Immer komplexere Behandlungsabläufe in Klinik und Praxis sowie das wachsende Anspruchsdenken unserer Patienten machen es erforderlich, sich als Arzt aktiv mit der Fehlervermeidung und Schadenprävention auseinanderzusetzen.
Steht der Vorwurf des Behandlungsfehlers im Raum, ist professionelles ärztliches Handeln ebenso gefragt wie die gute Vorbereitung im Rahmen eines klinischen Risikomanagements.
Unsere Kurse unterstützen Ärzte dabei, Fehler und Schäden zu vermeiden, vermitteln das nötige medizinische und juristische Grundwissen und zeigen an praktischen Beispielen der aktuellen Rechtssprechung die Konsequenzen für mangelndes Risikobewusstsein auf.
Das Paket beinhaltet die folgenden Kurse: 1 x Kommunikation im Schadenfall 1 x Ärztliche Patientenaufklärung 1 x Grundkurs ärztliche Schweigepflicht, Dokumentation & Datenschutz
Paket Cybersecurity und Datenschutz für das Praxisteam
Hackerangriffe, Verschlüsselung, Erpressung und Datenlecks:Lernen Sie die gefährlichsten Angriffsmethoden kennen und erfahren Sie, wie Sie Ihre Praxisdaten und die Praxis-EDV wirksam schützen.
Machen Sie gleichzeitig den Datenschutz-Check nach DSGVO und sichern Sie sich vor Datenlecks und hohen Strafzahlungen ab.
Für wen eignet sich das Paket?
Das Paket Cybersecurity, Informationssicherheit und Datenschutz und ist für jede Arztpraxis geeignet. Es enthält Schulungen für das gesamte Praxisteam. Denn nur wenn jeder Datenschutzrisiken und Cyber-Bedrohungen kennt, können Sie Ihre Praxis wirksam schützen.
Welche Inhalte bietet mir das Paket?
Das Paket enthält drei aufeinander abgestimmte Komponenten:
5 x Kurs Informationssicherheit & Cybersecurity
5 x Grundkurs Schweigepflicht, Dokumentation und Datenschutz für Ärzte
Interaktiver Datenschutz-Ordner mit Musterformularen und Checklisten
Der Cybersecurity-Kurs informiert alle Mitarbeiter über die Cyber-Bedrohungslage sowie wirksame Abwehrmaßnahmen.
Der Datenschutzkurs, ebenfalls an das gesamte Praxisteam adressiert, deckt die jährlich Pflichtunterweisung zu Datenschutz und Schweigepflicht ab und bringt die gesamte Praxis auf DSGVO-Niveau.
Mit Hilfe des interaktiven Datenschutzordners entwickeln Sie ohne Mühe Ihr eigenes Datenschutzkonzept. Checklisten und Musterformulare helfen Ihnen, nichts zu vergessen. Ergebnis ist ein DSGVO-konformes Datenschutzhandbuch mit vielen praktischen Tipps und Tricks. Die enthalten Musterformulare und Checklisten können sie sofort im Praxisalltag einsetzen.
Unser vierter „Niederlassungstag“ seit Gründung von „Ihre gesunde Arztpraxis“.
Nun aber als Premiere in Kooperation mit MEDUPLUS und in neuem Gewand. Neu konzipiert als interdisziplinärer Onlinekongress, geöffnet für alle Partnerfachgesellschaften von MEDUPLUS.
Warum neu?
Weil Ihre Wahl zu Ihrer beruflichen Zukunft viel mehr sein kann, als sich „niederzulassen“. „Veränderung“ trifft es besser und steht für unsere Hilfe zu allen denkbaren Wegen und Entscheidungen. Wir möchten die Welt ausserhalb der Klinik zeigen, um Ihre Wahl Klinik oder Praxis, selbstständig oder angestellt zu unterstützen. Die Arztpraxiswelt darf keine „Black box“ für Sie sein. Dafür wiegt diese Entscheidung zu schwer.
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Artikel aus Zentralblatt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Achillessehnenrupturen (ATR) sind schwerwiegende Verletzungen, die oft eine chirurgische Reparatur erfordern. Ein zentrales Thema in der postoperativen Rehabilitation ist die Dauer der Immobilisation. In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden unterschiedliche Immobilisationszeiten nach einer offenen ATR-Operation untersucht, um die optimale Dauer der Ruhigstellung zu bestimmen. Ziel war es, die Funktionserholung, das Schmerzmanagement und das Auftreten von Komplikationen in den verschiedenen Gruppen zu vergleichen.
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Die Verlängerung der krankheitsfreien Lebenszeit ist ein Anliegen der aktuellen medizinischen Bemühungen, das besonders medial sehr viel Anklang findet.
Wenn man das Thema durchdekliniert und auf unser orthopädisch-unfallchirurgisches Fachgebiet herunterbricht, ist es eine notwendige Konsequenz, dass Therapieoptionen jenseits von Operation und Kortison angeboten werden.
Nachdem jahrelang auf den Fachkongressen und von Kostenträgern die Evidenz der PRP-Therapie infrage gestellt wurde, können wir seit Oktober 2022 auf das ESSKA Orbit Konsensus Paper verweisen, das für das PRP bei Gonarthrose mindestens eine vergleichbare entzündungshemmende Wirkung mit länger anhaltenden positiven Effekten gegenüber Kortison feststellt.
In der zunehmend umfangreicheren Literatur findet sich eine hohe Evidenz für Behandlungen von Arthrosen (Gonarthrose, Koxarthrose), Tendinosen (z. B. Tennisellenbogen, Jumpers Knee, Achillodynien) und Ligamentosen.
Ähnliche anatomische Strukturen und Pathologien liegen auch an der Wirbelsäule vor, aber die klare wissenschaftliche Evidenz für PRP fehlt noch.
Prinzipiell sind verschiedene Einsatzmöglichkeiten des PRP an der Wirbelsäule denkbar:
Zur Verbesserung der intervertebralen Fusion bei Versteifungsoperationen, zur Behandlung von Patienten mit spinalen Traumata zur Regeneration der Nervenfunktion und interventionell bei degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule. Meine Erläuterungen beziehen sich nur auf den letztgenannten Aspekt.
Was wissen wir?
„Entzündungshemmend und regenerativ“ sind die omnipräsenten Schlagworte. Konkret werden proinflammatorische Zytokine supprimiert (vor allem IL1 B und IL10) und durch Wachstumsfaktoren (z.B. transforming growth factor beta-1 (TGF-β1) und vascular endothelial growth factor (VEGF)) werden regenerative Prozesse in Gang gesetzt.
Unumstritten ist, dass eine bestimmte minimale Konzentration von Thrombozyten für eine gute Wirksamkeit erforderlich ist, weil eine zu geringe Thrombozytenkonzentration zu einer geringeren Menge an Wachstumsfaktoren führt.
