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Archiv für den Monat: März 2025

Nachruf auf Prof. Dr. med. Christina Stukenborg-Colsmann

Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer nimmt der Vorstand des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) Abschied von Prof. Dr. med. Christina Stukenborg-Colsmann, die der Tod am 25. März 2025 im Alter von 57 Jahren plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissen hat. Ihr plötzlicher Tod hinterlässt nicht nur in unserer Gemeinschaft, sondern auch in den Herzen all jener, die sie kannten, eine unfassbare Lücke.

 Ein Leben für die Fuß- und Sprunggelenkschirurgie

Prof. Stukenborg-Colsmann war eine herausragende Fußchirurgin und eine prägende Persönlichkeit in Orthopädie und Unfallchirurgie. Ihr fachlicher Weitblick und ihre Hingabe zur Weiterentwicklung der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie machten sie zu einer der führenden Expertinnen auf diesem Gebiet in Deutschland.

Seit 2009 leitete sie mit Kompetenz und Leidenschaft das Department für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie an der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover im DIAKOVERE Annastift. Ihr Engagement war nicht nur in ihrer klinischen Tätigkeit spürbar, sondern auch in Forschung und Lehre. Sie widmete sich intensiv der Verbesserung konservativer und operativer Behandlungsansätze und entwickelte Schulungskonzepte, die die Weiter- und Fortbildung von Fußchirurgen und damit die Patientenversorgung nachhaltig verbesserten.

Die von ihr seit 2024 geleitete DGOOC-Seminarreihe “Spezielle orthopädische Chirurgie”, ist ein weiteres Zeugnis ihres unermüdlichen Einsatzes für Fortbildung und Qualität in Orthopädie und Unfallchirurgie.

Führungsrolle und wissenschaftliches Vermächtnis

Prof. Stukenborg-Colsmann war nicht nur klinisch, sondern auch organisatorisch und wissenschaftlich ein Vorbild. Als Präsidentin der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.), Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie der European Foot and Ankle Society (EFAS) prägte sie die Weiterentwicklung ihres Fachgebietes auf nationaler und internationaler Ebene.

Mit ihren zahlreichen Publikationen und Buchbeiträgen teilte sie ihr umfassendes Wissen mit der medizinischen Gemeinschaft und setzte sich für die Förderung junger Kolleginnen und Kollegen ein. Ihre Verdienste wurden mehrfach gewürdigt, unter anderem mit dem renommierten Themistokles Gluck Award der DGOOC im Jahr 2002.

Engagement und Persönlichkeit

Frau Prof. Christina Stukenborg-Colsmann war langjähriges Mitglied des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bezirksvorsitzende des BVOU in Hannover und designierte Kongresspräsidentin des BVOU für den Dt. Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Mit Christina Stukenborg-Colsmann verliert der BVOU nicht nur eine außergewöhnlich engagierte Kollegin, sondern einen Menschen mit viel Humor und dem „Herz auf dem rechten Fleck“.

Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit mit ihr und werden ihr Andenken in Ehren halten.

Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt ihrer Familie, ihren Freundinnen und Freunden sowie allen, die das Glück hatten, sie persönlich oder beruflich zu begleiten.

In Anteilnahme für den gesamten BVOU

Dr. Burkhard Lembeck, Prof. Tobias Renkawitz, Dr. Helmut Weinhart, Dr. Johannes Flechtenmacher, Prof. Alexander Beck, Dr. Henning Leunert, Prof. Dr. Matthias Pumberger, Dr. Katharina Döpfer, Prof. Dr. Dietmar Pennig, Dr. Jörg Ansorg, Dr. Wolfgang Boeker

Infobrief 1 25 mit Thema Fast-Track-Chirurgie: Schnell, schneller, am schnellsten?

Die moderne Endoprothetik gehört zu den Erfolgsgeschichten der deutschen Orthopädie. „Fast Track“-Verfahren mit beschleunigten Patientenpfaden, minimal-invasiven Zugangswegen, lokaler Schmerztherapie und computerassistierter Chirurgie haben in den letzten zehn Jahren zu einem Dogmenwechsel insbesondere in der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nach Knie- und Hüftgelenkersatz beigetragen.

Unmittelbare postoperative Mobilisation und schnellere Nachbehandlung führen zu einer relevanten Verkürzung der stationären Verweildauer, erfordern aber angepasste operative Verfahren und neue Konzepte der Prä- und Rehabilitation. In der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklung mit dem Ruf nach mehr Ambulantisierung rückt auch die Endoprothetik zunehmend in den Fokus. In diesem InfoBrief haben wir deshalb für Sie einen aktuellen Überblick mit Beiträgen von Meinungsbildnern und Pionieren auf diesem Gebiet zusammengestellt.

