Alle Beiträge von Lasse Walter

Energieschutzschirm für alle Bereiche

Berlin – „Wir brauchen jetzt dringend eine steuerfinanzierte Energiekostenzulage für Kliniken und auch für Praxen, damit in unseren Gesundheitseinrichtungen nicht buchstäblich die Lichter ausgehen.“

Das fordert Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in der aktuellen Debatte über Soforthilfen für Gesundheitseinrichtungen aufgrund stark steigender Energiepreise und der allgemeinen Kostenentwicklung. Konkret schlägt er einen gestaffelten Zuschuss auf Grundlage der Gas- und Stromrechnungen aus dem Vorjahr vor. Operativ umgesetzt werden könnte eine solche Zulage als zusätzlicher Bundeszuschuss über den Gesundheitsfonds oder durch den Einbezug von Gesundheitseinrichtungen in das Energiekostendämpfungsprogramm der Bundesregierung.

Reinhardt warnt, dass neben den Kliniken auch viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte als Kleinunternehmer vor enormen Herausforderungen stehen. Die Kostensteigerungen für Energie träfen auf reglementierte Preise, weshalb Zuwächse bei Energiekosten und die gegenwärtige Inflationsentwicklung über die reguläre Vergütung nicht mehr ausgeglichen werden könnten. Reinhardt erinnert daran, dass die in den letzten Monaten bis auf acht Prozent gestiegene Inflation bei der aktuellen Honoraranpassung für das Jahr 2023 unberücksichtigt geblieben ist. Hinzu komme, dass der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung durch das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rund 400 Millionen Euro entzogen werden sollen. „Wenn zusätzlich von den Praxen nun noch Kostensteigerungen für Gas und Strom von 100 Prozent und mehr gestemmt werden müssen, ist dies eine enorme Belastung. Gerade angesichts der anstehenden Grippewelle und saisonal steigender Coronazahlen im Winter muss das Gesundheitswesen krisenfest ausgestaltet werden“, so Reinhardt.

Quelle: https://www.bundesaerztekammer.de/presse/aktuelles/detail/energieschutzschirm-fuer-alle-versorgungsbereiche

Radiofrequenz Ablation – Verschiedene Einsatzmöglichkeiten

Radiofrequenz Ablation (RFNA) ist eine minimalinvasive Prozedur, welche Patienten mit schmerzhaftem Facettensyndrom im Bereich der zervikalen, thorakalen und lumbalen Wirbelsäule Schmerzlinderung verschaffen kann.1-4 Diese unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten sowie die Behandlung des Iliosakralgelenks und der Nerven an Knie, Schulter und Hüfte werden im folgenden Artikel aufgezeigt.

Die Firma Stryker GmbH & Co. KG bietet allen Mitgliedern des BVOU ein exklusives Angebot in Bezug auf Radiofrequenztherapie an. Dieses beruht auf dem bundesweiten Selektivvertrag mit der Techniker Krankenkasse zur bildgestützten Therapie bei radikulären Symptomen der Halswirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Inhalt dieses
Angebots ist der Radiofrequenzgenerator MultiGen2 sowie das Zubehör zu diesem, es besteht die Möglichkeit eines Kaufs oder Mietkaufs. Für weitere Informationen oder Schulungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte an michaela.felsch@stryker.com oder charlotte.schuetz@stryker.com.

Der MultiGen2 und das VENOM-System sind für die Koagulation von Weichgewebe im orthopädischen, spinalen und neurochirurgischen Bereich vorgesehen. Sie werden auch für die selektive Denervation im Bereich der zervikalen, thorakalen und lumbalen Wirbelsäule sowie an peripheren Nerven und Nervenwurzeln zur Schmerzbehandlung eingesetzt.5 Hinweis: Das Ergebnis der RFNA hängt stark von der Patientenselektion ab, die SIS empfiehlt vorhergehende Nervenblocks mit einer Schmerzlinderung von mindestens 80%. Die SIS-Richtlinien geben ebenfalls an, dass die Temperatur und die Überwachung dieser für die RFNA von zentraler Bedeutung für die Sicherheit des Verfahrens und die zu erreichende Läsionsgröße ist.6

Zervikale Facettendenervation

Indikation/Symptome: Nackenschmerzen, Arm- und Schulterschmerzen, Kopfschmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Armen und Händen, Gefühlsstörungen in den Händen, Gleichgewichtsprobleme

Vorgehen: Je nach zu behandelnder Ebene sind mehrere sich überschneidende Läsionen nötig, um variable Nervenverläufe abzudecken.7 Die Zielstellen der zervikalen Läsionen werden entlang des Verlaufs des Ramus medialis ausgewählt.

Thorakale Facettendenervation

Indikation/Symptome: Thorakale Facettengelenksschmerzen äußern sich durch Schmerzen im mittleren und unteren Rücken.8

Vorgehen: Die Brustwirbelsäule weist eine hohe Variabilität in der Lokalisation der Nerven des medialen Astes auf.9 Durch Verwendung des Stryker VENOM-Kanülen- und Elektrodensystems können Abweichungen im Verlauf der Nervenbahnen durch eine größere Läsion (im Vergleich zum Standardsystem) ausgeglichen werden.10

Lumbale Facettendenervation

Indikation/Symptome: schmerzhaftes Facettensyndrom, Schmerzen im Lendenbereich, Beinschmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Beinen oder Füßen, Schwächegefühl in den Beinen, Fußhebeschwäche

Vorgehen: Die Nervenwurzeln im lumbalen  Wirbelsäulenbereich verlaufen bei L1–L4 jeweils vom oberen Gelenkfortsatz des oben liegenden Wirbelkörpers zum Querfortsatz des darunter liegenden Wirbelkörpers. Bei L5 verlaufen die Nervenwurzeln in Richtung Sakrum und zum superioren Fortsatz von S1.11 Für die Denervation mittels RFNA sollten im Bereich der lumbalen Wirbelsäule also der mediale Ast des Nervs auf der betrachteten Höhe sowie auf der Höhe darüber berücksichtigt werden.12 Dies gilt ebenso für die vorhergehenden Nervenblockaden.

Denervation am Iliosakralgelenk

Indikation/Symptome: Schmerzen im unteren Rücken (unter L5), Schmerzen der unteren Extremitäten, Taubheit, Kribbeln, Schwäche, Becken- und Gesäßschmerzen. Vorgehen: Die Gestalt des Iliosakralgelenks ist ungleichmäßig und unterscheidet sich in verschiedenen Ansichten. Die Nerven im Sakrum weisen in ihrem Verlauf eine große Variabilität in  Richtung und Position auf und können proximal und distal des Foramens liegen, ebenso wie anterior und posterior. Das Venom System kompensiert diese Variabilitäten mit seiner speziellen Technologie, welche die Erzeugung von Läsionen adäquater Größe ermöglicht.

Aus diesem Grund empfiehlt sich die bipolare Palisadentechnik für die Denervation am Iliosakralgelenk, um eine Streifenläsion zu erzeugen. Genikulare Denervation Indikation/Symptome: Chronische arthrosebedingte Knieschmerzen, die nicht auf eine konservative Behandlung angesprochen haben.13 Durch eine diagnostische Blockade des Nervus genicularis konnte Schmerzlinderung erzielt werden.13

Vorgehen: Das Knie wird von Ästen verschiedener Nerven (N. femoralis, N. peroneus  communis, N. saphenus, N. tibialis und N. obturatorius) innerviert. Zu den Zielästen für die Ablation des N. genicularis gehören: N. genicularis lateralis superior, N. genicularis medialis superior und N. genicularis medialis inferior.