Facettengelenke sind synoviale Gelenke mit Erguss und Synovialzysten wie die meisten anderen Gelenke auch; Wu et el.al beschreiben 2017, dass die
PRP-Kohorte an der Facette einen ähnlichen antiinflammatorischen Effekt aber eine längere Wirkdauer >6 Monate als die Steroid-Gruppe erreicht. 2016 kam Kirchner mit einer deutlich größeren Fallserie zu dem gleichen Ergebnis, dass eine zuverlässige Schmerzreduktion einsetzt, die länger anhält als wir es von Steroiden kennen.
Im Gegensatz zum Facettengelenk ist die Behandlung der Bandscheibe mit plättchenreichem Plasma sogar in der S2k DGOU Leitlinie, AWMF 187-059 „Spezifischer Kreuzschmerz“, Kapitel „Discogenes Lumbalsyndrom bis Osteochondrosis vertebralis“ unter 2.2.7 „Therapie interventionell“, Seite 21, erwähnt. Auch wenn die eindeutige Evidenz fehlt und die Leitlinie an dieser Stelle (noch) im Konjunktiv geschrieben ist, weisen die vorhandenen Erkenntnisse in eine klare Richtung.
Intradiskal appliziert steigert PRP die Kollagensynthese, führt zu Proteoglykan-Akkumulation, senkt den oxidativen Stress und reduziert den Gehalt an proteolytischen Enzymen wie MM3 und COX2, die über die Zytokine proinflammatorisch wirken.
Akeda et al. verglichen 2022 in einer randomisierten Doppelblind-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit von Injektionen der Bandscheibe (IVD) mit PRP gegenüber Korticosteroid bei Patienten mit diskogenem Rückenschmerz. Beide Gruppen zeigten eine vergleichbare Schmerzreduktion der Scores beim 8-Wochen-Intervall. Jedoch zeigte nur die PRP-Gruppe eine langanhaltende Schmerzlinderung bis zu 60 Wochen nach der Injektion.
Tuakli-Wosornu et al.2016 (prospektive, double-blind, randomisierte Kontrollstudie) zeigte, dass Schmerz-, Zufriedenheit- und Funktionsscores nach dem 3-Monatsintervall deutlich besser ausfielen als in der Kontrollgruppe.
2017 publizierten Li et al. eine Metaanalyse zu Tierstudien bzgl. PRP-Injektionen in die IVD, die zu dem Schluss kam, dass am Tiermodell (Ratte, Kaninchen) der histologische Grad des Verschleißes der IVD verringert werden konnte und im MRT in der T2 Sequenz das Signal gesteigert werden konnte. Sie schlussfolgern, dass PRP- Injektionen eine Option für das Verlangsamen des Verschleißes der IVD sein könnte. Für ähnliche Beobachtungen an der humanen IVD fehlen derzeit noch die aussagekräftigen Studien. Dennoch kommt PRP intradiskal bereits heute häufig in der endoskopischen Chirurgie der Bandscheibe zum Einsatz, um die möglichen reparativen Effekte zu nutzen.
Gullung et al. kamen 2011 zu dem Ergebnis, dass ein Einsatz von PRP früher im Verschleißprozess der IVD wahrscheinlicher zu positiveren Effekten an der Bandscheibe führt (Pfirrmann-Stadien 2-4). Insgesamt scheint die intradiskale Therapie mit PRP erfolgversprechend in Bezug auf Schmerzreduktion, Funktion und Lebensqualität zu sein.
Epidurale Injektionen mit PRP sind sicher und effizient. Der analgetische Effekt der PRP-Injektion tritt erst verzögert ein, hält aber länger an im Vergleich zu epiduralen Steroidinjektionen (Xu et al 2021, Barbieri 2022). Die Wirksamkeit ist unabhängig vom Zugang; ob interlaminär, transforaminal oder via Hiatus sacralis appliziert wirkt PRP zuverlässig. Die üblichen pathophysiologischen Erwägungen für die Wahl des Zugangsweges bleiben davon unberührt.
Bei der Anwendung am Sakroiliakalgelenk (SIG) unterscheidet man die intraartikuläre von der periartikulären Injektion in den funktionell komplexen iliolumbalen resp. pelvinen Bandapparat.
Die S2k DGOU Leitlinie „Spezifischer Kreuzschmerz“ sieht bisher keine ausreichende Evidenz für eine Empfehlung, erwähnt PRP aber dennoch explizit.
Schmerz- und Functionscores werden bei der intraartikulären Injektion länger anhaltend (bis zu 12 Monaten) im Vergleich zu Steroidinjektionen gesenkt (Navani 2016, Singla 2017). Die Anwendung ist sicher für den Patienten. Insbesondere beim SIG ist zu erwägen, welches bildgebende Hilfsmittel verwendet wird. Das SIG ist ideal für den Einsatz eines Ultraschallgerätes und reduziert die Strahlenbelastung für Patient und Arzt gleichermaßen. Gerade die Darstellung des iliolumbalen Bandapparates gelingt nur mit der sonographischen Bildgebung. Zur Behandlung der Hypermobilität und Dysfunktion des SIG kann man sonographisch gestützt gut PRP periartikulär in den Bandapparat der lumbosakralen Übergangsregion einbringen (Wallace 2020).
Für das SIG gilt zudem im besonderen Maße, aber auch für alle anderen Injektionen an der Wirbelsäule, dass die PRP-Therapie in ein multimodales Behandlungsprogramm eingeplant sein sollte.
Für die „Non-Inferiority“ des PRP gegenüber Kortikosteroiden bei der Anwendung an der Wirbelsäule bestehen klare Belege in der Literatur. Die klare Überlegenheit muss in den nächsten Jahren noch in guten Studien erarbeitet werden.
Die Orthobiologie befindet sich in einem anhaltenden Lernprozess. PRP ist mittlerweile heterogen verfügbar. Es wird in offenen oder geschlossenen Systemen hergestellt, mit einmaliger oder zweimaliger Zentrifugation. Wir haben heute leukozytenarmes oder -reiches PRP zur Auswahl und wir können Thrombozytenkonzentrate aus dem PRP herstellen. Die genauen Anwendungsweisen und Indikationen sind Gegenstand tagtäglicher Abwägungen vor einer Behandlung. Die Erfahrungen sind sehr ermutigend. Kontraindikationen gibt es kaum (z.B. Infektionskrankheiten, Tumorerkrankungen, Gerinnungsstörungen).
Kortikosteroide als Behandlungsalternative im Gelenk werden zunehmend konsequenter abgelehnt, weil es klar und deutlich evident chondro- und zytotoxische Eigenschaften aufweist.
