Archiv für den Monat: Juni 2019

BVOU: Stark in der Niederlassung

Neben vielen persönlichen Vorteilen und Dienstleistungen genießen BVOU-Mitglieder Erfahrungen und Kontakte des größten deutschen Netzwerks für Orthopäden und Unfallchirurgen und exklusive Informationen durch die BVOU-Medien. Sie unterstützen mit Ihrer Mitgliedschaft den BVOU bei der berufspolitischen Interessenvertretung unseres Fachgebietes auf Bezirks-, Landes- und Bundessebene. Das WIR gewinnt!

Mitgliedsvorteile für Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in O und U

Pragmatiker und Teamplayer an der BÄK-Spitze

Berlin – Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) beglückwünscht Dr. Klaus Reinhardt zur Wahl zum Präsidenten der Bundesärztekammer und freut sich auf eine enge und sachorientierte Zusammenarbeit mit ihm und den beiden Stellvertreterinnen, Dr. Heidrun Gitter und Dr. Ellen Lundershausen.

„Wir begrüßen den erklärten Willen des neuen Führungstrios der Bundesärztekammer, zukünftig noch enger mit Berufsverbänden und wissenschaftlichen Fachgesellschaften zusammenzuarbeiten“, betont BVOU-Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher.

Die Herausforderung durch die Digitalisierung im Gesundheitssystem, die schleppende Novellierung der GOÄ sowie die massiven Eingriffe in die ärztliche Selbstverwaltung von Seiten des Gesetzgebers erfordern mehr denn je eine geschlossene Ärzteschaft. Zur Bewältigung dieser Aufgaben ist eine effiziente Arbeitsteilung sowohl innerhalb der Bundesärztekammer, als auch in der Abstimmung mit Berufsverbänden und Fachgesellschaften erforderlich.

„Mit dem kompletten Neustart der GOÄ-Novellierung und der Einführung strukturierter Abstimmungsprozesse, hat Dr. Reinhardt organisatorisches Geschick und den Willen zur Einigung der Ärzteschaft demonstriert“, stellt Dr. Flechtenmacher fest. Sein pragmatisches und zielorientiertes Vorgehen stehe nicht nur für den Neustart bei der GOÄ.

„Mit der Wahl von Dr. Reinhardt zum Kammerpräsidenten sowie seiner beiden Stellvertreterinnen, verbinden wir die Hoffnung, dass auch in anderen Arbeitsfeldern, wie z.B. der Weiterbildungsordnung, lösungs- und sachorientiert gearbeitet wird und das Votum von Fachgesellschaften und Berufsverbänden ernst genommen wird,“ hofft Dr. Flechtenmacher.

Dazu trägt sicher auch die Kompetenz aus Orthopädie und Unfallchirurgie in Präsidium und Vorstand der Bundesärztekammer bei. Vier Kammerpräsidenten haben einen orthopädisch-unfallchirurgischen Hintergrund, hinzu kommen eine Vielzahl von Delegierten aus dem Fach in allen Landesärztekammern. „Wir wollen diese Kräfte im gemeinsamen Interesse für unser Fachgebiet und unsere Patienten bündeln,“ erklärt Dr. Flechtenmacher abschließend. Er war selbst Delegierter der Landesärztekammer Baden-Württemberg beim 122. Deutschen Ärztetag in Münster.

Honorarärzte im Krankenhaus regelmäßig sozialversicherungspflichtig

Kassel – Ärzte, die als Honorarärzte in einem Krankenhaus tätig sind, sind in dieser Tätigkeit regelmäßig nicht als Selbstständige anzusehen, sondern unterliegen als Beschäftigte des Krankenhauses der Sozialversicherungspflicht. Dies hat der 12. Senat des Bundessozialgerichts heute entschieden (Aktenzeichen B 12 R 11/18 R als Leitfall).

Bei einer Tätigkeit als Arzt ist eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht von vornherein wegen der besonderen Qualität der ärztlichen Heilkunde als Dienst “höherer Art” ausgeschlossen. Entscheidend ist, ob die Betroffenen weisungsgebunden beziehungsweise in eine Arbeitsorganisation eingegliedert sind. Letzteres ist bei Ärzten in einem Krankenhaus regelmäßig gegeben, weil dort ein hoher Grad der Organisation herrscht, auf die die Betroffenen keinen eigenen, unternehmerischen Einfluss haben. So sind Anästhesisten – wie die Ärztin im Leitfall – bei einer Operation in der Regel Teil eines Teams, das arbeitsteilig unter der Leitung eines Verantwortlichen zusammenarbeiten muss. Auch die Tätigkeit als Stationsarzt setzt regelmäßig voraus, dass sich die Betroffenen in die vorgegebenen Strukturen und Abläufe einfügen.