Denervation Schulter

Indikation/Symptome: Patienten mit akuten, chronischen nichtoperativen oder postoperativen Schmerzen und/oder vermindertem Bewegungsumfang im betroffenen Gelenk.14–15 Die RF-Ablation wird oft bei Patienten, die für einen chirurgischen Eingriff ungeeignet sind oder erhebliche Komorbiditäten aufweisen, in Erwägung gezogen.15

Vorgehen: Zielnerv ist der Nervus suprascapularis (NSS), welcher ca. 70% des Schultergelenks innerviert.15 Der NSS verläuft durch die Incisura scapulae und unter
dem Ligamentum transversum scapulae.16

Denervation Hüfte

Indikation/Symptome: Schmerzen verursacht durch eine degenerative Erkrankung der Hüfte, Patienten, welche nicht für eine offene Operation bzw. Endoprothese in Frage kommen (z. B. wegen Komorbiditäten); Versagen bzw. zu hohe Nebenwirkungen konventioneller Medikamente.17–20

Vorgehen: Zielnerven für die Hüft-RFNA sind die Gelenkäste des Nervus femoralis (NF) und des Nervus obturatorius (NO).17–20 Studien besagen, dass die Verwendung von Ultraschall bei Hüft-RFNA ein Eindringen in das femorale neurovaskuläre Bündel verhindern kann.17
Stryker GmbH & Co. KG

Tipps und Tricks für die nachhaltige Profitabilität Ihrer Praxis – kostenloser Ratgeber

Zufriedene Patient:innen und eine hohe Qualität der Praxis setzen einen wirtschaftlichen Gedanken in der Praxisführung voraus. Nur eine nachhaltig profitable Praxis kann diesen  Standard langfristig halten und somit fortbestehen. 

Für ein kontinuierlich nachhaltiges Wachstum muss profitabel gewirtschaftet werden. Aber wie geht das? Auf welche Stellschrauben kommt es an? Und wie kann nachhaltige Profitabilität erreicht und gesichert werden? 

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Auf welche Kennzahlen es ankommt. Und wie sie beeinflusst werden.

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DuO – Training system

The DuO simulator is designed to support MISS (minimally invasive spine surgery) training through an innovative approach, which makes surgical training cost-effective, easy, safe and flexible.

Each clinical training case is simulated using high-end robotics with an extremely realistic haptic sensation.

The training offers unique features:

  • Haptic feedback experience
    The DuO simulator system combines the force feedback of two high-end robots using the DualForce technology which provides realistic haptic feedback for bone simulations in the market. The simulator creates notably different feedbacks for the skin, soft tissue, cortical and trabecular bone, which have been thoroughly tested and validated by independent orthopedic surgeons.
  • Precise and robust
    The instrument is tracked by the robotic devices which provide for simulations with submillimeter precision, independent of the lines of sight of navigational systems or of metallic interferences occurring with magnetic tracking systems. Therefore, the DuO System allows for a quick set up in any kind of environment, be it the office, hotel room, operating theater or training center.

Interested? This is a training opportunity for you and your team.

Stryker offers the chance to book the DuO Simulator System for on-site training with selected vertebral augmentation devices (SpineJack system, AVAflex, iVAS Elite) to practice treating vertebral fractures and placing pedicle screws.

Please contact charlotte.schuetz@stryker.com or michaela.felsch@stryker.com to arrange an appointment.

The above information was provided by Medability GmbH, the manufacturer of the DuO-simulator (http://www.medability.de).

 

 

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This document is intended solely for the use of healthcare professionals. A healthcare professional must always rely on his or her own professional clinical judgment when deciding whether to use a particular product when treating a particular patient. Stryker does not dispense medical advice and recommends that healthcare professionals be appropriately trained in the use of any particular product before use. The information presented is intended to demonstrate the breadth of Stryker product offerings. A healthcare professional must always refer to the package insert, product label and/or Instructions for Use before using any Stryker product. Products may not be available in
all markets because product availability is subject to the regulatory and/or medical practices in individual markets. Please contact your Stryker representative if you have questions about the availability of Stryker products in your area. Stryker Corporation or its divisions or other corporate affiliated entities own, use or have applied for the following trademarks or service marks: Stryker. All other trademarks are trademarks of their respective owners or holders. The products depicted are CE marked in accordance with applicable EU Regulations and Directives. SMACC Project No. 2022-33973Copyright © 2022 Stryker www.stryker.com

AutoCart – Eine einzeitige – arthroskopische Knorpelzelltransplantation – Eine Revolution in der Knorpeltherapie?

Grundlagen

Für die Behandlung von Knorpelschäden gibt es unterschiedliche OP-Techniken. So können kleine Defekte mittels Mikrofrakturierung, mittelgroße Defekte mittels Mikrofrakturierung und zusätzlicher Abdeckung mit einer Membran behandelt werden (MACI)[2]. Als Goldstandard gilt die Autologe Chondrozyten Transplantation (ACT)[5]. Hierzu gibt es sehr zufriedenstellende Langzeitergebnisse, jedoch handelt es sich um ein zweizeitiges Verfahren mit behördlich regulierten Voraussetzungen[6]. Im Vergleich zu anderen Therapieformen stellt die ACT aufgrund der Zellzüchtung unter Laborbedingungen ein zudem kostenintensives Verfahren dar. Ein weiteres, in den achtziger Jahren durch Albrecht et al. beschriebenes Verfahren, ist die Minced-Cartilage Technik. Hierbei werden Knorpeldefekte – einzeitig – mit autologen Knorpelflakes gefüllt, Knorpel wird dem Patienten entnommen und mit einem Skalpell auf dem Instrumentiertisch in kleine Fragmente geschnitten (geminced). Diese Knorpelfragmente werden anschließend in einen debridierten Defekt eingelegt und mit einem allogenem Fibrinkleber oder einer Membran fixiert[1]. Hierbei handelt es sich um eine offene Operation, eine Arthrotomie ist notwendig. Salzmann et al. konnte hierzu sehr zufriedenstellenden 2 Jahresergebnisse publizierten, aktuell ausgewertet 5 Jahresergebnisse bestätigen das Verfahren auch im längeren Verlauf[11]. Eine Weiterentwicklung dieser Technik stellt sie arthroskopische Minced Cartilage Technik (Autocart) dar. Auch hier wird Knorpel fragmentiert und in einen Defekt eingebracht.  Vorteilig handelt es sich hierbei um ein komplett autologes sowie arthroskopisches Vorgehen.

Die AutoCart Prozedur

Zunächst wird eine diagnostische Arthroskopie zur Beurteilung der Defektgröße und Konfiguration durchgeführt[12]. Eventuell vorliegende Komorbiditäten, welche für den Knorpelschaden verantwortlich sind (Achsdeformitäten, Ligamentinstabilitäten, Meniskusverletzungen, etc.) sollten präoperativ detektiert und in einer Sitzung therapiert werden[4]. Nach Beurteilung des Defektes (Abb. 1A) werden die Knorpelzellen mit ihrer umgebenden Knorpelmatrix bei frischen Verletzungen aus dem Defekt selbst sowie dem Randbereich des Defekts entnommen. Bekkers et al. konnte zeigen, dass Knorpelgewebe aus dem Defektrand ein hohes Potential zur Redifferenzierung aufweist, die hier vorhandenen Zellen sind metabolisch aktiv und vital,  dies ist Voraussetzung  zur Produktion von Kollagen II ist.[3]

Abbildung 1: Beurteilung des Knorpeldefektes mit dem Tasthaken (A). Entnahme von Knorpelzellen aus dem Defektbereich mit dem Shaver (B).

Die Entnahme der Zellen geschieht über einen Shaver (Abb. 1B). Durch die Shaverklingen wird das entnommene Knorpelgewebe fragmentiert. Bereit 2004 konnte durch Redman et al. gezeigt werden, dass das Fragmentieren des Knorpels mit scharfen Klingen zu einem reduzierten Zelltod des Gewebes sowie die Ausbildung der für die Knorpelstabilität notwendigen Extrazellularmatrix gefördert wird[10].