Mit dem plättchenreichen Plasma haben wir eine leistungsfähige, mächtige „Biodrug“ zur Verfügung, die wir den Patienten zuverlässig und sicher anbieten können, um Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Entscheidend ist, wie immer die Patientenselektion und die Wahl des richtigen Therapieschemas. Hierbei werden wir in den nächsten Jahren noch viel dazulernen.
Dr. med. Carl Peter Meschede Facharzt für Orthopädie, Osteologe (DVO), Chirotherapie, Sportmedizin, MHBA.
Erlernen Sie die chirurgische Technik der Internen Fixation einer proximalen Unterarmfraktur: Henry-Zugang zum Unterarm mit schrittweisen Anleitungen auf OrthOracle. Unsere E-Learning-Plattform bietet hochauflösende Bilder sowie eine zertifizierte Fortbildungseinheit (CME) zur chirurgischen Prozedur der Internen Fixation einer proximalen Unterarmfraktur: Henry-Zugang zum Unterarm.
Der Henry-Zugang wurde erstmals 1945 von Arnold K. Henry beschrieben, einem emeritierten Professor für Chirurgie an der Universität von Ägypten und Mitglied des Royal College of Surgeons of Ireland. Sein Buch „Extensile Exposure Applied to Limb Surgery“ gilt als Meilenstein in der orthopädischen Ausbildung und als zeitloses Meisterwerk.
Selbst 79 Jahre nach seiner Veröffentlichung besticht das Buch durch die Klarheit seiner Texte und die präzise Ausführung der wenigen Zeichnungen, die einem halbwegs erfahrenen Chirurgen sicher durch eine Reihe von Schlüsselbereichen führen können.
Meiner Meinung nach gehören die besten Beschreibungen in diesem Werk zu den Zugängen am posterioren Oberschenkel und Unterschenkel, am posterioren Humerus sowie an der volaren Seite des Unterarms. Letzteren Zugang habe ich in dieser Anleitung mit Freude demonstriert.
Original Intro:
Internal fixation of proximal forearm fracture: Henry’s approach to the forearm
Learn the Internal fixation of proximal forearm fracture: Henry’s approach to the forearm surgical technique with step by step instructions on OrthOracle. Our e-learning platform contains high resolution images and a certified CME of the Internal fixation of proximal forearm fracture: Henry’s approach to the forearm surgical procedure.
Henry’s approach was first described in 1945 by Arnold K Henry, Emeritus Professor of Surgery at the University of Egypt and a fellow of the Royal College of Surgeons of Ireland. His book,“Extensile Exposure applied to limb surgery”is a landmark publication in Orthopaedic education and a work of time-proven genius.
Now, 79 years after it published if you could get hold of a copy the clarity of its text and its few perfectly executed drawings would by themselves still guide a half decent surgeon safely through a number of key areas for the first time.
The best in my opinion are his exposures to the posterior thigh and calf, the posterior humerus and to the volar aspect to the forearm, which it is my pleasure to demonstrate in this technique.
Henrys’ original landmarks were proximally the biceps tendon insertion into the proximal radius (radial / lateral side); to the distal radius styloid. Subsequently it has been modified so that distally the landmark is the Flexor Carpi Radialis (FCR) tendon / volar scaphoid tubercle. Surgeons will be familiar with the FCR approach for the fixation of distal radius fractures and access to the distal third of the radius, this is sometimes called the Modified Henry’s approach.
The approach utilises an internervous plane:
Proximally between brachioradialis (radial nerve) and pronator teres (median nerve).
Distally between brachioradialis (radial nerve) and flexor carpi radialis (median nerve).
Although it uses an internervous plane between the muscles, the actual approach at the superficial level is between the radial artery and superficial radial nerve, and both must be carefully dissected and protected throughout the procedure. I recommend that the nerve and vessel are inspected at the end of the procedure to ensure their continuity and assuage any concerns that you may experience in the follow up clinic, if there is any superficial radial nerve dysfunction.
In this case I’ve used the approach for access to a very comminuted fracture of the proximal and middle third of the radius caused by a gunshot injury. This is a challenging case as the comminution makes it difficult to correctly judge the true radial length, alignment and rotation. Also the pronator teres insertion can act as a deforming force displacing the reduction or obstructing access to the radius, and may need to be released. The following technique will describe strategies for how to address each of these challenges.
OrthOracle readers will find the following associated instructional techniques also of interest:
Erlernen Sie die chirurgische Technik der Daumen-Teilamputation: Mikrochirurgische Revaskularisation mit schrittweisen Anleitungen auf OrthOracle. Unsere E-Learning-Plattform enthält hochauflösende Bilder sowie eine zertifizierte Fortbildungseinheit (CME) zur chirurgischen Prozedur der Daumen-Teilamputation: Mikrochirurgische Revaskularisation.
Teilamputationen der Finger sind in der Handtraumatologie häufig. Während viele dieser Verletzungen lediglich die Fingerkuppen betreffen und relativ einfach zu behandeln sind, erfordern andere die Reparatur von Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäßen.
Fälle mit vaskulärer Beeinträchtigung benötigen jedoch dringendere Eingriffe als vollständig amputierte Finger. Der Grund hierfür ist die sogenannte warme Ischämie, die bei teilamputierten Fingern auftritt, während vollständig amputierte Finger in Eis und Wasser konserviert werden können.
Es ist wichtig, zwischen den Begriffen Replantation und Revaskularisation zu unterscheiden:
Replantation bezeichnet die Wiederanbringung eines vollständig amputierten Körperteils durch die Reparatur anatomischer Strukturen.
Revaskularisation hingegen bezieht sich auf die Reparatur von Gefäßen in einem teilamputierten Körperteil, gegebenenfalls auch mit der Reparatur anderer Strukturen. Selbst wenn der Finger nur noch durch eine schmale Hautbrücke verbunden ist, handelt es sich technisch gesehen um eine Revaskularisation.
Die Entscheidungsfindung spielt bei der Behandlung dieser Verletzungen eine zentrale Rolle.
Die wichtigste Frage ist, ob eine Revaskularisation versucht werden sollte oder ob eine vollständige Amputation die bessere Option ist.
Original Intro:
Thumb partial amputation: Microsurgical revascularisation
Learn the Thumb partial amputation: Microsurgical revascularisation surgical technique with step by step instructions on OrthOracle. Our e-learning platform contains high resolution images and a certified CME of the Thumb partial amputation: Microsurgical revascularisation surgical procedure.
Partial amputations of the digits are common in hand trauma practice. Whilst many of them are simply fingertip injuries and are simple to treat others will need repair of bone tendons, nerves and vessels.
Those which present with vascular compromise however need urgent intervention and are in fact more urgent than completely amputated digits. This is because they suffer with warm ischaemia whereas the ones which are complete amputations can be preserved in ice and water.
It is important to make the distinction between the terms replantation and revascularisation.