Im Leitfall war die Ärztin wiederholt im Tag- und Bereitschaftsdienst und überwiegend im OP tätig. Hinzu kommt, dass Honorarärzte ganz überwiegend personelle und sachliche Ressourcen des Krankenhauses bei ihrer Tätigkeit nutzen. So war die Ärztin hier nicht anders als beim Krankenhaus angestellte Ärzte vollständig eingegliedert in den Betriebsablauf. Unternehmerische Entscheidungsspielräume sind bei einer Tätigkeit als Honorararzt im Krankenhaus regelmäßig nicht gegeben. Die Honorarhöhe ist nur eines von vielen in der Gesamtwürdigung zu berücksichtigenden Indizien und vorliegend nicht ausschlaggebend. Ein etwaiger Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hat keinen Einfluss auf die rechtliche Beurteilung des Vorliegens von Versicherungspflicht.

Sozialrechtliche Regelungen zur Versicherungs- und Beitragspflicht können nicht außer Kraft gesetzt werden, um eine Steigerung der Attraktivität des Berufs durch eine von Sozialversicherungsbeiträgen “entlastete” und deshalb höhere Entlohnung zu ermöglichen.

VKD: Flexibilität und Versorgungsicherheit werden beeinträchtigt

Laut des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) sei für Krankenhäuser mit Honorarärzten nun eine Situation eingetreten, die zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit und zu verminderter Flexibilität des Personaleinsatzes führe: Honorarärzte arbeiten vor allem bei zeitlich auftretenden Personallücken, etwa um Urlaubs- und Krankheitszeiten zu überbrücken. Dort, wo Honorarärzte wegen einer zu knappen Personaldecke häufiger eingesetzt werden müssen, stelle sich nun die Frage der Versorgungssicherheit. Ebenso kompensieren Honorarärzte Lücken, die durch Gesetze und untergesetzliche Regelungen entstanden sind. „Die Zahl der Krankenhausärzte insgesamt ist in den vergangenen Jahren ja durchaus gestiegen. Aber wenn Ärzte, wie zurzeit, mit immer mehr Bürokratie belastet werden, die Patienten dennoch versorgt werden müssen, braucht es mehr Mediziner. Wenn der Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene sowie der Gemeinsame Bundesausschuss weitere Strukturvorgaben erlassen, die nur mit mehr Ärzten zu erfüllen sind, verschärft auch dies den Personalmangel“, sagt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.

Ein Grund für den Ärztemangel sei insbesondere aber auch der von den Ländern größtenteils verweigerte Ausbau der Medizinstudienplätze: Jahrelang habe man den absehbaren medizinischen und auch personellen Mehrbedarf als Folge der demografischen Alterung außer Acht gelassen. Der VKD habe bereits vor zehn Jahren auf dieses Problem hingewiesen. Dr. Düllings: „Wir sind hier komplett auf Seiten der Ärzteschaft, die ebenfalls eine Aufstockung der Medizinstudienplätze fordert.“

„Grundsätzlich“, so der VKD-Präsident, „sind Honorarärzte selbstständig tätig, meist für mehrere und unterschiedliche Auftraggeber – so, wie es Selbstständige auch in anderen Berufen sind. Sie haben diese Entscheidung bewusst getroffen. Daher wird das BSG-Urteil nicht dazu führen, dass sie sich wieder scharenweise um Anstellungen in Krankenhäusern bemühen. Diese Illusion haben wir nicht. Eine deutliche Entlastung der Ärzte – und auch der Pflegenden – von Bürokratie wäre schon ein erster, wichtiger Schritt hin zur Lösung des Personalmangels. Die Arbeit muss auch von den Rahmenbedingungen her attraktiver gestaltet werden, indem weitere Auswüchse an Bürokratie vermieden werden. Den Krankenhäusern sollte zudem nicht die Flexibilität genommen werden. Gegebenenfalls muss der Gesetzgeber hier nachjustieren, wenn die Behebung des Personalmangels kurzfristig nicht möglich ist.“

Quellen: Bundessozialgericht Pressestelle / VKD

Erfahrungen in der Diagnostik von Schultererkrankungen

Straubing – Zur Diagnostik von knöchernen Läsionen der Schulter wird routinemäßig die Computertomographie (CT) eingesetzt. In der Zwischenzeit hat sich das SCS DVT (digitaler Volumentomograph oder Cone Beam CT) als Diagnostik mit deutlich höherer Strahlenhygiene und Bildauflösung in der Orthopädie und Unfallchirurgie bewährt. Es soll untersucht werden, inwieweit die Vorteile der DVT als 3-D- Bildgebung in der Diagnostik von Schultererkrankungen genutzt werden können.