So zum Beispiel Herrn Krieger, der als erster in Deutschland ambulante Endoprothetik durchgeführt und seine wissenschaftlichen Daten dazu bereits 2020 publiziert hat. Herr Kappenschneider schildert erstmalig evidenzbasierte Eindrücke aus eine prospektiv-randomisierten Untersuchung zum Nutzen der Speziellen Orthopädischen Geriatrie in der Fast-Track Endoprothetik. Herr Pagano stellt digitale Versorgungskonzepte für die Hüft- und Knieendoprothetik vor und berichtet über eine universitäre Kooperation in diesem Bereich mit dem US-Giganten Apple. Den Blick aus den USA übernimmt Herr Böttner mit seinem Beitrag zur dortigen ambulanten Endoprothetik und seiner Sicht auf dafür notwendige Veränderungen in der deutschen Versorgungsphilosophie. Herr Gatzka vom BVOU-Referat „Hüfte“ stellt seine interdisziplinäre Sicht auf die Prähabilitation dar, die bei immer kürzer werdenden stationären Verweildauern auch in Zukunft von besonderer Bedeutung sein wird.

Fast-Track Endoprothetik ist zu einem Erfolgskonzept geworden, kein Zweifel. Innovative digitale Verfahren werden den Prozess in Zukunft noch weiter verbessern. Bei der ambulanten Endoprothetik bleibt eine kritische Betrachtung und Abwägung der Risiken unerlässlich. Auch in Zeiten knapper Ressourcen und steigenden Kostendrucks sollten Versorgungsqualität und Patientensicherheit unsere Richtschnur bleiben. Flächendeckende Strukturen für eine spezialisierte ambulante Nachsorge durch Pflegekräfte und Physiotherapeuten, die solche Konzepte in anderen Ländern begleiten, fehlen in unserem Gesundheitssystem bislang. Nicht alles, was wir medizinisch-technisch anbieten können, ist auch für unsere Patienten von echtem Nutzen. Auch zu dieser Diskussion soll dieser InfoBrief beitragen.

Allen Erst- und Koautoren sei an dieser Stelle herzlich für die hervorragenden Zusammenfassungen gedankt.

Injektionen an der Wirbelsäule haben ihre Berechtigung

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) kritisieren die kürzlich im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Übersichtsarbeit1 zu interventionellen Wirbelsäulenverfahren bei chronischen Rücken- und Nackenschmerzen. In dieser wird unter anderem vor Spritzen und Radiofrequenzbehandlungen gegen chronische Rückenschmerzen gewarnt, da es keine Beweise für einen Nutzen gäbe. „Wir teilen diese Einschätzungen nicht und haben ernste Bedenken hinsichtlich der Methodologie und der Schlussfolgerungen der Publikation und deren potenziellen Auswirkungen auf die Patientenversorgung“, sagt DGOU-Präsident Prof. Dr. Christoph H. Lohmann. Eine Stellungnahme2 fasst die Gegenargumente zusammen und zeigt, dass interventionelle Verfahren bei geeigneten Patienten wirksam Schmerzen lindern und die Funktion verbessern können.

Experten aus der deutschen Orthopädie und Unfallchirurgie sprechen sich im Gegensatz zu den Verfassern der BMJ-Übersichtsarbeit für gezielte Interventionen statt pauschaler Ablehnung aus und plädieren für eine individuelle Schmerztherapie. Sie appellieren an Wissenschaftler, Kliniker und politische Entscheidungsträger, die Komplexität chronischer Wirbelsäulenschmerzen zu berücksichtigen und sowohl die Forschung als auch den Zugang zu bewährten Verfahren weiter zu fördern. Entscheidend ist, dass Injektionen nur dann eingesetzt werden, wenn sie leitliniengerecht erfolgen und medizinisch sinnvoll sind. „Aus unserer Sicht bleiben in der BMJ-Übersichtsarbeit die Patientenpräferenzen unberücksichtigt“, sagt Prof. Michael Winking, er ist BVOU-Referatsleiter Wirbelsäule. „Viele Betroffene entscheiden sich bewusst für Injektionen an der Wirbelsäule, weil sie aus Erfahrung wissen, dass sie Schmerzen lindern. Eine generelle Ablehnung solcher Maßnahmen wird ihrer individuellen Situation nicht gerecht.“

Die Stellungnahme zur BMJ-Übersichtsarbeit entstand unter Federführung der DGOU-Sektion „Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische/unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie“ (IGOST). Sie kritisiert, dass unterschiedliche Patientengruppen, Krankheitsbilder und Verfahren gemischt werden, was zu verzerrten und schwer interpretierbaren Ergebnissen führt. „Generalisierungen können zu Fehlschlüssen führen, da wichtige Unterschiede nicht berücksichtigt werden. Vereinfachungen können zu falschen Annahmen und zu unangemessenen Entscheidungen führen. Wir zeigen exemplarisch auf, dass eine Differenzierung zu anderen Ergebnissen führt als eine Verallgemeinerung“, sagt Dr. Markus Schneider, Präsident der IGOST.

