Prof. Alexander Beck ist der neue Kongresspräsident des BVOU für den DKOU im nächsten Jahr. Ein Interview über Gestaltungsfreiheit, die Freude am Kongressthema sowie Planungsstress.
BVOU.net: Herr Prof. Beck, Sie sind der neue Präsident des BVOU für den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017. Worüber und worauf freuen Sie sich am meisten?
Alexander Beck: Erst einmal freue ich mich sehr, dass unser Berufsverband mir diese Aufgabe übertragen hat. Das ist eine große Ehre für mich, auf die ich sehr stolz bin. Außerdem gefällt mir schon jetzt die Kreativität, mit der ich zusammen mit meinen Mitpräsidenten Prof. Ingo Marzi und Prof. Andrea Meurer den DKOU 2017 planen und das Programm ausgestalten kann. Das ist einerseits eine tolle und reizvolle Aufgabe, aber andererseits auch etwas, was man nicht jeden Tag bewältigen könnte.
BVOU.net: Was verbinden Sie mit dem Kongressmotto 2017: Bewegung ist Leben?
Beck: Das war auch mein Wunschmotto. Es beschreibt sehr gut, was die Kolleginnen und Kollegen in unserem gesamten Fachgebiet beschäftigt: Alles, was mit Leben zu tun hat, ist Bewegung. Bewegung ist etwas Schönes und Positives, nicht nur für Sportlerinnen und Sportler jeden Alters, sondern für alle Menschen.
Und wenn die Bewegung eingeschränkt ist oder gar verloren gegangen, dann sorgen wir Ärzte in O und U dafür, dass sich das wieder ändert. Wir helfen, auch durch ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis, dass Menschen sich wieder besser bewegen können. Optimalerweise geschieht dies im Einklang mit dem stetigen Fortschritt in unserem Fach, also indem wir weiterentwickelte Therapien sowie Innovationen aus der Forschung einbeziehen.
BVOU.net: Welche Themenaspekte sind Ihnen besonders wichtig?
Beck: Sport und Bewegung – das ist seit vielen Jahren ein wichtiges Thema in unserem Land. Einerseits treiben Bürgerinnen und Bürger Sport, um sich fit zu halten und weil sie Spaß an körperlicher Betätigung haben. Andererseits messen sich immer mehr ältere Menschen auch mit den Jüngeren, wollen im Sport Schritt halten. Daraus ergeben sich vielfältigste Fragestellungen, und zwar vom Breiten- bis zum dopingfreien Spitzensport. Wie sehen die jeweiligen potentiellen Risiken aus? Wie behandelt man Verletzungen und Überlastungsschäden, wie sorgt man für deren Prävention? Das alles werden wichtige Themen auf dem DKOU 2017 sein. Ich freue mich auch sehr, dass wir die USA als Gastland gewinnen konnten. Das gibt Deutschland als Veranstalterland und den USA die Möglichkeit, wieder einmal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
BVOU.net: Haben Sie sich von Ihrem Vorgänger Dr. Neubert etwas abgeguckt?
Beck: Manfred Neubert hat einen ganz tollen Job gemacht. Dazu kann ich ihm nur sehr herzlich gratulieren. Die Latte hängt somit sehr hoch. Aber jeder DKOU-Präsident wird und muss seinen Kongress individuell gestalten. Wenn man sich zu viel vom Vorgänger abguckt, wird es sonst für die Besucher schnell langweilig. Deshalb: Variatio delectat.
BVOU.net: Was ist bei der Vorbereitung für den DKOU 2017 die größte Herausforderung?
Beck: Eine der ganz großen Herausforderungen liegt sicher in der individuellen Ausgestaltung des wissenschaftlichen Programms. Die Sitzungen überschneiden sich ja notgedrungen immer, es gibt mehrere Parallelstränge. Da muss man als Programmgestalter dem Großteil der Besucher dahingehend entgegenkommen, dass nicht zu viele thematisch ähnliche Veranstaltungen parallel laufen. Sonst hat man keine Chance, wenigstens einzelne zu besuchen. Wir wollen diesen Punkt für unsere Gäste im nächsten Jahr so optimal wie möglich gestalten.