Material und Methoden

In dieser Studie wurde die DVT über den Zeitraum April 2017 bis Oktober 2018 bei 45 Patienten unter Anwendung des SCS MedSeries® H22 DVT (Fa. SCS Sophisticated Computertomographic Solutions GmbH) zur Diagnostik von knöchernen Läsionen an der Schulter angewendet. Hierzu wurde der Einsatz im Rahmen verschiedener Indikationen, wie bei einer knöchernen Glenoidrand-Läsion, knöchernen Absprengungen im Bereich Humeruskopf, Frakturen des Tuberculum majus, Pseudarthrosen und Einbauverhalten von Schulterprothesen evaluiert.

Ergebnisse

In den ausgewählten Fällen zeigte sich mit dem DVT eine insgesamt hohe Bildauflösung mit 0,2 mm, welche eine detailliertere Darstellung von Knochengewebe ermöglichte. Weitere Vorteile waren die um mindestens 50% geringere Strahlenbelastung im Vergleich zum klassischen CT und eine sehr geringe Untersuchungsdauer von unter 1 min (Dauer der Bilderfassung 20 Sekunden, Dauer der Bildverarbeitung ca. 40 Sekunden). Ferner waren die unmittelbare Anwendung des DVT direkt durch den behandelnden Orthopäden oder Unfallchirurgen mit DVT-Fachkunde in der Praxis und die multiplanare sowie dreidimensionale Darstellung zur Befundung von großem Nutzen. Der Nachweis von Frakturen, Durchbauungen und Fragment-Lokalisation konnte meist sehr gut erfolgen. Die aktuelle Systemgröße limitiert die Diagnostik bei z.B. adipösen oder in der Bewegung eingeschränkten Patienten.

Schlussfolgerung

Die ersten Erfahrungen mit der DVT in der Schulterdiagnostik zeigen eine vollständig ausreichende, hochauflösende Darstellung knöcherner Strukturen an der Schulter. Ferner ist eine selbstständige, unmittelbare Leistungserbringung durch den Orthopäden oder Unfallchirurgen mit deutlich geringerer Strahlenbelastung im Vergleich zum klassischen CT möglich. Die aktuelle Systemgröße erlaubt die Untersuchung der Schulter bei etwa 50% aller typischerweise in diesem Fachgebiet auftretenden Indikationen, was unter Betrachtung der damit möglichen Einsparung an Strahlenbelastung ebenfalls als signifikantes Merkmal zu bewerten ist. Weitere Untersuchungen zur Validierung des Verfahrens werden im Vergleich zur Computertomographie angestrebt.

Quelle: SCS

Orthinform: Den Gemeinschaftsgedanken leben

Berlin – Der Auf- und Ausbau des Patienteninformations- und Arztsuchportals Orthinform ist dem Vorstand des BVOU und dem Projektteam um Dr. Angela Moewes ein wirkliches Anliegen. Warum? Mit Orthinform wollen wir nach innen den Gemeinschaftsgedanken in O&U leben („Das WIR der starken Individuen“) und nach außen die Themenführerschaft im Internet zu Fragen rund um Gesundheit und Erkrankungen des Bewegungsapparates übernehmen.

Dies verfolgen wir vor dem Hintergrund, dem BVOU eine starke Stimme in Öffentlichkeit und Politik zu geben und gefragter wie seriöser Ansprechpartner für alle medizinischen wie berufspolitischen Fragen rund um den Bewegungsapparat zu werden, von der Prävention über eine adäquate Diagnostik und Therapie bis zur Rehabilitation. Beides ist Konsens im Verband, wie zuletzt auch die Tagung des geschäftsführenden Vorstands vor einem Jahr gezeigt hat.