Replantation is the reattachment of a completed amputated body part through repair of anatomical structures whereas a revascularisation is repair of vessels in a partially amputated body part, with or without repair of other structures. Even if the digit is held by a narrow skin bridge it is technically a re vascularisation.
Decision making is important in managing these injuries.
The main decision is whether it is worth attempting revascularisation or to do an amputation.
The general principles guiding these decisions in the hand are covered within the indications section of this operative technique.
Thumb should be reconstructed unless distal to IP joint where repair or reconstruction of vessels and nerves are technically not possible. When there is an amputation distal to IP joint, the aim is to preserve length by doing a local flap. Examples of such flaps include a Moberg flap where the skin is advanced from the rest of the volar skin or Foucher flap where tissues are taken from the dorsum of the index finger.
The case discussed here is a partial amputation of the thumb through the interphalangeal joint in a 55 year old man who was using a circular saw and accidentally cut through his thumb from the volar aspect . Both the digital nerves, arteries and FPL tendon were divided. The volar skin was ragged and there was a soft tissue loss. There was also a fracture through the head of the proximal phalanx with loss of bone and comminution which was not fixable.
The decision was made to stabilise the IP joint and repair the vessels and nerves. The FPL did not require repairing as the IP joint was severely damaged and will be fused later. In this case the thumb had perfusion through the skin bridge which meant urgent rather than immediate surgery was not required.
It is important to have microsurgery training before undertaking revascularisation procedures.
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Erlernen Sie die chirurgische Technik zur Behandlung von Verletzungen des Plexus brachialis: Supraklavikuläre und Infraklavikuläre Ansätze mit schrittweisen Anleitungen auf OrthOracle. Unsere E-Learning-Plattform enthält hochauflösende Bilder sowie eine zertifizierte Fortbildungseinheit (CME) zur chirurgischen Prozedur der Plexus-brachialis-Verletzung: Supraklavikuläre und Infraklavikuläre Ansätze.
Der Plexus brachialis ist eine komplexe und verzweigte Struktur, die die Spinalnerven C5-T1 über eine Reihe von Verbindungen und Teilungen mit ihren Endnervenästen in der oberen Extremität verbindet.
Obwohl es umfangreiche Literatur gibt, die den Plexus brachialis hinsichtlich seiner Anatomie, Physiologie und seiner Beziehung zu umliegenden Strukturen beschreibt, ist für Chirurgen, die Verletzungen im Bereich des Plexus brachialis oder andere Läsionen behandeln, die eine Visualisierung des Plexus erfordern, eine sichere und zuverlässige Technik für den chirurgischen Zugang von enormem Wert.
In dieser Anleitung habe ich die beiden Hauptzugänge zum Plexus brachialis hervorgehoben: einen supraklavikulären Ansatz, gefolgt von einem infraklavikulären Ansatz, basierend auf den Standardzugängen, mit Variationen, die dort erklärt werden, wo sie relevant sind. Beide Ansätze sind für Chirurgen, die sich mit dem Plexus brachialis befassen, häufig erforderlich. Die Beschreibung hier ist auf den Zugang bei Erwachsenen beschränkt.
Original Intro:
Brachial plexus injury: Supraclavicular and infraclavicular approaches
Learn the Brachial plexus injury: Supraclavicular and infraclavicular approaches surgical technique with step by step instructions on OrthOracle. Our e-learning platform contains high resolution images and a certified CME of the Brachial plexus injury: Supraclavicular and infraclavicular approaches surgical procedure.
The brachial plexus is an intricate and complex structure that connects the spinal nerves C5-T1 to their terminal nerve branches in the upper extremity through a complex series of interconnections and divisions.
Although there is extensive literature describing the brachial plexus in terms of its anatomy and physiology as well as its relationship to surrounding structures, for the surgeon dealing with injuries around the brachial plexus or other lesions that require visualisation of the brachial plexus, a safe and reliable technique for surgical approach is hugely valuable.
In this instructional technique I have highlighted the two major approaches to the brachial plexus; a supraclavicular approach, followed by an infraclavicular approach, keeping to the standard approaches with variations explained where relevant. Both approaches are required for the brachial plexus surgeon on a frequent basis. The description here is confined to the approach in an adult.
Clearly for a brachial plexus injury, the most important decision to be made is whether the brachial plexus requires exploration at all or whether the injury is one that would be expected to recover under observation, or perhaps is so severe that exploration will not offer any significant advantage over and above distal nerve transfers to reconstruct lost function where possible. This is clearly an extensive area of debate and discussion which is outside of the scope of this technical description.
If a pan-root avulsion can be confirmed without exploration, for example, on high resolution MRI imaging, many surgeons would now avoid a plexus exploration in such a scenario and look for reconstructive options involving extra plexoral donors and free muscle transfers, or explore prosthetic options, with or without limb amputation. Again, this is an area of debate and outside the scope of this technique.
The infra-clavicular plexus is less commonly explored in trauma where the injuries more often tend to be continuity lesions that recover. However, penetrating injuries in this area may require exploration and the brachial infraclavicular plexus may require protection or mobilisation as part of other surgical procedures around the shoulder. One particular scenario where this may be required is during a shoulder replacement or fixation after a fracture dislocation that has left the plexus injured. I have found a limited infraclavicular exposure of the plexus invaluable in performing highly selective neurectomies where in particular the pectoralis muscles may be involved in spasticity.
In my practice I have found a limited infraclavicular exposure of the plexus invaluable in performing highly selective neurectomies for spasticity following stroke or brain injury. In particular in these case, the pectoralis muscles may be involved in spasticity and their innervation can be directly accessed as it comes off the infraclavicular plexus into these muscles.
It is worth noting that there is considerable variation in the anatomy of the brachial plexus between individuals and a thorough knowledge of these potential variations is important in order to make a reliable diagnosis when confronted with injured components of the plexus. The most typical closed injury is a shoulder dislocation which can be a high energy injury causing huge disruption to surrounding neurovascular structures, or as is common in elderly patients, a low velocity injury with a dislocation, often combined with a fracture, where the injury to the cords can be widespread but of lower energy.
The supra-clavicular approach to the brachial plexus tends to be used in supraclavicular injuries that may involve ruptures to one of the trunks or roots of the plexus that may be reconstructable but also to define the extent of injury, which in many cases can only be established by a clear exploration and surgical diagnosis.
