIMB.

Gutachterkurs „Experts“ HYBRID

Ein Highlight unserer Fortbildungsveranstaltungen stellt der „Experts“-Kurs dar. Es handelt sich dabei um eine Hybridveranstaltung, bei der eine begrenzte Teilnehmerzahl vor dem Präsenzkurs in einem weiter gewählten Zeitfenster online Vorträge zu aktuellen Themen der Begutachtung auf seinem Fachgebiet verfolgen kann. Während der 1-Tages-Präsenzveranstaltung werden dann in kleinen Gruppen Beispielgutachten z.B. zu schwierigen Zusammenhangsfragen erar-beitet und in der Gemeinschaft diskutiert. Der Teilnehmer kann auch vorab gutachtliche Eckwerte zu einem Problemfall einreichen, der dann aufgearbeitet von der Teilnehmergemeinschaft diskutiert wird. Diese Form der Wissensvermittlung, bei der sich jeder der Diskussion der Zusammenhangsfragen in der Gemeinschaft stellen kann, ist sicherlich eine der effektivsten Arten des Wissens-gewinns. Dieser Kurse erfüllt ebenso die Anforderungen der gesetzlichen Unfallversicherungsträger nach §34 SGB VII.

Nicht nur Kurse“ für den Wissensgewinn

Darüber hinaus können wir auf unseren Versicherungsmedizinischen Jahreskongress verweisen, der sich in diesem Jahr interdisziplinär mit Begutachtungsfragen zu Coronafolgen beschäftigt. Des Weiteren werden wir mit einem Symposium zu Bandscheibenschäden auf dem DKOU in Berlin vertreten sein.

Des Weiteren sind wir in der Planung von Fortbildungsveranstaltungen der neu erarbeiteten Bemessungsempfehlungen zur Invalidität in der privaten Unfallversicherung, zu erarbeiteten Begutachtungsempfehlungen für die Berufskrankheiten 2108/10 wie auch für die neue BK 2116 Coxarthrose.

Die nächsten Termine:

25.06.2022 in Berlin:

16.-18.09.2022 Online:

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie auch im BVOU-Themendossier Begutachtung sowie im Infobrief 4 21

Dr. Holm-Torsten Klemm

An der Ruperto Carola herrscht Fassungslosigkeit

Heidelberg – „Mit großer Dankbarkeit erfahren wir eine überwältigende Zahl von Bekundungen und Zeichen der Anteilnahme, der Solidarität und des Mitgefühls, die unsere Universität nach den schrecklichen Geschehnissen am Montag aus aller Welt erreichen. Zutiefst erschüttert und getroffen zeigt sich die akademische Gemeinschaft über eine unfassbare Tat.“ Das erklärte der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel nach den tödlichen Schüssen in einem Hörsaal der Ruperto Carola am 24.1.2022.

Der 18-jährige Täter hatte kurz vor 12.30 Uhr einen Hörsaal auf dem Campus Im Neuenheimer Feld betreten, in dem vor rund 30 Studenten ein Tutorium abgehalten wurde und ohne Vorwarnung mit einer Langwaffe geschossen. Dabei verletzte er vier Studierende. Eine 23-Jährige dabei so schwer, dass sie noch am Montagnachmittag in der Universitätsklinik verstarb.

„An der Ruperto Carola herrscht Fassungslosigkeit“ äußert BVOU-Vizepräsident Prof. Dr. Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und Zentrumssprecher für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie. „Meine Gedanken und Mitgefühl sind bei allen, die diese Tat miterleben mussten. Es wird noch dauern, bis wir das Geschehene erfassen. Für die vielen Zeichen der Anteilnahme die mich aus den orthopädisch-unfallchirurgischen Fachgesellschaften und unserem Berufsverband in den letzten Tagen erreicht haben, aufrichtigen Dank!“

Nach den Ereignissen wurde bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg des Polizeipräsidiums Mannheim eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die vornehmlichen Ziele sind neben Recherchen zum Tatmotiv auch die Betreuung Betroffener, den Familien der Opfer und des Täters, aber auch der Studierenden, die während der Tat im Hörsaal anwesend waren.