Um diese Ziele zu erreichen, ist einerseits ein geschlossenes Gemeinschaftsbild erforderlich, um das Leistungsspektrum deutscher Orthopäden und Unfallchirurgen in Praxis und Klinik umfänglich darzustellen. Deshalb die Aufrufe zur Aktualisierung der persönlichen Profile in Orthinform. Um die ganze Vielfalt an Leistungen und Spezialisierungen in O&U andererseits auch emotional erfahrbar zu machen, sollten wir über die Profilbilder in Orthinform auch Gesicht zeigen – jedes einzelne Mitglied. Denn BVOU-Mitglieder sind engagierte, profilierte Fachärzte und keine „grauen Säcke“.

Mit diesem Begriff umschreibt BVOU-Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher die Phantombilder in Orthinform, die platziert sind, bis ein individuelles Foto hochgeladen wurde. Das hat bislang leider erst jedes achte Mitglied getan. Und nur jeder Fünfte hat sich bislang entschließen können, sein Profil zu überarbeiten.

Für die Übernahme der Themenführerschaft sind aber Sichtbarkeit und kontinuierliche Arbeit erforderlich. Wir arbeiten hart an der Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte (Lexikonbeiträge, News, Meldungen). Ohne diese kontinuierliche Erstellung neuer Inhalte und Informationen über unser breites Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie haben wir keine Chance, im Meer der Medien wahrgenommen zu werden.

Unser größtes Pfund sind dabei unsere 7.000 Mitglieder. Nur mit ihrer Hilfe können wir die gesteckten Ziele erreichen. Ohne unsere Mitglieder sind wir nichts weiter als das x-te Portal im Meer der Internetmedien. Wenn jedes Mitglied sich entschließen würde, das eigene Profil aktuell zu halten, ein ansprechendes Foto zu laden und auch noch jährlich einen oder zwei Beiträge zu schreiben, wären wir eine Macht. Aktuell haben wir es trotz großen Engagements, beharrlichen Nachhakens und regelmäßigen Anrufen gerade einmal geschafft, die Hälfte der eigentlich bis zum Sommer geplanten Beitrage, nämlich 100 statt 200, im Portal zu publizieren. Die Lücken sind noch immer gewaltig.

Gerade die Zögerlichkeit beim Aktualisieren des eigenen Profils ist überhaupt nicht nachzuvollziehen. Hier geht es doch um das jeweilige Mitglied persönlich und nicht um das große Ganze des BVOU, das einige vielleicht in der letzten Zeit aus den Augen verloren haben. Dabei ist das vom Gesamtvorstand im Januar 2017 ausgerufene Ziel nach wie vor erstrebenswert und eine gute Grundlage, um als Berufsverband und starke Gemeinschaft zu wirken, die Einfluss auf die Entwicklungen im deutschen Gesundheitssystem nimmt. Eine starke Gemeinschaft ist viel mehr als die Interessenvertretung einzelner Individualisten, die permanent nur prüfen, was für sie persönlich aus der Mitgliedschaft im Berufsverband herauszuziehen ist.

Nur eine starke Gemeinschaft und nicht der Einzelne wird in der Lage sein, über eigene Kommunikationskanäle eine eigene Öffentlichkeit zu verschaffen. Das funktioniert nur begrenzt mit Hilfe von Pressemitteilungen. Es braucht zusätzlich Meinungsportale. Ein gutes Vorbild ist hier zum Beispiel die Rheumaliga, die nach eigenen Angaben 300.000 Menschen repräsentiert. Hier stehen Minister und Staatssekretäre regelmäßig zum Austausch zur Verfügung, wenn ein relevantes Thema aufgerufen wird.

Mit unserer regionalen BVOU-Struktur und dem großen Einsatz vieler Mandatsträger bis in den kleinsten Bezirk vor Ort hinein haben wir die besten Voraussetzungen, jedes Mitglied zu erreichen. Und mit den in den vergangenen zwei Jahren geschaffenen Kommunikationskanälen verfügen wir nun auch über die nötigen Instrumente, diese Stärke im Organisationsgrad des BVOU ins digitale Zeitalter zu transformieren und Meinungsbildner im Internet zu werden.

Deshalb ist es so wichtig, dass alle aktiven Mandatsträger und Mitglieder des BVOU diese Botschaft in ihre Landesverbände und Bezirke tragen und alle Mitglieder motivieren, mitzumachen: Profil aktualisieren, Flagge zeigen, Beiträge schreiben!

Lassen Sie uns daran gemeinsam weiterarbeiten. Es lohnt sich!