Die Schwanenhalsdeformität ist eine häufige Deformität, die die Finger betrifft und durch eine Beugung am distalen Interphalangealgelenk und eine Überstreckung am proximalen Interphalangealgelenk gekennzeichnet ist. Sie kann auch den Daumen betreffen, wo es zu einer Hyperextension im Mittelhandgelenk kommt.
Die Schwanenhalsdeformität kann eine Vielzahl von Ursachen haben.
Viele Menschen haben eine konstitutionelle Schwanenhalsdeformität aufgrund einer Laxität der Gelenke. Dabei kann es sich um Patienten mit leichter Hyperlaxie bis hin zu solchen mit anerkannten Syndromen wie dem Ehrler-Danlos-Syndrom handeln. Wenn sie ihre Finger strecken, überdehnen sich die proximalen Interphalangealgelenke und sie können die distalen Interphalangealgelenke beugen, wodurch eine Schwanenhalsdeformität entsteht. Viele dieser Patienten benötigen keine Behandlung und nutzen dies als „Partytrick“.
Pathologische Schwanenhalsdeformitäten können durch Pathologien der distalen Interphalangealgelenke, der proximalen Interphalangealgelenke oder der Metakarpophalangealgelenke entstehen.
1. Distales Interphalangealgelenk: Eine chronische Mallet-Deformität kann zu einer Schwanenhalsdeformität führen. Eine Mallet-Deformität ist auf eine Ablösung des endständigen Strecksehnenansatzes an der distalen Phalanx zurückzuführen. Dabei kann es sich um eine Weichteilverletzung handeln, bei der die Sehne vom Knochen abgelöst ist, oder um eine knöcherne Verletzung, bei der ein knöchernes Fragment mit der daran befestigten Sehne eingedellt ist. Bei Patienten mit laxen Gelenken zieht sich das zentrale Gleitstück, das an der Basis der Mittelphalanx befestigt ist, mit der Zeit zusammen und verursacht eine Schwanenhalsdeformität. Dies kann auf zwei Arten behandelt werden. Eine Anti-Schwanenhals-Schiene kann verwendet werden, um das proximale Interphalangealgelenk in leichter Beugung zu halten. Die zuverlässigste Operation ist die Versteifung des distalen Interphalangealgelenks. Wenn man jedoch die Bewegungen des distalen Interphalangealgelenks erhalten möchte, kann eine Rekonstruktion der terminalen Strecksehne und des schrägen retinakulären Ligaments mit einem Sehnentransplantat durchgeführt werden. Dies ist jedoch nicht so zuverlässig.
2. Proximales Interphalangealgelenk: Das proximale Interphalangealgelenk wird auf der volaren Seite durch die volare Platte und den Ansatz der FDS-Sehnen stabilisiert. Wenn diese Strukturen beschädigt oder geschwächt sind, kann sich das Gelenk überdehnen und eine Schwanenhalsdeformität verursachen. Dies kann bei volaren Plattenverletzungen auftreten, also bei unbehandelten, nicht reparierten FDS-Verletzungen bei Patienten mit laxen Gelenken. Bei rheumatoider Arthritis kann es zu einer Abschwächung der volaren Platte und zu FDS-Gleitbewegungen kommen, die eine Schwanenhalsdeformität verursachen können. Die operative Korrektur kann je nach Pathologie und Präferenz des Chirurgen variieren.
3. Metakarpophalangealgelenk: Bei Patienten mit Spasmen oder Verspannungen der intrinsischen Muskeln (Lumbricals und Interossei) gehen die Metakarpophalangealgelenke in Flexion und die proximalen Interphalangealgelenke in Hypertension, was zu einer klassischen Haltung führt, die als ‚intrinsische Plus-Hand‘ bezeichnet wird. Dies kann mit dem Bunnell-Test getestet werden, bei dem die Beugung des Zehengrundgelenks eine leichte Beugung des proximalen Interphalangealgelenks ermöglicht. Die Behandlung besteht darin, die angespannten intrinsischen Muskeln durch eine instrinsische Release-Operation zu spalten.
Diese Operation beschreibt die Korrektur einer Schwanenhalsdeformität, die einen einzelnen Finger betrifft und auf ein Trauma zurückzuführen ist.
Autor: Rajive Jose FRCS
Einrichtung: The Queen Elizabeth Hospital, Birmingham, UK
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