Es werde Zeit, Orte und Begegnungen brauchen, um die Erlebnisse zu verarbeiten – für die unmittelbar ebenso wie für die mittelbar Betroffenen, so Prof. Eitel. Die Universität Heidelberg biete vielfach Unterstützung, Begleitung und Betreuung.

Quellen:  Universität Heidelberg Polizeipräsidium Mannheim, BVOU

Ärzteverbände unterstützen MFA-Protest

Berlin – Im Vorfeld der Proteste am 26.1.22 vor dem Brandenburger Tor stärkt die Allianz Deutscher Ärzteverbände den Medizinischen Fachangestellten (MFA) den Rücken. Die MFA demonstrieren zum wiederholten Mal für einen staatlichen Corona-Bonus und ein deutliches Signal der Wertschätzung aus Politik und Gesellschaft. Dabei erhalten sie vollen Rückhalt aus der Ärzteschaft.

Die rund 430.000 MFA spielen eine herausragende Rolle in der Impfkampagne. Sie sind für die Terminkoordination, Impfvor- und Nachbereitung und teils auch für die Impfung selbst im Rahmen der ärztlichen Delegation zuständig. Sie beantworten jeden Tag eine Flut von Patientenanfragen per Telefon und vor Ort und stellen funktionierende Praxisabläufe sicher. Doch die enorme Arbeitsbelastung der Pandemiemonate und die immer häufiger werdenden Angriffe durch Patienten und radikale Impfgegner haben viele MFA an den Rand der Erschöpfung gebracht.

Allianz-Sprecher Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, stellt klar: „Es geht nicht nur um eine einmalige Zahlung an die MFA, sondern vor allem um  Wertschätzung. Dieses Signal aus der Politik ist dringend nötig. Wir haben bereits bei der Pflege gesehen, was passiert, wenn einem Berufstand über Jahre hinweg die  gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung verweigert wird. Dieser Fehler darf sich nun nicht bei den MFA wiederholen.

Viele Praxen haben ihren MFA in den letzten Monaten bereits Boni aus eigener Tasche gezahlt. Das entbindet die Politik jedoch nicht von ihrer Pflicht, einen staatlichen Corona-Bonus zu gewähren, analog zu jenem für Pflegekräfte. Die Belastung ist vergleichbar.“

Außerdem treffe die Politik eine Mitverantwortung dafür zu sorgen, dass die MFA-Vergütung attraktiver wird, betont die Allianz Deutscher Ärzteverbände. Krankenhäuser und Praxen schöpfen beim Ringen um Fachkräfte aus demselben Personalpool. Da Kliniken tarifliche Gehaltssteigerungen im Gegensatz zu den Praxen jedoch direkt refinanziert erhalten, können sie im Schnitt deutlich höhere Gehälter zahlen.

Die Folge: Immer mehr MFA kehren den überlaufenen Arztpraxen den Rücken und wechseln in Krankenhäuser oder in Verwaltungstätigkeiten bei Krankenkassen. „Es scheitert nicht am Willen der Ärzte, faire Gehälter zu zahlen, sondern an den von der Politik beschlossenen Vergütungsstrukturen. Und an der Verweigerungshaltung der Krankenkassen, die auch die MFA trifft“, kritisiert der Sprecher der Allianz, Dr. Heinrich.

Der Fachkräftemangel bei medizinischen Fachberufen ist bereits heute spürbar. „Ein weiteres Ausbluten bedroht die ambulanten Versorgungsstrukturen. Diese Strukturen – das Netzwerk aus Haus- und Facharztpraxen – hat Deutschland vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gebracht. Wer jetzt die MFA im Regen stehen lässt, gefährdet auch diese einmalige Versorgungsstruktur“, warnt Dr. Heinrich.

Quelle: Virchowbund

Wir können stolz auf die Leistungen der Ärzte in Klinik und Praxis sein!

