Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU)
Preisträger Deutscher Journalistenpreis Orthopädie und Unfallchirurgie (JOU) 2025
Arbeiten, aber anders: JOU für SZ-Beitrag über Generationen, Werte und Wandel in der Medizin
Berlin, 28.10.2025: Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) zeichnen 2025 einen Beitrag von Elisa Schwarz aus der Süddeutschen Zeitung mit dem Deutschen Journalistenpreis Orthopädie und Unfallchirurgie (JOU) aus. Zwei weitere Arbeiten werden mit Sonderpreisen geehrt. Die prämierten Beiträge zeigen eindrucksvoll die Bandbreite des Fachs – vom Wandel des ärztlichen Berufsbildes über den Blick auf den eigenen Körper bis hin zur medizinischen Arbeit in einem Kriegsgebiet.
Siegerbeitrag: Elisa Schwarz „Mama, ich bin nicht wie Du“ in Süddeutscher Zeitung, 14.08.2024
Der Siegerbeitrag porträtiert eine Chefärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, die mit ihrer Tochter über den Universitätscampus spaziert. Während die Mutter vom aufopfernden Studium, langen Diensten, Verantwortung und Leidenschaft in ihrem Beruf erzählt, wünscht sich die Tochter, Zahnmedizinstudentin, ein Leben mit mehr Freiraum und Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit. So entsteht ein feinsinniges Bild des Wertewandels in der Medizin: vom steinigen Weg einer Frau in eine Führungsposition hin zu einer Generation, die Erfolg und Selbstfürsorge neu definiert. Elisa Schwarz verbindet die ganz persönliche Sicht der beiden Frauen mit gesellschaftlicher Reflexion und zeichnet so ein sensibles Portrait weiblicher Berufsbiografien im Wandel. „Der Beitrag spiegelt den Wandel wider, den auch unser Fach erlebt“, sagt Juryvorsitzender Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer. „Er zeigt, wie unterschiedlich Generationen auf Arbeit, Verantwortung und Belastung blicken und dass der Dialog entscheidend ist für die Medizin von morgen.“ Preisträgerin Elisa Schwarz ergänzt: „Die Geschichte erzählt von einer Mutter, die ihren Beruf als Chirurgin liebt und dafür viel entbehren musste. Und von ihrer Tochter, die gerne Ärztin werden möchte – aber nicht um jeden Preis. Ich freue mich sehr, dass die Reportage nun mit dem JOU ausgezeichnet wurde, und mit dem Generationskonflikt ein Thema, das nicht nur in der Medizin eine große Rolle spielt.“
Sonderpreis: Maren Wurster „Jenseits der Vollkommenheit“ in Psychologie Heute, 05/2025
Einen Sonderpreis erhält Maren Wurster für ihren literarischen Essay, der mit sprachlicher Kraft, Tiefe und emotionaler Offenheit überzeugt. In ihrem sehr persönlichen Text beschreibt sie die Auseinandersetzung mit einem Fuß, der wegen eines Nervenschadens nach einem Bandscheibenvorfall deformiert ist und den sie lange als Makel empfand. Mit großer Sensibilität erzählt sie vom Versuch, diesen Teil ihres Körpers zu verbergen, und stellt dabei Fragen nach Schönheit, Scham und Selbstannahme. So entsteht eine eindrucksvolle Reflexion über Körperbilder und Identität. „Was diesen Beitrag besonders macht, ist sein Blick auf die seelische Dimension der Orthopädie“, sagt Prof. Dr. Almut Tempka, stellvertretende Juryvorsitzende. „Er zeigt, dass körperliche Veränderung immer auch psychische Spuren hinterlässt und dass Heilung erst vollständig ist, wenn der Mensch sich auch innerlich annehmen kann.“ Maren Wurster erklärt: „Für meinen autobiografischen Text wollte ich ehrlich sein und dort hingehen, wo es unbequem wird. Mich interessierte, wie Körperbilder, Fremd- und Selbstbilder entstehen, wie diese uns behindern. Doch ich wollte auch erzählen, wie ich lerne, meine Beeinträchtigung anders zu sehen und anzunehmen.”
Sonderpreis: Wolfgang Bauer „Die Vergessenen“ in der ZEIT, 15.03.2025
Mit einem Sonderpreis wird Wolfgang Bauer für seine eindringliche Reportage über das Leid der Menschen im Sudan ausgezeichnet. Sein Beitrag führt in das einzige noch funktionierende Krankenhaus der Hauptstadt Khartum, an dem Ärztinnen und Ärzte unter Kriegsbedingungen Tag für Tag Schwerverletzte versorgen. Der Text überzeugt durch journalistische Präzision, sprachliche Kraft und menschliche Tiefe und dokumentiert eine fast vergessene humanitäre Tragödie. „Wolfgang Bauer gelingt es, die Realität unseres Faches in Extremsituationen zu zeigen: Menschen mit schwersten Verletzungen, Ärztinnen und Ärzte, die trotz fehlender Mittel helfen. Sein Text erinnert daran, dass Unfallchirurgie immer auch humanitäre Medizin ist“, sagt Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer, Juryvorsitzender der DGOU. Wolfgang Bauer sagt: „Wie kann es passieren, dass über einen der schlimmsten Kriege unserer Zeit in unseren Medien kaum berichtet wird?“
Über den JOU
Seit 2010 würdigt der JOU jährlich herausragende Medienbeiträge zu orthopädisch-unfallchirurgischen Themen aus den Bereichen Print, Hörfunk, Fernsehen und Online. Der achtköpfigen Jury 2025 lagen 37 Bewerbungen vor. Der Siegerbeitrag erhielt eine Dotation von 3.000 Euro, an die Autoren der Beiträge für den Sonderpreis gingen jeweils 1.000 Euro.
Der JOU-Jury 2025 gehörten an:
- Prof. Dr. med. Karsten E. Dreinhöfer, Juryvorsitzender sowie Chefarzt Orthopädie, Medical Park Berlin Humboldtmühle und Professor, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Sebastian Grosser, Preisträger 2024, ARD/BR
- Janosch Kuno, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BVOU
- Swetlana Meier, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGOU
- Sybille Seitz, Preisträgerin 2024, ARD/RBB
- Prof. h.c. Dr. med. Almut Tempka, Stellvertretende Juryvorsitzende, Oberärztin, Centrum für Muskuloskelettale Chirurgie (CMSC), Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Lea Usov, Junges Forum O und U – JFOU
- Anna Wittchen, Geschäftsstelle der Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege
Der Bewerbungsschluss für den Journalistenpreis Orthopädie und Unfallchirurgie endete am 31. Juli 2025. Eingereicht werden konnten Beiträge, die zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Juli 2025 in einem deutschsprachigen Medium erschienen sind. Die Jury bewertete alle Beiträge in einem aufwendigen Sichtungsverfahren.
Weitere Informationen:
www.dgou.de
www.bvou.net
Kontakt für Rückfragen:
Swetlana Meier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -16 oder -00
E-Mail: presse@dgou.de
Janosch Kuno
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU e.V.)
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
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E-Mail: presse@bvou.net
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