Um die mit dem Shaver gewonnenen Knorpelfragmente aufzusammeln, wird an das Shaverhandstück ein Adapter (Graft-Net Adapter) angeschlossen. Parallel zu diuesem intraartikulären Vorgehen wird dem Patienten Blut abgenommen, um ein Platelet-Rich-Plasma (ACO) herzustellen. Untersuchungen konnten zeigen, dass Thrombozyten einen Hauptbestandteil des Plasmas darstellen. Bestandteil der Thrombozyten sind verschiedene Granula, auf diesen sind Wachstumsfaktoren wie TGF-β, VEGF oder PDGF gespeichert, welche beispielsweise die Kollagensynthese, Zelldifferenzierung positiv beeinflussen und unterstützen somit die Integration der Knorpelmasse[8]. Zu Fixation der Knorpelmasse im Defekt wird autologes Fibrinmaterial verwendet, hierzu wird ebenfalls  das gewonnene Plasma verwendet. Ein Teil des PRP wird in einen sogenannten Thrombinator gegeben um im PRP vorhandenes Fibrinogen gemäß der Gerinnungskaskade in Fibrin zu überführen[13]. Mit diesem autologen Fibrin werden die in den Defekt eingebrachten Knorpelzellen beträufelt und somit fixiert. Fortier et al. konnten zeigen, dass die adhäsiven Eigenschaften des autologen Fibrins mechanisch äquivalent zu allogenem Fibrin ist[7].

Um sicherzustellen, dass genug Knorpelgewebe gesammelt wurde, kann das Volumen entweder direkt am Graft-Net Adapter abgelesen werden oder die Knorpelmasse wird direkt aus dem Adapter entnommen, um sie weiter zu verarbeiten. Auf das gesammelte Gewebe werden einige Tropfen des PRP auf die Zellen geträufelt, um sie bestmöglich mit autologen Wachstumsfaktoren zu versorgen (Abb. 2).

Abbildung 2: Beträufeln der Knorpelmasse mit PRP

Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel ACP auf die Masse gegeben wird, ist das Produkt zu flüssig, wird es unter Umständen nicht im Defekt haften bleiben. Die adhäsiven, koagulationsbedingten Eigenschaften des ACP sorgen dafür, dass auch retropatellare oder femorale Defekte komplett arthroskopisch zu Füllen sind. Das Beträufelte Material wird anschließend in einen Applikator überführt. Mit diesem werden die Zellen in den Defekt, welcher vorher bis auf die subchondrale Platte z.B. mit einer Kürette debridiert wurde (Abb. 3A), eingebracht und mit demselben oder einem Tasthaken modelliert (Abb. 4A). Vor Einbringen der Knorpelmasse wird die Arthroskopieflüssigkeit aus dem Gelenk entfernt, beispielsweise mit dem Shaver abgesaugt (Abb. 3B). Der Defektgrund sollte mit einem Tupfer getrocknet werden.

Abbildung 3: Debridieren des Defektes bis auf die subchondrale Platte mit einer Kürette (A). Absaugen der Flüssigkeit mit dem Shaver (B).

Beim Füllen des Defektes muss dieser nicht bis auf das umgebende Knorpelniveau gefüllt werden. Erste MRT Untersuchungen belegen eine eindrückliche Vitalität und Wachstumseigenschaft des Transplantates, welche bei zu starker Füllung zu einer Hypertrophie führen können. Nach Abschluss der Füllung werden einige Tropfen des Fibrins aus dem Thrombinator entnommen und auf den gefüllten Defekt geträufelt (Abb. 4B).

Abbildung 4: Einbringen der Knorpelmasse mit dem Applikator (A). Fixieren des Transplantats mit einigen Tropfen Fibrin (B).

Abschließend wird der Trokar entnommen, das Gelenk für 24 bis 48 Stunden in einer Orthese ruhiggestellt. Tabelle 1 führt die Nachbehandlung auf.

17 Tabelle 1: Postoperativer Behandlungsplan

Ergebnisse

Die ersten Autocart Operationen wurden durch die Autoren vor 3 Jahren durchgeführt. Die versorgten Patienten werden mittels PROMS Verfahren und Nachuntersuchungen verfolgt. Erste Zwei-Jahres Ergebnisse sind zur Zeit in Publikation. Es sei bereits jetzt darauf hingewiesen, dass die erfassten Scores (Tegner Activity Level, SANE, VAS, KOOS) alle sehr zufriedenstellende Verläufe zeigen. Die Erfasste Ergebnisse sind denen von ACT nach 2 Jahren gleichzusetzen.   Beispielhaft sind hier Ergebnisse nach Autocart aufgeführt: Abbildung 5 zeigt die Befunde eines 26-jährigen Sportlers auf. Nach einem Anprall eines Surfboards gegen sein Knie beklagte er anhaltende Schmerzen. Der MRT Befund zeigt einen delaminierten Knorpelflake mit deutlichem Knochenmarködem der Patella (Abb. 5A). Intraoperativ zeigte sich ein nach ICRS viertgradiger Knorpelschaden, welcher mittels arthroskopischer Minced Cartilage Therapie versorgt wurde (Abb. 5B). Ein Jahr postoperativ lässt sich in der MRT Kontrolle ein komplett gefüllter Defekt, ohne verbleibendes Knochenmarködem, erkennen (Abb. 5C). Der Patient hat seine sportliche Belastung (Joggen, Surfen) nach 10 Monaten wieder aufgenommen.

Abbildung 5: Der präoperativer MRT Befund nach Anpralltrauma zeigt einen abgehobenen Knorpelflake mit deutlichem Knorchenmarködem (A). Der intraoperative Befund zeigt einen viertgradigen Knorpelschaden der medialen Patellafacette bis an den Patellafirs reichend (B). Ein Jahr postoperativer MRT Befund mit gefülltem Defekt und verschwundenem Knochenmarködem.

Die Technik ist für alle Lokalisationen von Knorpelschäden im Kniegelenk geeignet. Abbildung 6A zeigt den intraoperativen Befund einer 64-jährigen Patientin mit einem viertgradigen Knorpelschaden der Femurkondyle auf. Hier wurde ebenfalls die arthroskopische Minced Cartilage Technik durchgeführt. Abbildungen 6B+C belegen eine komplette Defektfüllung 7 Monate postoperativ ohne verbliebenes Knochenmarködem. Die Patientin beklagt keine Schmerzen und hat ihr präoperatives sportliches Niveau wieder erreicht. Somit scheint die biologische Behandlung von Knorpelschäden mittels AMCT auch bei älteren Patienten eine sichere, minimalinvasive und valide Methode zu sein.

Abbildung 6: Intraoperativer Befund einer 64-jährigen Patientin mit viertgradigem Knorpelschaden der medialen Femurkondyle (A). 7 Monate postoperativ zeit sich in der sagitalen (B) und koronaren (C) MRT Bildgebung eine komplette Füllung des Knorpeldefektes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Autocart-Technik eine vielversprechende Versorgungsmöglichkeit von Knorpelschäden darstellt. Langzeitergebnisse der offene Versorgungstechnik zeigen sehr zufriedenstellende Ergebnisse im klinischen sowie radiologischen Follow-Up[9]. Aufgrund der geringen Invasivität des arthroskopischen Eingriffs beklagt die Vielzahl der Patienten postoperativ keine Schmerzen. Es handelt sich um eine komplett autologe, minimalinvasive und für die Patienten nicht belastende Operation.