Berlin – Wartezeiten in der ambulanten (fach-)ärztlichen Versorgung werden in der Vergangenheit und auch heute stets genutzt, um Stimmung gegenüber den Fachärztinnen und Fachärzten in Klinik und Praxis zu erzeugen. Dabei stehen diese zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für eine ausgezeichnete ärztliche medizinische Versorgung für alle Menschen in Deutschland.

„Mit der jüngsten Erhebung des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek) und den darin tendenziösen Fragestellungen offenbart der Krankenkassenverband seine negative Haltung gegenüber denjenigen, die im Rahmen der medizinischen Versorgung und einer Pandemie die Versorgung ihrer Versicherten sicherstellen. Die Fachärztinnen und Fachärzte können stolz darauf sein, dass die Erhebung zeigt, dass diese nur vier Wochen Vorlaufzeit für eine Terminvergabe brauchen; und dies mitten in einer weiteren Corona-Welle.“, so Dr. med. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa.

Heinrich weiter: „Die Praxen sind seit Anbeginn der Corona-Pandemie der Schutzwall für die Kliniken in Deutschland und kümmern sich um ihre Patienten, ob mit oder ohne Corona. Die medizinischen Fachangestellten demonstrieren seit Wochen in Berlin und weisen auf die enormen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die ambulante Versorgung hin. Die Forderungen und Bewertungen des vdek wirken dabei wie aus der Zeit gefallen.“

SpiFa-Hauptgeschäftsführer Robert Schneider ergänzt: „Der vdek befragt mitten in der Corona-Pandemie von November bis Dezember 2021 gesetzlich Versicherte zur ambulanten und stationären Versorgung. Man fragt sich, ob ein Krankenkassenverband in der Coronapandemie keine anderen Aufgaben wahrzunehmen hat. Wenn dies der Fall ist, sollten die Ersatzkassen über eine Auflösung der Struktur nachdenken.“

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) und seine Mitgliedsverbände weisen in diesem Zusammenhang auf ihr aktuelles 10-Punkte-Programm zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Versorgung für die Menschen in Deutschland, welches unter dem Titel „Facharzt 2025 – Gemeinsam in Klinik und Praxis“ veröffentlicht ist, hin.

www.spifa.de

Niedergelassene Ärzte weiter für Impfpflicht

Berlin  – Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sind und bleiben für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Das wurde zuletzt auch im Bundesvorstand des Virchowbundes in seiner Sitzung am vergangenen Freitag mit einem einstimmigen Votum bestätigt. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat ein breites Votum von über 90 Prozent seiner Delegiertenversammlung.

„Im Gegensatz zu Äußerungen der KBV-Vorsitzenden wird eine solche Impfpflicht eben nicht zwangsweise in den Praxen exekutiert. Hier irren die Vertreter der Körperschaft und ich zweifle stark daran, dass sie für die Mehrheit der Kassenärzte sprechen und deren Rückhalt in dieser Frage haben“, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte (Virchowbund).

Die niedergelassenen Ärzte würden nach Einführung einer allgemeinen Impfpflicht weiter impfen wie bisher. „Kein Mensch wird bei einer allgemeinen Impfpflicht in Praxen oder Impfzentren zwangsgeimpft werden. Das ist eine Selbstverständlichkeit“, so Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. „So ist das bei der bereits seit zwei Jahren bestehenden Impfpflicht gegen Masern und auch bei der kürzlich eingeführten berufsbezogenen Impfpflicht für Gesundheitseinrichtungen. Allein das Argument, eine Impfung könne Infektionen nicht gänzlich verhindern, war ja bereits bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht nicht stichhaltig.“

„Die Durchsetzung einer Impfpflicht ist eine hoheitliche Aufgabe und keine Angelegenheit der Praxisärzte. Sie wird über Kontrollen durch Ordnungskräfte und über Bußgelder sanktioniert werden. Konstruierte Konstellationen wie jene der KBV-Vorsitzenden sind weder richtig noch zielführend und sie verdecken ein fehlendes Mandat für eine solch weitreichende Positionierung durch die KBV-Gremien. Wer etwas nicht will, konstruiert Gründe – wer etwas für richtig hält, der findet Wege‘“, betont Dr. Heinrich.