Denn Injektionen an der Wirbelsäule können helfen, Schmerzen und Entzündungen bei bestimmten Erkrankungen zu lindern. Dies schafft die Voraussetzung, dass Betroffene wieder aktiver werden und mit gezielter Bewegungstherapie ihre Muskulatur stärken. „Die Injektionstherapie ist jedoch kein alleiniger Lösungsweg, sondern immer Teil eines umfassenden Behandlungskonzepts. Dazu gehören auch Medikamente, Physiotherapie sowie Übungen, die Patienten selbst durchführen können. Ebenso wichtig ist die Aufklärung über ein rückenfreundliches Verhalten im Alltag“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, stellvertretender DGOU-Generalsekretär.

Häufig angewendete interventionelle Wirbelsäulenverfahren bei chronischen Rücken- und Nackenschmerzen sind epidurale Injektionen und die Radiofrequenz-Denervation:

  • Bei epiduralen Injektionen handelt es sind um eine minimalinvasive Methode zur Schmerztherapie, die vor allem bei Rücken- und Nervenschmerzen eingesetzt wird. Dabei wird ein entzündungshemmendes Medikament, meist ein Kortisonpräparat, zusammen mit einem örtlichen Betäubungsmittel in den Epiduralraum verabreicht – also den Raum zwischen der harten Rückenmarkshaut (Dura mater) und der Wirbelsäule.
  • Eine Radiofrequenz-Denervation (auch Radiofrequenzablation oder RFA) ist ein minimalinvasives Verfahren zur Schmerztherapie, das vor allem bei chronischen Rückenschmerzen oder Schmerzen der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) angewendet wird. Dabei werden gezielt Nervenfasern, die Schmerzsignale weiterleiten, durch Hitze verödet.

Zusammenfassung

Interventionelle Wirbelsäulenverfahren dürfen nicht als Allheilmittel betrachtet werden. Sie sind aber ein wichtiger Bestandteil eines multimodalen Ansatzes zur Behandlung von spezifischen Wirbelsäulenschmerzen, der auch weitere medikamentöse Einstellung und physiotherapeutische Maßnahmen und kognitive Verhaltenstherapie umfasst. „Interventionelle Verfahren können bei richtig ausgewählten Patienten eine erhebliche Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung bieten und dazu beitragen, invasive Operationen oder langfristige Schmerzmittelabhängigkeit zu vermeiden“, sagt Dr. Johannes Flechtenmacher, ehemaliger BVOU-Präsident. Abschließend betonen Fachgesellschaft und Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine sorgfältige Auswahl der besten Behandlungsoptionen entscheidend sind, um chronische Wirbelsäulenschmerzen effektiv zu behandeln. Eine fundierte Entscheidung über den Einsatz interventioneller Verfahren sollte immer in enger Absprache mit den Patienten getroffen werden, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse und Präferenzen.

Über die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Die DGOU vertritt die übergeordneten und gemeinsamen Interessen des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie im Bereich der Forschung und der Lehre, der Fort- und Weiterbildung, in Klinik und in Praxis sowie auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik. Die DGOU fördert die Wissenschaft im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie und gibt Leitlinien für die unfallchirurgische und orthopädische Diagnostik und Therapie heraus. Diese Handlungsempfehlungen unterstützen Ärzte und Ärztinnen bei Entscheidungen für eine optimale medizinische Versorgung von Patienten und sorgen damit für mehr Qualität und Sicherheit in der Medizin.

Über den BVOU
Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen. Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung gestaltet.

Referenzen

1)    Busse JW, Genevay S, Agarwal A, Standaert CJ, Carneiro K, Friedrich J, et al. Commonly used interventional procedures for non-cancer chronic spine pain: a clinical practice guideline. BMJ 2025;e079970.
Commonly used interventional procedures for non-cancer chronic spine pain: a clinical practice guideline

Wang X, Martin G, Sadeghirad B, Chang Y, Florez ID, Couban RJ, et al. Common interventional procedures for chronic non-cancer spine pain: a systematic review and network meta-analysis of randomised trials. BMJ 2025;e079971. ´
Common interventional procedures for chronic non-cancer spine pain: a systematic review and network meta-analysis of randomised trials

2)    Klessinger, Stephan; Schneider, Markus (IGOST): Stellungnahme zur BMJ-Übersichtsarbeit: „Eine starke Verallgemeinerung kann zu unangemessenen Empfehlungen führen“ – Kommentar zur Zusammenfassung der Praxisleitlinie von Busse et al. (Link)

Leitlinie

  • Klessinger S, Wiechert K, Deutsche Wirbelsäulengesellschaft. S3-Leitlinie Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG. Version 01, 2023. Verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/151-004.