   

Referenzen:

  1. Albrecht FH (1983) [Closure of joint cartilage defects using cartilage fragments and fibrin glue]. Fortschr Med 101:1650–1652
  2. Basad E, Ishaque B, Bachmann G, Stürz H, Steinmeyer J (2010) Matrix-induced autologous chondrocyte implantation versus microfracture in the treatment of cartilage defects of the knee: a 2-year randomised study. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 18:519–527
  3. Bekkers JEJ, Saris DBF, Tsuchida AI, van Rijen MHP, Dhert WJA, Creemers LB (2013) Chondrogenic Potential of Articular Chondrocytes Depends on Their Original Location. Tissue Eng Part A 131114064953008
  4. Bode G, von Heyden J, Pestka J, Schmal H, Salzmann G, Südkamp N, Niemeyer P (2015) Prospective 5-year survival rate data following open-wedge valgus high tibial osteotomy. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 23:1949–1955
  5. Brittberg M (2018) Clinical articular cartilage repair—an up to date review. Ann Jt 3:94–94
  6. Darling EM, Athanasiou KA (2005) Rapid phenotypic changes in passaged articular chondrocyte subpopulations. J Orthop Res 23:425–432
  7. Irwin RM, Bonassar LJ, Cohen I, Matuska AM, Commins J, Cole B, Fortier LA (2019) The clot thickens: Autologous and allogeneic fibrin sealants are mechanically equivalent in an ex vivo model of cartilage repair. Nukavarapu S (ed) PLOS ONE 14:e0224756
  8. Leitner L, Gruber G, Lohberger B, Kaltenegger H, Leithner A, Sadoghi P (2019) Klinische Anwendung von Platelet-rich plasma und Wachstumsfaktoren am Bewegungsapparat. Orthop 48:105–116
  9. Massen FK, Inauen CR, Harder LP, Runer A, Preiss S, Salzmann GM (2019) One-Step Autologous Minced Cartilage Procedure for the Treatment of Knee Joint Chondral and Osteochondral Lesions: A Series of 27 Patients With 2-Year Follow-up. Orthop J Sports Med 7:232596711985377
  10. Redman SN, Dowthwaite GP, Thomson BM, Archer CW (2004) The cellular responses of articular cartilage to sharp and blunt trauma11Financial support: Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) and Smith & Nephew Plc. Osteoarthritis Cartilage 12:106–116
  11. Salzmann GM, Calek A-K, Preiss S (2017) Second-Generation Autologous Minced Cartilage Repair Technique. Arthrosc Tech 6:e127–e131
  12. Schneider S, Ossendorff R, Holz J, Salzmann GM (2021) Arthroscopic Minced Cartilage Implantation (MCI): A Technical Note. Arthrosc Tech 10:e97–e101
  13. Sproul EP, Hannan RT, Brown AC (2018) Controlling Fibrin Network Morphology, Polymerization, and Degradation Dynamics in Fibrin Gels for Promoting Tissue Repair. In Chawla K (ed) Biomater Tissue Eng Springer New York, New York, NY, pp 85–99

Latest OrthOracle instructional techniques

If the World comes to an end, I want to be in Cincinatti. Everything comes there 10 years later.

Mark Twain (Samuel Longhorne Clemens)
Writer & Entrepreneur 1835-1910


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This month for anyone seeking enlightenment on the intricacies of how to safely apply skull skeletal traction, and also its use in the operative management of scoliosis, then Neil Upadahays Skull-Skeletal Traction for correction of Adolescent Idiopathic Scoliosis should certainly be a starting point. Though Spinal surgery is at the moment one of our smaller sections, it’s growing rapidly and with every technique you’ll find a level surgical description and step by step intra-operative images that are unavailable anywhere else.

Chris Littles Touch implant for trapezio-metacarpal arthritis  is comprehensive and “end to end” in all aspects of this technique, which offers potential significant advantage for what can be a very disabling condition. It is also one of 8 operative solutions that we detail in our Hand & Wrist section on managing wrist arthritis.

James Donaldsons DePuy Reclaim stem and extended trochanteric osteotomy(Hip revision) is as detailed an arthroplasty tutorial as you are likely to come across, and has a level of information that is an absolute requirement for those taking on these complex revision implant techniques.

Even for Surgeons already experienced in operative management of tibial fractures Ross Fawdingtons’ explanation and demonstration of the STORM fracture reduction and stabilisation device is a “must read” technique. Whether it changes your mind on how to reduce tibial fractures during fixation, it is a technique worth knowing about, and Ross has a wealth of experience that he shares in his article.

Our 3D interactive anatomy module is now fully live, and is provided as part of every subscription. It’s very detailed and easy to use, and you can also download your own 3D anatomy images for personal use. The Quick start is the easiest way to get going and the extensive range of digital anatomy content and tools you can see in the Anatomy index.

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My best wishes

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Tibial shaft fracture: Reduction and stabilisation for fixation using the STORM device
Ross Fawdington FRCS (Tr & Orth) https://www.orthoracle.com/library/tibial-shaft-fracture-reduction-and-stabilisation-for-fixation-using-the-storm-device/

Skull-Skeletal Traction for correction of Adolescent Idiopathic Scoliosis (INTEGRA MAYFIELD infinity XR2 System)
Mr Neil Upadahay FRCS (Tr & Orth) https://www.orthoracle.com/library/skull-skeletal-traction-for-correction-of-adolescent-idiopathic-scoliosis-integra-mayfield-infinity-xr2-system/

Revision total hip replacement:  DePuy Reclaim stem and extended trochanteric osteotomy
James Donaldson FRCS(Tr and Orth) https://www.orthoracle.com/library/revision-total-hip-replacement-depuy-reclaim-stem-and-extended-trochanteric-osteotomy/

Joint replacement(Hand): Touch implant for Trapezio-metacarpal arthritis (KeriMedical)
Chris Little FRCS (Tr and Orth) https://www.orthoracle.com/library/joint-replacementhand-touch-implant-for-trapezio-metacarpal-arthritis-kerimedical/

„Herr Lauterbach, das ist Betrug an der Fachärzteschaft!“

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach präsentiert sein Spargesetz und kündigt an, die Neupatientenregelung im Terminservice- und Versorgungsgesetz streichen zu wollen. Die deutsche Fachärzteschaft zeigt sich empört.

Die aktuelle Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die Neupatientenregelung im Terminservice- und Versorgungsgesetz zu streichen, sorgt für Kopfschütteln beim Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa).

„Wir benötigen bei der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung eine nachhaltige grundsolide Reform. Aber anstatt eines großen Aufschlages stürzt sich Herr Lauterbach lieber aufs Kleinklein und sendet damit ein falsches Signal an Patienten und die Ärzteschaft“, so Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa.

Mit der Abschaffung der Neupatientenregelung wird am falschen Ende gespart. „Das geht vor allem zu Lasten der Patienten, die nun Dank Herrn Lauterbach wieder länger auf einen Termin warten müssen. Das sind faktisch Leistungskürzungen,“ so Heinrich weiter. „Dabei hatte doch die Einführung des TSVG viele positive Effekte für die Patientenversorgung nach sich gezogen.“

Der Wegfall der Neupatientenregelung kommt für die Fachärzteschaft einer Verschärfung der Budgetierung gleich. Heinrich hierzu: „Das wird die ohnehin schon massiven Probleme in der medizinischen Grundversorgung weiter verschärfen: die Bereitschaft zur Niederlassung wird weiter sinken, insbesondere auch in prekären Versorgungsgebieten, die Bereitschaft von Fachärztinnen und Fachärzten, früher in den Ruhestand zu gehen, wird steigen.“ Auch hier indirekt die Folge für Patienten: weniger Termine, längere Wartezeiten, Leistungskürzungen.

Problematisch sieht der SpiFa auch, wie mit den Bereinigungseffekten für bisher erbrachte Leistungen umgegangen werden soll. Hierzu Heinrich: „Erst müssen Fachärztinnen und Fachärzte aufgrund der Budgetierung von Leistungen auf einen Teil ihrer Honorare verzichten, dann wird ihnen eine Möglichkeit eröffnet, extrabudgetär zu praktizieren und im Nachhinein sollen diese Leistungen dann doch wieder ins Budget fallen. Das ist Betrug an der Fachärzteschaft. So geht es nicht!“

Quelle: SpiFa

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Digitalisierung in Arztpraxen

Wie Sie mit TV-Wartezimmer die Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis steigern

Patienten optimal aufzuklären und so die Therapietreue sicherzustellen, ist das medizinische A und O. Doch genau dies kommt in vielen Arztpraxen zu kurz. Denn sie sind chronisch überlastet, sodass schlichtweg die Zeit für ein umfassendes Patientengespräch fehlt. Das führt dazu, dass sich Patienten verunsichert fühlen und die Arztpraxis mit unbeantworteten Fragen verlassen. Hier können digitale Services helfen, sowohl die Patientenbetreuung und den Informationstransfer zu verbessern als auch das Praxisteam entscheidend zu entlasten. Dies sichert langfristig die Wirtschaftlichkeit der Praxis.

