Berlin – Das Werk „Expertise in Orthopädie und Unfallchirurgie – Ellenbogen“ von den Herausgebern Lars Peter Müller, Boris Hollinger und Klaus Burkhart ist im Jahr 2016 im Thieme Verlag erschienen.
Inzwischen sind bereits zahlreiche weitere Werke in dieser Reihe erschienen. Ich selbst habe bisher die Werke zu „Wirbelsäule“, „Knie“ und „Hüfte“ gelesen und war von jedem einzelnen sehr angetan. Insofern bin ich erneut besonderes neugierig.
Entsprechend des Vorworts verfolgt das Werk das Ziel, auf die „(…) potenziellen Stolpersteine der Behandlung… (hinzuweisen) und die in vielen Sitzungen besprochenen Algorithmen zu Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie (… zu beschreiben)“.
Das Werk umfasst 520 Seiten mit 1206 Abbildungen und einen zusätzlichen eRef Zugang. Nationale wie auch internationale Autoren haben daran mitgewirkt.
Im Anschluss an einen propädeutischen Abschnitt des Buches über Anatomie und Biomechanik, Diagnostik und chirurgische Zugänge folgen Kapitel zu den einzelnen Gruppen der Pathologien des Ellenbogengelenkes und dies einschließlich der kindlichen Ellenbogengelenkserkrankungen. Etwas störend erscheint mir hier das quasi nicht vorhandene Kapitel zur Sonografie bzw. die Formulierungen, welche meines Erachtens die Sinnhaftigkeit dieser diagnostischen Methode nicht in ausreichendem Maße darstellt.
Wie bereits in den anderen Werken dieser Reihe ist die offenbar sehr sorgsame durchgeführte Auswahl an Bildern, mit welchen die einzelnen Kapitel illustriert werden, hervorzuheben. Es handelt sich hierbei um hervorragende Fotografien eines OP-Situs ferner um einprägsam Skizzen und Zeichnungen.
Des Weiteren ist als besonders positiv hervorzuheben, dass sich innerhalb des gesamten Buches -soweit dies die vorhandene Evidenz zulässt- Algorithmen zur Findung einer patientenindividualisierten Therapie auffinden lassen. Auch werden die einzelnen Kapitel in einem sog „Schlusspunkt“ noch einmal in ihren wesentlichen Aspekten zusammengefasst. Nur an einzelnen Stellen sind kleine Fehler in den Abbildungen zu finden (so z.B. Seite 20, Abb. 1.10 – der Radius „umrundet“ die Elle, dies ist hier falsch dargestellt).
Es lässt sich bereits an dieser Stelle betonen, dass das formulierte Ziel der Herausgeber (s.o.) meines Erachtens voll erreicht wurde.
Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass ich dieses Buch zum Kauf empfehlen möchte. Besonders interessant erscheint mir hier auch der Aspekt (welcher quasi für die gesamte „Expertise-Reihe“ gilt), dass dieses Buch gewiss für den fortgeschrittenen Orthopäden und Unfallchirurgen mit Fokus Ellenbogengelenk aber eben auch für einen fortgeschrittenen Arzt in Weiterbildung ohne jeden Zweifel nachdrücklich zu empfehlen ist.
Dr. David Merschin, Berlin