 

Kontakt für Rückfragen:

Susanne Herda, Swetlana Meier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -16/-06
E-Mail: presse@dgou.de

www.dgou.de

Janosch Kuno
Kommunikation und Pressearbeit
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU e.V.)
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 797 444 55
Fax +49 (0)30 797 444 45
E-Mail: presse@bvou.net
www.bvou.net

BVOU-Vizepräsident zur Ambulantisierung: „Erheblicher Handlungsbedarf bei den Hybrid-DRG“

Berlin, 25. März 2025 – Der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) sieht erheblichen gesetzgeberischen Handlungsbedarf bei den Hybrid-DRG-Regelungen, nur dann könne eine Ambulantisierung in Deutschland gelingen.  Zugleich bekräftigt der SpiFa seine Kritik am Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVV): die damit verbundenen gesetzlichen Änderungen des §115f SGB V seien schlichtweg Pfusch.

Hierzu Dr. Helmut Weinhart, stellvertretender 2. Vorsitzender des SpiFa und BVOU-Vizepräsident: “Wir sehen das Ziel, das Ambulantisierungspotenzial zu heben, akut gefährdet. Bei der Leistungsauswahl müssen deshalb die betroffenen Fachgruppen endlich mitgenommen werden. Auch auf die mit der Ambulantisierung verbundenen strukturellen Herausforderungen braucht es vernünftige Antworten.“

Der SpiFa erwarte auch, dass sich der Gesetzgeber endlich funktionierenden Regelungen zur Finanzierung der variablen Sachkosten sowie Pathologiekosten zuwende und auch gesetzlich klarstelle, dass die erforderlichen anästhesiologischen Vorleistungen nicht von den Fallpauschalen erfasst sind.

„Darüber hinaus erwarten wir vom Gesetzgeber, diejenigen Regelungen, die verhindern, dass Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung von der Ambulantisierung profitieren, so schnell wie möglich wieder zu streichen,” so Weinhart.

spifa.de

Frühjahrssitzung des Jungen Forums O und U: Ein produktives Wochenende in Frankfurt a.M.

Mit über 25 Teilnehmenden hat sich vom 14.-16. März 2025 das Junge Forum O und U (JFOU) zu seiner Frühjahrssitzung in Frankfurt am Main getroffen. Neben den üblichen Sitzungen bot die Veranstaltung nicht nur eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen, sondern dank eines Rahmenprogramms auch zusätzlich Zeit für Geselligkeit.

Untergebracht im NH Hotel am Hauptbahnhof, startete das Wochenende mit einem lockeren Get-Together am frühen Nachmittag. Organisiert von Lea Usov, der Schriftführerin des JFOU, konnten die Teilnehmenden in den Räumlichkeiten des Universitätsklinikums Frankfurt am Main zusammenkommen. Anschließend folgte ein intensiver Austausch über die Entwicklungen in den Sektionen.

Am Abend ging es gemeinsam bei lokaler Küche ins „Daheim im Lorsbacher Tal“.

Der Samstag war voller Aktivitäten und produktiver Arbeit. Mit gezielten Arbeitsgruppen wurde an den anstehenden Projekten gearbeitet. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, die Sessions des JFOU für den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) zu planen, Ideen für Artikelbeiträge auszutauschen und über geplante Umfragen zu diskutieren. Innerhalb der einzelnen Sektionen blieb genügend Zeit, um intensiv zu diskutieren und wertvolle Anregungen zu sammeln.

Am Sonntag ging es dann in voller Fahrt interessant weiter und endete nach einer Stadtführung im Café. Die Zeit verging wie im Flug. Wieder einmal viel zu schnell hieß es am Sonntag, Abschied zu nehmen. Doch die Vorfreude auf die kommenden Treffen ist bereits spürbar. Das JFOU ist auf dem 142. Deutschen Chirurgie Kongress vom 26. bis 28. März 2025 mit zahlreichen Vorträgen, Sessions und Veranstaltungen eingebunden. Kurz darauf folgt der European Congress of Trauma and Emergency Surgery in Aachen vom 13. bis 15. April 2025. Und spätestens bei der 73. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. in Baden-Baden vom 1. bis 3. Mai 2025 wird ein Großteil der aktiven Mitglieder des JFOU erneut zusammenkommen.

Die Frühjahrssitzung war nicht nur ein erfolgreicher Austausch, sondern auch ein Beweis für das Engagement und die Verbundenheit der Mitglieder des JFOU.

Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Schritte und spannenden Projekte!