Informieren Sie Ihre Patienten vor Ort in der Praxis und im digitalen Raum

Kennen Ihre Patienten schon Ihre bestehenden und neuen Leistungen? Und vor allem: Fragen Sie diese aktiv nach? Falls nicht, informieren Sie Ihre Patienten. Das kann auf mehreren Wegen geschehen: vor Ort über multimediale Patienteninformationssysteme, wie TV-Wartezimmer®, im Wartezimmer und den Behandlungsräumen sowie auch gänzlich digital auf Ihrer Website.  Dies ermöglicht Patienten, sich mithilfe kurzer animierter 2/3D Aufklärungsvideos und Präsentationen über Ihr Leistungs- und Therapiespektrum zu informieren. Der Wartebereich in der Praxis eignet sich hervorragend, um Ihren Patienten vor Ort qualifizierte Vorinformationen zu geben. Denn im räumlichen Kontext zur direkten Leistungserbringung sind Patienten ohnehin auf das Thema Gesundheit fokussiert. Da vorinformierte Patienten ein stärkeres Bewusstsein für die eigene Gesundheit haben, fragen sie eher eigeninitiativ nach Behandlungsformen. Darüber hinaus können Sie die Informationsvideos in Ihre Website einbinden, um bereits im Vorfeld des Praxisbesuches digital professionell über Ihre medizinischen Kompetenzen sowie Behandlungsschwerpunkte aufzuklären und so Patienten zu gewinnen, die bereit sind in die eigene Gesundheit aktiv zu investieren.

Informierte Patienten, zufriedenere Mitarbeiter und gesteigerte Wirtschaftlichkeit

Nur wer digitale Services integriert und die vorhandene Wartezeit in der Praxis nutzt, um im Rahmen der medizinischen Expertise gezielt auf Therapie- und Leistungsspektrum hinzuweisen, wird langfristig eine aktive Nachfrage seitens der Patienten generieren. Denn „informierte“ Patienten fragen bewusst nach. Dies ist der Weg zu mehr Effizienz in Ihren Prozessen, einer höheren Therapietreue und letztlich auch einer gesteigerten Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis.

 

Kontakt

Tom Schweitzer
Mitglied der Geschäftsleitung
Tel.: +49 162 26 66 101
tom.schweitzer@tv-wartezimmer.de

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D-85356 Freising ·
www.tv-wartezimmer.de

Perspektive DVT – „3-D-Bildgebung in der Orthopädie und Unfallchirurgie“

Betrachtung des Einsatzspektrums und der Strahlenhygiene

Die Diagnostikmethoden Projektionsradiographie, Sonographie, Multi Slice CT (MSCT) oder MRT sind in Deutschland seit Jahrzehnten im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie (O&U) etabliert, um den im Praxisalltag typischerweise auftretenden klinischen Fragestellungen auf den Grund zu gehen. Die übliche, stetig fortschreitende technologische Weiterentwicklung hat unterdessen die Diagnostikmöglichkeit mit der Bezeichnung „Digitale Volumentomographie“ (DVT) oder in wissenschaftlichen Publikationen als „Cone Beam CT“ (CBCT) beschrieben, hervorgebracht. Die DVT wurde für den Einsatz im Bereich der O&U mit ihren spezifischen Anforderungen und dem Anspruch einer sehr hohen resultierenden Strahlenhygiene entwickelt.

Diese Diagnostik ist für die Hochkontrast-Darstellung optimiert und auf Basis des breiten Indikationsspektrums seit dem ersten Einsatz in der O&U vor nunmehr 10 Jahren für das Fachgebiet unverzichtbar geworden. Die DVT findet nach Erlangung der dazu erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz immer dann ihren Einsatz, wenn zu erwarten ist, dass die Diagnostikmethoden Projektionsradiographie, CT, MRT etc. zur Beantwortung ossärer Veränderungen an ihre individuellen Grenzen kommen, während gleichzeitig Fragen zur vorliegenden Indikationsstellung offenbleiben würden. Eine detailliertere Betrachtung der Diagnostikmöglichkeiten soll nachfolgend aus medizinphysikalischer sowie fachkundiger, ärztlicher Sicht erfolgen.

Die etablierten Diagnostikmöglichkeiten

Die in der O&U verfügbaren Diagnostikmöglichkeiten haben jede für sich ihre Wertigkeit, besitzen jedoch Einschränkungen im Bereich der im Fachgebiet häufig erforderlichen Anforderung zur Beurteilung ossärer Strukturen sowie deren Lage zueinander. Während die Projektionsradiographie im Vergleich zum MSCT mit einer deutlich geringeren, resultierenden Strahlenbelastung einhergeht, lassen die hier bereitgestellten Informationen durch deren Summation in den Projektionen nur eingeschränkte Aussagen zu und haben im Vergleich zu einer Schnittbilddiagnostik deutlich das Nachsehen [1, 2]. Die Sonographie erlaubt in ihren Dimensionen nur örtlich eingeschränkte Einsichten und hat sich im genannten Anwendungsfeld dadurch häufig nur als additive Diagnostik etabliert. Das MSCT ist der Projektionsradiographie bspw. in der Frakturdetektion überlegen, daraus resultiert jedoch eine deutlich höhere Strahlenbelastung. Zudem ist das MSCT im Praxisalltag meist nur in Auflösungen von mehr als 1 mm verfügbar und kann in keinem Anwendungsfall die oft wichtigen Aufnahmen unter Belastung bereitstellen. Diese Möglichkeit bieten eingeschränkt verfügbare MRT-Systeme, wobei alle Systeme gleichermaßen auf Basis der Spezialisierung zur Weichteildarstellung nur eingeschränkte Aussagen über ossäre Strukturen zulassen, was u.a. an die meist nur zwischen 1-3 mm verfügbare Auflösung geknüpft ist.

Moderne Technologie

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Einschränkungen des MSCT, MRT etc., sowie der Anforderungen in der O&U, wurde die DVT für das Fachgebiet entwickelt und fand hier ihren ersten Einsatz in Deutschland vor ca. 10 Jahren. Hierbei gewährleistet die DVT multiplanare Schnittbildinformationen bspw. der Extremitäten sowie der HWS. Dabei stellt diese nach Wahl des Anwenders Aufnahmen innerhalb von ca. 20 Sekunden unter natürlicher Körperbelastung oder Entlastung mit einer hohen Auflösung in allen Raumrichtungen von 0,2 mm bereit. Seit dem Zeitpunkt der ersten Implementierung wurde das DVT aufgrund des breiten Indikationsspektrums in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten beleuchtet und dessen Wertigkeit im Einsatz der O&U sowie im Vergleich zu den gängig verfügbaren Diagnostikmethoden mehrfach bestätigt [3 – 6].

Super-Ultra-Low-Dose

Zudem wurde u.a. die Strahlenhygiene eines DVT analog den Anforderungen in der O&U in den letzten Jahren einer stetigen Weiterentwicklung unterzogen, wodurch den Anwendern heute ein Super-Ultra-Low-Dose (SULD) Aufnahmepreset zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses besitzt den Vorteil, dass die resultierende Strahlendosis unter der eines im O&U-Einsatz typischen, digitalen Projektionsröntgen in 2 Ebenen einzuordnen ist. Zur Entwicklung des SULD-Preset wurde die resultierende effektive Dosis ermittelt und mit dem Projektionsröntgen in zwei Ebenen, sowie mit typischen, im Rahmen der O&U eingesetzten MSCT-Systemen (Messungen jeweils unter gleichen wissenschaftlichen Bedingungen) verglichen. Die Ergebnisse können den Abbildungen 5 bis 8 für die Bereiche Ellenbogen, Handgelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk entnommen werden und belegen die sehr hohe Strahlenhygiene unter Anwendung des SULD-Presets.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die resultierende effektive Dosis gegenüber dem MSCT in den Bereichen Handgelenk um 92,4 %, Kniegelenk um 91,6 %, Sprunggelenk um 93,5 % sowie Ellenbogen um 97,3 % geringer liegt. Auch ist die resultierende effektive Dosis gegenüber dem Projektionsröntgen in 2 Ebenen in den Bereichen Handgelenk um 31,6 %, Kniegelenk um 23,3 %, Sprunggelenk um 6,7 % und Ellenbogen um 33,3 % geringer.