OrthOracle readers will find the following instructional techniques also of interest:
Die konventionelle Röntgenbildgebung in 2 Ebenen ist nach wie vor unverzichtbarer Bestandteil der Diagnostik von Hüftpathologien. In der spezialisierten hüftchirurgischen Praxis stellen sich heute jedoch viele Patienten mit bereits vorliegenden MRT-Aufnahmen vor, ohne dass vorab eine konventionelle Röntgendiagnostik durchgeführt worden wäre. Zwar ist die Kernspintomografie ein strahlenfreies Verfahren, welches eine Vielzahl an Informationen zu Knorpel, Knochen und Weichteilen liefert. Eine vollständige Diagnostik kann jedoch nur in Kombination mit konventionellen Röntgenbildern erfolgen, welche wichtige Informationen über Gelenkform und Gelenkstellung, Gelenkspaltweiten, Spongiosa- und Kortikalisstruktur, Verkalkungen und Weichteilschatten sowie die Beckenmorphologie liefern. So werden die morphologischen Kriterien von Normbefund und Formabweichung vornehmlich über das konventionelle Röntgen definiert. Ziel des Beitrags ist daher eine praxisnahe Übersicht über die konventionelle Röntgendiagnostik des Hüftgelenkes beim Erwachsenen. Grundlage der Beurteilung von Röntgenbildern ist die subtile Kenntnis der Anatomie. Nur damit kann die komplexe 3D-Anatomie, welche radiologisch auf ein 2D-Bild subsummiert wird, korrekt beurteilt werden. Gerade für die adäquate Befundung von Formstörungen muss sich der Beurteiler bewusst sein, dass die Bilder durch die Strahlenquelle (punktförmig mit konischem Strahlengang), den Fokus- Film-Abstand, die Zentrierung und Ausrichtung des Zentralstrahls sowie die Beckenorientierung beeinflusst werden.
Röntgen Beckenübersicht: Stehend oder liegend?
Das Beckenübersichtsröntgen stellt die wesentliche Untersuchung bei Hüftpathologien dar. Je nach Fragestellung wird eine normal zentrierte oder eine tiefe Beckenübersichtsaufnahme angefertigt. Bei der normalen Beckenübersichtsaufnahme wird der Zentralstrahl anhand der Verbindungslinie der Spina iliaca anterior superior und der Oberkante der Symphysis pubis ausgerichtet. Die Beine werden 15 Grad nach innen rotiert und der Film-Fokus-Abstand beträgt 120 cm. Je nach Fragestellung sollte ggf. sogar auf Strahlenprotektoren verzichtet werden, um die Orientierung des Beckens und dabei speziell die Beckenkippung beurteilen zu können. Diese Empfehlung deckt sich mit der S3-Leitlinie Koxarthrose (zuletzt aktualisiert 2019). Nur bei einsehbarem Os sacrum, Os coccygis sowie einsehbarer Symphyse und symmetrischen und ovalär dargestellten Foramina obturatoria (Abb. 1) ist eine Beurteilung der korrekten Rotation und Kippung des Beckens und damit auch der Azetabulumorientierung möglich. Sind die Foramina obturatoria schlitzförmig, so ist das Becken nach ventral verkippt (Abb. 2), bei rundlicher Darstellung zeigt sich eine Dorsalkippung des Beckens und bei asymmetrischer Darstellung eine seitliche Rotation. Bei derartig pathologisch verkippten Beckenstellungenwird auch eine weitere Abklärung des lumbopelvinen Komplexes empfohlen, um ggf. parallel vorliegende Pathologien der LWS abzuklären.
Prinzipiell kann die Untersuchung sowohl stehend als auch liegend angefertigt werden. Wichtig ist zu wissen, dass die Beckenkippung im Stehen häufig etwas anders ist als im Liegen, da das Becken im Stehen durchschnittlich 5° nach dorsal verkippt positioniert wird. Dadurch wird die projizierte Anteversion der Hüftpfanne etwas vergrößert. Größere Abweichungen in beide Richtungen sind jedoch möglich. Vorteil der Liegendaufnahme ist insbesondere, dass die meisten publizierten Referenzwerte und Referenzwinkel (z. B. Retroversionsindex und Cross-over-Zeichen, Posterior-wall-Index, Ischial-Spine-Zeichen, lateraler Centrum-Erker-Winkel, etc.) für eine Vermessung des Beckens und der Hüftgelenke auf Untersuchungen der Patienten im Liegen beruhen. Zudem bringt die Aufnahme im Liegen Vorteile für die OP-Planung und die radiologische Kontrolle während und nach der Operation, da die Vergleichbarkeit mit intraoperativen Aufnahmen in Rückenlage gegeben ist und auch bei Nachuntersuchungen, bei denen eine Belastung der operierten Extremität noch nicht möglich ist, eine standardisierte Vergleichbarkeit
vorhanden ist.
Zur Planung und zur Kontrolle von Hüftprothesen wird eine tiefzentrierte Beckenübersichtsaufnahme angefertigt, bei welcher der Zentralstrahl auf die Symphyse zentriert ist und damit auch das coxale Femurende ausreichend weit abgebildet ist (Abb. 2). Wichtig ist dabei die korrekte Platzierung der Referenzkugel, welche gleich weit vom Röntgenfilm entfernt sein muss wie die Hüftköpfe. Eine tiefe Zentrierung vergrößert im Vergleich zur normalen Beckenübersichtsaufnahme die projizierte acetabuläre Anteversion, weshalb die tiefzentrierte Beckenübersichtsaufnahme nur eingeschränkt für die Beurteilung der acetabulären Anteversion eines nativen Gelenkes geeignet ist.
Röntgen der Hüfte anterior-posteror: Indikationen und Limitationen
Bei der Röntgenaufnahme der Hüfte a.p. ist der Zentralstrahl direkt aufs Hüftgelenk und nicht auf das Zentrum des Beckens zentriert, vergleichbar wie bei der Bildwandleraufnahme der Hüfte. Es wird nur eine Hüfte abgebildet. Daher erscheint die Anteversion der Pfanne größer als auf einer Beckenübersichtsaufnahme. Die Röntgenaufnahmen der Hüfte a.p. sind insofern nicht zur Beurteilung der Morphologie des Beckens und der Morphologie der Hüftgelenke geeignet, da eine pathologische Beckendrehung und -kippung nicht beurteilt werden kann. Die Indikation für Röntgenaufnahmen der Hüfte a.p. besteht vor allem bei Untersuchungen des coxalen Femurendes, bei Verlaufskontrollen – wie zum Beispiel bei Hüftkopfnekrose, sowie bei anderen Untersuchungen der Hüfte, bei welchen die Beckenorientierung nicht berücksichtigt werden muss. Vorteilhaft ist die geringere Strahlenbelastung verglichen mit einer Beckenübersicht.
Laterales Röntgen der Hüfte: welche Aufnahme für welche Fragestellung?
