Berlin – Während der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 9. Dezember hat der amtierende Vorstandsvorsitzende Dr. med. Andreas Gassen angekündigt, erneut für den Vorstand kandidieren zu wollen. Die nächste Wahl steht am 3. März 2017 an. Vorstandsmitglied Dipl.-Med. Regina Feldmann tritt nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder an.
Gassen, der auch zum geschäftsführenden BVOU-Vorstand gehört, hatte erklärt, er biete seinen Kritikern einen offenen und ehrlichen Dialog über das KV-System an. Er sei überzeugt, dass die KBV als einheitliche Stimme der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten dringend gebraucht werde. Diese Stimme wolle er gern artikulieren.
Der KBV-Vorstandsvorsitzende hatte zuvor eingeräumt, in der letzten Legislaturperiode sei durch die Aufarbeitung umstrittener Immobiliengeschäfte der KBV und der Amtsführung seines Vorgängers Porzellan zerschlagen worden. Man sei aber weiter ein gefragter Gesprächspartner. „Für die kommende Legislaturperiode gibt es für mich ein klares Ziel. Wir müssen unsere alte Glaubwürdigkeit wiederherstellen“, ergänzte Gassen.
Seiner Überzeugung nach muss der nächste KBV-Vorstand dazu beitragen, Antworten auf die drängenden Fragen des demografischen Wandels zu finden und die Selbstverwaltung zu stabilisieren. Innerärztlich müsse man sich fragen, welche Kooperationen man schließen wolle und welche strategischen Allianzpartner die KBV gewinnen wolle, sagte Gassen. Es müsse ein geordnetes Miteinander von Kollektiv- und Selektivvertrag geben: „Zukünftig soll der besondere Wert des Selektivvertrags für den Kollektivvertrag mehr erkennbar werden. Dies könnte im Rahmen eines Referenzsystems geschehen, in dem auch Innovationen erprobt und zusätzliche Versorgungsstrukturen angeboten und finanziert werden.“