Der Vergleich mit dem Projektionsröntgen in 2 Ebenen wurde zudem in einer losgelösten Studie von einer anderen Forschergruppe im Bereich des Handgelenks unter Betrachtung der Energiedosis durchgeführt. Hier wurde eine um 13,2 % niedrigerer Energiedosis bei gleichzeitig einer im Durchschnitt um 28 % höheren Wahrscheinlichkeit zur Frakturfindung im Vergleich zu dem Projektionsröntgen in 2 Ebenen ermittelt und damit die grundlegend geringere Dosis sowie höhere Wertigkeit des untersuchten DVT unter Anwendung des SULD-Preset zur Beurteilung ossärer Strukturen verifiziert [7].

Die bessere Wahl für Patient, Arzt und Praxis

Der Einsatz der DVT kann auf Basis der genannten Eigenschaften insbesondere bei vorhandenem SULD-Preset und damit verbundener hoher Strahlenhygiene innerhalb eines breiten Indikationsspektrums stattfinden. Die DVT-Aufnahmen unterstützen die möglichst schnelle Genesung des Patienten durch eine Therapiewahl, die auf Basis hochauflösender, ossärer Bildinformationen ohne Projektionsverluste ggf. additiv mit MRT- oder Sonographieergebnissen getroffen werden kann. Vor diesem Hintergrund wird in der Praxis von Dr. Glatzel seit November 2020 ein DVT angewendet, dessen vorhandenes SULD-Preset in 100 % der Fälle Anwendung findet. Im Folgenden werden Fallbeispiele aus der täglichen Praxis aufgezeigt, die die sinnvolle Ergänzung der Diagnostikmethoden wie bspw. Sonographie oder MRT bzw. den Ersatz der Projektionsradiographie und CT durch die digitale Volumentomographie aufzeigen.

Fall 1
Nicht-dislozierte Fraktur des Radiusköpfchens

63-jähriger Patient mit Sturz am Vortag vom Fahrrad auf den ausgestreckten Arm. In der kernspintomographischen Abklärung findet sich eine Radiusköpfchenfraktur mit Knochenmarködem, vermutlich Gelenkflächenverletzung und periartikulärem Hämatom. Nachdem auf Basis der MRT-Aufnahme die Weichteilverletzungen, jedoch nicht die Fragestellung der evtl. OP-pflichtigen Versorgung suffizient beantwortet werden konnte, wurde zusätzlich eine DVT des rechten Ellenbogens unter Anwendung des SULD-Preset durchgeführt (siehe Abb. 1), wobei die Aufnahme mit 0,2 mm Auflösung eine klar nichtdislozierte Fraktur des Radiusköpfchens Mason II zeigte. Die Fraktur ist konservativ in gleicher Stellung ausgeheilt.

Abbildung 1: 63-jähriger Patient mit Sturz am Vortag vom Fahrrad auf den ausgestreckten Arm.

Fall 2
Osteochondraler Defekt des medialen Femurcondylus mit freien Gelenkkörpern

27-jähriger Patient mit neu aufgetretenen medialen Knieschmerzen ohne Trauma. Bei V.a. mediale Meniscopathie wurde eine MRT des linken Kniegelenkes angefertigt, die einen großen osteochondralen Defekt des medialen Femurkondylus zeigte. Zur vollständigen Beurteilung der ossären Veränderungen wurde eine DVT mit SULD-Preset angefertigt (siehe Abb. 2). Die Schnittbilder mit 0,2 mm isotroper Auflösung zeigten noch ortsständige freie Gelenkkörper und einen Sklerosierungssaum der Defektzone. Der Patient wurde einer weiteren arthroskopischen Diagnostik mit Exploration des Defektes, Gelenkkörperentfernung und ggfs. ACT zugeführt.

Abbildung 2: 27-jähriger Patient mit neu aufgetretenen medialen Knieschmerzen ohne Trauma.

Fall 3
Mediale Taluskantenfraktur mit freiem Gelenkkörper

36-jähriger Patient mit einem Pronationstrauma beim Fußball durch Fremdeinwirkung vor ca. 10 Wochen. Bei der kernspintomographischen Aufklärung fand sich ein Knochenmarködem der medialen Talusschulter bei intaktem Kapsel-Bandapparat. Zur weiteren Abklärung der ossären Veränderungen wurde eine DVT im SULD-Preset durchgeführt (siehe Abb. 3), in der sich ein ausgeheilter Zustand nach medialer Taluskantenabsprengung in leichter Fehlstellung mit additivem freien Gelenkkörper zeigte. Infolgedessen wurde der Patient einer Arthroskopie mit Debridement, Gelenkkörperentfernung und Mikrofrakturierung zugeführt.

Abbildung 3: 36-jähriger Patient mit einem Pronationstrauma beim Fußball durch Fremdeinwirkung.

Fall 4
Spontan weitgehend konsolidierte Frakturen des Talus, Calcaneus und Cuboideums mit Gelenkflächenbeteiligung

52-jährige Patientin mit 5 Wochen zurückliegendem Supinationstrauma des rechten Sprunggelenkes in der Karibik, das bisher keiner weiteren Diagnostik zugeführt wurde. Die MRT fand keine relevante Kapsel-Band- oder Syndesmosenverletzung aber Knochenmarködeme in Talus, Calcaneus und Os cuboideum mit Frakturlinien. Zur sicheren Abklärung der ossären Verletzungen ist eine DVT mit SULD-Preset erfolgt (siehe Abb. 4). Hier zeigten sich schon spontan weitgehend konsolidierte Frakturen mit Gelenkflächenbeteiligung der o.g. Knochen, die nach dem in der DVT bestimmbaren, vorliegenden Durchbauungsgrad als stabil eingestuft werden konnten, weshalb eine funktionelle Belastung erlaubt wurde.

Abbildung 4: 52-jährige Patientin mit 5 Wochen zurückliegendem Supinationstrauma des rechten Sprunggelenkes.

Fazit:

Die DVT kann auf Basis einhergehender Eigenschaften wie die Möglichkeit zur Durchführung von wahlweise be- oder entlasteten Aufnahmen, einer Auflösung von 0,2 mm Schichtdicke, der sehr geringen Aufnahmezeit von ca. 20 Sekunden sowie der sehr hohen Strahlenhygiene – insbesondere bei Verfügbarkeit des SULD-Preset – im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie den Ersatz der Projektionsradiographie sowie des MSCT darstellen und sinnvoll mit der Aussage über Weichgewebe mit dem MRT ergänzt werden. Die höhere Strahlenhygiene eines DVT mit verfügbarem SULD-Preset konnte im Vergleich zu dem Projektionsröntgen in 2 Ebenen sowie zu dem Multi Slice CT in eigens unter wissenschaftlichem Standard durchgeführten Messungen nachgewiesen werden. Dabei lag das SULD-Preset in der resultierenden effektiven Dosis gegenüber dem Projektionsröntgen in 2 Ebenen im Durchschnitt um 23,73 % geringer, im Vergleich zu dem Multi Slice CT im Durchschnitt um 93,7 % geringer.

Die aufgezeigten Fallbeispiele aus dem Praxisalltag zeigen exemplarisch, dass das MRT häufig nicht allein die vorliegenden Fragestellungen ausreichend beantworten kann und eine ergänzende Aufnahme mit einem DVT sinnvoll ist. Da die Projektionsradiographie in 2 Ebenen häufig keine ausreichende Bildinformation ermöglicht, würde deren Einsatz als Primärdiagnostik vor der Durchführung einer DVT-Aufnahme unter Anwendung des SULD-Preset anhand der aufgezeigten Ergebnisse die Dosis des Patienten nahezu verdoppeln. Auf Basis dieser Betrachtung ist die DVT mit verfügbarem SULD-Preset als Primärdiagnostik zur Erfüllung des im Strahlenschutz vorgeschriebenen ALARA-Prinzip der Projektionsradiographie vorzuziehen und der Einsatz der MSCT in Bereichen, die mit der digitalen Volumentomographie abgedeckt werden können, obsolet.