Die seitliche Röntgenaufnahme der Hüfte wird ebenfalls im Liegen angefertigt und ist essenzieller Bestandteil der radiologischen Diagnostik. Axiale Aufnahmen dienen der Beurteilung des Hüftkopfes, der vorderen und hinteren Schenkelhalskortikalis sowie der Verschiebung des proximalen Femurs bei Epiphysiolysis oder Frakturen. Im Wesentlichen unterscheidet man dabei seitliche Aufnahmen, die durch Flexion und Abduktion in der betroffenen Hüfte im a.p.-Strahlengang angefertigt werden (z. B. Lauenstein („frog-leg lateral)) und Aufnahmen, welche bei gestreckter betroffener Hüfte und flektierter gegenüberliegender Hüfte mit seitlichem Strahlengang angefertigt werden („cross-table lateral“, Dunn-Rippstein, etc.).
Häufigstes Beispiel der axialen Röntgenaufnahme ist die Aufnahme nach Lauenstein (englisch „frog-leg lateral“), bei welcher die betroffene Hüfte um 45 Grad flektiert und 45Grad abduziert wird, das Knie ist 90° gebeugt. Man erreicht dadurch eine gute Darstellung des Hüftkopfes mit Schenkelhals, wobei jedoch der Trochanter major hinter den Schenkelhals projiziert wird. Dadurch wird manchmal die Abbildung der vorderen Schenkelskortikalis – welche beispielsweise zur Beurteilung eines femoroazetabulären Impingementsyndroms wichtig ist – überlagert. Vorteil der „cross-table“ Aufnahmen ist demgegenüber die überlagerungsfreie Darstellung des Schenkelhalses, welches in der Beurteilung von cam-Morphologie bei femoroazetabulären Impingementsyndrom bedeutsam ist, sowie die Untersuchungsmöglichkeit auch bei sehr schmerzhaften, traumatisierten Hüften. Nachteil ist die im Vergleich zur Lauenstein-Aufnahme höhere Strahlenbelastung.
Spezialaufnahmen für besondere Fragestellungen – Faux profil, Ala und Obturator, Funktionsaufnahmen
Für das Hüftgelenk existieren diverse Spezialaufnahmen, durch welche differenzierte Fragestellungen beantwortet werden können. Relevant sind dabei insbesondere die Faux profil Aufnahme nach Lequesne, die Ala- und Obturator-Aufnahmen sowie Funktionsaufnahmen. Früher häufig durchgeführte Aufnahmen wie die Hüftkopfaufnahmen nach Schneider zur Beurteilung einer Hüftkopffraktur sowie die Rippsteinaufnahmen zur Beurteilung der Schenkelhalsantetorsion wurden durch die inzwischen sehr gute Verfügbarkeit und deutliche höhere Genauigkeit von MRT und CT abgelöst. Insbesondere zur Diagnostik der femoralen Antetorsion sollte bei den häufig sehr jungen Patienten eine Rotationsanalyse mittels MRT erfolgen, welche strahlungsfrei ist und eine hohe Genauigkeit zeigt. Wichtig ist dabei die Angabe des angewandten Messverfahrens, da diverse unterschiedliche Messverfahren existieren welche auch unterschiedliche Grenzwerte haben.
Die Faux profil-Aufname liefert im Vergleich zur Beckenübersichtsaufnahme zusätzliche Informationen zur Gelenkspaltweite ventral und dorsal, sodass insbesondere in der Diagnostik der zentralen Koxarthrose mit dorsaler Gelenkspaltverschmälerung die häufig in der a.p. Aufnahme unterschätzte Degeneration und Gelenkspaltverschmälerung besser dargestellt werden kann (Abb. 3). Zusätzlich zeigt die Aufnahme ein gutes Bild der Spina iliaca anterior inferior, welche bei pathologischer Prominenz ursächlich für ein subspinales Impingement sein kann. Die ventrale Hüftkopfüberdachung kann ebenfalls gemessen werden, diese kann jedoch anhand der Projektion des vorderen Pfannenrandes auch in der Beckenübersicht beurteilt werden. Im täglichen Gebrauch wurde die Faux-profil Aufnahme zwar weitgehend von der MRT abgelöst, bei deutlicher Coxarthrose wie in Abbildung 3 zu sehen kann häufig jedoch auf eine weitere MRT-Diagnostik verzichtet werden.
Gerade im unfallchirurgischen Alltag besitzen die Ala- und Obturatoraufnahme sowie ggf. ergänzend die Inlet- und Outlet- Aufnahme des Beckenrings nach wie vor eine wesentliche Bedeutung in der Behandlung von Azetabulum- und Beckenfrakturen, da die entsprechenden radiologischen Einstellungen auch während einer Operation zur Kontrolle von Reposition und Osteosynthese verwendet werden. Zwar wird die Primärdiagnostik im Wesentlichen durch eine Computertomografie bestimmt, für die intraoperative Beurteilung und auch postoperative Nachkontrollen haben die genannten Spezialaufnahmen jedoch nach wie vor ihren Stellenwert. In der orthopädischen Praxis kann eine Ala- und Obturatoraufnahme ergänzend zur Primärdiagnostik von Azetabulumverletzungen durchgeführt werden, wobei ein sicherer Ausschluss von Frakturen auch anhand dieser Aufnahmen nicht gewährleistet ist und die Sensitivität einer Computertomografie oder – bei Ermüdungsfrakturen und Insuffizienzfrakturen – der MRT-Diagnostik deutlich unterlegen ist.
Abschließend sind gerade für die gelenkerhaltende Hüftchirurgie noch die Funktionsaufnahmen als nach wie vor relevante Bausteine der Diagnostik zu nennen. So zeigt sich beispielsweise bei der Hüftdysplasie häufig eine Dezentrierung des Hüftkopfes mit deutlicher Verschmälerung des Gelenkspaltes am Pfannenerker. Funktionsaufnahmen in Abduktion und ggf. auch Innenrotation zeigen häufig eine bessere Zentrierung des Hüftkopfes, und helfen damit zwischen echter Gelenkspaltverschmälerung und Subluxation zu differenzieren. Funktionsaufnamen liefern damit wichtige Hinweis zu den Erfolgschancen bei korrigierender gelenkerhaltender Hüftgelenkchirurgie mittels Beckenosteotomie und/oder Femurosteotomie.
Lumbopelvines Alignment und pelvic tilt
Das lumbopelvine Alignment und der „pelvic tilt“ spielen eine entscheidende Rolle für die biomechanische Balance des Körpers. Das lumbopelvine Alignment beschreibt die statische Ausrichtung der Lendenwirbelsäule (LWS) im Verhältnis zum Becken und kann entsprechend mit seitlichen Röntgenaufnahmen untersucht werden. Eine Fehlstellung kann zu Problemen wie Rückenschmerzen oder Fehlbelastungen führen sowie bei künstlichen Hüftgelenken das Luxationsrisiko vergrößern.
