Kassel – Je praxisnaher eine Hygienefortbildung ist und umso mehr Feedback das Pflegepersonal zum eigenen Hygieneverhalten bekommt, umso besser ist die Hygiene-Compliance. Das zeigte eine Umfrage der B. Braun-Stiftung, die sie auf der 40. Fortbildung für Pflegende am 12. Oktober in Kassel erstmalig vorstellte. Die Umfrage beleuchtete kritisch den Hygiene-Fortbildungsbedarf und das Fortbildungsangebot der Teilnehmer.
Wenn das Krankenpflegepersonal die Regeln der Händehygiene befolgt, hat das erheblichen Einfluss auf die Patientensicherheit. Es schützt Patienten vor Krankenhausinfektionen. Wie hoch das Wissen im Bereich Händehygiene bei Pflegenden ist und welche Rolle Fortbildungen dabei spielen, hat die B. Braun-Stiftung gemeinsam mit dem Institut für Krankenhaushygiene des Universitätsklinikum Leipzig untersucht. „Effektive Hygienefortbildungen zeichnen sich aus durch ihren Praxisbezug und maßgeschneiderte Fortbildungsinhalte“, fasste Vorstandsvorsitzender Professor Michael Ungethüm die Umfrageergebnisse zusammen. Er forderte in seiner Eröffnungsrede Krankenhäuserträger dazu auf, bestehende Konzepte anzupassen.
Die Teilnehmer beurteilten auf einer siebenstufigen Skala (1 „trifft überhaupt nicht zu“ bis 7 „trifft voll und ganz zu“) den Nutzen aktueller Hygienefortbildungen. Insgesamt wurden Hygienefortbildungen als wenig interessant (M=4,68) und zu theoretisch bewertet. Die Teilnehmer wünschten sich mehr praxisbezogene Fortbildungen (M=5,47) und Feedback zum eigenen Hygieneverhalten (M=5,24), dazu zählten konkrete Vergleiche von Infektionsraten und Surveillance der eigenen Station zu anderen Abteilungen (M=5,30). Insgesamt schätzten die Befragten ihre Kenntnisse zu den Indikationen der Händehygiene sehr hoch (M=5,61) ein, eingebaute Fachfragen zeigten jedoch Schwächen. So war vielen Teilnehmern nicht bekannt, welche Aktivitäten tatsächlich zu den septischen Tätigkeiten gehören. Die Ergebnisse der Umfrage wurden erstmalig auf der Veranstaltung „Fortbildung
für Pflegende“ am 12. Oktober in Kassel präsentiert. Basis war eine anonyme Fragebogenerhebung aus dem letzten Jahr. Insgesamt konnten 190 Fragebögen der
1 245 Teilnehmer ausgewertet werden. Das entspricht einer Antwortrate von 15,3 Prozent. Die Befragten waren durchschnittlich seit 18,74 Jahren im Pflegeberuf tätig. Der Großteil der Teilnehmer gab an, Hygienefortbildungen des Krankenhauses (92,9 Prozent) und deren Inhalte (92,5 Prozent) zu kennen. Insgesamt 78,9 Prozent der befragten Personen nahmen im Jahr 2016 an einer Hygienefortbildung teil.
Fortbildung „Hygienebeauftragter Arzt“ mit E-Learning-Konzept
In Kooperation mit meduplus, bietet der BVOU 2019 wieder eine Online-/Präsenz Kombination der Fortbildung „Hygienebeauftragter Arzt“ an. Im Gegensatz zu den üblichen 40-stündigen Präsenzkursen zeichnet sich die Fortbildung durch einen kombinierten Ansatz aus Online-Fortbildung und kurzer Präsenzphase sowie einem kontinuierlichen Wissens-Update aus. Dieses Konzept kommt dem engen Zeitbudget von Ärztinnen und Ärzten entgegen und lässt sich nahtlos in den Klinik- und Praxisalltag integrieren.
Hier geht es zum Online-Kurs HBA – zur Anmeldung
Flyer unseres Kooperationspartners meduplus: hier klicken
Quelle: B.Braun