Tübingen – Die medizinische Terminologie ist besonders für Anfänger nicht einfach. Umso wichtiger ist es daher, die vielen Fachbegriffe verständlich und kompakt zu vermitteln. Julia Lenz, Studentin aus Tübingen und Mitglied bei den Youngsters im Jungen Forum O und U, stellt hierzu die jüngste Neuauflage von „Schnellkurs Fachsprache Medizin“ vor:
Der Inhalt des Werkes ist übersichtlich in drei große Abschnitte geteilt, welche als „Prinzipien der Fachsprache“, „Grundbegriffe der Fachsprache“ und „Praxis der Fachsprache“ bezeichnet werden. Allen Abschnitten gemeinsam ist, dass nach einer kurzen Theorieeinheit immer mehrere Übungen folgen, welche den Lernstoff vertiefen. Hierbei setzt das Werk auch auf Eigeninitiative: So wird beispielsweise oft dazu aufgefordert, in Wörterbüchern oder sonstiger Fachliteratur nachzuschlagen.
Das Buch ist ferner auf die Unterschiede zwischen den Fachsprachen Deutsch und Englisch fokussiert. Hierbei wird stets der Zusammenhang zum lateinischen/griechischen Wortstamm hergestellt. „Medizin im Schnellkurs“ enthält, was sein Titel verspricht. Der Aufbau ist klar und verständlich, die Gliederung in kurze Theorieabschnitte und nachfolgende Übungen trägt zum guten Verständnis bei.
Kritisch ist anzumerken, dass im Abschnitt drei neue Begriffe eingeführt werden, die nicht weiter erklärt werden. Der Auftrag an den Leser, diese eigenständig nachzuschlagen, erschwert und verlangsamt den Lernprozess unnötig. Weiterhin ist das Buch auch auf Personen ausgelegt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, und dient daher parallel auch als Sprachlehrbuch. In Folge dessen wurden in der vorliegenden Auflage alle Substantive verschiedenfarbig markiert, um so „das Erlernen der Genuszugehörigkeit quasi ,nebenbei‘ [zu] erleichtern“. Dies führt aber zu einem überfrachteten Textbild, welches von der primären Aussage des Buches ablenkt.
Besonders positiv fällt aber der Vergleich von deutscher und englischer Fachsprache auf, der sich zeitgemäß wie ein roter Faden durch das Werk zieht. Der Einsatz englischer Texte oder das Einfügungen einer englischen Spalte ist sehr gelungen.
Zusammenfassend: „Fachsprache Medizin im Schnellkurs“ ist sehr empfehlenswert. Es ist besonders für Leser geeignet, die bereits über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und sich eventuell bereits kurz mit anatomischen Grundstrukturen befasst haben.
Julia Lenz, Tübingen