Dr. Marie Samland für das JFOU
Leitung Sektion Öffentlichkeitsarbeit

Orthobiologika in der Behandlung der Patellasehnen-Tendinitis

 

 

Artikel aus Zentralblatt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Tendinopathien der Patellasehne sind eine häufige Ursache für vorderen Knieschmerz bei Sportlerinnen und Sportlern. Sie tritt überwiegend in Sportarten auf, die Sprünge, Laufen und abrupte Richtungswechsel erfordern. Grundlegend werden hierfür wiederholte Mikrotraumata am unteren Pol der Patella angesehen. Hinzu kommt eine eingeschränkte Heilungsreaktion durch Abwesenheit von Entzündungszellen und fehlender  Regenerationsfähigkeit des betroffenen Sehnengewebes. Obwohl exzentrische Dehnübungen als vorteilhaft gelten, ist die Verbesserung oft zeitintensiv und führt nicht selten zu suboptimalen Ergebnissen. Es besteht daher ein zunehmendes Interesse an Orthobiologika zur Behandlung chronischer muskuloskelettaler Pathologien. Hier ist insbesondere plättchenreiches Plasma (PRP) von Bedeutung. Die vorliegende Übersichtsarbeit zeigt die gegenwärtige Evidenz zum Einsatz von Orthobiologika bei der Behandlung therapieresistenter Patellasehnen-Tendinopathien.

Grundschule Parkstein gewinnt einen Unterrichtsbesuch bei der Aktion „Orthofit”

Eine Stunde lang Freude und Spaß an der Bewegung stand an diesem besonderen Vormittag für die 96 Schulkinder der GS Parkstein im Mittelpunkt. Zum zweiten Mal beteiligte sich Rektorin Silke Heinzmann an der bundesweiten Aktion Orthofit „Haltung zeigen”. Diese informiert und sensibilisiert in Grundschulen und Vereinen Kinder, Eltern und Lehrer/innen mit spielerischen Mitteln, dass Bewegung Spaß macht. Denn die wirksamste Vorsorge vor Rückenbeschwerden sind regelmäßige Übungen und körperliche Aktivität.

So wurden im Unterricht immer wieder spielerische Übungen zur Kräftigung der Rückenmuskulatur und zur richtigen Körperhaltung eingebaut. Auch die Eltern erhielten Broschüren mit wichtigen Tipps für den Alltag. Christian Bahrmann, der bekannte KIKA-Fernsehmoderator war mit seinem Team unter der Leitung von Robert Reichelt eigens aus Berlin angereist, um mit den Parksteiner Kindern in der Turnhalle eine ganz besondere „Sportstunde” mit vielen tollen Übungen zu halten, die Rücken und Füße kräftigen, gesund erhalten und dazu noch sehr viel Spaß machen.

Ein weiteres „Highlight” dieses Gewinnes war der Besuch des renommierten Orthopäden Prof. Dr. Renkawitz von der Universitätsklinik Regensburg. Der Vizepräsident des BVOU erörterte in Theorie und Praxis Themen rund um den menschlichen Bewegungsapparat, insbesondere unserer Füße. Sie sind ein perfektes Zusammenspiel aus Knochen, Bändern und Sehnen. So helfen verschiedenste Übungen für eine gesunde Entwicklung von Kinderfüßen: Barfußlaufen, Klettern, sportliche Aktivitäten, Gleichgewichtsübungen, Trampolinspringen und Fußgymnastik. Letztere durften die Kinder bei einem lustigen Wettbewerb in 4 Gruppen durchführen. So musste jeweils ein Tuch durch eine „Klassenreihe” nur mit den Zehen weitergegeben werden. Eine hervorragende Aktion für Kinder, Eltern und Lehrkräfte, die unser schulisches Jahresmotto „Fit im Alltag – fit in der Schule” perfekt ergänzt und die wir auf jeden Fall weiterführen werden!

Eine Schulstunde mit Schwung

Dr. med. Arne-Björn Jäger, Oberarzt der Abteilung für Orthopädie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, machte sich Anfang März auf den Weg in die nahe gelegene Martin-Grundschule, um den dortigen Schülerinnen und Schülern das Verständnis für das Bewegungssystem, die Körperhaltung und die Bedeutung von Bewegung im Alltag näher zu bringen.

Neugierige Blicke richten sich auf Dr. Jäger, als der Orthopäde mit einem Wirbelsäulenmodell unter dem Arm das Klassenzimmer betritt. Die anfängliche Zurückhaltung der Grundschüler der dritten Klasse weicht schnell reger Beteiligung, als der Mediziner die ersten Fragen in den Raum wirft: Was unterscheidet uns von Affen? Wie entwickeln sich Babys? Was passiert beim Wachsen?

