Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) unterstützt die Vorschläge und Forderungen der KBV nach einer Entbudgetierung ärztlicher Leistungen. „Der SpiFa fordert grundsätzlich feste Preise ohne Mengenbegrenzung für alle ärztlichen Leistungen“, bekräftigte Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa. „Als Einstieg sind hierfür in der Grundversorgung der Patienten alle relevanten Betreuungs- und Koordinationsleistungen sowie die Leistungen, die mit der pauschalierten fachärztlichen Grundvergütung belegt sind, aus der Morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV) herauszunehmen und in die Extrabudgetäre Gesamtvergütung (EGV) zu überführen. Die ambulante medizinische Grundversorgung zu budgetieren, ist sozial ungerecht.“
Auch der NAV-Virchow-Bund, dessen Bundesvorsitzender Heinrich ebenfalls ist, hatte nachhaltige Veränderungen in der neuen Legislaturperiode gefordert. Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands sehe in einer Jamaika-Koalition große Chancen, die Weichen in der Gesundheitsversorgung umzustellen und grundlegend neue Wege zu gehen: „Gerade die staatlichen Steuerungsphantasien der Vorzeit haben die strukturellen Probleme der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft verursacht. Damit muss jetzt Schluss sein“, erklärte Heinrich.
Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen, der auch Vorstandsmitglied des BVOU ist, hatte in einer Erklärung in Berlin an die künftigen Koalitionspartner appelliert, in ihren Beratungen die Abschaffung der Budgetierung ärztlicher Leistungen zu berücksichtigen. „Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Unsere Gesellschaft wandelt sich. Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen wird steigen“, sagte Gassen. „Wir können dank der hervorragenden Arbeit der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten versorgen – jetzt und in Zukunft. Aber was heute schon sehr schwierig ist, wird in absehbarer Zeit so nicht mehr gehen: Unbegrenzte Leistungen für begrenztes Geld zu erbringen.“
Quellen: Pressemitteilungen