Abb. 5: Darstellung der resultierenden effektiven Strahlendosis eines MSCT, eines Projektionsröntgen in 2 Ebenen sowie eines DVT unter Anwendung des SULD-Preset im Bereich des Ellenbogens [8]

Abb. 6: Darstellung der resultierenden effektiven Strahlendosis eines MSCT, eines Projektionsröntgen in 2 Ebenen sowie eines DVT unter Anwendung des SULD-Preset im Bereich des Handgelenks [9]

Abb. 7: Darstellung der resultierenden effektiven Strahlendosis eines MSCT, eines Projektionsröntgen in 2 Ebenen sowie eines DVT unter Anwendung des SULD-Preset im Bereich des Kniegelenks [10]

Abb. 8: Darstellung der resultierenden effektiven Strahlendosis eines MSCT, eines Projektionsröntgen in 2 Ebenen sowie eines DVT unter Anwendung des SULD-Preset im Bereich des Sprunggelenks [11]

Korrespondierender Autor:
Adj. Prof., PhD. Juha Koivisto
Department of Physics
University of Helsinki
Finnland

Fallbeispiele:
Dr. med. Michael Glatzel M. Sc.
Dr. Glatzel Ganzheitliche Orthopädie
Darmstädter Straße 17
6425 Bensheim

Alle CBCT- bzw. DVT-Aufnahmen wurden mit dem Gerät SCS MedSeries® H22 aufgenommen.

Literatur

[1] Breederveld, R. S., & Tuinebreijer, W. E. (2004). Investigation of computed tomographic scan concurrent criterion validity in doubtful scaphoid fracture of the wrist. Journal of Trauma and Acute Care Surgery, 57(4), 851-854. doi: 10.1097/01.TA.0000124278.29127.42.

[2] Cruickshank, J., Meakin, A., Breadmore, R., Mitchell, D., Pincus, S., Hughes, T., Bently, B., Harris, M. and Vo, A. (2007), Early computerized tomography accurately determines the presence or absence of scaphoid and other fractures. Emergency Medicine Australasia, 19: 223-228. https://doi.org/10.1111/j.1742-6723.2007.00959.x.

[3] Collan, L, Kankare, JA, Mattila, K. (2013), The biomechanics of the first metatarsal bone in hallux valgus: A preliminary study utilizing a weight bearing extremity CT. Foot Ankle Surg. 19(3), 155-161 http://dx.doi.org/10.1016/j.fas.2013.01.003.

[4] Salo, J., Töyräs, J., Joukainen, A., Jurvelin, J., Kröger, H (2013). Rustovaurioiden kehittyvä diagnostiikka – nopein hoitotuloksia parantava tekijä? Suomen Ortopedia ja Traumatologia Vol. 36, 256-261.

[5] Colin, F., Horn Lang, T., Zwicky, L., Hintermann, B., & Knupp, M. (2014). Subtalar joint configuration on weightbearing CT scan. Foot & ankle international, 35(10), 1057-1062
doi: 10.1177/1071100714540890.

[6] Huang, A. J., Chang, C. Y., Thomas, B. J., MacMahon, P. J., & Palmer, W. E. (2015). Using cone-beam CT as a low-dose 3D imaging technique for the extremities: initial experience in 50 subjects. Skeletal radiology, 44(6), 797-809. https://doi.org/10.1007/s00256-015-2105-9.

[7] Neubauer, J., Benndorf, M., Ehritt-Braun, C., Reising, K., Yilmaz, T., Klein, C., … & Goerke, S. M. (2018). Comparison of the diagnostic accuracy of cone beam computed tomography and radiography for scaphoid fractures. Scientific reports, 8(1), 1-6 https://doi.org/10.1038/s41598-018-22331-8.

Die effektiven Dosen dieser Studie wurden auf der Grundlage früherer Studien zur Dosisbewertung berechnet:

[8] Koivisto, J., van Eijnatten, M., Ludlow, J., Kiljunen, T., Shi, X. Q., & Wolff, J. (2021). Comparative dosimetry of radiography device, MSCT device and two CBCT devices in the elbow region. Journal of applied clinical medical physics22(5), 128-138.

[9] Koivisto, J., Van Eijnatten, M., Kiljunen, T., Shi, X. Q., & Wolff, J. (2018). Effective radiation dose in the wrist resulting from a radiographic device, two CBCT devices and one MSCT device: a comparative study. Radiation protection dosimetry179(1), 58-68.

[10] Koivisto, J., Kiljunen, T., Wolff, J., & Kortesniemi, M. (2013). Assessment of effective radiation dose of an extremity CBCT, MSCT and conventional X ray for knee area using MOSFET dosemeters. Radiation protection dosimetry157(4), 515-524.

[11] Koivisto, J., Kiljunen, T., Kadesjö, N., Shi, X. Q., & Wolff, J. (2015). Effective radiation dose of a MSCT, two CBCT and one conventional radiography device in the ankle region. Journal of foot and ankle research8(1), 1-11.

Osteoporose-Früherkennung mit der Osteodensitometrie

Wie hoch das Risiko ist, einen Knochenbruch durch Osteoporose zu erleiden, lässt sich anhand der Knochendichte feststellen. Die Messung der Knochendichte geschieht mittels einer so genannten Osteodensitometrie. Standardmäßig kommt dabei die Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA oder DEXA, zum Einsatz.