Auf anschauliche Weise erklärte Dr. Jäger, wie sich die Krümmung der Wirbelsäule im Hals-, Brust-, und Lendenbereich durch unterschiedliche Beanspruchungen im Laufe des Lebens ausbildet und welche Rolle die Füße für die Haltung und Standsicherheit spielen.
Weiterhin stellte er die Funktionsweise von Muskeln, Knochen und Gelenken vor:
„Muskeln sorgen dafür, dass wir uns bewegen. Gelenke verbinden zwei Knochen miteinander – wie ein Scharnier, wenn man die Tür aufmacht.“

Im Anschluss an die theoretischen Erläuterungen führte Dr. Jäger praktische Übungen durch, die den Kindern nicht nur Spaß machten, sondern auch wichtige Aspekte der Körperwahrnehmung und Beweglichkeit förderten. Die Schüler hatten die Möglichkeit, verschiedene Bewegungsformen wie Einbeinstand und Rumpfbeugen auszuprobieren. Mit Hilfe kleiner Bälle wurden zudem koordinative Fähigkeiten trainiert.

 „Es ist mir wichtig, dass die Kinder verstehen, wie sich der Mensch entwickelt und wie man durch regelmäßige Bewegung die Gesundheit unterstützen kann. Gerade in jungen Jahren werden die Weichen für eine gute motorische Leistungsfähigkeit und eine gesunde körperliche Entwicklung gestellt. Mit verändertem Freizeitverhalten kommen sportliche Aktivitäten heute oft zu kurz“, erläutert Jäger, der sich seit Jahren für die gesundheitliche Aufklärung in Schulen ehrenamtlich engagiert.

In punkto Sport sind die Schülerinnen und Schüler der 3b allerdings vielfältig unterwegs. Zum Abschluss nach ihren Hobbys gefragt, reichten die Antworten von Hockey, turnen, tanzen, Basketball über Fußball bis hin zum Boxen.

„Der Besuch von Dr. Jäger hinterließ bei unseren Schülern einen bleibenden Eindruck. Er hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch den Spaß an der Bewegung gefördert und die Kinder motiviert, aktiv zu bleiben“, freut sich Bärbel Scheuring, Leiterin der Grundschule, und dankte ihm für sein Engagement.

 Dr. Arne-Björn Jäger

 

Bundesregierung muss dringend handeln: Digital vor ambulant vor stationär

Die Gesundheitsversorgung steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sich in den kommenden Jahren weiter zuzuspitzen drohen. Erst zu Beginn des Jahres ist die finanzielle Belastung für Versicherte und ihre Arbeitgeber noch einmal deutlich gestiegen. Ohne schnelle politische Maßnahmen ist ein Ende der Beitragssatzsteigerungen nicht in Sicht. Zudem leben wir in einer immer älter werdenden Gesellschaft mit entsprechenden Auswirkungen auf Morbidität und Pflegebedürftigkeit. Gleichzeitig fehlt es an vielen Stellen im Gesundheitswesen bereits jetzt an Fachkräften. Diese Entwicklungen führen dazu, dass der Versorgungsbedarf der Bevölkerung weiter steigt, während die finanziellen und personellen Ressourcen im Gesundheitssystem heute schon an ihre Grenzen kommen. Viele Menschen sorgen sich um die Zukunft ihrer gesundheitlichen Versorgung.

Klar ist: Im Gesundheitswesen sind grundlegende Änderungen notwendig. Die nächste Bundesregierung muss dringend handeln und echte Reformen anstoßen. Das gilt auch für die ambulante Versorgung, wo Behandlungspfade oft nicht optimal verlaufen. Hier sieht auch eine große Mehrheit der Bevölkerung Handlungsbedarf:  87 Prozent der Menschen in Deutschland ist wichtig, dass eine schnellere Terminvergabe bei Haus- und Facharztpraxen einen hohen Stellenwert in der Gesundheitspolitik der nächsten Jahre hat.

Der Weg in die Versorgung – aktuell keine Frage des medizinischen Bedarfs

Ob Haus- oder Facharztpraxis, Bereitschaftspraxis, Terminservicestelle oder digitale Angebote: Wer ein gesundheitliches Problem hat, kann in unserem Gesundheitssystem theoretisch viele verschiedene Wege einschlagen, um medizinische Betreuung zu erhalten. Praktisch hängt der Weg durch die kleinteilige Versorgungslandschaft heute jedoch zu oft von historisch gewachsenen Strukturen oder gar von Zufällen ab. Viele Patientinnen und Patienten klagen über Schwierigkeiten, zeitnah ambulante Termine zu bekommen. Gleichzeitig beschäftigen zahlreiche vergleichbar leichte Fälle die Ärztinnen und Ärzte in den Praxen. In der Folge wachsen die Wartezeiten auch für Patientinnen und Patienten mit komplexeren Beschwerden.