Der pelvic tilt bezeichnet die Neigung des Beckens nach vorne (anterior) oder hinten (posterior). Ein nach vorne gekipptes Becken (anteriorer Tilt) führt zu einer vermehrten Lordose (Krümmung) der Lendenwirbelsäule, während ein nach hinten gekipptes Becken (posteriorer Tilt) die Lordose abflacht. Beide Parameter stehen in engem Zusammenhang zueinander und können sowohl durch Bewegungseinschränkungen der LWS als auch Einsteifungen der Hüftgelenke bedingt sein (Abb. 4). Seitliche Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule und des Beckens im Stehen, Sitzen und Liegen ermöglichen die Darstellung und Messung dieser Neigungen. Anhand von Landmarken wie dem Sakralwinkel (sacral slope), der Beckeninklination (pelvic tilt) und dem lumbosakralen Winkel kann der Zustand des lumbopelvinen Alignments beurteilt werden. Dies hilft, Fehlstellungen zu identifizieren und eine gezielte Therapie zu planen.
Mit modernen 3D-Bildgebungsverfahren wie der Digitalen Volumentomographie (DVT) oder dem EOS-System eröffnen sich neue Möglichkeiten, das lumbopelvine Alignment noch präziser zu analysieren. Diese Verfahren bieten im Vergleich zu konventionellen Röntgenaufnahmen eine deutlich verbesserte Darstellung der anatomischen Strukturen in drei Dimensionen, wodurch eine umfassendere Beurteilung der lumbopelvinen Ausrichtung möglich wird. Welche Parameter hier klinische Relevanz besitzen und welche therapeutischen Konsequenzen sich daraus ergeben ist Bestandteil einer Vielzahl aktueller Studien und würde den Rahmen des vorliegenden Beitrags sprengen.
Schlussfolgerung
Die differenzierte Röntgendiagnostik des Hüftgelenks ist nach wie vor ein essenzieller Bestandteil der Diagnostik von Hüftpathologien, der tiefgehendes anatomisches Wissen und ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Pathologien erfordert. Standardisierte Projektionen sind die Beckenübersicht sowie die axiale Darstellung des Hüftgelenkes. Zusätzliche spezielle Aufnahmen können je nach Fragestellung wertvolle Informationen zur Diagnose und Therapieplanung liefern. Durch eine sorgfältige Interpretation der Röntgenbilder kann meist bereits vor Durchführung einer MRT eine Diagnose gestellt und somit frühzeitig eine optimale Behandlung für den Patienten eingeleitet werden.
Prof. Dr. Hans Gollwitzer
ECOM – Praxis für Orthopädie,
Sportmedizin und Unfallchirurgie
Arabellastraße 17
81925 München
Prof. Dr. Patrick Weber
ECOM – Praxis für Orthopädie,
Sportmedizin und Unfallchirurgie
Arabellastraße 17
81925 München
Der Wettbewerb und die besten Nachwuchstalente tobt in allen Branchen in Deutschland. Der Fachkräftemangel treibt das Problem ebenso an wie der demografische Wandel. Es müssen immer mehr erfahrene Mitarbeiter durch junge Talente ersetzt werden. Und die benötigen Zeit und die richtige Führung, um die entstehenden Lücken mit Enthusiasmus und Leistung auszufüllen.
Das Problem besteht sowohl beim Medizinernachwuchs, als auch in der Hightech-Branche. In einer ganz besonderen Highlight-Sitzung am letzten Tag des DKOU-Kongresses 2024 wollen wir uns sowohl die Wünsche und Bedürfnisse des Nachwuchses in Orthopädie und Unfallchirurgie ansehen, als auch über den Tellerrand hinausschauen.
Als Keynote-Referentin konnten wir Alice Wrede aus Berlin gewinnen. Sie ist Head of Talent Acquisition bei Scout24, einem der führenden Digitalunternehmen in Deutschland. Sie weiß bestens, welche Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit jungen Berufsanfängern aus Generation Z und Co. zu meistern sind.
In der Session werden außerdem drei aktuelle Untersuchungen zum Nachwuchs in Orthopädie und Unfallchirurgie vorgestellt:
Geschlechterbalance in O&U
Chefarzt in O&U nur mit Habilitation?
Bedeutung der Work-Life-Balance in O&U
Die Sitzung endet mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion. Seien Sie dabei, diskutieren Sie mit und lassen Sie sich von den Erfahrungen aus einem der erfolgreichsten Digitalunternehmen Deutschlands inspirieren. Neue Wege bieten bessere Persepktiven!
Sitzung: Nachwuchs: Was geht bei Millenials, GenZ und Alphas?
Zeit: Fr. 25.10.2024, 15:00 – 16:00
Saal: New York 3 auf dem DKOU 2024
Zur Generation Z zählen Personen, die ab 1995 geboren sind. Diese Gruppe stellt einen bedeutenden Anteil der aktuellen Medizinstudierenden dar und wird in den kommenden Jahren verstärkt in die ärztliche Weiterbildung eintreten oder befindet sich bereits dort. Gegenwärtig haben Kliniken und Praxen, insbesondere in der Orthopädie und Unfallchirurgie, einen erheblichen Personalbedarf. Ein wichtiger Grund ist die Überalterung der chirurgischen Ärzteschaft. Hier lag das Durchschnittsalter zuletzt bei 54 Jahren. Rund 30% der niedergelassenen Vertragsärztinnen und -ärzte waren über 60 Jahre alt (1).
Ein Spannungsfeld, in dem nun vieles aufeinandertrifft. Selten war eine Generation an jungen Medizinerinnen und Medizinern so vielen Vorurteilen über sich ausgesetzt wie diese. Man sei die “Generation Smartphone”, habe große Ansprüche und eine kleine Aufmerksamkeitsspanne. Diese trifft auf Führungskräfte, die größtenteils der Generation der Baby-Boomer angehören. Diese lebten, um zu arbeiten und Begriffe wie Teilzeit und Work-Life-Balance seien ihnen fremd – so das Vorurteil. Die große Frage, die sich nun in Kliniken und Praxen stellt: Was und wie genau möchte die Generation Z eigentlich arbeiten? Und kann hierbei der ambulante Bereich vielleicht diesen Bedürfnissen nachkommen?
Generation Z – Vorurteile und Wirklichkeit
Mit der Generation Z tritt eine Vielzahl junger, motivierter Ärztinnen und Ärzte in den Beruf ein, diese werden jedoch häufig als wenig belastbar, unkooperativ, hochgradig fordernd und mit mangelnder Arbeitsmoral beschrieben (2).