Aus den griechischen Wörtern „Osteo“ für Knochen und „metrie“ für messen und dem Lateinischen „densi“ für Dichte zusammengesetzt, werden als Osteodensitometrie medizinisch-technische Verfahren zur Knochendichtemessung bezeichnet.1 Die Osteodensiometrie kann Aussagen über den Kalksalzgehalt, die Struktur und Festigkeit des Knochens machen. Es gibt verschiedene Messmethoden. Das am weitesten verbreitete und zudem einzige von der World Health Organisation (WHO) anerkannte Verfahren ist die Messung mit der Doppel-Röntgen-Energie-Absorptiometrie- Technik der sogenannten DXA/DEXA (Dual-Energy X-Ray Absorptiometry).2 Der Dachverband Osteologie (DVO) sieht diese Methode als Referenzmethode („Goldstandard“) an. Sie ist in den Leitlinien als
wichtiger Surrogatparameter die Basis der Diagnosesicherung und dient, neben weiteren Risikofaktoren, als Entscheidungskriterium bei der Therapie einer Osteoporose.3 Die Knochendichtemessung (DXA) wird in Deutschland von den Gesetzlichen Krankenkassen nur dann bezahlt, wenn eine Fraktur ohne nachweisbares adäquates Trauma vorliegt und gleichzeitig aufgrund anderer anamnestischer und klinischer Befunde ein begründeter Verdacht auf Osteoporose besteht. Seit 2013 wird sie zudem übernommen, wenn zur Optimierung der Therapieentscheidung aufgrund konkreter anamnestischer und klinischer Befunde die Absicht für eine sog. spezifische medikamentöse Therapie einer Osteoporose besteht.4, 5 Die DXA-Methode ist in der BRD mit ca. 800 Messplatzen flachendeckend sehr gut verfügbar. Sie wird vorwiegend von Fachärzten für Orthopädie/Unfallchirurgie durchgeführt. Diese haben häufig eine spezielle Zusatzausbildung als Osteologe DVO, was sie in besonderer Weise zum Einsatz dieser Methode befähigt. Als weitere Methoden zur Knochendichtemessung stehen der Quantitative Ultraschall (QUS) und die Quantitative Computertomographie (QCT/pQCT) zur Verfügung. Quantitativer Ultraschall (QUS) Die Messung der Knochendichte mittels Ultraschall, dem sogenannten quantitativen Ultraschall (QUS) ist umstritten, und nur in speziellen Fällen, in Abhängigkeit vom verwendeten Messort und von der Messmethode überhaupt aussagekräftig.3, 6 Vorteil des Verfahrens ist die fehlende Strahlenbelastung. Quantitative Computertomographie (QCT/pQCT) Bei der sogenannten zentralen QCT erfolgt die Messung an der Wirbelsäule und ggf. an den Huften. Die preisgünstigeren und kompakteren peripheren (pQCT) Systeme messen vorzugsweise am Arm oder Bein. Die CT-Methoden messen die Knochendichte als Volumeneinheit in Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm3). Es sind sehr präzise Verfahren, die in der Lage sind weitere Knochenparameter wie Geometrie und Knochenfestigkeit aufzuzeigen.7, 8 Sie haben somit einen hohen wissenschaftlichen Stellenwert. Auf Grund der Strahlendosis und der nicht direkten Umsetzbarkeit der Messwerte in Therapieentscheidungen sind sie nur als Ersatzmethoden anzusehen. Doppel-Röntgen-Energie-Absorptiometrie-Technik (DXA/DEXA) Der Goldstandard zur Bestimmung der Knochendichtemessung ist weltweit die so genannte Doppel-RontgenEnergie-Absorptiometrie-Technik (dual-energy X-ray absorptiometry, DXA/DEXA).2 Die Messung erfolgt im Regelfall an der LWS und dem Gesamtareal der proximalen Femora,3 andere Messorte sind möglich. Das Messprinzip ist ein Flächenmessverfahren, bei dem die aus dem Körper austretende Röntgenenergie erfasst, und der Kalksalzgehalt in Gramm pro Quadratzentimeter (g/cm2) gemessen wird. Dieser Wert kann mit einer großen Anzahl von Referenzkollektiven als Standardabweichung z. B. junger Erwachsener (sog. T-Wert) oder einer altersadaptieren Vergleichsgruppe (Z-Wert) verglichen werden. Die Strahlenbelastung ist mit 1–2 μSv sehr gering. Neben der Messung des Kalksalzgehaltes ist die Bestimmung der Muskel- und Fettmasse möglich und somit auch das Ausmaß einer Sarkopenie (Muskelmasseverlust) bestimmbar. Die mittels DXA bestimmte Knochendichte wird zur messtechnischen Definition der Osteoporose verwendet.2 Neben der allgemeinen Akzeptanz und der großen Verfügbarkeit der DXA sind der moderate Preis und der geringe Zeitaufwand des Verfahrens von Vorteil.1 Alle internationalen Zulassungsstudien für Medikamente zur Osteoporosebehandlung wurden und werden mit der DXA-Messung durchgeführt. Sie dient zusammen mit weiteren Risikofaktoren der Diagnosefindung der Osteoporose und kann zudem auch deren Schwere quantifizieren. Zugleich erlaubt sie eine Abschätzung des individuellen Frakturrisikos und das Einleiten spezifischer präventiver Maßnahmen. Zuletzt kann sie auch zur Überprüfung des Therapieerfolgs verwendet
werden.3 Im Abschlussbericht D07–01 des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiQ Institut) wird die DXA ebenfalls als Goldstandard bewertet.9 Das IQWiG hatte die Frage zu klären, ob eine Knochendichtemessung nach der DXA-Methode dabei hilft, Personen zu identifizieren, die von einer auf die Erhöhung der Knochendichte ausgerichteten Therapie profitieren können. Das IQWiG schätzt den präventiven Nutzen der Knochendichtemessung als positiv ein und zieht folgendes Fazit:

  • Es liegt ein Hinweis auf einen Nutzen einer Behandlung vor für postmenopausale Frauen ohne Vorfrakturen, die eine mit einer zentralen DXA gemessene Knochendichte von T < -2,5 aufweisen.
  • Es fand sich keine gleichwertige Alternative zur Erhebung der Knochendichte beziehungsweise des Frakturrisikos, die als Ersatz zur zentralen DXA-Messung eingesetzt werden kann.
  • Für altere Manner mit Verdacht auf eine primäre Osteoporose existiert ein Beleg für einen statistischen Zusammenhang zwischen niedriger Knochendichte und erhöhtem Frakturrisiko.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Knochendichte mit der Doppel-Röntgen-Energie-Absorptiometrie-Technik (DXA) der weltweit anerkannte Standard zur Bestimmung der Knochendichte bei Osteoporose ist. Sie sollte bei entsprechendem Risikoprofil bereits vor einer Fragilitätsfraktur eingesetzt werden, um präventiv die Diagnose Osteoporose zu sichern und eine geeignete Therapie einleiten und kontrollieren zu können.

Osteoporose Vorsorgepässe für Ihre Patienten

Der Osteoporose-Vorsorgepass dient dazu, die Knochendichtemessungen von Patienten zu dokumentieren. Die Pässe wurden neu gestaltet: Sie sind etwas größer, damit die Mitarbeiter Daten lesbarer eintragen können. Wichtige Angaben sind bereits eingedruckt und das Adressfeld ist flexibel gehalten, womit ein Eintrag über das Praxisverwaltungssystem möglich wird. Kostenfrei bestellen können Sie 150 oder 800 Stück unter: service@bvou.net, Ansprechpartner ist Robert Reichelt.

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1
http://de.wikipedia.org/wiki/Knochendichtemessung (abgerufen am 05.02.2017).

2
Scientific Group on the Assessment of Osteoporosis at Primary Health Care Level, Summary Meeting Report. Brussels, Belgium, 5–7 May 2004. http://www.who.int/
chp/topics/Osteoporosis.pdf (abgerufen am 08.08.2017).

3
Dachverband Osteologie (DVO). Prophylaxe, Diagnostik und Therapie
der Osteoporose bei Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei postmenopausalen Frauen. 2014. http://dvosteologie.org/uploads/Leitlinie 2014/DVO-Leitlinie Osteoporose 2014 Kurzfassung und Langfassung Version 1a 12 01 2016.pdf (abgerufen am 08.08.2017).

4
Kassenärztliche Bundesvereinigung, Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM), Stand 1. Quartal 2015, erstellt am 12. 06. 2015, Leitungsbeschreibung Ziffern 34600 und 34601
Osteodensitometrische Untersuchung I und II, S. 674–675. http://www.kbv.de/media/sp/
EBM_Gesamt___Stand_1._Quartal_2015.pdf (abgerufen am 08.08.2017).

5
Gemeinsamer Bundesausschuss. Abschlussbericht Beratungsverfahren gemäß § 135 Abs. 1 SGB V (Vertragsärztliche Versorgung) „Osteodensitometrie“, Stand: 21. Februar 2013,
http://www.kbv.de/media/sp/2013_02_21_RMvV_07_anerkannt_Osteodensitometrie_Bericht_GBA.pdf (abgerufen am 08.08.2017).

6
Dobs, B., Quantitativer Ultraschall (Osteosonometrie) in der Osteoporosediagnostik – Wo
stehen wir heute?, Der Orthopäde. 31(2):176–180.

7
Jämsä T, Jalovaara P, Peng Z, Väänänen HK, Tuukkanen J: Comparison of three-point bending test and peripheral quantitative computed tomography analysis in the evaluation of the strength of mouse femur and tibia, Bone. 1998 Aug;23(2):155–61.

8
Braun MJ et al. Clinical evaluation of a high-resolution new peripheral quantative computized tomography (pQCT) scanner for the bone densitometry at the lower
limbs, Phys. Med. Biol. 1998;43:2279–2294.

9
IQWIQ. Abschlussbericht D07-01Osteodensitometrie bei primärer und sekundärer Osteoporose. 2010. https://www.iqwig.de/download/D07-01_Kurzfassung_Abschlussbericht_Osteodensitometrie_bei_primaerer_und_sekundaerer_Osteoporose.pdf (abgerufen am 08.08.2017).