Die Ursachen liegen vor allem in den bekannten Schwächen des Gesundheitswesens: keine passgenaue Versorgung sowie mangelnder Informationsaustausch. Die Konsequenz sind häufige Arztbesuche und überfüllte Notaufnahmen. Für die Menschen ist das Aufsuchen verschiedener medizinischer Anlaufstellen oft schlichtweg ein Ausdruck des Mangels an Orientierung und Sorge. Den eigenen Behandlungsbedarf und dessen Dringlichkeit richtig einzuschätzen ist für medizinische Laien kein einfaches Unterfangen. Patientinnen und Patienten brauchen daher mehr Orientierung in unserem leider zu undurchsichtigen und komplexen System.

Es gilt daher, nun Antworten auf zahlreiche Fragen zu finden: Welche Hebel und Ansatzpunkte haben wir, um die ambulante Versorgung zukunftsfest zu machen? Wie können Ärztinnen und Ärzte besser entlastet werden? Wie erreichen wir das Ziel einer ebenso effizienten wie bedarfsgerechten Versorgung? Wie kann ein Versorgungssystem aussehen, in dem Patientinnen und Patienten endlich zur richtigen Zeit in die für sie richtige ärztliche Versorgung kommen? Angesichts der unbefriedigenden Situation für Praxen und Patienten, muss die Politik hierfür Lösungen entwickeln – auch wir bei der TK haben dazu schon Ideen.

Digital vor ambulant vor stationär

Das Ziel muss sein: Wer dringend medizinische Betreuung braucht, soll diese sicher und schnell erhalten. Außerdem müssen die wertvollen Kapazitäten des medizinischen Personals sowie der Ärztinnen und Ärzte endlich besser und effizienter genutzt werden. Daher schlagen wir vor, die Versorgung entlang des Prinzips „digital vor ambulant vor stationär“ zu strukturieren.

Ein erster Schritt muss demnach sein, den Versorgungsbedarf einer Patientin oder eines Patienten digital zu ermitteln – noch bevor überhaupt ein Arzttermin vereinbart wird. Dafür braucht es eine digitale Ersteinschätzung, die einen passenden Behandlungspfad empfiehlt – orientiert am jeweiligen medizinischen Bedarf. Die Entwicklung eines solchen Tools sollte unserer Sicht der gemeinsamen Selbstverwaltung aus Ärzteschaft und Krankenkassen obliegen. Das Ziel: Ein standardisiertes Tool, das sowohl online, vor Ort am Praxistresen oder in den neu zu schaffenden Integrierten Notfallzentren (INZ) eingesetzt wird. Dieser vorgelagerte Schritt bietet den Patientinnen und Patienten die nötige Orientierung im Gesundheitssystem, nimmt Unsicherheit und führt sie schneller in die für sie richtige Versorgungsform: je nach Notwendigkeit in eine digitale Selbstversorgung, zum Haus- oder Facharzt.

Nicht immer ist das klassische Arzt-Patienten-Gespräch in der Praxis nötig. Insbesondere bei leichten Beschwerden, wie Erkältungen & Co. können digitale Angebote, wie DiGAs, Apps oder telemedizinische Chats, bereits gut unterstützen. Wer eine dringliche Behandlung benötigt, erhält dafür über eine digitale Terminplattform schnell einen Termin: Dafür müssen Arztpraxen verschiedener Fachgruppen feste Terminkontingente auf einer zentralen digitalen Plattform zur Verfügung stellen.

Diese Ansätze bringen Vorteile für alle Beteiligten mit sich: Patientinnen und Patienten können so schneller die erforderliche Hilfe erhalten. Und in den Arztpraxen kommen diejenigen an, die dort auch gut behandelt werden können, sodass die Ärzteschaft entlastet wird und mehr Zeit für komplexe Fälle hat. Das steigert wiederum die Versorgungsqualität insgesamt.

Mehr Ambulantisierung wagen

Darüber hinaus müssen wir auch prüfen, in welchen Fällen eine ambulante Versorgung einer stationären Behandlung grundsätzlich vorgezogen werden kann. Denn der internationale Vergleich macht deutlich: Viele Fälle, die in Deutschland im Krankenhaus landen, könnten auch ambulant behandelt werden. Das zeigt sich in dem hohen Anteil ambulant-sensitiver Krankenhausfälle in Deutschland, also Fällen, die unter anderem durch eine effektive ambulante Versorgung hätten verhindert werden können (IGES-Institut, Berechnung auf Basis der OECD Health Statistics). Hier liegt Deutschland vorne. Ein weiterer Indikator für mehr Ambulantisierung: Die Anzahl der sogenannten Kurzlieger-Fälle, also Patientinnen und Patienten die ein bis drei Tage stationär behandelt werden. In deutschen Krankenhäusern haben die Kurzlieger-Fälle in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Ihr Anteil betrug 2022 fast 50 Prozent aller Krankenhausfälle, im Jahr 2000 waren es noch rund 27 Prozent (IGES-Institut, basierend auf Daten des statistischen Bundesamtes). Das zeigt, dass viel mehr Fälle künftig grundsätzlich ambulant versorgt werden könnten – sei es in einer ambulanten Klinik oder in einer fachärztlichen Praxis. Für viele Patientinnen und Patienten ist es angenehmer, nach einer Behandlung zuhause zu genesen. Und in den Krankenhäusern kann der Fokus dann auf schwereren Fällen liegen. Die Verlagerung in den ambulanten Sektor spart auch Kosten in der Versorgung ein.