Soziologinnen und Soziologen halten diese Vorwürfe jedoch größtenteils für ungerechtfertigt. Die junge Generation hat das Potenzial, die Medizin zukunftsweisend zu gestalten. Die genannten Vorurteile treffen, wenn überhaupt, nur auf eine Minderheit dieser Generation zu. Laut dem deutschen Generationenforscher Prof. Hurrelmann zeigt ein Großteil eine hohe Arbeitsmotivation und das Bestreben, Erfolge zu erzielen. Das Interesse an Führungspositionen unterscheidet sich nicht von ihren Vorgängerinnen und Vorgängern. Allerdings zeigt sich eine Ablehnung starrer hierarchischer Strukturen. Eine überwiegend männliche, ältere Generation, die über Jahrzehnte die Medizin geprägt hat, trifft auf eine jüngere, zunehmend weibliche Generation. Die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, flexiblen Arbeitszeiten und einer Viertagewoche stoßen teils auf Unverständnis, da solche Veränderungen früher oft erst hart erkämpft werden mussten. Eine pauschale Ablehnung dieser Forderungen wird jedoch höchstwahrscheinlich keine Lösung des Konflikts herbeiführen. Die Generation Z verfügt über eine starke Verhandlungsposition auf dem Arbeitsmarkt, da ein erheblicher Personalmangel herrscht und gut ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner rar werden (3). Die Anliegen und Forderungen sollten ernst genommen werden. Innerhalb dieser Generation gibt es viele engagierte Studierende und angehende Ärztinnen und Ärzte mit neuen Ideen und dem Bestreben, etwas zu bewegen. Eine Kooperation zwischen den Generationen und die Anpassung an moderne Arbeitsanforderungen sind unerlässlich, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Facharztweiterbildung im ambulanten Bereich
Der ambulante Sektor wird eine zunehmend wichtige Rolle in der Facharztweiterbildung für O und U spielen. Für ein umfassendes Verständnis der Patientenbetreuung, insbesondere bezüglich Prävention, Nachsorge und konservativer Therapie von orthopädischen und unfallchirurgischen Erkrankungen ist die Einbindung der ambulanten Medizin in die Weiterbildung essenziell und bietet zahlreiche Vorteile. Sie ermöglicht angehenden Fachärztinnen und -ärzten, ein breiteres Patientenspektrum kennenzulernen und Therapieentscheidungen langfristig zu begleiten. Ferner können konservative Therapiemethoden vertieft und erprobt werden, die in der stationären Akutversorgung oft zu kurz kommen. Nicht zuletzt bietet die Aus- und Weiterbildung in der eigenen Praxis die Möglichkeit, eine qualifizierte Nachfolge für die Praxisübernahme zu gewinnen.
Bisher können Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten bis zu sechs Monate des „Common Trunks“ und zusätzlich bis zu zwölf Monate des „Special Trunks“ im ambulanten Bereich absolvieren. Die Organisation dieser Rotationen muss aktuell allerdings fast immer selbst erfolgen und ist häufig mit einem Arbeitgeberwechsel verbunden, da die Weiterbildung aktuell arbeitsplatzbasiert organisiert ist. Vor dem Hintergrund, dass zukünftig durch die anstehende Krankenhausreform wahrscheinlich mit zunehmender Zentralisierung und Ambulantisierung nicht mehr alle Weiterbildungsinhalte und Richtzahlen bei einem Arbeitgeber zu erreichen sind, ist die Etablierung von Verbundweiterbildungen wie sie kürzlich in einem interdisziplinären Positionspapier der Jungen Foren der chirurgischen Fachgesellschaften unter der Mitarbeit des Jungen Forums O und U gefordert wurden, unumgänglich (4). Damit einhergehen muss auch die Einführung einer adäquaten Vergütung für das Angebot einer chirurgischen Weiterbildung, da es sonst für Praxisinhaberinnen und -inhaber unattraktiv bleibt, Zeit und Geld in die ressourcenintensive Weiterbildung zu investieren.
Welches Potenzial bietet der ambulante Bereich für unsere Generation?
Bereits für Medizinstudierende erweist sich der ambulante Bereich in O und U als besonders attraktiv. Verschiedene Aspekte sprechen gezielt die Bedürfnisse und Wertvorstellungen der aktuellen Generation Studierender an.
Ein prägender Gesichtspunkt ist der Personalmangel in den Kliniken, welcher die Qualität der Lehre bereits im Studium beeinträchtigt. Dieser Umstand steigert das Bedürfnis der Studierenden nach individueller Betreuung sowie direktem Feedback durch Mentorinnen und Mentoren. In der ambulanten Versorgung ermöglichen die oft persönlichen und direkten Beziehungen zu den Lehrenden sowie flache Hierarchien nicht nur ein verbessertes Lern- und Arbeitsklima, sondern sorgen auch für eine nachweislich bessere Lehre (5).
Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der besseren Work-Life-Balance, sowie den damit verbundenen Arbeitsbedingungen. Im niedergelassenen Bereich besteht häufig die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, was berufliche Verpflichtungen besser mit persönlichen Interessen und Bedürfnissen vereinbar macht. Diese Flexibilität, verbunden mit einem höheren Maß an Selbstbestimmung und Beteiligung an Entscheidungsprozessen, erhöht die Lebensqualität und reduziert arbeitsbedingte Stressbelastung.
Insgesamt vereint der ambulante Bereich in O und U viele Aspekte, die gezielt auf die Bedürfnisse und Werte der Generation Z eingehen. Persönliche Betreuung, praxisnahe Ausbildung, flexible Arbeitsbedingungen und selbstbestimmtes Arbeiten machen diesen Fachbereich besonders attraktiv. Diese Vorteile ermöglichen eine Medizin, die den Ansprüchen der kommenden Ärztegeneration gerecht wird. Der Nachwuchs für unser Fach kann hier durch das Angebot von strukturierten Weiterbildungskonzepten, die eine attraktive Perspektive in O und U eröffnen, gewonnen werden.
Marvin Berger, Dresden (Medizinstudent, AG Berufspolitik YOUngsters), Lilly Albertsen, Greifswald (Medizinstudentin, AG Berufspolitik YOUngsters), Moritz Lenz, Hamburg (Arzt in Weiterbildung, Ansprechpartner YOUngsters), Moritz Bäumken, Münster (Medizinstudent, Ansprechpartner YOUngsters)
Hellmann, W. (2021). Chirurgie hat Zukunft: Innovative Aus- und Weiterbildung als Erfolgsfaktor. essentials. Springer Gabler Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33829-9
Schlottmann F, Drossard S, Dey Hazra M, Blank B, Herbolzheimer M, Mulorz J, et al. Challenges and options for advanced training in surgery: An interdisciplinary position paper against the background of the hospital structural reform in Germany. Chirurgie (Germany) 2024;95:539–45.
Entezami P, Franzblau LE, Chung KC. Mentorship in surgical training: a systematic review. Hand (N Y). 2012 Mar;7(1):30-6. doi: 10.1007/s11552-011-9379-8. Epub 2011 Nov 29. PMID: 23448749; PMCID: PMC3280364.