Quelle: Virchowbund

Umfrage zur optimalen Formulierung von Leitlinienempfehlungen

Mit der Bitte um Unterstützung der folgenden Umfrage, wendet sich Dr. Burkhard Lembeck an die BVOU-Mitglieder.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Sie einladen, an einer Umfrage der Uniklinik Essen zur Formulierung von Leitlinienempfehlungen teilzunehmen.

Die Initiatoren möchten untersuchen, wie die Empfehlungen, welche in Leitlinien zur Behandlung von Erkrankungen gegeben werden, von unterschiedlichen Zielgruppen interpretiert werden. Eine tiefergehende Kenntnis darüber, wie die sprachliche Ausformulierung solcher Leitlinienempfehlungen verstanden wird, ist wichtig, um klare und eindeutige Leitlinien zu entwickeln und ihre Umsetzbarkeit zu erleichtern.

Bitte beantworten Sie alle Fragen ehrlich und intuitiv. Auch wenn möglicherweise einige der Fragen ähnlich für Sie klingen, erfassen sie stets unterschiedliche Aspekte. Es ist daher wichtig, dass Sie alle Fragen beantworten.

An der Umfrage können Sie hier teilnehmen:

Die Beantwortung nimmt nicht mehr als 3 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch.

Hinweis: Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung werden gebeten unter “Andere Fachärztin/ anderer Facharzt” einzutragen “in Weiterbildung zur/ zum…” und die Dauer der ärztlichen Tätigkeit anzugeben.

Ihre Antworten werden anonym erfasst, ein Rückschluss auf Ihre Person ist nicht möglich. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und Sie können die Bearbeitung jederzeit abbrechen. Die Daten werden am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Universitätsklinikum Essen verarbeitet und sollen in Kooperation mit der European Cardiology Section Foundation (Prof. Dr. Griebenow) veröffentlicht werden. Auch eine Veröffentlichung in den Medien des BVOU ist vorgesehen.

Für die Studie liegt ein positives Votum der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen vor.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Dr. Burkhard Lembeck

Präsident des BVOU

Umfrage „Veränderung der Leistungsinanspruchnahme vor, während und nach COVID-19″

Mit der Bitte um Unterstützung der folgenden Umfrage, wendet sich Dr. Burkhard Lembeck an die BVOU-Mitglieder.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

für Ihre Patienten, für Ihren Praxisbetrieb und für Sie persönlich bedeutet die Pandemiesituation seit Frühjahr 2020 eine außerordentliche Belastung.

Studien konnten aufzeigen, dass die Konsultationshäufigkeit und die Anzahl an gestellten inzidenten Diagnosen bzw. erkannten Neuerkrankungen hinter den Vorjahreszahlen blieben. Im Verlauf der Pandemie zeigte sich kein kompensierender Effekt. Analysen zu den ursächlichen Hintergründen der veränderten Leistungsinanspruchnahme während und nach der COVID-19 Pandemie fehlen bislang.

Mit dieser Befragung wollen wir zusammen mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Vereinigung und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen diese Wissenslücke adressieren. Mit den folgenden Fragen möchte der Berufsverband daher erfahren, wie Sie die Situation erlebt haben bzw. beurteilen.

Ihre Teilnahme an der Befragung ist freiwillig und dauert ca. 10 Minuten.

Die Umfrage wird von Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE), Standort Rostock/Greifswald, durchgeführt und vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) gefördert. Ziel der Befragung ist es, Verbesserungspotentiale in der Aufrechterhaltung der primärärztlichen Versorgung während einer Pandemie zu identifizieren. Es nehmen mehrere Berufsverbände an der Umfrage Teil, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Facharztdisziplinen herauszuarbeiten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Burkhard Lembeck

Präsident des BVOU