Versorgung gemeinsam besser strukturieren

Mehr Zielgenauigkeit und Effizienz sind also gefragt – zum Wohle der Patientinnen und Patienten, des medizinischen Personals und des gesamten Gesundheitssystems. Dafür brauchen wir grundlegende Veränderungen in unseren Versorgungsstrukturen – insbesondere was den Zugang betrifft. Dafür müssen wir Ideen und Ansätze zusammentragen. Wir in der TK sind bereit, gemeinsam mit weiteren Akteuren tragfähige Lösungen zu finden.

Thomas Ballast
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK

 

Digitalpreis in Orthopädie und Unfallchirurgie

Der Preis wird vom Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU e.V.) jährlich auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Zielsetzung

Der Digitalpreis in Orthopädie und Unfallchirurgie wird verliehen, um innovative digitale Lösungen zu würdigen, die die medizinische Versorgung in den Bereichen Orthopädie und Unfallchirurgie verbessern. Dabei sind alle digitalen Entwicklungen willkommen, die neue Ansätze in Diagnostik, Therapie, Patientenversorgung, Management oder Forschung einbringen sowie die Versorgungsprozesse erheblich optimieren bzw. vereinfachen.

Zielgruppe

Dieser Preis richtet sich an Mediziner, Entwickler, Forscher und Start-Ups, die digitale Innovationen im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie entwickeln und vorantreiben.

Kategorien

  • Innovative digitale Therapieansätze: Entwicklung neuer digitaler Lösungen zur Behandlung von Patienten mit orthopädischen oder unfallchirurgischen Erkrankungen.
  • Digitale Diagnostik: Technologien zur frühzeitigen Erkennung, präziseren Diagnose und besseren Behandlungsplanung.
  • Forschung sowie Weiter- und Fortbildung: Digitale Tools zur Unterstützung von Forschung, Weiter- und Fortbildung im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie.
  • Medizinische Robotik und AI: Lösungen, die Künstliche Intelligenz oder robotergestützte Systeme in der chirurgischen Praxis oder der Therapie einsetzen.
  • Patientenmanagement und -kommunikation: Digitale Lösungen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie zur Optimierung des Patientenmanagements.
  • Prozessoptimierung: Optimierung und Vereinfachung von Versorgungspfaden, Behandlungsprozessen sowie dem Informationsfluss zwischen behandelnden Ärzten, Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen

Teilnahmebedingungen

  • Digitale Lösungen, die mindestens in der Entwicklungsphase fortgeschritten sind oder bereits den Markteintritt hinter sich haben und deren Marktfähigkeit und Effizienz nachgewiesen wurde
  • Anwendungsbezug zur Orthopädie und Unfallchirurgie. Das Produkt bzw. die Dienstleistung muss jedoch nicht auf die Anwendung im Fachgebiet O&U begrenzt sein
  • Fristgerechte Einreichung mit Bewerbungsschreiben, Produkt- und Nutzenbeschreibung. Wenn möglich, sollte der Jury auch das Produkt bzw. eine Demoversion zur eigenen Bewertung zur Verfügung gestellt werden.
  • Teilnahme am Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie

Jury

Die Prüfung der eingereichten Unterlagen und die Zuerkennung des Preises erfolgt durch ein Preisrichterkollegium. Dieses besteht aus vier Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes und dem Geschäftsführer des BVOU. Weitere Juroren können vom Geschäftsführenden Vorstand des BVOU hinzugezogen werden.

Preisverleihung

Die Preisverleihung erfolgt während der Jahrestagung im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie durch den Präsidenten.

Bewerbung

Folgende Bewerbungsunterlagen müssen bis spätestens 31.08. eines jeden Jahres an den BVOU eingereicht werden:

  • Kurzes Bewerbungsschreiben
  • Projektzusammenfassung bzw. Produktbeschreibung:
    – Problemstellung & Lösungsansätze, Projektteam, Markteinführung
    – Zeitstrahl sowie Veränderungspotential für das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Produkt / Software / App etc. sollte der Jury zur Bewertung ebenfalls zur Verfügung gestellt werden, falls dies technisch möglich ist.

Kontakt

Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU e.V.)
Straße des 17. Juni 106 – 108
10623 Berlin

Tel:        030 797 444 44
Fax:       030 797 444 45
Mail:      office@bvou.net

Wir freuen uns auf Ihre innovativen Einreichungen und wünschen Ihnen viel Erfolg!